Das Gefühl gebraucht zu werden

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Frankenschwester

Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Frankenschwester »

Erst muss ich was gestehen: Damals war ich ein extremer Streber. Für mich gab es einfach nichts anderes.
Ich hab sogar so ausgesehen. Brille, Zahnspange, explodierte Haare bla, bla. :omg: Ich hab mittags noch freiwillig Wahlfächer belegt und war Tutorin dür Lernschwächere. Und ich fande es toll, ich hab das immer als Erfüllung empfunden. Sobald ich mit der Schule fertig war, schnell heim und natürlich lernen. Kein Fernseher, kein Internet, ich habe mir einfach nichts gegönnt. Wenn ich darüber jetzt so nachdenke ist das echt krank. Das war kein Leben. Gott sei dank, ist das heute nicht mehr so extrem, aber manchmal kommt der Streber wieder in mir hoch - also geistig :wuetend:
Es ist ein tolles Gefühl, aber einerseits hasse ich es auch, weil meine Laune davon abhängt.
Bis vor einer Stunde z. B. war ich noch am überlegen, wie ich den einsamen Sonntag überstehen soll, dann ruft meine Freundin an und will was Fachspezifisches wissen. Da bin ich natürlich in meinem Element und konnte ihr Bücher teilweise aufwendig aufsagen. Und sie hat es sogar verstanden! Wenn ich dann ein paar Tage frei habe, habe ich echt eine Sinnkrise, die erst wieder verschwindet, wenn ich wieder arbeiten bin.
Es ist ein tolles Gefühl, ich hoffe bloss nicht, dass ich mich davon abhängig mache. Sonst müsste ich Lehrerin werden :D
Ich schaff es einfach nicht mich selbst aufzuheitern
Ich bin mir nicht sicher, ob es auf andere genauso zutrifft. Aber jeder braucht doch einen Sinn im Leben?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Neo

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Neo »

Du machst anscheinend dein Selbstwertgefühl davon abhängig, "gebraucht" zu werden bzw. externen Zuspruch zu erfahren. Stell das ab.
Optimist
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Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Optimist »

Ich hoffe die Frage ist nicht zu persönlich, aber warum studierst Du denn nicht etwas auf Lehramt wenn es Dir Spaß macht anderen etwas beizubringen? Hast Du so viel gelernt, weil es Dich interessiert hat oder weil Deine Eltern Dir Druck gemacht haben? Hast Du bei Deiner Arbeit im Altenheim das gleiche Glücksgefühl wie wenn Du Deiner Freundin hilfst?
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
Tirak

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Tirak »

Neo hat geschrieben:Du machst anscheinend dein Selbstwertgefühl davon abhängig, "gebraucht" zu werden bzw. externen Zuspruch zu erfahren. Stell das ab.

Im Grunde deutet das Gefühl, gebraucht zu werden schon auf eine Abhängigkeit hin, welche ich auch als problematisch ansehe. Und ob es einen Sinn im Leben bedarf, lass ich mal dahingestellt. Ich seh keine Notwendigkeit darin, dem Leben unbedingt einen Sinn zu verleihen.
Frankenschwester

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Frankenschwester »

Optimist hat geschrieben:Ich hoffe die Frage ist nicht zu persönlich, aber warum studierst Du denn nicht etwas auf Lehramt wenn es Dir Spaß macht anderen etwas beizubringen? Hast Du so viel gelernt, weil es Dich interessiert hat oder weil Deine Eltern Dir Druck gemacht haben? Hast Du bei Deiner Arbeit im Altenheim das gleiche Glücksgefühl wie wenn Du Deiner Freundin hilfst?
Ich nimm's nicht persönlich. ;)
Ich studiere nicht, weil ich nicht mal das Fachabitur habe. Ein halbes Jahr davor hab ich aus persönlichen Gründen abgebrochen. Gezwungen wurde ich nicht, ich hab von mir aus so viel gelernt. Und das hab auch nur ich aus meiner Familie so gemacht, kann nicht sagen warum.
Ich arbeite ja im Krankenhaus und im Pflegeheim und ich merke den extremen Unterschied. Im Pflegeheim nehmen dich die Menschen mehr in Anspruch. Ist irgendwie toll aber auch anstrengend
LeastoftheEast

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von LeastoftheEast »

Geht mir auch so. Ich fühle mich auch wertlos, wenn ich nichts sinnvolles für die Gemeinschaft tun kann. Deshalb habe ich die letzten Jahre immer irgendwo was ehrenamtliches gemacht. Und ich weiss selbst, dass es eigentlich nur Verdrängung eigener Probleme ist. Anderen etwas raten ist viel einfacher als selbst an sich was zu tun. Auf der anderen Seite denke ich, dass die Gesellschaft Leute braucht, die etwas für andere tun.

Ich denke immer, wenn ich selbst schon nichts auf die Reihe kriege, will ich wenigstens sinnvoll etwas für andere tun und ihnen helfen, damit sie nicht so eine gescheiterte Existenz werden, wie ich es geworden bin.
Frankenschwester

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Frankenschwester »

LeastoftheEast hat geschrieben:Geht mir auch so. Ich fühle mich auch wertlos, wenn ich nichts sinnvolles für die Gemeinschaft tun kann. Deshalb habe ich die letzten Jahre immer irgendwo was ehrenamtliches gemacht.
Das erzählen mir die ehrenamtlichen Mitarbeiter auch, man fühlt sich wieder sinnvoller.
LeastoftheEast hat geschrieben:Ich denke immer, wenn ich selbst schon nichts auf die Reihe kriege, will ich wenigstens sinnvoll etwas für andere tun und ihnen helfen, damit sie nicht so eine gescheiterte Existenz werden, wie ich es geworden bin.
:sadwoman:
Neo

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Neo »

Frankenschwester hat geschrieben:
Optimist hat geschrieben:Ich hoffe die Frage ist nicht zu persönlich, aber warum studierst Du denn nicht etwas auf Lehramt wenn es Dir Spaß macht anderen etwas beizubringen? Hast Du so viel gelernt, weil es Dich interessiert hat oder weil Deine Eltern Dir Druck gemacht haben? Hast Du bei Deiner Arbeit im Altenheim das gleiche Glücksgefühl wie wenn Du Deiner Freundin hilfst?
Ich nimm's nicht persönlich. ;)
Ich studiere nicht, weil ich nicht mal das Fachabitur habe. Ein halbes Jahr davor hab ich aus persönlichen Gründen abgebrochen. Gezwungen wurde ich nicht, ich hab von mir aus so viel gelernt. Und das hab auch nur ich aus meiner Familie so gemacht, kann nicht sagen warum.
Ich arbeite ja im Krankenhaus und im Pflegeheim und ich merke den extremen Unterschied. Im Pflegeheim nehmen dich die Menschen mehr in Anspruch. Ist irgendwie toll aber auch anstrengend
Du kannst dein Abitur aber auch nachholen. Wäre wohl besser deinem Typ entsprechend.
Frankenschwester

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Frankenschwester »

Neo hat geschrieben:
Frankenschwester hat geschrieben:
Optimist hat geschrieben:Ich hoffe die Frage ist nicht zu persönlich, aber warum studierst Du denn nicht etwas auf Lehramt wenn es Dir Spaß macht anderen etwas beizubringen? Hast Du so viel gelernt, weil es Dich interessiert hat oder weil Deine Eltern Dir Druck gemacht haben? Hast Du bei Deiner Arbeit im Altenheim das gleiche Glücksgefühl wie wenn Du Deiner Freundin hilfst?
Ich nimm's nicht persönlich. ;)
Ich studiere nicht, weil ich nicht mal das Fachabitur habe. Ein halbes Jahr davor hab ich aus persönlichen Gründen abgebrochen. Gezwungen wurde ich nicht, ich hab von mir aus so viel gelernt. Und das hab auch nur ich aus meiner Familie so gemacht, kann nicht sagen warum.
Ich arbeite ja im Krankenhaus und im Pflegeheim und ich merke den extremen Unterschied. Im Pflegeheim nehmen dich die Menschen mehr in Anspruch. Ist irgendwie toll aber auch anstrengend
Du kannst dein Abitur aber auch nachholen. Wäre wohl besser deinem Typ entsprechend.
Nö, wollte ich eigentlich machen, hab's dann doch gelassen und eine Ausbildung angefangen. Mit 22 bin ich Krankenschwester, dann müsste ich nochmal für ein paar Jahre in die Schule und dann noch studieren? Ich will doch mal Kinder und dafür möchte ich schon durchschnittlich verdienen.
Aber ich kann ja nach ein paar Jahren Berufserfahrung Mentorin werden. Dafür muss ich auch auf dem neuesten Wissensstand bleiben und ich kann meinen zukünftigen Auszubildenen was nahebringen :mrgreen:
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Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Optimist »

Viele Ärzte und Krankenschwestern gehen ja nach Skandinavien, weil dort die Arbeitsbedingungen deutlich besser sind. Allerdings ist es nach einem Umzug in ein anderes Land sicher schwer Kontakte zu knüpfen. Ich könnte mir nur einen Umzug in ein englischsprachiges Land vorstellen, da kann ich mich wenigstens einigermaßen gut mit den dort lebenden Menschen unterhalten.

Meine Mutter ist auch Krankenschwester, sie hat aber nur 4-6 Nächte im Monat, da mein Vater berufstätig ist. Studiert hat sie neben der Arbeit als Krankenschwester, allerdings nichts was mit dieser zu tun hätte.

Ist sicherlich ratsam für jede Frau eine gute Ausbildung zu machen, weil es hat ja nicht jede das Glück für den Rest des Lebens mit einem gut verdienenden Mann zusammenzuleben.
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Frankenschwester

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Frankenschwester »

Optimist hat geschrieben:Viele Ärzte und Krankenschwestern gehen ja nach Skandinavien, weil dort die Arbeitsbedingungen deutlich besser sind. Allerdings ist es nach einem Umzug in ein anderes Land sicher schwer Kontakte zu knüpfen. Ich könnte mir nur einen Umzug in ein englischsprachiges Land vorstellen, da kann ich mich wenigstens einigermaßen gut mit den dort lebenden Menschen unterhalten.

Meine Mutter ist auch Krankenschwester, sie hat aber nur 4-6 Nächte im Monat, da mein Vater berufstätig ist. Studiert hat sie neben der Arbeit als Krankenschwester, allerdings nichts was mit dieser zu tun hätte.

Ist sicherlich ratsam für jede Frau eine gute Ausbildung zu machen, weil es hat ja nicht jede das Glück für den Rest des Lebens mit einem gut verdienenden Mann zusammenzuleben.
Ich hab auch schon davon gehört, aber umziehen möchte ich nicht. Ich will in meiner Heimatstadt bleiben und ziehe in einen anderen Stadtteil (weg von den Eltern, ich will meine Ruhe) :mrgreen:
Ich will gar nicht mit einem gutverdienenden Mann zusammenleben. Dieses "Glück" erspar ich mir. Ich will mein eigenes Geld, Dinge mit meinem Geld kaufen und unabhängig bleiben. Den Luxus, den ich mir ab und zu gönne, kann ich mir jetzt schon leisten, ich bin eben nicht so anspruchsvoll. Wenn man sich doch mal scheiden lässt, wäre ich finanziell abhängig. Deshalb würde ich auch niemals Hausfrau werden wollen. Da ist mir meine Unabhängigkeit wichtiger. Was aber nicht heißen soll, dass ich potentielle Kinder abschiebe. :dont:
Eliza Jane

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Eliza Jane »

Frankenschwester hat geschrieben:
Aber jeder braucht doch einen Sinn im Leben?

Ich kann dich verstehen. Natürlich möchte jeder Mensch gebraucht werden. Das gegenseitige Geben und Nehmen macht das Leben doch aus. Bei meiner kleinen Nichte erlebe ich, wieviel Spaß es macht, für jemanden da zu sein. Als sie noch ganz klein war, empfand ich es als beglückend, etwas für sie zu tun in dem Wissen, dass sie sich später nicht daran erinnern würde. Wie oft habe ich Alleinerziehende sagen hören, dass sie die Trennung durchgestanden haben, weil sie für ihre Kinder stark sein mussten. Bei uns Dauersingles fällt dieses Gebrauchtsein weg und erzeugt ein Gefühl der Leere.
__Markus

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von __Markus »

Frankenschwester hat geschrieben:Erst muss ich was gestehen: Damals war ich ein extremer Streber. Für mich gab es einfach nichts anderes.
Ich hab sogar so ausgesehen. Brille, Zahnspange, explodierte Haare bla, bla. :omg: Ich hab mittags noch freiwillig Wahlfächer belegt und war Tutorin für Lernschwächere. Und ich fande es toll, ich hab das immer als Erfüllung empfunden. t. Aber jeder braucht doch einen Sinn im Leben?
Du gibts dir die Antwort auf deine eigene Frage
Karl Popper bestreitet die völlige Sinnlosigkeit des Lebens, da er meint, man könne den Sinn des Lebens selbst schaffen, so dass nur Teile des Lebens sinnlos blieben.(aus wikipedia) Jeder benötigt die Bestätigung durch andere Menschen, vor allem Kinder. Dadurch entsteht der Selbstwert.
Wenn es dich glücklich macht anderen beim Lernen zu helfen, warum solltest du damit aufhören, weil dir Medien suggerieren der Lifestyle wäre Party machen und oder ähnliches. Leben und leben lassen.
Das mit dem lernen an sich kannst du natürlich begrenzen und mal ausgehen oder mach als Ausgleich Sport. Vllt findest du da ja den ein oder anderen.
Neo

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Neo »

Frankenschwester hat geschrieben: Nö, wollte ich eigentlich machen, hab's dann doch gelassen und eine Ausbildung angefangen. Mit 22 bin ich Krankenschwester, dann müsste ich nochmal für ein paar Jahre in die Schule und dann noch studieren? Ich will doch mal Kinder und dafür möchte ich schon durchschnittlich verdienen.
Aber ich kann ja nach ein paar Jahren Berufserfahrung Mentorin werden. Dafür muss ich auch auf dem neuesten Wissensstand bleiben und ich kann meinen zukünftigen Auszubildenen was nahebringen :mrgreen:
Das kommt immer darauf an. Ich habe eine Freundin, die 38 Jahre ist und jetzt auch ihr Abitur nachmacht.

Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung könntest du, wobei ich da die Bestimmungen für Bayern nicht kenne, relativ leicht dein Abitur, ein Fachabitur oder die fachgebundene Hochschulreife erreichen. Dann studieren und gut. Wenn du jetzt anfängst, bist du locker mit 30 fertig.
soukous
Liebt es sich hier auszutauschen
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Registriert: 06 Mai 2008 09:30
Geschlecht: männlich
Ich bin ...: offen für alles.
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Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von soukous »

Frankenschwester hat geschrieben: Bis vor einer Stunde z. B. war ich noch am überlegen, wie ich den einsamen Sonntag überstehen soll, dann ruft meine Freundin an und will was Fachspezifisches wissen. Da bin ich natürlich in meinem Element und konnte ihr Bücher teilweise aufwendig aufsagen. Und sie hat es sogar verstanden! Wenn ich dann ein paar Tage frei habe, habe ich echt eine Sinnkrise, die erst wieder verschwindet, wenn ich wieder arbeiten bin.
Wenn ich das so lese, Frankenschwester, dann kommt zu deinem "Wunsch, gebraucht zu werden" noch ein handfester Perfektionismus hinzu. Hast du nie die Erfahrung gemacht, dass das Leben auch erfüllend sein kann, wenn man sich treiben lässt und einfach den Stimmungen hingibt? Etwa bei Konzertbesuchen, zwangslosen Unterhaltungen mit Freunden, Telefonieren, Bücher lesen, Disco- und Kneipen-Gängen?

Solche Tätigkeiten kann man sich durchaus für die arbeitsfreie Zeit vornehmen und das in Zukunft ausbauen. Und ja, auch in diesen Dingen kann man einen Lebenssinn sehen: Man genießt halt das Leben. Natürlich versucht einem der Workaholic-Geist unablässig einzureden, das wäre "bloße Unterhaltung" und daher nicht "echt". Aber dann muss man ihn halt zum Schweigen bringen.

Ich bin ja auch eher perfektionistisch gestimmt und merke, dass ich regelmäßig vergesse, wie interessant, entspannend und erfüllend das "einfach nur geschehen lassen" doch ist und muss mich immer wieder daran erinnern, wie gut das tut.
kleinefee

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von kleinefee »

Ich kann es auch gut verstehen das es ein tolles Gefühl ist gebraucht zu werden und für andere das zu sein.
Doch es gibt da auch eine Schattenseite, wenn man sich dabei zu sehr hinten anstellt das man seine eigenen Probleme vergisst und selbst nicht weiter kommt.
Das warbei mir auch ich hatte eine Freundin und ich hab ihr echt geholfen. Irgendwann aber hatte sie ihr Ziel erreicht und sie brauchte mich nicht mehr und ich war abgestellt.
Sie ging ihren Weg weiter und ich stand da alleine.
Das war mir eine Lehre das ich nie wieder so sehr für jemanden da bin das ich mich selbst und meinen eigenen Probleme vergesse. Den für mich würde jemand sowas was ich gemacht hab auch nicht tun. Damals bin ich auch von mir selbst und meinen Problemen davon gerannt. Ich dachte mir wenn ich es nicht auf die Reihe bekomme mein Leben zu regeln und weiter zu kommen dann mach ich es für andere. Da hat mir sowas wie Zufriedenenheit gegeben.
Sie brauchte mich ja und ich war für sie da aber nur solang bis sie ihr Ziel ( einen Freund zu finden ) erreicht hat.

Es ist gut gebraucht zu werden doch man sollte sich selbst dabei nicht vergessen. Wenn man das Selbstvertauen nur daraus zieht gebraucht zu werden kann man auch sehr leicht ausgenutzt werden und das ist das gefährliche dran
Jeder kann helfen und ich bin auch ein sehr hilfsbereiter Mensch doch ich ziehe meine Grenzen und denke auch an mich und beziehe mein Selbstvertrauen auch aus mir.
Es ist wichtig das man Selbstbewusstsein nicht nur durch andere Menschen oder durch das Gefühl gebraucht zu werden abhängig macht. Es ist gerade auch in der heutigen Zeit auch wichtig das man an sich selbst denkt und seine Interessen verfolgt. Den sonst bleibt man selbst immer auf der Strecke und alle andern kommen weiter...

@Frankenschwester: Wenn du so gerne Mentorin werden willst und mach es. Wenn du Lehrerin werden willst dann mach es aber mach es auch ein Stück weit für dich selbst und weil du etwas erreichen willst und nicht nur für die andern...
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Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von xerxes1981 »

Frankenschwester hat geschrieben: Es ist ein tolles Gefühl, ich hoffe bloss nicht, dass ich mich davon abhängig mache. Sonst müsste ich Lehrerin werden :D
Ich schaff es einfach nicht mich selbst aufzuheitern
Ich bin mir nicht sicher, ob es auf andere genauso zutrifft. Aber jeder braucht doch einen Sinn im Leben?

Hi,

was den Sinn des Lebens angeht: Ich habe in meinem Leben massig Bücher gelesen. Viele Bücher der großen Denker und Lenker dieser Welt. Philosophen, Theologen, Politiker, Schauspieler etc.. Den besten Satz zum Sinn des Lebens fand ich allerdings, ganz unspektakulär, in einem Batman-Comic (grins) wo Batman zu einem seiner Gegner sagt: "Das Leben ergibt nur dann einen Sinn, wenn man es dazu zwingt."

Du darfst aber nicht den Fehler machen "Sinnvoll" und "Zweckvoll" zu verwechseln. Wer sich nur gut fühlt wenn ihn andere Menschen für zweckvoll halten tut sich keinen Gefallen. Gerade Menschen die für andere einen "Zweck" erfüllen, z.B: in der Pflege/Lehrer werden ja oft selber krank weil sie die Last und Leiden anderer Menschen in sich aufnehmen und sich damit selbst belasten. Du scheinst eine sehr nette und emotionale Person zu sein. Deswegen würde ich dir nicht empfehlen in diesen Bereichen zu arbeiten. Mach lieber etwas ehrenamtliches nebenher und versuche damit dein Leben etwas "aufzuhellen". Aber stelle sicher, dass du auch selber immer genug Abstand gewinnen kannst. Tu dir einfach regelmäßig etwas Gutes. Urlaub, Massagen, ein gutes Essen im Restaurant etc..
Frankenschwester

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Frankenschwester »

__Markus hat geschrieben:Du gibts dir die Antwort auf deine eigene Frage
Karl Popper bestreitet die völlige Sinnlosigkeit des Lebens, da er meint, man könne den Sinn des Lebens selbst schaffen, so dass nur Teile des Lebens sinnlos blieben.(aus wikipedia) Jeder benötigt die Bestätigung durch andere Menschen, vor allem Kinder. Dadurch entsteht der Selbstwert.
Selbstwertgefühl wird mir immer noch vorenthalten (meine Psyche spielt noch nicht mit) :D
Kein Wunder, dass man kein Selbstgefühl entwickelt, wenn man sich ungeliebt fühlt und das auch zu spüren bekommt. Selbst, wenn ich mal gelobt werde oder ein Kompliment bekomme, kann ich das einfach nicht annehmen. Ich bin immer der Meinung, dass das jetzt aus Höflichkeit gesagt wurde und nimm das nicht ernst. Keine Ahnung, ob ich das ändern kann :hammer:
__Markus hat geschrieben:Wenn es dich glücklich macht anderen beim Lernen zu helfen, warum solltest du damit aufhören, weil dir Medien suggerieren der Lifestyle wäre Party machen und oder ähnliches. Leben und leben lassen.
Das mit dem lernen an sich kannst du natürlich begrenzen und mal ausgehen oder mach als Ausgleich Sport. Vllt findest du da ja den ein oder anderen.
Die meisten Menschen erwarten einfach, dass man in meinem Alter das Leben in vollen Zügen genießt, sich ins Koma säuft und jeden Kerl an sich heranlässt. Leider sind die Menschen, die das eben nicht machen in ihren Augen Außenseiter und Freaks. :roll:
Frankenschwester

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Frankenschwester »

xerxes1981 hat geschrieben: Hi,

was den Sinn des Lebens angeht: Ich habe in meinem Leben massig Bücher gelesen. Viele Bücher der großen Denker und Lenker dieser Welt. Philosophen, Theologen, Politiker, Schauspieler etc.. Den besten Satz zum Sinn des Lebens fand ich allerdings, ganz unspektakulär, in einem Batman-Comic (grins) wo Batman zu einem seiner Gegner sagt: "Das Leben ergibt nur dann einen Sinn, wenn man es dazu zwingt."

Du darfst aber nicht den Fehler machen "Sinnvoll" und "Zweckvoll" zu verwechseln. Wer sich nur gut fühlt wenn ihn andere Menschen für zweckvoll halten tut sich keinen Gefallen. Gerade Menschen die für andere einen "Zweck" erfüllen, z.B: in der Pflege/Lehrer werden ja oft selber krank weil sie die Last und Leiden anderer Menschen in sich aufnehmen und sich damit selbst belasten. Du scheinst eine sehr nette und emotionale Person zu sein. Deswegen würde ich dir nicht empfehlen in diesen Bereichen zu arbeiten. Mach lieber etwas ehrenamtliches nebenher und versuche damit dein Leben etwas "aufzuhellen". Aber stelle sicher, dass du auch selber immer genug Abstand gewinnen kannst. Tu dir einfach regelmäßig etwas Gutes. Urlaub, Massagen, ein gutes Essen im Restaurant etc..
Ich liebe meinen Job und will ihn auf keinen Fall aufgeben. Mit Schicksalen komm ich eigentlich gut zurecht. Nur ab und zu haut mich mal was richtig um und ich muss noch wochenlang darüber nachdenken. Vor ein paar Wochen z. B. haben mir Kollegen erzählt, dass einem 26-jährigen Patienten der Penis entfernt wurde. Sehen wollte ich dass auch nicht, aber bis heute, muss ich ab und zu noch darüber nachdenken, wie er wohl damit zurechtkommt. Außerdem treffen sich in meiner Klinik 1x in der Woche Menschen, die mit solchen Situationen nicht zurechtkommen. Viele Pfleger stumpfen irgendwann mal ab, vielleicht auch aus Selbstschutz.
Trotzdem danke für deine Vorschläge. :mrgreen:
Zuletzt geändert von Frankenschwester am 10 Mär 2013 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Frankenschwester

Re: Das Gefühl gebraucht zu werden

Beitrag von Frankenschwester »

soukous hat geschrieben: Wenn ich das so lese, Frankenschwester, dann kommt zu deinem "Wunsch, gebraucht zu werden" noch ein handfester Perfektionismus hinzu. Hast du nie die Erfahrung gemacht, dass das Leben auch erfüllend sein kann, wenn man sich treiben lässt und einfach den Stimmungen hingibt? Etwa bei Konzertbesuchen, zwangslosen Unterhaltungen mit Freunden, Telefonieren, Bücher lesen, Disco- und Kneipen-Gängen?

Ich bin ja auch eher perfektionistisch gestimmt und merke, dass ich regelmäßig vergesse, wie interessant, entspannend und erfüllend das "einfach nur geschehen lassen" doch ist und muss mich immer wieder daran erinnern, wie gut das tut.
Ein bisschen perfektionistisch bin ich schon, das Gute ist, dass ich es mittlerweile merke, wenn ich wieder übertreibe. So richtig entspannen kann ich mich eigentlich fast nie. Fern gucken mach ich z. B. jetzt viel mehr als früher und zur Zeit lenkt mich das auch gut ab. Telefonieren ist auch okay, aber ich finde es schöner, wenn mir jemand gegenüber sitzt. Bei mir hat sich die Überzeugung wahrscheinlich schon eingebrannt, dass ich immer leisten muss.
Also... Ich arbeite daran - wenn ich weiß wie ich das angehen soll. Ist wahrscheinlich ein grösseres Problem :kopfstand: