Aufschrei - Sexismus

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m13ab

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von m13ab »

Lion:
Wenn es aber in einer Diskussion über verbalen Sexismus plötzlich um ganz andere Kaliber von Übergriffen, über die Zustände anderswo in der Welt und den Zuständen in der Vergangenheit geht (stets im Kontext "Männer tun Frauen Böses an"), dann fällt das keinem auf.

Und die dummen Männer fallen darauf herein. "Ojeoje ... ja, den Frauen wird übel mitgespielt, da sag ich lieber nichts mehr. Sie haben ja recht".

Sehr richtig. Das ist die beste Zusammenfassung der immer wieder zu beobachtenden Mechanismen bei diesen Lächerlichkeiten.
Holla

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Holla »

Was mich an dieser Diskussion bzw. wie sie in den Mainstream-Medien dargestellt wird nervt, ist das hier ein Kampf der Geschlechter die Frauen gegen die Männer heraufbeschworen wird.
Ich habe mir die Diskussion im zdf angeschaut. Die beiden Feministinnen haben zB mehrmals betont, dass es nicht um "die Frauen" und "die Männer" geht, ja, dass es die noch nichtmal gibt. Es geht um Menschen, die belästigt werden, die statistisch gesehen größtenteils Frauen sind. Und die melden sich jetzt zu Wort. Und auch ein paar Männer die belästigt wurden. Es heißt doch Frauen sollen anfangen sich zu wehren, der Aufschrei ist doch schon mal ein Anfang.
Was an den Argumenten von Pütz als so toll angesehen wurde, weiß ich auch nicht. Ja, es war nicht alles schlecht, aber größtenteils halt so Stammtisch "Männer sind so-und Frauen so"-Niveau.

Und was Berühren in ner Datesituation mit Berühren ner völlig unbekannten Frau auf der Straße zu tun hat?
Genauso, wie gucken bei ner hübsch angezogenen Frau kein Problem ist (machen doch Menschen generell bei Menschen, die sie attraktiv finden), aber eben nicht dieses "wieviel kostet du"-Starren.
Und nein heißt einfach mal nein. Wenn ein Mensch eine Grenze zieht, muss die respektiert werden.
NBUC
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Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von NBUC »

pyrit hat geschrieben: Auf der anderen Seite will mir nicht in den Kopf, warum sich, wenn echte Übergriffe angeprangert werden, "die Männer" angegriffen fühlen, als wolle man ihnen die Männlichkeit nehmen. Das sind doch zwei vollkommen verschiedene Dinge.
Wenn meine Nachbarin morgen ihren Mann mit dem Brotmesser ersticht, dann fange ich doch weder an, mich dafür zu schämen, dass ich auch ein paar hervorragende Messer in der Küche habe, auf die ich stolz bin, noch würde ich versuchen, ihre Tat zu bagatellisieren in der Paranoia, der Nachbarschafts-Mob könnte meine Wohnung stürmen und mir meine tollen Messer wegnehmen, damit ich nur ja nicht auf die Idee käme, damit auch mordwütig zu werden.
Das ist doch gerade der Knackpunkt. Keiner fühlt sich angegriffen, wenn echte Übergriffe angeprangert werden.
Aber es werden Dinge des allgemeinen Umgangs verurteilt und dann die echten Übergriffe herangezogen um mediales Gewicht zu bekommen. Es geht nicht darum echte Übergriffe nicht zu ächten, es geht darum ggf. nicht PC-entsprechende, aber alltägliche und letztlich erwartete "Eskalationen" oder auch Missverständnisse bei der Beziehungsanbahnung nicht mit Vergewaltigungen in einen Topf zu werfen.

Das Äquivalent ist, du bist am Kochen und ein Vertreter klingelt. Der ist dreist, stellt den Fuß in die Tür und faselt was von verdreckter Wohnung und anzunehmendem Ungezieferbefall. Du sagst was in der Art "als erstes wird diese Wohnung von unliebsamen Besuchern befreit" - und hast das Messer noch in der Hand. Als nächstes gehen Artikel durch die Presse "psychotische Frauen bedrohen Männer mit Messern - und die Nachbarin hat ihren Kerl sogar umgebracht. Frauen dürfte man keine Messer mehr benutzen lassen" - und ein Haufen Kerle melden sich noch in Foren, mich hat auch mal eine mit dem Auto geschnitten, das muss denen auch noch verboten werden.

Es beginnt mit einem zwiespältigen Bagatellfall und der wird erst aufgebauscht und dann weil es anders argumentativ nicht hinkommt mit echten Übergriffen in einen Atemzug gesetzt, um eine Verurteilung auch dieser (bzw. auch anderer noch haarsträubender gepuschter) Bagatellfälle erreichen zu können, jede weitere mediale Runde setzt da noch ein paar Forderungen und Anschuldigungen drauf. Und das ist auch nicht eben mal mit Schulterzucken abzutun, weil es eben eine gesellschaftlich/politisch/juristische Komponente gibt, die gezeigt hat, dass sie bereit ist auf dieser Hysteriebasis zu exekutieren.

Edit:
Der Angriff auf alle Männer liegt auch darin, dass unter anderem Verhaltensweisen kriminalisiert werden sollen, welche wiederum typischerweise von ihm zur Beziehungsanbahnung erwartet werden. Und damit riskiert jeder rechtliche, wenigstens aber soziale Verurteilung, wenn es irgendeiner Dame, die er umworben hat, gerade passt.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Holla

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Holla »

Aber es werden Dinge des allgemeinen Umgangs verurteilt und dann die echten Übergriffe herangezogen um mediales Gewicht zu bekommen. Es geht nicht darum echte Übergriffe nicht zu ächten, es geht darum ggf. nicht PC-entsprechende, aber alltägliche und letztlich erwartete "Eskalationen" oder auch Missverständnisse bei der Beziehungsanbahnung nicht mit Vergewaltigungen in einen Topf zu werfen.
Auch diese sogenannten alltäglichen Sachen stören und sind nicht ok. Ich unterstelle nicht jedem eine böse Absicht, der sich sexistisch verhält, einem Teil ist das vielleicht gar nicht bewusst, es ist ja alltäglich und "normal"-in jedem Fall stört mich das. Aber darum geht es doch auch, dass diesen Menschen bewusst wird, wie sich verhalten. Dass das von den Menschen, die er/sie so behandelt, nicht gewollt wird. Und es müssen die heraufbeschworenen beiden Seiten gucken, wie sich verhalten, die eine muss reflektieren wie sie sich verhält und die andere lernen, noch öfter den Mund "ich will das nicht" aufmachen. Und der Rest, nicht "hab dich mal nicht so"/"kein Wunder, so wie du dich anziehst wolltest du das auch" wegschauen, sondern helfen, wenn Hilfe benötigt/nach Hilfe gefragt wird.
Lion

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Lion »

Holla hat geschrieben:Was mich an dieser Diskussion bzw. wie sie in den Mainstream-Medien dargestellt wird nervt, ist das hier ein Kampf der Geschlechter die Frauen gegen die Männer heraufbeschworen wird.
Das ist eigentlich oft so, aber wohl kaum zu vermeiden, wenn alles Mögliche nach und nach aufs Spielfeld gezerrt wird.

Ich habe es mir gerade gegönnt, denn gesamten Thread hier im Schnelldurchlauf zu scannen, halbwegs zu erfassen, wer auf was wie reagiert hat, wer welche Sachen aufs Diskussionsfeld gezerrt hat.

In der Anfangsphase des Threads gab es immer mal kurze thematische Ausreißer, die aber nicht weiter ins Gewicht fielen. Höhepunkt waren da die Ausführungen eines männlichen weißen Ritters, der historische Nachteile, Strauß-Kahn, Südafrika und Indien nannte und dafür prompt ein dickes Lob von der anderen Seite erntete. Er hat alles selbstverständlich alles richtig verstanden. Ich selbst riet ihm, seine Beiträge als Bewerbungsunterlagen für die Zeitschrift "Emma" zu nutzen.

Erst später wurde es "deftiger" und die Themen drifteten weg vom verbalen Sexismus. Nicht nur das, auch wurde das Thema Männerdiskrimierung pauschal verunglimpft (was zugegebenermaßen nicht schwer fällt, weil's da viele Idioten gibt mit nichtigen Themen). Aber: Es wurde eben für die hiesige Diskussion instrumentalisiert. Von den Reaktionen auch gut zu sehen, wer am ehesten mal "giftig" reagiert, wenn man bestimmte Thesen und Argumente nicht übernimmt (und ich Trottel mache mir nach manchen Beiträgen erstmal Gewissensbisse, ob ich denn mit meinen Formulierungen nicht übers Ziel hinausgeschossen bin).

So ist das alles ...
SciFiGirl

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von SciFiGirl »

Holla hat geschrieben: Auch diese sogenannten alltäglichen Sachen stören und sind nicht ok. Ich unterstelle nicht jedem eine böse Absicht, der sich sexistisch verhält, einem Teil ist das vielleicht gar nicht bewusst, es ist ja alltäglich und "normal"-in jedem Fall stört mich das. Aber darum geht es doch auch, dass diesen Menschen bewusst wird, wie sich verhalten. Dass das von den Menschen, die er/sie so behandelt, nicht gewollt wird. Und es müssen die heraufbeschworenen beiden Seiten gucken, wie sich verhalten, die eine muss reflektieren wie sie sich verhält und die andere lernen, noch öfter den Mund "ich will das nicht" aufmachen. Und der Rest, nicht "hab dich mal nicht so"/"kein Wunder, so wie du dich anziehst wolltest du das auch" wegschauen, sondern helfen, wenn Hilfe benötigt/nach Hilfe gefragt wird.
Die Aufschrei Aktion wurde aber gerade deshalb geschaltet, um eine Sensibilisierung zu schaffen. Das Problem ist jedoch meist, dass dann sofort das Totschlagargument mit angeblichem Männerhass kommt. Während in vielen, vielen Threads hier im Forum es umgekehrt ja doch sehr häufig vorkommt, dass Männer sehr wohl verallgemeinernd sind. Da fehlt dann aber der gewaltige Aufschrei von Männern, die hier im Forum sofort aufsprangen und "Männerhass, Männerhass" schrien. Verallgeminerung ist wohl nur in die m --> w Richtung zulässig. Ich würde mir wünschen, dass sich die Männer dann auch mal an die eigene Nase fassen würden. Und hier noch ein Wort: wenn frau selbst schon recht häufig von Überfällen, verbalen Attacken und Sexismus in der Schule betroffen war, dann ist es doch auch klar, dass sie mal gereizter reagiert. Aber anstatt sich das anzuhören wird nur wieder drauf gedroschen. Problem ist doch eigentlich: es sind immer die gleichen Männer, die sich das Erzählte anhören. Diese Männer sind dann auch diejenigen, die sich die Gedanken machen. So ändert man aber keine Gesellschaft, da keine neuen "Nachdenklichen" hinzu kommen, weil dann ein Gros immer gleich total allergisch reagiert und die "Nachdenklichen", die sich schützend vor die Kläger stellen, werden dann gleich noch mit nieder gemacht.
pyrit hat geschrieben:Hm, auch, wenn ich mittlerweile gesehen habe, dass Lion seine komischen Bezeichnungen mir gegenüber zurück gezogen hat (bevor ich meinen Beitrag geschrieben habe) [gegenüber SciFiGirl ist das aber nicht minder absurd^^], finde ich die Diskussion derart skurril, dass ich mich frage, in wiefern es noch Sinn macht, ruhig zu argumentieren.
Aha. Nun ja. :roll: Ist ja auch sehr vielsagend.
Eric_the_Phantom

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Eric_the_Phantom »

Was machte eine unbekannte junge Journalistin, die auch mal gerne in Talkshows eingeladen werden möchte oder wenigstens dem gegnerischen politischen Lager schaden möchte?
Na?
Wenn dieses Beispiel Schule macht, wird kein Politiker bei Verstand mehr Interviews geben, wenn die Damen unter 40 sind.

Sie würden ein Dirndl gut ausfüllen, hat er gesagt, der derzeitige Spitzenkandidat der FDP, und danach der farblosen Pressevertreterin die Hand geküßt. Passiert ist das vor über einem Jahr, und vermutlich hat die Dame von der Hetzpresse das damals als Kompliment empfunden. Jetzt wurde das ausgegraben und zu einer Affäre hochgeschrieben. Also, wenn dieses Mauerblümchen derart empfindlich ist, warum spricht sie dann nicht mit Politikern, die sie als Frau komplett ignorieren? Westerwelle und Wowereit, zum Beispiel, oder die vielen Geschlechtsgenossinnen, die in der BRD so tun, als füllten sie ein Amt aus. Es ist zwar ganz lustig, den Brüderle zum Fettnapf-Steinbrück umzuschreiben, es zeigt aber weniger das niedere Niveau des FDP-Mannes, sondern die Stillosigkeit des Stern. Bei solchem Journalismus freut man sich über jede Zeitung und Zeitschrift, die vom Markt verschwindet.
Ducky

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Ducky »

Eric_the_Phantom hat geschrieben:Sie würden ein Dirndl gut ausfüllen, hat er gesagt, der derzeitige Spitzenkandidat der FDP, und danach der farblosen Pressevertreterin die Hand geküßt. Passiert ist das vor über einem Jahr, und vermutlich hat die Dame von der Hetzpresse das damals als Kompliment empfunden. Jetzt wurde das ausgegraben und zu einer Affäre hochgeschrieben. Also, wenn dieses Mauerblümchen derart empfindlich ist, warum spricht sie dann nicht mit Politikern, die sie als Frau komplett ignorieren? Westerwelle und Wowereit, zum Beispiel, oder die vielen Geschlechtsgenossinnen, die in der BRD so tun, als füllten sie ein Amt aus.
Mit anderen Worten, die Ische soll doch froh sein dass sie mal ein Kompliment bekommen hat, war sie wahrscheinlich aus, und sie ist ja selbst Schuld wenn sie sich bei den richtigen Jungs (hurr hurr) rumtreibt.

Und das ist eine Reaktion mit der jede Frau rechnen muss wenn sie darüber spricht dass es wohl nicht so toll ist, auf plumpe Weise penetrant angebaggert zu werden, auch nach deutlichem Signalisieren dass man an einem Gespräch, nicht aber an einem Flirt interessiert ist. Liebe Männer die ihr hier eine feministische Verschwörung wittert, versucht wenigstens zu verstehen warum das belastend ist, und warum da Diskussionsbedarf herrscht.
wirrwarr

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von wirrwarr »

Ducky hat geschrieben:
Eric_the_Phantom hat geschrieben:Sie würden ein Dirndl gut ausfüllen, hat er gesagt, der derzeitige Spitzenkandidat der FDP, und danach der farblosen Pressevertreterin die Hand geküßt. Passiert ist das vor über einem Jahr, und vermutlich hat die Dame von der Hetzpresse das damals als Kompliment empfunden. Jetzt wurde das ausgegraben und zu einer Affäre hochgeschrieben. Also, wenn dieses Mauerblümchen derart empfindlich ist, warum spricht sie dann nicht mit Politikern, die sie als Frau komplett ignorieren? Westerwelle und Wowereit, zum Beispiel, oder die vielen Geschlechtsgenossinnen, die in der BRD so tun, als füllten sie ein Amt aus.
Mit anderen Worten, die Ische soll doch froh sein dass sie mal ein Kompliment bekommen hat, war sie wahrscheinlich aus, und sie ist ja selbst Schuld wenn sie sich bei den richtigen Jungs (hurr hurr) rumtreibt.

Und das ist eine Reaktion mit der jede Frau rechnen muss wenn sie darüber spricht dass es wohl nicht so toll ist, auf plumpe Weise penetrant angebaggert zu werden, auch nach deutlichem Signalisieren dass man an einem Gespräch, nicht aber an einem Flirt interessiert ist. Liebe Männer die ihr hier eine feministische Verschwörung wittert, versucht wenigstens zu verstehen warum das belastend ist, und warum da Diskussionsbedarf herrscht.
Der besagte Mann hat deutlich signalisiert, dass er an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert ist.
SciFiGirl

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von SciFiGirl »

wirrwarr hat geschrieben: Der besagte Mann hat deutlich signalisiert, dass er an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert ist.
Und die Preisfrage ist nun: wie agieren die beiden im weiteren Verlauf, wenn der eine will und der andere nicht?
Mobienne

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Mobienne »

SciFiGirl hat geschrieben:
wirrwarr hat geschrieben: Der besagte Mann hat deutlich signalisiert, dass er an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert ist.
Und die Preisfrage ist nun: wie agieren die beiden im weiteren Verlauf, wenn der eine will und der andere nicht?
Zum Flirten (und zu allem Weiteren) braucht es aber nun mal zwei Willige. Man hat kein Recht auf Flirts und alles Weitere, wenn der andere nicht will und einem dafür Grenzen setzt - man kann mit sich selbst machen, was man will, sobald andere betroffen sind, hat men dessen Grenzen und Rechte zu respektieren und zu akzeptieren. Woraus wollte man ein Recht auf einen Flirt und/oder Weiteres auch ableiten? Muss man halt so lange weitermachen, bis man jemand Williges findet. Und das gilt jetzt sowohl in Orientierung m>w als auch in Orientierung w>m.
wirrwarr

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von wirrwarr »

SciFiGirl hat geschrieben:
wirrwarr hat geschrieben: Der besagte Mann hat deutlich signalisiert, dass er an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert ist.
Und die Preisfrage ist nun: wie agieren die beiden im weiteren Verlauf, wenn der eine will und der andere nicht?
Eine Person saß an der Bar. Eine andere Person hat sich dazugesellt. Beide Personen wollen unterschiedliche Dinge und vor allem das, was der jeweils andere will, nicht. Hm, schwieriges Problem, da weiß ich echt nicht weiter. Es wäre ja zu banal, wenn die Person, die sich dazugesellt hat, einfach wieder geht.
FrankBN

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von FrankBN »

Mobienne hat geschrieben:
SciFiGirl hat geschrieben:
wirrwarr hat geschrieben: Der besagte Mann hat deutlich signalisiert, dass er an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert ist.
Und die Preisfrage ist nun: wie agieren die beiden im weiteren Verlauf, wenn der eine will und der andere nicht?
Zum Flirten (und zu allem Weiteren) braucht es aber nun mal zwei Willige. Man hat kein Recht auf Flirts und alles Weitere, wenn der andere nicht will und einem dafür Grenzen setzt - man kann mit sich selbst machen, was man will, sobald andere betroffen sind, hat men dessen Grenzen und Rechte zu respektieren und zu akzeptieren. Woraus wollte man ein Recht auf einen Flirt und/oder Weiteres auch ableiten? Muss man halt so lange weitermachen, bis man jemand Williges findet. Und das gilt jetzt sowohl in Orientierung m>w als auch in Orientierung w>m.
Ja, aber es ist auch nicht weiter schlimm wenn der Andere einfach weiter flirtet. Diese Überempfindlichkeit, die stösst mir negativ auf. Es ist doch im Grunde gar nichts passiert, ausser dass ein leicht angeheitererter Mann ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ist.
wirrwarr

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von wirrwarr »

Mobienne hat geschrieben:
SciFiGirl hat geschrieben:
wirrwarr hat geschrieben: Der besagte Mann hat deutlich signalisiert, dass er an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert ist.
Und die Preisfrage ist nun: wie agieren die beiden im weiteren Verlauf, wenn der eine will und der andere nicht?
Zum Flirten (und zu allem Weiteren) braucht es aber nun mal zwei Willige. Man hat kein Recht auf Flirts und alles Weitere, wenn der andere nicht will und einem dafür Grenzen setzt - man kann mit sich selbst machen, was man will, sobald andere betroffen sind, hat men dessen Grenzen und Rechte zu respektieren und zu akzeptieren. Woraus wollte man ein Recht auf einen Flirt und/oder Weiteres auch ableiten? Muss man halt so lange weitermachen, bis man jemand Williges findet. Und das gilt jetzt sowohl in Orientierung m>w als auch in Orientierung w>m.
Wo wurde denn das Recht des Mannes, kein Gespräch führen zu wollen, respektiert? Ich verstehe nicht, warum eine Frau sich beschwert, wenn sie sich unaufgefordert an einen Mann wendet und nicht die Reaktion bekommt, die sie haben will.
Mobienne

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Mobienne »

wirrwarr hat geschrieben: Der besagte Mann hat deutlich signalisiert, dass er an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert ist.
FrankBN hat geschrieben:
Mobienne hat geschrieben:
SciFiGirl hat geschrieben:Und die Preisfrage ist nun: wie agieren die beiden im weiteren Verlauf, wenn der eine will und der andere nicht?
Zum Flirten (und zu allem Weiteren) braucht es aber nun mal zwei Willige. Man hat kein Recht auf Flirts und alles Weitere, wenn der andere nicht will und einem dafür Grenzen setzt - man kann mit sich selbst machen, was man will, sobald andere betroffen sind, hat men dessen Grenzen und Rechte zu respektieren und zu akzeptieren. Woraus wollte man ein Recht auf einen Flirt und/oder Weiteres auch ableiten? Muss man halt so lange weitermachen, bis man jemand Williges findet. Und das gilt jetzt sowohl in Orientierung m>w als auch in Orientierung w>m.
Ja, aber es ist auch nicht weiter schlimm wenn der Andere einfach weiter flirtet. Diese Überempfindlichkeit, die stösst mir negativ auf. Es ist doch im Grunde gar nichts passiert, ausser dass ein leicht angeheitererter Mann ein wenig übers Ziel hinausgeschossen ist.
Zu der Brüderle-Situation kann ich nix sagen. Ich war nicht dabei. Ich hab keine Ahnung, wie privat die Situation war, wie sehr "sie" angezeigt hat, nicht weiter kommunizieren zu wollen usw. Man sollte jedoch so viel Sozial- und Einfühlungsvermögen haben, nicht zu sehr "übers Ziel hinauszuschießen". Man muß sein Gegenüber schon beobachten, um das einzuschätzen und auch die Situation bewerten. Die allermeisten können das auch. Klar kann es immer mal vorkommen, dass man flirtet und der Gegenüber sich negativ beeinflußt fühlt. Man sollte aber auch beizeiten erkennen, wann gut ist.

Wenn ich etwas will, was eine andere Person involviert, dann werde ich gezwungenermaßen solange suchen müssen, bis eine andere Person das auch will. Da kann ich tausend Mal signalisieren, dass ich an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert bin. Solange eine andere Person nicht mitmacht, muß ich diese in Ruhe lassen und weitersuchen.
Mobienne

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Mobienne »

wirrwarr hat geschrieben:Wo wurde denn das Recht des Mannes, kein Gespräch führen zu wollen, respektiert? Ich verstehe nicht, warum eine Frau sich beschwert, wenn sie sich unaufgefordert an einen Mann wendet und nicht die Reaktion bekommt, die sie haben will.
Dass der Mann kein Gespräch führen wollte, hat er aber nicht siganlisiert, da er eben flirtend zurück geantwortet hat. In dem Moment wollte er kein Recht, kein Gespräch zu führen. Er hat eins geführt und wollte das wohl auch. Nur mit verändertem Inhalt - er ist nicht auf die Frau eingegangen - aber er hat gesprochen und nicht gesagt, dass er das nicht möchte. Sonst hätte er sagen müssen: Bitte lassen Sie mich in Ruhe, ich möchte allein sein und nicht sprechen. Hat er aber nicht.
wirrwarr

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von wirrwarr »

Mobienne hat geschrieben:
wirrwarr hat geschrieben:Wo wurde denn das Recht des Mannes, kein Gespräch führen zu wollen, respektiert? Ich verstehe nicht, warum eine Frau sich beschwert, wenn sie sich unaufgefordert an einen Mann wendet und nicht die Reaktion bekommt, die sie haben will.
Dass der Mann kein Gespräch führen wollte, hat er aber nicht siganlisiert, da er eben flirtend zurück geantwortet hat. In dem Moment wollte er kein Recht, kein Gespräch zu führen. Er hat eins geführt und wollte das wohl auch. Nur mit verändertem Inhalt - er ist nicht auf die Frau eingegangen - aber er hat gesprochen und nicht gesagt, dass er das nicht möchte. Sonst hätte er sagen müssen: Bitte lassen Sie mich in Ruhe, ich möchte allein sein und nicht sprechen. Hat er aber nicht.
Er war so höflich, sie nicht einfach wegzuschicken. Nachdem das Gespräch einen Verlauf nahm, der ihr nicht gepasst hat, hätte sie gehen können. Aber sie spielt lieber (ein Jahr später) die Empörte und das Opfer. Damit erfüllt sie weibliche Klischees.
FrankBN

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von FrankBN »

Mobienne hat geschrieben:
Zu der Brüderle-Situation kann ich nix sagen. Ich war nicht dabei. Ich hab keine Ahnung, wie privat die Situation war, wie sehr "sie" angezeigt hat, nicht weiter kommunizieren zu wollen usw. Man sollte jedoch so viel Sozial- und Einfühlungsvermögen haben, nicht zu sehr "übers Ziel hinauszuschießen". Man muß sein Gegenüber schon beobachten, um das einzuschätzen und auch die Situation bewerten. Die allermeisten können das auch. Klar kann es immer mal vorkommen, dass man flirtet und der Gegenüber sich negativ beeinflußt fühlt. Man sollte aber auch beizeiten erkennen, wann gut ist.

Wenn ich etwas will, was eine andere Person involviert, dann werde ich gezwungenermaßen solange suchen müssen, bis eine andere Person das auch will. Da kann ich tausend Mal signalisieren, dass ich an einem Flirt, nicht aber an einem Gespräch interessiert bin. Solange eine andere Person nicht mitmacht, muß ich diese in Ruhe lassen und weitersuchen.
Ja klar, man sollte soviel Einfühlungsvermögenhaben. Aber manchmal, in einer bestimmten Situation hat man das halt nicht. Ist das wirklich so schlimm? Muss man da gleich die Sexismus-Keule raus holen? Wo doch im Grunde überhaupt nichts Ernstes passiert ist.
Mobienne

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von Mobienne »

wirrwarr hat geschrieben:
Mobienne hat geschrieben:
wirrwarr hat geschrieben:Wo wurde denn das Recht des Mannes, kein Gespräch führen zu wollen, respektiert? Ich verstehe nicht, warum eine Frau sich beschwert, wenn sie sich unaufgefordert an einen Mann wendet und nicht die Reaktion bekommt, die sie haben will.
Dass der Mann kein Gespräch führen wollte, hat er aber nicht siganlisiert, da er eben flirtend zurück geantwortet hat. In dem Moment wollte er kein Recht, kein Gespräch zu führen. Er hat eins geführt und wollte das wohl auch. Nur mit verändertem Inhalt - er ist nicht auf die Frau eingegangen - aber er hat gesprochen und nicht gesagt, dass er das nicht möchte. Sonst hätte er sagen müssen: Bitte lassen Sie mich in Ruhe, ich möchte allein sein und nicht sprechen. Hat er aber nicht.
Er war so höflich, sie nicht einfach wegzuschicken. Nachdem das Gespräch einen Verlauf nahm, der ihr nicht gepasst hat, hätte sie gehen können. Aber sie spielt lieber (ein Jahr später) die Empörte und das Opfer. Damit erfüllt sie weibliche Klischees.
Wie gesagt. Ich kann zu der Brüderle-Situation selbst nichts sagen, weil ich nicht dabei war. Ich hab keine Ahnung, wer genau was gesagt hat und wie das Gespräch entstanden ist. Es interessiert mich auch nicht wirklich. Inwieweit das wirklich ein weit verbreitetes typisches weibliches Verhalten ist - nun, das ist ein weites Feld. Es gibt sicher überall alles. Viele andere Frauen würden sicher auch anders reagieren und sich auch nicht so verhalten, wie diese Journalisten - hätten mitgeflirtet, wären deutlicher geworden, was auch immer. Einige Flirts müssen ja aber auch zum Ziel führen, sonst wären nicht so viele immer wieder verpartnert.
zwillingsschwester

Re: Aufschrei - Sexismus

Beitrag von zwillingsschwester »

Ich muss jetzt mal ganz ernsthaft allen hier anwesenden Mädels die Frage stellen: Findet Ihr das wirklich so schlimm, was Herr Brüderle da gesagt hat oder habt Ihr einfach Spaß am diskutieren?

Ich bin erst letzten Samstag auf einer Karnevalssitzung von einem angeschickerten ältlichen Herren ein wenig angeshäkert worden (seine Aussagen gingen in eine ähnliche Richtung). Ich kann mich da echt nicht drüber aufregen. Im Gegenteil, bei genauerer Betrachtung hatte er Recht und davon abgesehen denke ich immer, ich verkürze meine Lebenserwartung und zwar völlig unnötig, wenn ich mich über so einen Quatsch aufrege.

Davon mal abgesehen hat Frau Himmelreich es ihm ja jetzt x-fach zurückgezahlt. Wenn wir mal Herrn Brüderles Situation betrachten, wie sollte er nach Eurer Meinung jetzt reagieren? Seien wir mal ehrlich, er kann doch nur verlieren. Egal was er sagt oder tut, es wird als Schuldeingeständnis ausgelegt.

Wohl gemerkt, ich spreche hier NICHT von Handgreiflichkeiten oder gar Vergewaltigung, ich denke aber, wer sich über ein paar doofe Sprüche so aufregen kann, der ist zu beneiden. Schließlich hat er wohl sonst keine Probleme.

Und zum Schluss möchte ich noch anmerken, dass ich selber mit Sicherheit auch schon mal einem Mann gegenüber irgendwie blöd gewesen bin, ob ich es nun wollte oder nicht. Da kann ich ja im Nachhinein froh sein, dass die Öffentlichkeit kein Interesse an mir hat, sonst wäre mein Ruf jetzt ruiniert.

Ich meine das was ich geschrieben habe ich keinster Weise böse und will auch niemanden damit angreifen, also bitte nicht falsch verstehen!