SciFiGirl hat geschrieben:Für alle Herren hier, die meinen, auf den ach so pösen Frauen herumhacken zu müssen: ich empfehle euch mal die Lektüre des Buches "Evas Töchter" von Kaari Utrio. Da könnt ihr mal lesen, was genau in den bisherigen Zeiten in der Gesellschaft so los war. Die Geschichte aus Sicht der Frauen. Und der Feminismus ist anscheinend immer noch sehr wichtig, wenn ich hier so manchen Beitrag lese. Da wird mir echt schlecht, wie rückständig manche Leute immer noch sind. Da wird lieber die Mär vom unterdrückten Mann in die Welt gesetzt.
Also den Zusammenhang von
Rückständigkeit und
Mär vom unterdrückten Mann verstehe ich hier nicht so ganz. Schließlich müssten ja rückständige Ansichten ja schon ein paar hundert Jahre...bis ins Mittelalter oder gar in die Steinzeit zurückgehen. Da wurden ja Frauen und ihre Bedürfnisse generell von der Männergesellschaft ignoriert und negiert. Im Mittelalter hatte die Frau doch keine angesehene Erwerbsmöglichkeit und in der frühen Neuzeit hat man sie der Hexerei bezichtigt, wenn irgendwo Unheil durch höhere Gewalt aufkam...und anschließend auf Scheiterhäufen verbrannt.
Und in der Steinzeit ging es doch sowieso nur darum, die Sippe bei Laune zu halten und die Kinder zu hüten.
Heute ist doch eine komplett andere Zeit als damals. Ich verstehe da echt nicht, wann mal erzählt worden sein soll, dass der Mann unterdrückt würde.
Diese Debatte gibt es ja zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht einmal. Sie wurde lediglich von Maskulisten und der PUA/Seduction-Community aufgegriffen. In den Medien gibt es das Gesprächsthema Jungen/Männerdiskriminierung quasi garnicht. Sachlich aus der Welt räumen lässt sich die Thematik allerdings nicht - dazu bedarf es schon der Frauenhass/Moralkeule und schon ist die Diskussion (erstmal) vorüber.
Aber Richard David Precht hatte im Buch
Die Kunst, kein Egoist zu sein zu *neu aufkommenden Weltanschauungen* gesagt, dass sie "zunächst belächelt/verspottet werden, dann hart bekämpft und später setzen sie sich immer weiter durch und keiner stört sich mehr daran, weil es ganz normal ist"
Sichtweisen der Frauenbewegung sind also irgendwo zwischen "bekämpft" und "ganz normal" angesiedelt (in der veröffentlichten Meinung mehr bei letzterem und in
AB-Foren noch häfig "bekämpft")
Sichtweisen der Männerbewegung liegen wohl eher zwischen "verspottet/negiert" bis "bekämpft".
Alles in allem denke ich, dass jeder Mensch nach seiner Facon selig werden sollte. Eine Gesellschaft, in der ein Mensch in der Selbstbestimmung gehindert bzw. bevormundet wird, schafft sich langfristig gesehen ab. Das lässt sich auch in der Familien- und Bildungspolitik beobachten: Weg von der individuellen Erziehung hin zur kollektiven Erziehung unter staatlicher Kontrolle (Kitas, Ganztagsschulen mit Kantinenessen). Ich finde gerade in jungen Jahren sollten Eltern noch ihre Kinder ausreichend mitprägen können, um Vorbilder zu haben. Ein frisches Mittagessen und Kita & Schule bis 13 Uhr sollten doch für die Sozialisation ausreichend sein. Aber das wird im Kontinentaleuropa mit seiner hohen Staatsgläubigkeit wohl kaum mehrheitsfähig sein.