Philomena hat geschrieben:aber es kam eben so rüber, dass eine Partnerschaft vor allem auch "praktisch" ist.
So hatte ich das nun nicht gemeint! Wobei, praktisch kann eine Beziehung auch sein...
Philomena hat geschrieben:Und bei der Aussage, dass man auch für sich persönlich und als Single ein Sozialnetz haben sollte, wo man irgendwen hat, auf den man sich verlassen kann, dabei bleibe ich.
Das ist doch auch vollkommen richtig.
Nur manche Menschen haben NICHTS davon und sind zu 100% auf sich allein gestellt.
Ja, manche haben nicht mal Menschen die an sie (mich) denken.
Wenn ich jetzt sterben würde, würde man mich wahrscheinlich erst finden, wenn ich mich verflüssigt hätte und ich hätte weder Nachkommen noch jemanden der um mich trauert.
Philomena hat geschrieben:Das hat nichts damit zu tun, dass ich einen Partner im Stich lassen will (und diese Auslegung von dir fand ich ziemlich persönlich angreifend, weil was ist schon die "latente Denkweise", das ist ja auch etwas anmaßend so die Welt "heutzutage" zu verallgemeinern), aber es ist nun mal ganz häufig so, dass Beziehungen sich auch wieder trennen und ich hab das leider auch schon mitbekommen, dass Leute vielleicht zunächst sogar ein gut funktionierendes soziales Netz hatten, sich aber dann ganz auf den Partner konzentriert haben und als es dann aus war, dann war da die große Leere. Das finde ich persönlich sehr schade und schlimm und das würde ich niemals haben wollen.
Ich will ja gar nichts verallgemeinern oder dich persönlich angreifen, aber Partnersuche ist fast ausschließlich zu einem Jahrmarkt der Äußerlichkeiten geworden.
Dabei sind für eine funktionierende Partnerschaft ganz andere Dinge wichtig.
Und eins davon ist, sich auch auf den Partner verlassen zu können.
Außerdem, wie soll ich das ausdrücken:
Manche Menschen sind es gewohnt ständig jemanden um sich zu haben.
Egal ob Geschwister oder Freunde, etc.
Diese Menschen haben in totaler Isolation ziemliche Schwierigkeiten.
(Für eine Marsreise wären die also schlecht geeignet!)
Und wenn ich mit meiner Partnerin auf einer einsamen Insel gestrandet wäre, dann sollte sie die Tatsache nicht fertigmachen, das dort nur wir alleine sind und es so schnell keinen Weg in die Zivilisation und unter andere Menschen gäbe.
Oder wenn
um uns herum(und vielleicht sogar wegen uns? ^^) die Welt untergehen würde, dann sollte es uns egal sein können, wenn wir nur zusammen wären.
Im gewissen Sinne sollte man sich manchmal auch gegenseitig genügen können.
Dazu zitiere ich nochmal Richard Bach:
"A soulmate is someone who has locks that fit our keys, and keys to fit our locks. When we feel safe enough to open the locks, our truest selves step out and we can be completely and honestly who we are; we can be loved for who we are and not for who we’re pretending to be. Each unveils the best part of the other. No matter what else goes wrong around us, with that one person we’re safe in our own paradise. Our soulmate is someone who shares our deepest longings, our sense of direction. When we’re two balloons, and together our direction is up, chances are we’ve found the right person. Our soulmate is the one who makes life come to life."
Philomena hat geschrieben:Ein Partner ist toll, aber ich möchte auch als Individuum alleine (gut) funktionieren können.
Ähhh, selbstverständlich...
Philomena hat geschrieben:aber diese Beispiele, dass man doch bitte auch sein Leben lang zu Prostituierten gehen kann,
Da drehst du mir mal wieder das Wort im Munde um.
Ich wollte damit aussagen, das heutzutage eine Beziehung keine Bedingung für Sex ist.
Ein ausgefülltes Sexualleben ist praktisch auch ohne jedwede Beziehung denkbar und Sex
nicht unbedingt ein Grund für eine Beziehung.
Philomena hat geschrieben:auf die Samenbank usw., das ist schon etwas extrem.
Von Samenbank habe ich nichts geschrieben.
Aber wenn eine Frau unbedingt ein Kind aber keinen Mann oder eine Beziehung will, dann geht es auch so: ONS/Kurzbeziehung -> Schwangerschaft (evtl. Trennung) -> Kind.
Wieder so ein Fall, wo ich eigentlich meinte, daß um Kinder zu haben, zumindest für Frauen, eine längere Beziehung keine Voraussetzung ist. (Männer haben diese Option aber leider nicht!)
Also ist der Wunsch nach einem Kind für Frauen nicht zwangsläufig ein Grund für eine Beziehung.
Philomena hat geschrieben:Fehlt nur noch, dass du bei Wärme was von Wärmeflaschen geschrieben hättest.
Warum sollte ich das??!
Philomena hat geschrieben:Ich glaube die Dinge, die du oft grundlegend kritisierst oder zumindest mit gemischten Gefühlen (kommt zumindest so rüber für mich), sind aber genau die Dinge, die ich auch als großen Fortschritt hinsichtlich persönlicher Freiheit sehe. Dennoch kann man mMn auch mit diesen Freiheiten eine super Partnerschaft führen.
Ich schätze selber persönliche Freiheit.
Aber was Beziehungen angeht, so wäre ich viel lieber gebunden als Single.
Philomena hat geschrieben:Ich bin zB EXTREM froh darüber, dass man heute nicht wirtschaftlich auf einen Partner angewiesen ist, dass man sich aussuchen kann ob und mit wem man Kinder haben will und sie nicht einfach passieren, dass man auch eine wilde Phase haben kann (oder wenn man will ein wildes Leben) mit flüchtigen, sexuellen Bekanntschaften.
Ich bin selber froh darüber, nicht wirtschaftlich auf einen Partner angewiesen zu sein und daß man selber die freie Wahl hat.
Aber so etwas wie
Rumshpringa bzw. "eine wilde Phase ... mit flüchtigen, sexuellen Bekanntschaften" ist und war für mich niemals eine Option und stellt für mich eine Art Antithese zu meinem Charakter dar.
Eine potentielle Partnerin, die anders denken würde, ist dann leider nicht mit mir charakterlich kompatibel.
Philomena hat geschrieben:All das heißt natürlich auch, dass man weniger auf eine Partnerschaft generell angewiesen ist, aber das empfinde ich als sehr, sehr positiv. Und ich finde auch, dass ich als Single recht gut funktioniere. Eine gute Partnerschaft ist was Erstrebenswertes und denke, dass es ganz essentiell ist in einer Partnerschaft am selben Strang zu ziehen und nicht nur nebeneinander herzuleben, aber ich empfinde das Singleleben nicht automatisch als schrecklichen Mangelzustand.
Im gegensatz zu dir, empfinde ich mein Singleleben als schreckliches Defizit und würde es lieber heute als morgen ändern.
Oder wie hieß es mal in einem HIM Song:
"The killing loneliness that turned my heart into a tomb"
Philomena hat geschrieben:Wenn jemand ein etwas anderes Bild von Partnerschaft hat, dann ist das vollkommen okay für mich, ich finde nur deine Umkehrschlüsse manchmal befremdlich. Es wirkt so, als ob du sagen willst, dass jeder, der Partnerschaft nicht so sieht wie du, gleich auch
versucht, den Partner zu manipulieren, um die eigenen Interessen durchzusetzen
.
Jeder kann natürlich so leben wie er will.
Aber die wenigsten überlegen sich z.B. was für Auswirkungen Trennungen, etc. auf vorhandene Kinder haben oder ob es negative Effekte auf ihre eigene Beziehungsfähigkeit haben könnte.
In dem Sinne frage ich mich nur: Warum heiraten die Leute noch? Eine Heirat bringt zwar steuerliche Vorteile mit sich, aber viele Ehen enden in schmutzigen Rosenkriegen.
Warum etwas Unverbindliches juristisch zementieren, wenn man in einer Beziehung alle Vorteile einer Ehe auch ohne Ehe haben kann, ohne deren Nachteile zu haben?
Wohlgemerkt, ich würde sehr gerne heiraten.
Philomena hat geschrieben:Und wenn ich dir jetzt sage, dass meine biologische Uhr weder am ticken ist, noch ich sicher bin, ob ich überhaupt mal Kinder haben will (ich kann es mir im Moment überhaupt nicht vorstellen), dann bin ich ja schon gespannt, ob da auch wieder Umkehrschlüsse zu meiner Person oder dem Weltzustand im Allgmeinen kommen.
Dazu kann ich nur nochmals sagen, jeder kann so leben wie er/sie will.
Ich hatte an dem Punkt einzig und allein von mir gesprochen.
Wenn jemand z.B. unbedingt katholischer Priester werden will, und folgerichtig auch keine Kinder haben will, kann ich mir auch kein Urteil darüber erlauben.
Nur bin
ich mir in der Richtung ziemlich sicher.
Und auch hier gilt: Eine potentielle Partnerin die keine Kinder haben will, oder sich unschlüssig ist, schließt sich damit
für mich selbst aus.