Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
challenger81

Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von challenger81 »

Hallo nochmals,

beim Durchlesen der ganzen, ich nenne sie mal "Jammerthreads", kommt in mir der Gedanke, dass viele von euch in einer Beziehung das erhoffen, um absolutes glück zu erlangen.

Natürlich ist mir klar, dass wir hier nicht einfach nur aus Spaß an der Freude angemeldet sind.
Ok, einige Trolls aus einem gewissen anderen Forum vielleicht schon

Ich kann in gewisser Weise nachvollziehen, dass es einem schlecht geht, wenn man nicht das erleben darf, was sogenannte Normalos tagtäglich erleben. Wenn man scheinbar keinen anderen Menschen für sich gewinnen kann und so weiter.

Allerdings bin ich auch der Ansicht, man solle sein Glück oder Unglück, je nachdem, nicht von einer Beziehung abhängig machen, da ich denke, dass zum Leben beziehungsweise zum Glücklichsein auch noch andere Faktoren hinzukommen.
Welche das sind, ist meiner Meinung nach, von Person zu Person unterschiedlich.

Ich zumindest für meinen Teil kann behaupten, dass ich nicht unbedingt eine Freundin an meiner Seite brauche, um ein glückliches Leben zu führen. Das wäre zwar schön, aber wie gesagt, eben nur das I-Tüpfelchen.

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
schmog

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von schmog »

challenger81 hat geschrieben: beim Durchlesen der ganzen, ich nenne sie mal "Jammerthreads", kommt in mir der Gedanke, dass viele von euch in einer Beziehung das erhoffen, um absolutes glück zu erlangen.
Nicht absolutes, nur ein wenig! Ist das zuviel verlangt? :gruebel:
Warum wollen denn fast alle RL Beziehungen? Siehe auch Erfolgsthread ....
Ben

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Ben »

Nein, ist sie nicht. Beziehungen werden zwar von Alleinstehenden häufig glorifiziert nach dem Motto "the grass is always greener on the other side", doch im Endeffekt ist es nur eine Steigerung des Lebensstandards wenn wirklich mehr Vorteile daraus entstehen als Nachteile.
Eine Beziehung kann sich sogar belastend auswirken denk ich mal wenn man mit dem Partner überhaupt nicht kompatibel ist. Das kann auch durch regelmäßigen Sex nicht kompensiert werden.

Doch das soll nicht heissen, dass man es sich nicht zum Ziel setzen sollte, doch mal eine Beziehung einzugehen.
Eine gut funktionierende "glückliche" Beziehung kann auf jeden Fall dazu beitragen zumindest für eine gewisse Zeit glücklicher zu sein.
silentbob

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von silentbob »

challenger81 hat geschrieben:Hallo nochmals,

beim Durchlesen der ganzen, ich nenne sie mal "Jammerthreads", kommt in mir der Gedanke, dass viele von euch in einer Beziehung das erhoffen, um absolutes glück zu erlangen.

[...]

Allerdings bin ich auch der Ansicht, man solle sein Glück oder Unglück, je nachdem, nicht von einer Beziehung abhängig machen, da ich denke, dass zum Leben beziehungsweise zum Glücklichsein auch noch andere Faktoren hinzukommen.
Welche das sind, ist meiner Meinung nach, von Person zu Person unterschiedlich.

Ich zumindest für meinen Teil kann behaupten, dass ich nicht unbedingt eine Freundin an meiner Seite brauche, um ein glückliches Leben zu führen. Das wäre zwar schön, aber wie gesagt, eben nur das I-Tüpfelchen.
Wie auch schon in einem der "Jammerthreads": Ich gebe dir schon recht, dass eine Beziehung vermutlich nicht der alleinige Seligmacher ist, aber was sich viele hier wünschen, wäre halt die Möglichkeit, das für sich selbst zu entscheiden. Du hast offensichtlich schon die Erfahrung gemacht, dass für dich eine Beziehung nicht notwendig ist (ob das jetzt generell so ist oder nur an der erlebten Beziehung liegt kann und will ich nicht beurteilen). Vielen anderen hier im Forum fehlt diese Erfahrung aber.

Und auch wenn ich im Allgemeinen kein Konformist bin, so glaube ich doch, dass es irgendeinen Grund geben wird, warum ein Großteil der Menscheit Beziehungen sucht und in Beziehungen lebt, auch mehrmals hintereinander und sogar wenn eine der früheren entsetzlich schiefgegangen ist.
Blau
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Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Blau »

challenger81 hat geschrieben: Allerdings bin ich auch der Ansicht, man solle sein Glück oder Unglück, je nachdem, nicht von einer Beziehung abhängig machen, da ich denke, dass zum Leben beziehungsweise zum Glücklichsein auch noch andere Faktoren hinzukommen.
Was viele vielleicht auch nicht bedenken: Beziehung bedeutet immer auch Arbeit an sich selber und Kompromissbereitschaft. Gerade bei den größten Jammerern hier lese ich letztere so gut wie gar nicht heraus. In einer Beziehung wird man schließlich nicht nur vom Partner getragen, genauso trägt man ihn auch, und dazu gehört schon mal ein Mindestmaß an persönlicher Stabilität.
Wer mit seinem eigenen Leben unglücklich und unzufrieden ist bringt selten genug Stabilität mit, um in einer Partnerschaft auch mal dem Partner Stütze sein zu können. Das macht die Partnerschaft dann schnell instabil. Ich persönlich habe deshalb immer ganz schnell den Rückzug angetreten, wenn sich in der Kennenlernphase herausgestellt hat dass der andere eine mit sich unzufriedene Person ist.
Hier wurde ja auch schon oft genug gesagt: die beste Basis dafür jemanden zu finden der einen mag und einen so annimmt wie man ist, ist, dass man mit sich selber zufrieden ist und sich mag. Letztendlich überlastet es jeden Partner, wenn er noch zusätzlich das Liebesdefizit ausgleichen muss, das man durch fehlende Eigenliebe schafft.
Vahram

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Vahram »

Jeder, der plötzlich eine Beziehung gehabt habt wird zum Experten. :roll: (Ich selbst jatte ja schon eine Beziehung)

Beziehungen sind keine Heilsbringer, aber jeder sehnt sich danach. Jeder.
Ich möchte eine Beziehung, weil ich intim sein möchte mit einer Frau; in jeder Hinsicht. Es ist auch eine Portion Neugier; eine neue Frau kennenzulernen und mit ihr sexuell zu interagieren. Nur weil man das vermisst, macht man sein Glück nicht davon abhängig. Ich halte diese Sehnsucht sogar für ganz normal.
Zuletzt geändert von Vahram am 29 Apr 2013 11:02, insgesamt 1-mal geändert.
NBUC
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Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von NBUC »

Ich lese zwar viele, die seeehr gerne eine Beziehung hätten und leiden und ggf auch schimpfen oder jammern, aber eine Tendenz die Beziehung als Heilsbringer für andere Probleme zu stilisieren kann ich nciht erkennen.
Und das in einem AB-Forum nicht in gleicher Weise über Gesundheits- oder Arbeitsprobleme gesprochen wird, dürfte doch auch naheliegend sein, oder?
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Unique91

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Unique91 »

Blau hat geschrieben:
challenger81 hat geschrieben: Allerdings bin ich auch der Ansicht, man solle sein Glück oder Unglück, je nachdem, nicht von einer Beziehung abhängig machen, da ich denke, dass zum Leben beziehungsweise zum Glücklichsein auch noch andere Faktoren hinzukommen.
Was viele vielleicht auch nicht bedenken: Beziehung bedeutet immer auch Arbeit an sich selber und Kompromissbereitschaft. Gerade bei den größten Jammerern hier lese ich letztere so gut wie gar nicht heraus. In einer Beziehung wird man schließlich nicht nur vom Partner getragen, genauso trägt man ihn auch, und dazu gehört schon mal ein Mindestmaß an persönlicher Stabilität.
Wer mit seinem eigenen Leben unglücklich und unzufrieden ist bringt selten genug Stabilität mit, um in einer Partnerschaft auch mal dem Partner Stütze sein zu können. Das macht die Partnerschaft dann schnell instabil. Ich persönlich habe deshalb immer ganz schnell den Rückzug angetreten, wenn sich in der Kennenlernphase herausgestellt hat dass der andere eine mit sich unzufriedene Person ist.
Hier wurde ja auch schon oft genug gesagt: die beste Basis dafür jemanden zu finden der einen mag und einen so annimmt wie man ist, ist, dass man mit sich selber zufrieden ist und sich mag. Letztendlich überlastet es jeden Partner, wenn er noch zusätzlich das Liebesdefizit ausgleichen muss, das man durch fehlende Eigenliebe schafft.
Aber vllt kommt die Selbstakzeptan und die "Selbstliebe" ja auch erst dann, wenn man mal von einem anderen Menschen geliebt wird und somit merkt, dass man auch liebenswert ist. Wenn man von anderen Menschen immer nur abgewiesen wird, fängt man nunmal an an sich zu zweifeln. Und wenn man in der Kennenlernphase sich schon zurückzieht, nur weil die Person GEgenüber ein paar Probleme hat, auch mit sich selbst, wie wird das dann erst in einer Beziehung? WEnn der Partner z.B. mal eine Depression bekommt, aus welchen Gründen auch immer oder sond irgend eine Krise durchmacht? Oder einfach anderweitig Probleme auftauchen? Sofort den Rückzug antreten und sich einen "pflegeleichteren" Partner suchen anstatt ihm zu helfen?

Ich persönlich denke einfach, das schwere Lasten zu zweit auch einfacher zu tragen sind. Eine Person, die mit einem durchs Leben geht, kann schon eine sehr große Hilfe sein. Allein schon die TAtsache, dass da jemand ist. Aber ein Heilsbringer ist eine Beziehung sicher nicht. Aber ich denke für einige doch auch ein Schritt in ein anderes Leben.
Blau
Begeisterter Schreiberling
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Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Blau »

Unique91 hat geschrieben: Aber vllt kommt die Selbstakzeptan und die "Selbstliebe" ja auch erst dann, wenn man mal von einem anderen Menschen geliebt wird und somit merkt, dass man auch liebenswert ist. Wenn man von anderen Menschen immer nur abgewiesen wird, fängt man nunmal an an sich zu zweifeln. Und wenn man in der Kennenlernphase sich schon zurückzieht, nur weil die Person GEgenüber ein paar Probleme hat, auch mit sich selbst, wie wird das dann erst in einer Beziehung? WEnn der Partner z.B. mal eine Depression bekommt, aus welchen Gründen auch immer oder sond irgend eine Krise durchmacht? Oder einfach anderweitig Probleme auftauchen? Sofort den Rückzug antreten und sich einen "pflegeleichteren" Partner suchen anstatt ihm zu helfen?
Zum einen: ich finde es ist deutlich "sicherer" einen Weg zu finden sich selbst zu mögen und zu akzeptieren, beispielsweise durch Arbeit an sich und/oder Erfolge im Job, in der Ausbildung oder in der Freizeit als darauf zu warten, dass jemand anders einem da den Anstoß gibt. Klar, manchmal passiert letzteres einfach, das ist dann ja auch schön. Trotzdem würde ich immer anfangen, selber loszugehen als darauf zu warten, dass jemand zu mir kommt ;)
Zum zweiten: ich habe nicht von "ein paar Problemen" gesprochen sondern davon, dass jemand ganz grundsätzlich mit sich unzufrieden ist. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass dann kaum eine harmonische und ausgeglichene Beziehung möglich ist ohne dass ich selber dauerhaft als Puffer alles möglich auffange. Auf Dauer gehe ich dabei aber kaputt, das übersteigt einfach meine Kräfte. Kurzfristig ist das keine Frage, wie ich ja auch geschrieben habe: man trägt sich in der Beziehung gegenseitig. Was anderes ist es auch, wenn die Probleme erst in der Beziehung auftreten, dann bin ich natürlich auch bereit längerfristig zu kämpfen, aber dann habe ich ja immerhin auch die Erfahrung gemacht, dass der Partner auch anders (ohne Krise/Depression) sein kann. Die Erfahrung habe ich bei einer grundsätzlich unzufriedenen Person, die ich gerade erst kennengelernt habe, eben nicht. Deshalb lasse ich da die Finger davon. Meine Entscheidung.
Josch

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Josch »

Blau hat geschrieben:Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?
Absolut nein!

ABER das weiß man erst, wenn man selbst schon einmal eine Beziehung gehabt hat. Es bringt daher überhaupt nichts, einem HC-AB das ausreden zu wollen!
Im Gegenteil - Belehrungen, wie "Beziehung machen dich nicht glücklicher" sind genau so hohl, wie "sei froh, dass du Single bist" Sprüche von Normalos.
__Markus

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von __Markus »

Es macht nicht glücklicher, aber zufriedener. Zusammen lebt es sich einfach leichter, würde ich mal behaupten.
larryd

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von larryd »

Vermutlich kein absoluter Heilsbringer, aber ohne Erfahrung kann man das nicht beurteilen. Hätte nichts dagegen, mir mal selbst ein Bild zu machen ;)
LeastoftheEast

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von LeastoftheEast »

Blau hat geschrieben: Hier wurde ja auch schon oft genug gesagt: die beste Basis dafür jemanden zu finden der einen mag und einen so annimmt wie man ist, ist, dass man mit sich selber zufrieden ist und sich mag.
Das kann ich schon nicht mehr lesen. Ich dachte, das wird nur im Normalobereich als Totschlagargument und Heilsbringer postuliert, aber nein, ABs untereinander auch noch. Geh doch mal in eine Psychiatrie und frage die Leute, ob sie verpartnert sind oder nicht. Oder geh mal in ein Essgestörtenforum. Die lieben sich sicher total selbst und sind mit sich zufrieden. Deswegen sind sie ja in der Psychiatrie oder essgestört oder sonstwas. Meine Erfahrung ist, dass es genügend Leute gibt, die sich überhaupt nicht lieben, mit sich und der Welt nicht im Reinen sind und dennoch verpartnert. Wahrscheinlich bin ich in anderen Kreisen unterwegs. Natürlich, bevor das wieder als Argument kommt, gibt es in der Psychiatrie und in ES-Foren auch Unverpartnerte.

Ich habs ja schon gesagt, eine Beziehung ist kein absoluter Heilsbringer. Nichts auf der Welt ist ein absoluter Heilsbringer. Jedoch macht es jahrzehntelanges Alleinsein auch nicht besser, es fehlt ein Teil der Entwicklung.
Vahram

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Vahram »

Was ich am meisten vermisse sind die Zärtlichkeiten und der Sex. Diese Sachen kann man auch nicht einfach durch andere Sachen ersetzen. Die Sehnsucht danach heißt nicht dass man keine Selbstliebe hat oder nicht glücklich ist.
Simonetta

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Simonetta »

Nun, ich denke, partnerschaftliche Beziehungen sind im Leben etwas Natürliches.
Der Mensch ist einfach so geschaffen, dass er sich nach einer Beziehung sehnt.
Hat man sie nicht, fehlt etwas Wesentliches. Das kann man nicht schönreden.
Dennoch glaube ich nicht, dass man ohne Beziehung zum Unglücklichsein verdammt ist - das erlebe ich selbst auch so, bin immerhin 48 und auch als Single (meistens) glücklich, wenn ich auch lieber einen Partner hätte.
Man kann diesen Mangel auch mit anderen Dingen kompensieren, was natürlich nicht einfach ist, vor alllem nicht wenn man schon älter ist.
Wichtig ist vor allem, dass man andere tragfähige Beziehungen zu Freunden etc. hat. Diese ersetzen zwar auch keine Partnerschaft, sind für einen Single aber meiner Meinung nach absolut notwendig, um dennoch glücklich sein zu können. Ganz alleine geht man ein, da der Mensch von Natur aus ein Beziehungswesen ist.
Joschek

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Joschek »

Unique91 hat geschrieben:
Aber vllt kommt die Selbstakzeptan und die "Selbstliebe" ja auch erst dann, wenn man mal von einem anderen Menschen geliebt wird und somit merkt, dass man auch liebenswert ist. Wenn man von anderen Menschen immer nur abgewiesen wird, fängt man nunmal an an sich zu zweifeln. Und wenn man in der Kennenlernphase sich schon zurückzieht, nur weil die Person GEgenüber ein paar Probleme hat, auch mit sich selbst, wie wird das dann erst in einer Beziehung? WEnn der Partner z.B. mal eine Depression bekommt, aus welchen Gründen auch immer oder sond irgend eine Krise durchmacht? Oder einfach anderweitig Probleme auftauchen? Sofort den Rückzug antreten und sich einen "pflegeleichteren" Partner suchen anstatt ihm zu helfen?

Ich persönlich denke einfach, das schwere Lasten zu zweit auch einfacher zu tragen sind. Eine Person, die mit einem durchs Leben geht, kann schon eine sehr große Hilfe sein. Allein schon die TAtsache, dass da jemand ist. Aber ein Heilsbringer ist eine Beziehung sicher nicht. Aber ich denke für einige doch auch ein Schritt in ein anderes Leben.
Ein großes Lob für diese Worte. Es klingt jetzt sicherlich etwas kitschig. Aber für mich war meine erste Beziehung so, als würde ich aus einem langen Winterschlaf erwachen. Ich habe genug Probleme mit mir selbst und denke ebenfalls, das eine Partnerin eine große Stütze wäre.Vielleicht sogar mehr, als es gute Freunde sein können.
Meine erste Beziehung ist gescheitert. Es gab nie den Kompromiß, das meine damalige Freundin trotz ihres Umzuges die Beziehung zu mir erhält.Vielleicht war es auch zu viel verlangt. Aber man hätte es zumindest versuchen können. So etwas ist schwierig, aber nicht unmöglich, wenn beide Seiten daran arbeiten.
dfg82

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von dfg82 »

challenger81 hat geschrieben: Ich zumindest für meinen Teil kann behaupten, dass ich nicht unbedingt eine Freundin an meiner Seite brauche, um ein glückliches Leben zu führen.
So sieht es bei mir auch aus. Ich bin zwar seit ca. zwei Jahren in einer Beziehung, jedoch würde es mich auch nicht stören, wieder allein zu sein. Ich hätte, ohne eine Freundin, auch genug zu tun und auf Intimitäten kann ich auch verzichten.

Als einen Heilsbringer würde ich eine Beziehung auch nicht bezeichnen. Alte Probleme gehen, neue Probleme kommen dazu.
Kuchenkönig

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Kuchenkönig »

Ich brauche auch keine Beziehung um ein glückliches Leben zu führen...aber ich brauche eine Beziehung um ein glücklicheres Leben zu führen.
Joschek

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Joschek »

Rückblickend muss ich sagen, das die Beziehung für mich kein Heilsbringer war. Ich hatte mir das sehr lange gewünscht und hatte nie viele Freunde. Dann war da dieses Gefühl das man immer,,zurückstecken" müsste, als wäre man weniger ,,wert" als die andern Menschen.
Als die Beziehung vorbei war, hatte ich sehr lange damit zu kämpfen.Im Gedanken hab ich mich lange an diese Beziehung geklammert.Die Beziehung als solche war eine sehr schöne Zeit, die Beste bisher.
Auch wenn ich es bin, der die Narben trägt.Ich kann zur Zeit nicht sagen, das ich mich mit Zuversicht ,,auf dem Markt" umsehe.Das liegt vielleicht an der Angst, etwas falsch zu machen oder noch mal verletzt zu werden.
Sich so auf eine Beziehung zu fixieren, kann also gefährlich sein. Aber ich als ,,Träumer" glaube immer noch, das ein Leben ohne die ,,Liebe" irgendwie so ist, wie ein Puzzle, dem das entscheidende Teil fehlt.
Philomena

Re: Eine Beziehung als absoluter Heilsbringer?

Beitrag von Philomena »

@LeastoftheEast:
Vielleicht ist es etwas missverständlich ausgedrückt, wenn man sagt, dass das "Glück mit sich selbst" die Basis fürs Kennenlernen ist - obwohl es das ganze sicherlich erleichtert. Wie du richtig sagst, gibt es jede Menge furchtbar problembehaftete Menschen, die Beziehungen führen. ABER: Ehrlich, die Beziehungen, die die zum Teil führen, möchte ich nicht mal im Traum haben. Es ist einfach so, dass man eigene Probleme immer auch mit in die Beziehung bringt und nicht immer sind alle Lasten zu zweit leichter zu tragen (finde ich), weil man mit dieser Last ja auch den anderen runterzieht und sich dessen bewusst ist. Ich kannte selber Essgestörte und Borderliner in Beziehungen, die zunächst glücklich begonnen haben, aber dann durch die psychischen Erkrankungen so dermaßen den Bach runtergegangen sind, dass die Männer (in dem Fall die "Gesunden") auch nicht wirklich unbeschadet aus dieser Erfahrung rausgegangen sind. Schwerwiegende Probleme mit sich zu haben bedeutet immer auch ein zerstörerisches Element in der Beziehung zu haben. Manchmal passt es und die Beziehung hält es aus, in vielen Fällen zerbricht aber auch alles daran. Ich persönlich jedenfalls hätte nicht gerne das Gefühl einen Ex-Partner zu haben, der vielleicht "der Richtige" gewesen wäre, wenn ich vorher schon mit mir halbwegs im Reinen gewesen wäre.