"Love Storry" Achtung lang :-D

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
NalaSarabi

"Love Storry" Achtung lang :-D

Beitrag von NalaSarabi »

Hallo@ All :)

Ich habe schon länger überlegt, ob ich hier einmal meine Geschichte schreiben soll....Ich denke, dass manch einem das Prinziep bekannt vorkommen könnte...denn es ist eine schöne Geschichte, aber sie hat kein Happy End....Warum ich sie schreiben möchte? Um sie los zu lassen, sie zu verarbeiten und dem Mann, der darin vorkommt auf Wiedersehen zu sagen....Es ist Zeit, dass er der Vergangenheit angehören sollte, so schön jedes Wort von ihm auch war und immer noch ist. Ich schreibe in Gedenken an ihn.

Juli 2008. Seit sieben Monaten hatte ich meine Diagnose Autismus schwarz auf weiss erhalten, doch hatte ich innerlich ein Problem das für mich anzunehmen. Ich beschloss gegen Dinge vor zu gehen, die mich ein Leben lang belastet haben. Unter anderem ertrug ich nur schwer die fragenden Blicke anderer Menschen. Ich machte mir stets viel zu viele Gedanken darüber was andere schlechtes von mir denken mögen. Zumindest gegen diese nervenden Gedankengänge wollte ich etwas tun, um einen Schritt zu machen in Richtig der Akzeptanz meines Seins....So forderte ich es heraus, dass Menschen zu mir schauten, indem ich all meinen Mut zusammennahm und mich mit einen selbstgenähtem Löwinnenkostüm in die erste Reihe des Musicals "Der König der Löwen" setzte. Ich hatte Angst....Mir ging der Ballon. Ich wollte mich nicht in den Mittelpunkt stellen, ich wollte nur zu dem stehen was ich bin. Die Menschen schauten hin und überraschenderweise waren sie sehr angetan. Wie ich nunmal war, ging ich vom Schlimmsten aus und stellte mich auf das Schlimmste ein...aber es kam besser :-)
Ich saß entspannt auf meinem Platz und verfolgte das Bühnengeschehen. Hin und wieder sah ich wie "Mufasa" immer wieder zu mir hinunterschaute und mich anlächelte. Nach und nach reagierten auch die anderen Darsteller positiv auf mich. "Mufasa" musste es ihnen erzählt haben. Ich ließ mich fallen und freute mich darüber, dass mir endlich einmal gute Dinge wiederfuhren und mir meine Angst genommen wurde.
Am Ende der Show holte man mich gar auf die Bühne und nahm mich in die Mitte der Runde und ich sollte mich mit verbeugen. "Mufasa" nahm mich in den Arm. Einfach mal so.
Er war der erste Fremde, welcher mir in meinem Leben begegnete, der mir mit so einer herzlichkeit und Offenheit gegenübertrat. Auch wenn er nichts von mir wusste, meine Wahrheit und meine Vergangenheit nicht kannte nahm er mich bedinungslos an und schloss mich in sein Herz. Was für andere selbstverstäbdlich sein mag war für mich ein Wink des Schicksals.

Wieder zu Hause angekommen schrieb ich ihm einen Brief und bedankte mich für seine sonnige Art mir gegenüber zu treten. Dass er mich von der generellen Angst vor den Menschen befreite schrieb ich ihm nicht, doch erhielt er ein dickes Dankeschön.
Nicht lange und ich bekam Antwort. Eine persönliche Widmung und Autogrammkarten von allen Hauptdarstellern.

Dann....ging er aus dem Musical und ich verlohr ihn aus den Augen. Er war kein Superstar aber auch nicht ganz unbekannt und doch war er so Volksnahe und bodenständig was ihn Menschlich machte. Ja er legte viel Wert auf Menschlichkeit.

Mai 2009. Nach langem ergebnislosen Suchen im Internet hatte ich die Hoffnung aufgegeben ihn jemals wieder zu finden.....Doch durch Zufall traf ich auf eine Internetplatform, die es erlaubte ihm eine Mil zu schreiben. Ich schrieb ihm sofort. Er antwortete auf meine Frage, ob er noch wisse wer ich bin it einem Ja und versprach mir, dass wir weiterhin in Kontakt bleiben würden.
So folgten die nächsten Jahre. Wir schrieben selten, aber wenn er mir einmal schrieb, dann war jedes einzelne Wort so unendlich zuneigend und behütend. Er und seine Worte gaben mir Licht und Kraft, gerade in schweren Zeiten. Zeiten, in denen ich trotz fiesem Mobbing jeden Tag arbeiten musste.
Je mehr Zeit verging, umso mehr spührte ich wie ich ihn vermisste. Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen. Ich musste ihn wiedersehen.
Mittlerweile hatte ich meinen Arbeitsplatz gewechselt und arbeitete nun in einem annehmenden und verständnisvollem Team.
Es war schwer "Mufasa" zu besuchen. Das ging nicht einfach so, da er als Solokünstler immer und überall zu Gange war. Und dann waren da noch diese Welten zwischen uns....er auf der Bühne und ich in den Zuschauerreihen....doch jedes Wort von ihm machte diese Grenzen unsichtbar. Wenn er schreieb waren wir gleich.

September 2011. Das Schicksal meinte es doch noch gut mit mir und ich schaffte es ihn in einer kleinen Lokation zu besuchen, wo er ein paar seiner Lieder vorstellte. Ich boxte mich aus meiner Arbeitspflicht herraus, indem ich dem Onkel Docktor von einem Magen-Darm-Infeckt erzählte....hihi :) Ich musste es tun....Ich dachte daran was er mir geschenkt hatte und daran, dass er noch nicht weiss, dass er mir unwarscheinlich half mit meiner Diagnose besser und gewissenhafter umzugehen. Mittlerweile hatte ich es geschafft seine Menschlichkeit auf mich selbst zu übertragen und es zu akzeptieren einfach anders zu sein. Jedoch schob ich die Tatsache es immer schwerer in Sachen Beziehungen zu haben weit weit weg.....
Ich freute mich ihn wieder zu sehen und in seine Arme zu fallen. In den letzten Jahren verlor ich den Kampf gegen meine eigenen Gefühle. Ich fühlte, dass ich mich in ihn verliebt hatte, doch sagte ich mir, dass es nicht geht. Die Vernunft fechtete gegen die Liebe, die Liebe gewann. Ich konnte nicht anders, als es zu zulassen. Jedoch fehlte mir jeder Mut ihm das zu sagen. Er wusste nichts von meiner Liebe, nichts.....
Er freute sich unheimlich mich wieder zu sehen. Nach drei Jahren erkannte er mich sofort wieder und strahlte wie die Sonne. Wir nahmen uns in den Arm und die Zeit blieb stehen. Alles war wunderbar friedlich und still. Ich gab ihm mein Geschenk. Ein selbstgemaltes Bild wo er als "Mufasa" zu sehen war. Es war in Geschenkpapier eingewickelt und so schaute er erst später dot hinein. Der Abend neigte sich dem Ende zu und ich musste mich von ihm verabschieden auf unbestimmte Zeit. Die letzte Umarmung auf Ungewiss und ich brach zusammen. Warum?....es war nicht das erste Mal, dass ich den in meinen Armen hielt, den ich liebte und er es höchstwahrsceinlich, sehr warscheinlich nicht erwiedern konnte....und es vor allem nicht wusste. Doch gerade deshalb sagte ich nichts, aus Angst er würde mich abweisen....zu viel Ablehnung musste ich erfahren. Ich sah ihn einfach nur in sein schönes Gesicht und schwieg.
Wenige Minuten später kam er zurück und bedankte sich für mein Bild. Das Gegengeschenk war eine wahre Überraschung. Meine Mutter und ich bekamen einen Musicalbesuch beim "König der Löwen" geschenkt als seine Gäste. Er kehrte wieder dort hin zurück als Mufasa.

26. April 2012. Der Tag der Einladung....Ich war geschwächt in meiner Seele. Das Schweigen über meine wahren Gefühle zu ihm stürtzte mich in eine Depression und depressive Verstimmungen. Auf der einen Seite war er so unerreichbar und auf der anderen Seite war er so zuneigend und liebevoll in seinen Worten. Ich hatte Angst, dass er den Kontakt komplett abbrechn würde, würde ich ihm alles sagen. Ich wollte ihn nicht verlieren, denn ich wusste nun, dass er mein Schutzengel war. Ich wollte keine Geheimnsse mehr in mir tragen. Es ist schwer zu beschreiben....sie frassen mich innerlich auf. Ich konnte nicht mehr klar denken und vor allem.....nicht mehr lachen. Ich dachte und dachte und dachte....ich wollte nicht mehr denken und grübeln und ich wusste, um meine Seele wieder zu heilen musste ich ihm die Wahrheit sagen.
Ich wollte nicht enden wie meine Mutter....welche damals genau wegen Depressionen in der Klinik untergebracht wurde...suizidgefahr....(Heute geht es ihr wieder gut :good: )
So bekam meine aller beste Freundin Mutters Karte und so machte ich ihr ein unvergessliches Abschiedsgeschenk, da ich im Oktober nach Berlin ziehen würde.
Nach der Show traf ich mich mit Mufasa am Bühneneingang. Er wusste, dass ich ihm etwas sagen wollte und hörte mir zu. Da er nicht richtig deutsch konnte und ich nicht richtig englisch schrieb ich ihm einen Brief, welchen ich ihm überreichte und mein "Schwert"....eine rote Rose.
Ich wollte sie ihm geben mit den einfachen Worten "I love you" doch diese Worte aus zu sprechen hatte ich schon lange verlernt und so fiel ich geschwächt vor ihm auf die Knie. Er lächelte behutsam und bat mich wieder auf zu stehen. Eine Antwort bekam ich nicht. Ich bekam das Versprechen, dass er nicht aus meinem Leben gehen wird und dass wir uns wiedersehen würden. Dann ging er und verschwand in der Menschenmenge.

23. Mai 2012. Mein Geburtstag. Gerade an diesem Tag hatte ich Weiterbildung und war von früh um sieben bis abends 20uhr an der Arbeit. Ich betete den ganzen Tag, dass er mir gratulierte, so wie er es immer getan hatte. Ich wusste in dieser Gratulation würde die Antwort stehen. Sie war da. Es war so wie ich es geahnt hatte. Zu schön wäre es gewesen. Ich war nur ein Freund für ihn. Ich fühlte mich nicht gut, aber auch nicht schlecht. In den nächsten Monaten fühlte ich gar nix mehr. Meine Liebe, keinen Hass, keine Trauer und kein Leid. Ich war innerlich Tot. Doch ich ruhte mich in dieser Leblosigkeit aus und wusste, dass meine Seele eine Pause machte und dass meine Gefühle eines Tages zurückkommen würden.

4.November 2012. Es war sein Geburtstag und er hatte öffentlich dazu eingeladen. Ich lebte nun in Berlin und der Weg nach Hamburg war nicht mehr so weit. Ich überraschte ihn und noch immer erschien in ihm diese wunderbare Freude. Er drückte mich und wir hielten uns lange aneinander fest. Trotz allem was passierte war er gütig wie immer. Gütig wie ein Engel....
"I will always love you." sagte ich zum letzten Mal in seinen Armen.

Vor wenigenWochen hat er sich aus der Internetplattform verabschiedet. Es hatte nichts mit mir zu tun....ihm muss etwas wiederfahren sein was ihn dazu veranlasste so schnell wie möglich diese Plattform verlassen zu müssen. Er gab mir seine Mail-Adresse, so ist er nicht ganz verschwunden, doch ist er ein Stück weggerückt. Was nicht falsch ist.

Vielleicht hilft es mir das Ganze etwas zu verarbeiten wenn ich es einfach mal erzähle.

Es gibt Menschen, die sagen, dass sie gern mit mir das Leben tauschen würden. Weil ich mit meinem Idol befreundet bin, aber es hat seine Schattenseiten. So wie bei allen anderen Begegnungen auch. Vielleicht sogar noch ein paar mehr. Der größte Schatten sind die Grenzen. Man überwindet sie und dann....richten sie sich wieder auf und wollen erneut bezwungen werden. Sie werden immer da sein und sich gegen eine Liebe stellen, die ohne sie vielleicht sogar möglich gewesen wäre.

Man sagt, dass Engel dann in dein Leben treten, wenn du sie am wenigsten erwartest. Sie schenken dir das Leben und bringen dir bei wie es geht bewusster zu sein. Wenn du es gelernt hast gehen sie wieder. Genau so unerwartet wie sie gekommen sind. Es gibt Dinge, für die es keine Worte gibt....Worte sind die Kleider der Gedanken. Für Erinnerungen gibt es keine Kleider, die schön genug sind, um nur annährend zu beschreiben....

Danke an jeden, der geduldig bis hier her gelesen hat.lol. :umarmung2:

Liebe Grüße, Löwin

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Genosse Premier

Re: "Love Storry" Achtung lang :-D

Beitrag von Genosse Premier »

Geschichten, die das Leben schreibt :shock:
Amaury77

Re: "Love Storry" Achtung lang :-D

Beitrag von Amaury77 »

Ich würde sagen eine ziemlich mutige Sache, so eine intime Geschichte zu erzählen.
NalaSarabi

Re: "Love Storry" Achtung lang :-D

Beitrag von NalaSarabi »

Auch Geschichten von der verschmähten Liebe sollten gehört werden, genau wie die Erfolgsgeschichten....warum?!.....weil sie genauso zum Leben gehören....zu unserem Leben.

Hmmm und intim....nun...Eine Bettgeschichte ist nicht dabei.looool :lol:

Liebe Grüße :)
Möwe75
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Re: "Love Storry" Achtung lang :-D

Beitrag von Möwe75 »

NalaSarabi hat geschrieben:Auch Geschichten von der verschmähten Liebe sollten gehört werden, genau wie die Erfolgsgeschichten....warum?!.....weil sie genauso zum Leben gehören....zu unserem Leben.
Auch wenn die Geschichte nicht das Happy End der Märchen hat, es ist trotzdem eine Geschichte die Mut macht.
Und Du hast einen besonderen Menschen kennen gelernt, weil Du Dich getraut hast über Deine Grenzen zu gehen.
Wenn es nur eine einzige Wahrheit gäbe, könnte man nicht hundert Bilder über dasselbe Thema malen. P. Picasso
Stephan1977

Re: "Love Storry" Achtung lang :-D

Beitrag von Stephan1977 »

Wenn es auch ein Geschichte ohne Happyend ist, so ist es doch eine ganz tolle Lebensgeschichte mit vielen positiven Aspekten, die mich bei Lesen wirklich gefesselt und mitgenommen hat.

Ich finde es sehr mutig von dir, so offen über deine Gefühle hier zu Berichten.
Baghira444

Re: "Love Storry" Achtung lang :-D

Beitrag von Baghira444 »

Es ist eine wunderbare Geschichte, auch wenn sie ohne Happy End ist. Sie gibt Hoffnung und zeigt, dass wir trotzdem alle immernoch Menschen sind. Danke fürs Teilen. :D
NalaSarabi

Re: "Love Storry" Achtung lang :-D

Beitrag von NalaSarabi »

Danke für eure lieben Worte :)

In der Liebe gibt es keine Grenzen. In unseren Herzen sind wir alle gleich. Es sind die Menschen selbst, die Grenzen erschaffen....und der Liebende muss versuchen sie zu bezwingen, oder es akzeptieren wie es ist und einfach ruhen....in der Stille seiner schweigenden Worte....

Ja manchmal werde ich da immernoch sentimental :holy:

Liebe Grüße