Frankenschwester hat geschrieben:Wenn ich dann ein paar Tage frei habe, habe ich echt eine Sinnkrise, die erst wieder verschwindet, wenn ich wieder arbeiten bin.
Die Phase habe ich zum Glück hinter mir gelassen. Dennoch kommt mir das noch sonderbar vertraut vor. Mittlerweile habe ich eingesehen, dass der Sinn des Lebens nicht darin bestehen kann, nur arbeiten zu gehen oder ständig anderen Leuten zu helfen. Das funktioniert nur in einem gegenseitigen Geben und Nehmen. Die Schwierigkeit besteht darin, auch mal bewusst das Nehmen zu lernen. Sich mal Zeit für sich selbst zu nehmen, andere Leute in Anspruch zu nehmen, wenn man selbst mal Hilfe braucht und man umgekehrt denjenigen schon oft geholfen hat. Ich würde es ein gesundes Maß an Egoismus nennen, auch wenn es vielleicht negativ klingt.
Auch den Hang zum Perfektionismus kann ich ein Stück weit nachvollziehen. An mich selbst hatte (und habe ich zum Teil immer noch) ich deutlich höhere Ansprüche als an meine Umgebung und Mitmenschen. Wenn bei denen etwas nicht funktioniert hat war das normal, bei mir durfte das nicht sein. Weswegen man mich in der Schule wohl für leicht seltsam gehalten haben muss, wenn nach der Mathearbeit zwei Leute verkündet haben "Ich hab ne zwei!", der eine dabei freudestrahlend, der andere leicht zerknirscht ausgesehen hat. (Dreimal dürft ihr raten, welcher von beiden ich war
- und wer den dritten Versuch braucht zum Raten, dem empfehle ich dringend Mathenachhilfe ^^).
Birdfood hat geschrieben:Das Zauberwort heißt "Selbstverwirklichung." Wovon die einen zuviel haben, haben die anderen zu wenig. Sich selbst verwirklichen... da muß man irgendwie hin.
Bevor man sich selbst verwirklichen kann muss man erstmal mit sich selbst klären, was das überhaupt bedeuten soll. Was sind meine Ziele im Leben? Woran habe ich Freude (was ich jetzt mal bewußt von oberflächlichem Spaß abgrenzen möchte? Klingt möglicherweise banal, aber bis man da mal eine vollständige Antwort zu gefunden hat ist man in Rente habe ich momentan den Eindruck.