Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

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owtrust

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von owtrust »

Blau hat geschrieben:Ich habe den Eindruck, dass es bei unseren Eltern bzw. den heute über 40jährigen noch sehr üblich war, sich gesellschaftlich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen und dass das heute anders aussieht.
Wenn ich mir die heutigen Studienpläne zum Master anschaue und die vielen Berichte über Burnout am Arbeitsplatz schon von jungen Menschen mitbekomme, dann haben die Jungen heutzutage einfach zu wenig Freizeit, um sich ehrenamtlich betätigen zu könnnen. Ich sehe das auch in der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr. Noch nie gab es so wenig Neuzugänge wie seit paar Jahren. Es sind zwar ab und zu mal Interessierte da, aber die sagen klipp und klar, dass sie unter der Woche abends keine Zeit dafür haben.
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Gilbert
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Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Gilbert »

owtrust hat geschrieben: Ich sehe das auch in der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr. Noch nie gab es so wenig Neuzugänge wie seit paar Jahren. Es sind zwar ab und zu mal Interessierte da, aber die sagen klipp und klar, dass sie unter der Woche abends keine Zeit dafür haben.
Man muss auch in diesem Zusammenhang erwähnen, daß früher der Dienst im THW und der freiwilligen Feuerwehr auch ein Wehrdienst-Ersatz waren. Junge wehrpflichtige Männer, die weder Wehrdienst noch Zivildienst leisten wollten, verpflichteten sich dort über einen mehrjährigen Zeitraum. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht ist auch in diesem Bereich dementsprechend weniger Zulauf.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
Hermann Hesse
IHaveForgivenJesus

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

kleineLampe hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: ...nur weil Userin kleineLampe im AB-Forum den Autor für "zu doof" hält...
Lies nochmal nach, ich habe es begründet.
Mal abgesehen davon, dass du den Inhalt des Artikels verfälscht dargestellt hast - ganz kurz gefasst, sagt er aus, dass Männer vor dem Problem stehen, dass sie als "nice guys" in Beziehungen von den Frauen nicht wirklich respektiert werden und als "Alphas" zwar viel Sex kriegen, aber nicht als beziehungstauglich und gesellschaftlich akzeptabel gelten - lässt deine "Begründung" doch sehr zu wünschen übrig.

Du zweifelst zum einen an, dass die betreffenden Männer wirklich nett sind. Mit welchem Recht? Weshalb glaubst du, dir anmaßen zu dürfen, die betreffenden Männer besser beurteilen zu können als der Autor, der mit ihnen direkt gesprochen hat? Und welches Argument hast du gegen die allgemein gezogene Erkenntnis, dass in der heutigen Gesellschaft generell von den Männer ein Verhalten erwartet wird, das der "biologischen Attraktivität" widerspricht?
Zum anderen begründest du mangelnden Sex mit zuviel Pornokonsum des Mannes oder der Frau - was bitte hat das denn mit den Artikeln und der dort thematisierten mangelnden Attraktivität gesellschaftlich "korrekter" Männer zu tun?
IHaveForgivenJesus

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Blau hat geschrieben:Ist das eigentlich so wichtig, was über "die Männer" und "die Frauen" geschrieben wird? Ich mache lieber meine eigenen Erfahrungen als mein Wissen über Männer und Frauen aus irgendwelchen Artikeln zu beziehen. Und mit Erfahrungen meine ich nicht nur sexuelle oder beziehungsbezogene Erfahrungen, sondern auch Beobachtungen im Alltag, unter meinen Freunden und Familienmitgliedern. Da gibt es jede menge glücklicher Langzeit-Paare, gerade auch um die 30.
Ehrlich gesagt finde ich Gender-Diskussionen müßig. Gibt auf beiden Seiten prima Leutchen und Idioten, wenn man da alle in einen Topf schmeißt wird man immer irgend jemandem nicht gerecht.
Solange wissenschaftliche Berichte, die möglicherweise irgendwie als "männerfreundlich" verstanden werden können, von Frauen ohne vernünftigen Grund als Schwachsinn abgetan werden, halte ich das für ein Indiz, dass Gender-Diskussionen (in konstruktiver Form) durchaus erforderlich sind.

Vor allem aber geht es bei den von Dr. Nicholson behandelten Themen doch gar nicht darum, ob nun Frauen oder Männer "schuld" sind, sondern er spricht das (mMn. ziemlich offensichtliche) Problem an, dass die heutigen gesellschaftlichen Werte und Rollenbilder der Geschlechter nicht übereinstimmen mit den noch immer in den meisten Menschen verankerten biologischen Mechanismen und sich hierdurch erhebliche Konflikte ergeben. Diese Konflikte sind nicht dadurch widerlegt, dass es bei vielen Menschen doch irgendwie mehr oder weniger klappt.
Blau
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Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Blau »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Solange wissenschaftliche Berichte, die möglicherweise irgendwie als "männerfreundlich" verstanden werden können, von Frauen ohne vernünftigen Grund als Schwachsinn abgetan werden, halte ich das für ein Indiz, dass Gender-Diskussionen (in konstruktiver Form) durchaus erforderlich sind.
Ich nehme mal an, du hast mit "Frauen" jetzt nicht unbedingt mich persönlich gemeint?
Mit wissenschaftlichen Berichten an sich habe ich kein Problem, aber mit solchen, die (ausschließlich) mit Extremen argumentieren, wie der von Steven1983 zitierte Beitrag bzw. der Ausschnitt daraus. Da wird das so dargestellt, als wenn Männer nur die Wahl hätten entweder "nice guys" oder "jerks" zu sein. Das ist mir zu stark vereinfacht, genausowenig sind Frauen ja entweder Disco-Tussi oder Mauerblümchen, die absolute Mehrheit ist doch irgendwo dazwischen. Deshalb ja auch der von mir eingeworfene Einwand: In meinem persönlichen Umfeld...
Konstruktiv kann man meiner Meinung nach deshalb auf dieser Basis nicht diskutieren, das endet nur wieder in gegenseitigem Gender-Bashing.
Tirak

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Tirak »

Blau hat geschrieben:Ist das eigentlich so wichtig, was über "die Männer" und "die Frauen" geschrieben wird? Ich mache lieber meine eigenen Erfahrungen als mein Wissen über Männer und Frauen aus irgendwelchen Artikeln zu beziehen. Und mit Erfahrungen meine ich nicht nur sexuelle oder beziehungsbezogene Erfahrungen, sondern auch Beobachtungen im Alltag, unter meinen Freunden und Familienmitgliedern. Da gibt es jede menge glücklicher Langzeit-Paare, gerade auch um die 30.
Ehrlich gesagt finde ich Gender-Diskussionen müßig. Gibt auf beiden Seiten prima Leutchen und Idioten, wenn man da alle in einen Topf schmeißt wird man immer irgend jemandem nicht gerecht.

Bei mir ist genau umgedreht. Ich bezieh lieber Informationen aus Artikeln, da meine eigenen Erfahrungen zum einen nur subjektiv sind und ich denen auch eher misstraue. Ok, fremde Quellen sind auch nicht immer zuverlässig und es wird auch viel Blödsinn verbreitet, aber es ist für mich im Schnitt immer noch glaubwürdiger als meine eigenen Erfahrungen. (vorausgesetzt diese Quellen sind einigermassen objektiv und neutral)

Blau hat geschrieben: Interessant fand ich aber doch die Bemerkung mit der mangelnden Bereitschaft zur Verantwortung. Gerade gestern habe ich mit meinem Freund darüber diskutiert, dass im ehernamtlichen Bereich immer weniger gerade jüngere Leute zu finden sind. Ich bin in unserer regionalen B.U.N.D.-Gruppe das mit Abstand jüngste Mitglied, er macht beim Technischen Hilfswerk (THW) eine ähnliche Beobachtung. Ich habe den Eindruck, dass es bei unseren Eltern bzw. den heute über 40jährigen noch sehr üblich war, sich gesellschaftlich zu engagieren und Verantwortung zu übernehmen und dass das heute anders aussieht. Vielleicht gibt es allgemein einen Trend zu mehr Ego-Zentrismus?
Schwer zu sagen. Vielleicht verkleinern sich auch nur die grösseren Vereinigungen und die Menschen suchen lieber Kleingruppen auf. Individualität und Selbstverantwortung z.b. werden zudem ja wohl auch sehr hoch angesiedelt, was sich ebenso bemerkbar machen könnte. Zudem werden Arbeits- und Lernprozesse sehr verdichtet und eventuell bleiben vielen Menschen weniger Zeit für solche Dinge wie Vereinsangelegenheiten. Die Menschen müssen auch sehen, wo sie selbst bleiben, wenn jederzeit Job, Familie, Besitz etc. gefährdet sein könnte. Bei der ganzen Dynamik im gesellschaftlichen wie wirtschaftlichen Bereich ist es womöglich auch schwerer, grössere stabile Strukturen zu erhalten. Naja der Aspekt ist verdammt vielschichtig und liesse sich von vielen Seiten betrachten.
IHaveForgivenJesus

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Blau hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Solange wissenschaftliche Berichte, die möglicherweise irgendwie als "männerfreundlich" verstanden werden können, von Frauen ohne vernünftigen Grund als Schwachsinn abgetan werden, halte ich das für ein Indiz, dass Gender-Diskussionen (in konstruktiver Form) durchaus erforderlich sind.
Ich nehme mal an, du hast mit "Frauen" jetzt nicht unbedingt mich persönlich gemeint?
Nein, das richtete sich hier konkret natürlich an kleineLampe. Wobei die generelle Tendenz, Untersuchungen abzulehnen, deren Feststellungen und Ergebnisse nicht den eigenen Vorstellungen entsprechen, schon relativ verbreitet ist.
Mit wissenschaftlichen Berichten an sich habe ich kein Problem, aber mit solchen, die (ausschließlich) mit Extremen argumentieren, wie der von Steven1983 zitierte Beitrag bzw. der Ausschnitt daraus. Da wird das so dargestellt, als wenn Männer nur die Wahl hätten entweder "nice guys" oder "jerks" zu sein. Das ist mir zu stark vereinfacht, genausowenig sind Frauen ja entweder Disco-Tussi oder Mauerblümchen, die absolute Mehrheit ist doch irgendwo dazwischen. Deshalb ja auch der von mir eingeworfene Einwand: In meinem persönlichen Umfeld...
Konstruktiv kann man meiner Meinung nach deshalb auf dieser Basis nicht diskutieren, das endet nur wieder in gegenseitigem Gender-Bashing.
Also ich finde die beiden Artikel sehr interessant, weil sie ein allgemeines Problem beleuchten, und glaube durchaus, dass sie eine Diskussionsgrundlage darstellen können. Natürlich gibt es nicht nur "nice guys" und "jerks", aber Tatsache ist, dass es für Männer sehr schwierig geworden ist, die richtige Mischung zwischen diesen beiden widersprüchlichen Typen zu finden (oder eine Frau, die mit der aktuell vorhandenen Mischung dauerhaft zufrieden ist). Insbesondere deshalb, weil die Ansprüche der Frauen eben oft widersprüchlich sind bzw. sich im Verlauf einer Beziehung ändern, was nach Ansicht des Autors ebenfalls mit der veränderten gesellschaftliche Stellung der Frau zu tun hat. Ich sehe hier kein Schwarz-Weiß-Malen des Autors, sondern die Beleuchtung eines real existierenden gesellschaftlichen Problems, das in dieser Form durchaus diskussionswert ist.
Mag sein, dass es in deinem Umfeld viele glückliche Paare gibt. Ich selbst kenne auch einige wenige. Ich kenne aber auch Singles und Menschen mit kriselnden oder wechselnden Beziehungen. Insgesamt wird man wohl kaum bestreiten können, dass unsere Gesellschaft nicht unbedingt hin zu mehr langfristigen, dauerhaft glücklichen Beziehungen tendiert, und nur darauf kommt es doch an.
haber

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von haber »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Insbesondere deshalb, weil die Ansprüche der Frauen eben oft widersprüchlich sind bzw. sich im Verlauf einer Beziehung ändern, was nach Ansicht des Autors ebenfalls mit der veränderten gesellschaftliche Stellung der Frau zu tun hat.
Ich halte das sowohl für Frauen als auch für Männer normal und sehe daran auch kein Problem. Eher das Gegenteil.

Ich bin jetzt seit über 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen und allein in dieser relativ kurzen Zeit haben sich meine Ansprüche an mich, meine Freundin und an unsere Beziehung verändert und ich nehme stark an, dass es auch in Zukunft immer wieder Veränderungen in den Ansprüchen aneinander geben wird.

Ich fände es schlimm, wenn die "in Stein gemeiselt" über Jahre oder Jahrzehnte feststünden.

Ich fände hierbei eher einen Stillstand, also auch keine Entwicklung, schlimm.
zwillingsschwester

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von zwillingsschwester »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Insbesondere deshalb, weil die Ansprüche der Frauen eben oft widersprüchlich sind bzw. sich im Verlauf einer Beziehung ändern, was nach Ansicht des Autors ebenfalls mit der veränderten gesellschaftliche Stellung der Frau zu tun hat. Ich sehe hier kein Schwarz-Weiß-Malen des Autors, sondern die Beleuchtung eines real existierenden gesellschaftlichen Problems, das in dieser Form durchaus diskussionswert ist.
Hatten wir uns nicht kürzlich mal darauf geeinigt, dass wir hier nicht mehr verallgemeinern wollten?

Und ganz abgesehen davon, was genau sollten wir diskutieren und was fangen wir mit dem Ergebnis an? Dieses Ergebnis kann doch im Grunde nur lauten "man sollte/müsste...", "es wäre besser, wenn..." usw. Was wäre dann der nächste Schritt?

Ich sehe es ehrlich gesagt so wie Blau und haber, in meinem Umfeld (sowohl privat als auch beruflich), sind die meisten Männer zwischen "nett" und "Alpha" und kommen auch ganz gut zurecht. Und dass Ansprüche sich ändern erlebe ich ebenfalls bei beiden Geschlechtern und halte ich auch nicht für verkehrt sondern eher für eine Bereicherung, wenn man selbst eine Bereitschaft zur Flexibilität mitbringt.
IHaveForgivenJesus

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

haber hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben:Insbesondere deshalb, weil die Ansprüche der Frauen eben oft widersprüchlich sind bzw. sich im Verlauf einer Beziehung ändern, was nach Ansicht des Autors ebenfalls mit der veränderten gesellschaftliche Stellung der Frau zu tun hat.
Ich halte das sowohl für Frauen als auch für Männer normal und sehe daran auch kein Problem. Eher das Gegenteil.

Ich bin jetzt seit über 2 Jahren mit meiner Freundin zusammen und allein in dieser relativ kurzen Zeit haben sich meine Ansprüche an mich, meine Freundin und an unsere Beziehung verändert und ich nehme stark an, dass es auch in Zukunft immer wieder Veränderungen in den Ansprüchen aneinander geben wird.

Ich fände es schlimm, wenn die "in Stein gemeiselt" über Jahre oder Jahrzehnte feststünden.

Ich fände hierbei eher einen Stillstand, also auch keine Entwicklung, schlimm.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir mit "Ansprüche" unterschiedliche Sachen meinen. Selbstverständlich ist es normal, dass Beziehungen sich weiterentwickeln. Der Artikel bezieht sich aber auf grundlegend unterschiedliche Typen. Und dass es allen Männern problemlos möglich ist, je nach Bedarf zwischen Alpha-Male und treusorgendem Familienpapi zu wechseln, wage ich zu bezweifeln.
zwillingsschwester hat geschrieben:Hatten wir uns nicht kürzlich mal darauf geeinigt, dass wir hier nicht mehr verallgemeinern wollten?
Bei der Diskrepanz zwischen "biologischer" und "gesellschaftlicher" Attraktivität handelt sich nunmal um ein allgemeines Problem, mit dem halt unterschiedliche Menschen unterschiedlich gut umgehen können. Nicht umsonst stellt der Autor in den Artikeln verschiedene als Reaktion auftretende Verhaltensweise dar.
Und ganz abgesehen davon, was genau sollten wir diskutieren und was fangen wir mit dem Ergebnis an? Dieses Ergebnis kann doch im Grunde nur lauten "man sollte/müsste...", "es wäre besser, wenn..." usw. Was wäre dann der nächste Schritt?

Ich sehe es ehrlich gesagt so wie Blau und haber, in meinem Umfeld (sowohl privat als auch beruflich), sind die meisten Männer zwischen "nett" und "Alpha" und kommen auch ganz gut zurecht.
Für den Anfang wäre es vielleicht schon einmal hilfreich, das Problem nicht einfach zu leugnen, indem man darauf hinweist, dass es bei vielen Menschen ja offensichtlich funktioniert. Ich kenne auch viele Menschen, die akzeptable Arbeitsstellen haben - beweist das, dass mit dem Arbeitsmarkt alles in Ordnung ist?
Und wie groß ist denn der Anteil derjenigen Männer, die wirklich langfristig keine Probleme haben? Und umgekehrt, wieviele Frauen finden denn tatsächlich einen Mann, der sie dauerhaft zufriedenstellt? Die hohe Scheidungs- und Trennungsrate ist weder ein Phantasieprodukt noch ursachenlos.

Ich habe keine Illusionen, dass man hier irgendwelche einfachen Lösungen finden kann. Aber wenn man einfach mal offen an solche Themen herangehen würde, statt sie sofort abzuwürgen, könnte sich vielleicht etwas mehr gegenseitiges Verständnis entwickeln.
dfg82

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von dfg82 »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Ich kenne aber auch Singles und Menschen mit kriselnden oder wechselnden Beziehungen. Insgesamt wird man wohl kaum bestreiten können, dass unsere Gesellschaft nicht unbedingt hinzu mehr langfristigen, dauerhaft glücklichen Beziehungen tendiert, und nur darauf kommt es doch an.
Da stellt sich mir die Frage, ob denn das überhaupt ein Problem darstellt, dass es zu lösen gilt?
Tirak

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Tirak »

dfg82 hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Ich kenne aber auch Singles und Menschen mit kriselnden oder wechselnden Beziehungen. Insgesamt wird man wohl kaum bestreiten können, dass unsere Gesellschaft nicht unbedingt hinzu mehr langfristigen, dauerhaft glücklichen Beziehungen tendiert, und nur darauf kommt es doch an.
Da stellt sich mir die Frage, ob denn das überhaupt ein Problem darstellt, dass es zu lösen gilt?
Ja, vielleicht sind langfristige Beziehungen in einer dynamisierten Gesellschaft auch nicht mehr so "notwendig" oder womöglich sogar hinderlich. Nicht falsch verstehen, ich will langfristige Beziehungen keineswegs abwerten oder schlechtschreiben, aber mir stellt sich zumindest schon die Frage nach der Selbstverständlichkeit einer langfristigen Beziehung. Ich bin der Meinung, dass es kaum etwas gibt, was irgendwie selbstverständlich ist und langfristige Beziehungen fallen bei mir auch darunter.
IHaveForgivenJesus

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von IHaveForgivenJesus »

Tirak hat geschrieben:
dfg82 hat geschrieben:
IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Ich kenne aber auch Singles und Menschen mit kriselnden oder wechselnden Beziehungen. Insgesamt wird man wohl kaum bestreiten können, dass unsere Gesellschaft nicht unbedingt hinzu mehr langfristigen, dauerhaft glücklichen Beziehungen tendiert, und nur darauf kommt es doch an.
Da stellt sich mir die Frage, ob denn das überhaupt ein Problem darstellt, dass es zu lösen gilt?
Ja, vielleicht sind langfristige Beziehungen in einer dynamisierten Gesellschaft auch nicht mehr so "notwendig" oder womöglich sogar hinderlich. Nicht falsch verstehen, ich will langfristige Beziehungen keineswegs abwerten oder schlechtschreiben, aber mir stellt sich zumindest schon die Frage nach der Selbstverständlichkeit einer langfristigen Beziehung. Ich bin der Meinung, dass es kaum etwas gibt, was irgendwie selbstverständlich ist und langfristige Beziehungen fallen bei mir auch darunter.
Okay, soweit dauerhaftes Glück unwichtig ist, gibt es natürlich kein Problem.

Ich für meinen Teil habe allerdings immer davon geträumt, mit einer Frau, die ich liebe, alt zu werden. Aber vielleicht ist das ja nur eine romantische Phantasterei...
Tirak

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Tirak »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Okay, soweit dauerhaftes Glück unwichtig ist, gibt es natürlich kein Problem.

Ich für meinen Teil habe allerdings immer davon geträumt, mit einer Frau, die ich liebe, alt zu werden. Aber vielleicht ist das ja nur eine romantische Phantasterei...
Sicher, dagegen würd ich auch nie was sagen. Ich hab nur allgemeine Vermutungen. Es könnten bei mir aber auch genausogut Spinnereien sein.
Davon ab mir persönlich hilft es natürlich auch nicht weiter, da ich (wenn ich irgendwann nochmal auf Beziehung aus bin) auch eher etwas langfristiges eingehen möchte. Auch wenn dieser Anspruch für meinen persönlichen Hintergrund vielleicht schon zu gross ist...
kelcey

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von kelcey »

IHaveForgivenJesus hat geschrieben: Okay, soweit dauerhaftes Glück unwichtig ist, gibt es natürlich kein Problem.

Ich für meinen Teil habe allerdings immer davon geträumt, mit einer Frau, die ich liebe, alt zu werden. Aber vielleicht ist das ja nur eine romantische Phantasterei...
Aber die Frage ist doch auch, ob lange Beziehung immer glücklich bedeutet? Ich denke es gibt viele Fälle, wo das eben überhaupt nicht so ist, sondern eben das mögliche andere (und vielleicht alleine sein) als viel schlimmer angesehen wird. Hab mal gelesen, dass Freundschaften in der Regel so 5-6 Jahre dauern.. warum sollte es bei (glücklichen) Beziehungen so viel anders sein?
Versteh mich nicht falsch, ich hätte nichts dagegen mit ein und demselben Kerl bis an mein Lebensende happy zu sein, aber wenn es nicht mehr passt, dann ist doch ne Trennung etwas, was beide auch glücklich(er) machen würde als einfach zusammen zu bleiben..
kleineLampe

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von kleineLampe »

owtrust hat geschrieben:Ich habe beim rumsurfen gerade diesen Artikel gefunden und wollte ihn einfach man hier verlinken.

Der Titel ("Ohne Beziehung ein besseres Leben führen") "verdreht" praktisch das Forenmotto hier. :D

Link zum Artikel
BZ-INTERVIEW mit Männerforscher Walter Hollstein, zu der Frage, warum sich mehr und mehr Männer ohne Partnerin und Kinder am wohlsten fühlen.
Zitat:
Dass sie nicht in die Ernährerrolle abgedrängt werden, dass sie nicht verantwortlich sind für Kinder, dass sie nur für sich selbst verantwortlich sind.
Das bemerke ich auch (am laufenden Band ;) ), dass die Ich-Bezogenheit stark ausgeprägt ist und zwar so, wie der Autor Hollstein es beschreibt, die heutigen Männer wollen nur für sich selbst verantwortlich sein.
Das merkt man an vielen Kleinigkeiten-
was Größeres betrifft, bekam ich noch nicht die Gelegenheit sowas einzusehen, denke, es wird aber ähnlich sein.
Lion

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Lion »

Gender-Thematik:

Es gibt ein Klima in unserer Gesellschaft und vor allem in den Medien, wonach Frauen die moderneren, aber benachteiligten Wesen sind, Männer hingegen die althergebrachten aber bevorzugten. Frauen sind schon "angekommen", Männer müssen noch lernen etc.

Wenn beispielsweise mal irgendetwas zu den Unterschieden zwischen Männern und Frauen festgestellt wird, dann sind die Schlagzeilen/Aussagen dazu von der Bewertung her insofern unterschiedlich, ob der festgestellte Unterschied "pro Frau" oder "pro Mann" ist.

Ist die Aussage "pro Frau", wird gejubelt. Ist die Aussage "pro Mann", wird eingeschränkt und relativiert.

In der Werbung wird Mann häufiger als Trottel dargestellt, äußerst selten (aber schon gesehen) ist eine Frau "der dumme August", über den man lacht.

Auch ist es ein Unterschied, wer was tut. Kauft sich ein Mann ein Sexspielzeug, wird man das in einer Schmuddel-Reportage finden. Über handgedrechselte Holzdildos berichtet dann Birgit Schrowange "offen und objektiv", weil es ja gut ist, dass Frauen endlich zu ihrer Sexualität stehen.

Geht es um Sexismus, stehen gleich Sondersendungen und Diskussionsrunden auf dem Programm. Geht es um Männerprobleme, kann man höchstens bei "Domian" nachts um eins hören, wie sich ein einzelner Mann von der Seele redet.

Fährt ein Mann nach Thailand zum Sex haben, ist das widerlich. Fährt eine Frau nach Tunesien zu ihrem Loverboy, hat sie sich von den Fesseln der Konventionen befreit.

Dieses Klima kann ich als Mann natürlich nicht gut finden. Und dieses Klima ist ein Nährboden.

Männer sind verstiegen, wenn sie tatsächlich althergebracht denken. Frauen sind verstiegen, wenn sie obiges zu sehr verinnerlicht haben.

Darüber in AB-Foren zu diskutieren hat übrigens einen besonderen "Reiz". Treffen doch Menschen aufeinander, die bisher beim jeweils anderen Geschlecht "abgelost" haben.
Lion

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Lion »

kleineLampe hat geschrieben: die heutigen Männer wollen nur für sich selbst verantwortlich sein.
Das merkt man an vielen Kleinigkeiten-
Tja, und so merkt jeder was anderes.
Neri
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Beiträge: 2485
Registriert: 28 Dez 2010 10:48
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Neri »

Lion hat geschrieben:Gender-Thematik: (...)
-> Von der Unmöglichkeit von Genderdiskussionen
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
Lion

Re: Artikel: "Ohne Beziehung ein besseres Leben führen"

Beitrag von Lion »

Neri hat geschrieben:
Lion hat geschrieben:Gender-Thematik: (...)
-> Von der Unmöglichkeit von Genderdiskussionen

Erstens darf ich ja wohl auch mal sinnlose Sachen machen, zweitens: wer hat denn gesagt, dass ich eine Diskussion führen will? :D

Im Ernst: warum muß man eigentlich ausdiskutieren? Läuft dann doch sowieso darauf hinaus, dass der eine dem anderen was wegdiskutieren will: "So darfst du nicht denken, weil ...".

Das das oben war ein Statement von mir, von dessen Wahrheitsgehalt ich überzeugt bin (logisch, sonst würde ich es nicht hinschreiben).

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