Das große Grübeln...

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
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bettaweib
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Das große Grübeln...

Beitrag von bettaweib »

Interessant der Artikel aus SPON über das Grübeln


Negative Gedanken: Raus aus der Grübelfalle

Sehr hilfreich ist der folgende Punkt:

"3. "Gedanken nur als Gedanken" benennen, nicht als Realität. Bevor man einen belastenden Gedanken zulässt, sollte man denken "ich habe gerade den Gedanken, dass...""

Viele hier im Forum grübeln sehr viel. Vor allem denken wir ja sehr schnell das andere Menschen uns negativ sehen. Dabei grübeln wir einfach zuviel....
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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
w82nrw

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von w82nrw »

Beispiel:

keiner mag mich vs. Ich habe gerade den Gedanken dass mich keiner mag

so verstehe ich das zumindest
w82nrw

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von w82nrw »

:gruebel:

irgendwie fehlt da jetzt so ein :gruebel: der eben noch da war...
IHaveForgivenJesus

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Das erinnert mich sehr an die ganzen Postings von Spliff. Wahrscheinlich macht der gerade so eine Therapie und plappert alles nach. Meiner Meinung nach kann das bestenfalls Menschen, bei denen exzessives Grübeln zu Depressionen führt, das Leben etwas erleichtern. Wie man dadurch grundsätzliche Fortschritte machen soll, ist mir bisher aber verborgen geblieben.
w82nrw

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von w82nrw »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Meiner Meinung nach kann das bestenfalls Menschen, bei denen exzessives Grübeln zu Depressionen führt, das Leben etwas erleichtern.
Der Meinung bin ich nicht, schon alleine deshalb weil es von gesund zu depressiv ein fließender Übergang ist.
Das die Erwartung (nichts anderes sind Gedanken) Einfluss auf die tatsächliche Wirkung hat ist in vielen Bereichen bis hin zur Pharmakologie bekannt. Das mit dem wir uns beschäftigen hat direkten Einfluß auf unsere Wahrnehmung.
IHaveForgivenJesus

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

w82nrw hat geschrieben:...Das die Erwartung (nichts anderes sind Gedanken) Einfluss auf die tatsächliche Wirkung hat ist in vielen Bereichen bis hin zur Pharmakologie bekannt. Das mit dem wir uns beschäftigen hat direkten Einfluß auf unsere Wahrnehmung.
Das bestreite ich nicht. Mir ist nur nicht klar, wie das Nicht-Grübeln allein grundlegende Fortschritte in Problembereichen erzielen soll.
Das Grübeln selbst wird nur sehr selten der einzige Grund für Probleme sein, meistens liegen die Ursachen deutlich tiefer. Exzessives Grübeln zu verhindern, mag daher erleichtern, mit der Situation umzugehen (insbesondere nicht in Depressionen zu verfallen), wird jedoch m.E. in der Regel nicht das eigentliche Problem beheben.
Zuletzt geändert von IHaveForgivenJesus am 06 Jul 2013 08:30, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat korrigiert
spirit

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von spirit »

Es kann helfen, eine sachliche Distanz zu dem "eigentlichen Problem" herzustellen. Oft stellt sich dabei heraus, dass das riesige Problem nur im Kopf so groß ist und nicht real. Oder man erkennt neue Lösungsansätze, die einem verborgen bleiben, wenn man sich inmitten seines Gedankenkarussells befindet.

Die "Gedankenproduktionsmaschine" ist ein Diener, aber viele ernennen sie zu ihrem Meister und lassen sich von ihr beherrschen.
w82nrw

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von w82nrw »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Das Grübeln selbst wird nur sehr selten der einzige Grund für Probleme sein... wird jedoch m.E. in der Regel nicht das eigentliche Problem beheben.
Ach so meinst du das. Ich sehe das so: Exzessives Grübeln kann sich selbst zum Problem entwickeln oder bestehende Probleme manifestieren. Vor allem aber kann das Grübeln über ein Problem verhindern dass das eigentliche Problem angegangen wird. Der erste Schritt zur Lösung der Probleme besteht dann darin das Grübeln zu unterbrechen.

Im Beispiel oben ging es aber auch darum sich bewusst zu machen dass die eigenen Gedanken nur eigene Gedanken und nicht die Realität sind.
IHaveForgivenJesus

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Spirit, w82nrw - ich stimme absolut zu, exzessives Grübeln ist kontraproduktiv und kann sich ggf. auch zu einem eigenständigen Problem entwickeln, deswegen ist es auf jeden Fall eine gute Sache, dieses übertriebene Grübeln abzustellen.
Nur kann dies in vielen Fällen höchstens ein erster Schritt sein, weil dadurch etwaige grundlegende (reale oder psychische) Probleme überhaupt nicht berührt werden, sondern nur an den Symptomen herumgedoktort wird. Und wenn dann so Leute wie Spliff diese Vorgehensweise als Allheilmittel darstellen, reagiere ich vermutlich etwas genervt...
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Siegfried
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Re: Das große Grübeln...

Beitrag von Siegfried »

Grübeleien entstehen ja erst aus nicht verarbeiteten Situationen. Und jetzt mit dem grübeln aufzuhören andert ja auch nix daran irgendwie mal Licht ins Dunkel zu bringen. Das geht ja erst wenn die Situation mal geklärt ist dann brauch man auch nicht mehr zu grübeln.
spirit

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von spirit »

Ein "Allheilmittel" ist es gewiss nicht, aber "steter Tropfen höhlt den Stein".

Um eine unverarbeitete Situation klären, kann sachliches, lösungsorientiertes Nachdenken hilfreich sein, im Gegensatz zu dem oft automatisch einsetzenden Grübeln.
Das Grübeln zu beenden, löst das ursprüngliche Problem zwar nicht, aber der Geist wird freier, offener für zielführendere Gedanken, man schafft eine emotionale Distanz und kann vergleichbaren realen Situationen offener begegnen. Insofern ist es zumindest ein erster Schritt zur Verarbeitung.
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Siegfried
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Re: Das große Grübeln...

Beitrag von Siegfried »

spirit hat geschrieben: Um eine unverarbeitete Situation klären, kann sachliches, lösungsorientiertes Nachdenken hilfreich sein, im Gegensatz zu dem oft automatisch einsetzenden Grübeln.
Das Grübeln zu beenden, löst das ursprüngliche Problem zwar nicht, aber der Geist wird freier, offener für zielführendere Gedanken, man schafft eine emotionale Distanz und kann vergleichbaren realen Situationen offener begegnen. Insofern ist es zumindest ein erster Schritt zur Verarbeitung.
Wenn es um soziale Interaktion geht kommt zu dem sachliche rationalen eben auch noch Emotionen hinzu die dann nicht mehr so einfach rational zu erklaren sind. Und Grübeln kann ja auch dieses sachliches, lösungsorientiertes Nachdenken beinhalten... schließt sich ja beides nicht aus.
Am besten wäre es natürlich man würde es zu solchen Situationen erst gar nicht kommen lassen sondern versuchen die Situation real so schnell wie möglich zu klären. Dann bräuchte man sich erst gar keine Gedanken um sowas zu machen. Die Nette Kollegin die man gerne Kennenleren würde, da kann man sich jetzt Tage, Wochen, Monate den Kopf zerbrechen ob ich die jetzt anspreche, das für und wieder abwägen, um dann im Endeffekt keinen Schritt weiter gekommen zu sein. Hätte man es einfach getan ohne drüber nachzudenken wäre man mit viel weniger Aufwand schon viel weiter und hätte klarheit.
Eliza Jane

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von Eliza Jane »

bettaweib hat geschrieben:Interessant der Artikel aus SPON über das Grübeln


Negative Gedanken: Raus aus der Grübelfalle

Sehr hilfreich ist der folgende Punkt:

"3. "Gedanken nur als Gedanken" benennen, nicht als Realität. Bevor man einen belastenden Gedanken zulässt, sollte man denken "ich habe gerade den Gedanken, dass...""

Viele hier im Forum grübeln sehr viel. Vor allem denken wir ja sehr schnell das andere Menschen uns negativ sehen. Dabei grübeln wir einfach zuviel....

Viele hier im Forum grübeln zuviel? Ach wirklich? Wie kann das sein? Könnte das damit zusammenhängen, dass diese Menschen gravierende Probleme haben, u. a. deshalb, weil sie immer wieder abgelehnt werden? Macht es vielleicht müde und mutlos, ständig allein zu sein? Sollte da ein Zusammenhang bestehen? Und wenn man viel Zeit hat und einem die Einsamkeit bewusst wird, könnte das bewirken, dass man dann ins Grübeln kommt? Grübel, grübel.....Ach Mist, jetzt habe ich wieder negative Gedanken zugelassen. So was aber auch. Das geht ja gar nicht. Sitz ich auch im größten Mief, ich denke immer positiv! :tanzen2: :tanzen2:
IHaveForgivenJesus

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

spirit hat geschrieben:Um eine unverarbeitete Situation klären, kann sachliches, lösungsorientiertes Nachdenken hilfreich sein, im Gegensatz zu dem oft automatisch einsetzenden Grübeln.
Das Grübeln zu beenden, löst das ursprüngliche Problem zwar nicht, aber der Geist wird freier, offener für zielführendere Gedanken, man schafft eine emotionale Distanz und kann vergleichbaren realen Situationen offener begegnen. Insofern ist es zumindest ein erster Schritt zur Verarbeitung.
Insoweit völlig richtig, in der Praxis gibt es da aber zwei Schwierigkeiten:

1. Wie erkenne ich zuverlässig, wann mein Nachdenken lösungsorientiert (also gewünscht) und wann Grübeln (also zu vermeiden) ist?

2. Was ist, wenn mir trotz sachlichem, lösungsorientierten Nachdenken keine praktisch umsetzbaren Möglichkeiten zur Verbesserung der Situation einfallen?
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Serendipity
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Re: Das große Grübeln...

Beitrag von Serendipity »

bettaweib hat geschrieben:Sehr hilfreich ist der folgende Punkt:

"3. "Gedanken nur als Gedanken" benennen, nicht als Realität. Bevor man einen belastenden Gedanken zulässt, sollte man denken "ich habe gerade den Gedanken, dass..."
So etwas nennt man auch Achtsamkeit.
Weinen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Gefühlen!
__Markus

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von __Markus »

Ich sehe das Ganze sehr sehr kritisch.
Klar zu langes Grübeln kann schädlich sein, dass weiß ich selbst aus eigener Erfahrung. Aber chronische Schmerzen kann nicht einfach Wegdenken, dass ist einfach nicht möglich.
Es gibt auch Hinweise darauf, dass ein Optimist die Welt zu positiv sieht und deswegen Sachen aufschiebt und vermeidet und jemand der eher eine depressive Grundstimmung hat deutlich rationaler denkt.

Betrachtet man die Welt nüchtern, sieht man das diejenigen die innerhalb einer homogenen Gruppe leben mit leichten Abweichungen wohl auch am glücklichsten sind. Ein Grund warum Massenveranstaltungen so einen Reiz ausüben, das eigene Ich wird eingetauscht gegen das Glück in der Masse unterzugehen.

Weicht man von dieser gefühlten "Norm" ab entsteht auch diese unglückliche Komponente. Aber deswegen ist man noch nicht krank. den wenn man ehrlich ist die Welt ist eben keine rosarote Gummiwelt, wenn man in einigen Breichen gravierende Defizite besitzt.
Genosse Premier

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von Genosse Premier »

Klar ist Nachdenken im eigentlichen Sinne nie schädlich. Aber es gibt definitiv Leute, die zu viel grübeln, und da zähle ich mich z.B. dazu. Wenn ich merke, dass ich mir Gedanken zu einem Problem mache (z.B. mein AB-Status und was da bei mir falsch läuft und ob sich das in Zukunft ändern wird), und manche Gedanken immer wieder kehren und sich Gedankengänge immer wieder im Kreis drehen, ohne das ich eine Lösung finde, dann ist das ja nicht nur verschwendete Zeit. Weil wenn ich dann in solchen Gedankengängen fest hänge entstehen dadurch auch noch negative Gefühle, weil mich das Thema belastet. Im Endeffekt hab ich von der ganzen Sache also nichts, außer dass ich a) schlechte Laune bekommen hab, b) Gedanklich erschöpft bin und c) wieder mal Zeit verschwendet habe, die ich sinnvoll hätte nutzen können :?

Auf den Begriff Achtsamkeit bin ich in letzter Zeit häufig gestoßen. Für mich bedeutet das u.A., sich seiner Gedankengänge erstmal bewusst zu werden, um sie dann leichter steuern zu können. Das ist aber echt schwer, wie ich festgestellt habe.
@Serendipity: Hast du da zufällig Empfehlungen in die Richtung, also Bücher, Kurse, o.Ä.? Ich überlege z.B. echt, nen Qigong-Kurs zu machen.
spirit

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von spirit »

Aufdringlicherweise gebe ich mal einen Tipp, obwohl ich nicht die Angesprochene bin:

http://www.amazon.de/Das-Einmaleins-Ach ... chtsamkeit

Das ist klein, preiswert und nicht buddhistisch ausgerichtet, also für westliche Einsteiger bekömmliche Kost. Die zehn glatzköpfigen Jahre im Kloster schafft man auch locker ...
LeastoftheEast

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von LeastoftheEast »

spirit hat geschrieben:im Gegensatz zu dem oft automatisch einsetzenden Grübeln.
Und genau das ist mein Problem. Grübeln setzt bei mir automatisch ein und ich krieg es auf Befehl nicht weg. In der Klinik hat mir mein behandelnder Arzt geraten, dem Grübeln nur eine bestimmte Zeitspanne am Tag einzuräumen. Es funktionierte nicht. Ich kann also sagen, dass das einzige, was mir etwas hilft, Ablenkung ist. Das ist jedoch sowas von schwer, wenn man nichts hat, was einen ablenkt. Temporär kriege ich das hin, aber nicht 24 Stunden am Tag. Das wäre mit einem Freundeskreis, einem fordernden Job usw. sicher etwas einfacher. Hab ich aber nicht. Dummerweise hab ich bei meinem letzten Job selbst dann gegrübelt, als ich durch die Regalreihen hirschte, weil der Job eben eher körperliche als geistige Anforderungen stellte. Teilweise trifft es sogar zu, dass ich nebenbei gearbeitet und hauptsächlich gegrübelt habe.

Diese Sache mit der Achtsamkeit und dem Umlenken von Gedanken ist in der Theorie schön und gut. In der Praxis jedoch funktioniert bei mir nicht mal Autogenes Training, weil ich mir nicht einreden kann, dass mein Arm warm wird. Ich kanns nicht. Er wird nicht warm. Und meine Gedanken werden nicht besser, indem ich sage "Ich denke, dass mein Leben scheisse ist".
w82nrw

Re: Das große Grübeln...

Beitrag von w82nrw »

LeastoftheEast hat geschrieben:In der Praxis jedoch funktioniert bei mir nicht mal Autogenes Training, weil ich mir nicht einreden kann, dass mein Arm warm wird. Ich kanns nicht.
Probier was anderes aus, autogenes Training macht mich auch eher ungeduldig bis agressiv, wesentlich besser kann ich beim laufen oder bei Yoga abschalten. Im Worstcase hilft es mir vorwärts und rückwärts von 1-100 bzw 99-0 zu zählen solange bis ich nicht mehr vom grübeln abgelenkt werde.

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