SWR1 Leute, 24.04.13 mit Verhaltensforscher Karl Grammer

[Schilf]

@NBUC und Tirak:

Ihr solltet euch weniger mit der Frage beschäftigen was andere denken oder davon halten oder wem ein Schaden entstehen könnte. Ihr könnt nicht in anderer Leute Köpfe gucken und auch nicht in die Zukunft. Es geht ausschliesslich darum wir ihr selbst mit eurer Selbstwahrnehmung umgeht. Und da ist etwas positive Verzerrung des eigenen Selbst in fast allen Lebenslagen hilfreich (Stichwort Boxermentalität).

Und mit den Beziehungen hast du natürlich Recht. Es gibt Beziehungen wo man als Aussenstehender nur mit Kopf schüttelt, aber die Beteiligten sich die Realität so zurechtgebogen haben, dass sie damit prima leben können.

[Tirak]

Jedenfalls find ich es schwer nachvollziehen, wie man glücklich sein kann, wenn aus der Selbsttäuschung womöglich ein Schaden für andere oder für sich selbst erwächst. Insofern fände ich es dann schon relevant, was dahintersteckt.

Wem entsteht bitte ein Schaden, wenn ich mich für das Abbild von Doutzen Kroes halte?

Vermutlich würde garnichts negatives passieren. Andererseits könnte jemand, der diesen Maßen auf dem Bild so garnicht entspricht, sich damit so sehr unter Druck setzen, das dabei ungünstige Verhaltensweisen rauskommen. Ein anderes Beispiel wäre ein Mensch, der sich für einen guten Zocker hält und infolgedessen grosse Geldmengen wettet und dabei bestimmte Sachverhalte ignoriert. Würde der dabei viel Geld verlieren, wäre seine Überzeugung zumindest dahingehend platt formuliert zum eigenen Schaden umgeschlagen.

Der Trick liegt darin so gestrickt zu sein, dass immer andere Schuld sind udn so zumindest vom eigenen Ego Schaden abzuhalten.

Das hilft auch nicht unbedingt Bezeihungen zu halten (obwohl einmal gefangen so einige bereit sind jede Menge Scheiße zu schlucken) , aber bis eingegenüber das ggf. durchschaut hat, hatte derjenige was er sucht und manchmal sogar so beeindruckt und hormonell verseucht, das weitere kritische Nachfrage selbst dann unterbleibt, wenn die Bestätigung des Gegenteils per Holzhammer kommt.

Also dient es unter anderem erstmal der Erhaltung des eigenen Ego. Klingt plausibel.

@NBUC und Tirak:

Ihr solltet euch weniger mit der Frage beschäftigen was andere denken oder davon halten oder wem ein Schaden entstehen könnte. Ihr könnt nicht in anderer Leute Köpfe gucken und auch nicht in die Zukunft. Es geht ausschliesslich darum wir ihr selbst mit eurer Selbstwahrnehmung umgeht. Und da ist etwas positive Verzerrung des eigenen Selbst in fast allen Lebenslagen hilfreich (Stichwort Boxermentalität).

Und mit den Beziehungen hast du natürlich Recht. Es gibt Beziehungen wo man als Aussenstehender nur mit Kopf schüttelt, aber die Beteiligten sich die Realität so zurechtgebogen haben, dass sie damit prima leben können.

Ich hab auch nicht behauptet, in fremde Köpfe oder in die Zukunft schauen zu können. Nur leider genügt mir deine Antwort nicht, allerdings ist es mein Fehler, da meine Erwartungen dahingehend wohl falsch sind. Vermutlich ist es sogar einfacher, diesen Umstand einfach zu schlucken und die Welt so zurechtzusehen, damit man damit vermeintlich glücklich wird. Da ich aber mit Glück nichts anfangen kann, versuche ich es auf einem anderen Weg zu verstehen. Egal, ich belasse es dabei.
Trotzdem danke für deine Antworten.