Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Alles zu Deiner persönlichen Situation, Deinen Erlebnissen und was Dir auf dem Herzen liegt als Absoluter Beginner.
reborn09

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von reborn09 »

Neri hat geschrieben:OT:
Onionhead89 hat geschrieben:Und zum Thema *Männerfeindlichkeit* hab ich mich im Sommer schonmal kurz irgendwo hier im Forum geäußert. Das macht sich aber vor allem im Erziehungs/Bildungssystem bemerkbar. Da arbeiten doch kaum Männer und Jungs bekommen bei gleicher Leistung häufig schlechtere Noten.
Das ist doch Quatsch.
Liegt es an "Männerfeindlichkeit", dass es viel weniger Erzieher/Kinderpfleger gibt, als -innen? Oder doch an mangelndem Interesse der Männer in diesen Bereichen zu arbeiten?

Man kann ja auch nicht ernsthaft behaupten, es würde nur wegen "Frauenfeindlichkeit" einen Männerüberschuss in der IT-Branche geben.
Ich würde ehrlich gesagt relativ gerne in dem Bereich arbeiten, aber werde es nicht machen.
- Die Jobs werden sehr mies bezahlt. Als Frau m.M.n. kein so großes Problem, dann schafft halt der Mann die meiste Kohle ran. Wenn aber beide so wenig verdienen ist das schon ein Problem und eine Frau, die deutlich mehr verdient als der Mann ist auch eher die Ausnahme. Ich muss es mir ja nicht noch schwerer machen als ohnehin schon.
- Männer gelten doch sofort als potentielle Kinderschänder in so einem Job. Wenn dann noch jemand erfährt, dass wenig mit Frauen läuft erst recht.

edit: Als Grundschullehrer sieht es aber schon wieder anders aus. Da gibt es ja doch regelmäßig Männer, wenn auch weniger als Frauen. Ich denke das liegt entweder daran, dass viele Männer keine Lust haben immer wieder sehr grundlegende Dinge zu unterrichten und daran, dass man dort einfach weniger verdient.
Ich hätte einen männlichen Kindergärtner als Kind sicherlich gut gefunden, ich habe rückblickend schon den Eindruck, als wenn im Kindergarten männliches Verhalten schon ein wenig unterdrückt wurde.
Zuletzt geändert von reborn09 am 21 Jan 2013 14:21, insgesamt 2-mal geändert.
Optimist
Begeisterter Schreiberling
Beiträge: 1504
Registriert: 25 Jun 2012 10:49
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Köln

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Optimist »

Guter Artikel zum Thema Frauen in IT-Berufen:

http://www.forbes.com/sites/forbeswoman ... e-secrets/
"The whole problem with the world is that fools and fanatics are always so certain of themselves, but wiser people so full of doubts."
Ducky

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Ducky »

Naja, eine Freundin von mir ist Erzieherin, und sie hat mir erzählt dass männliche Kindergärtner/Erzieher tatsächlich mehr oder weniger mit einem Bein im Knast stehen, und dass bei Männern schon mehr darauf geachtet wird wie lange sie die kleinen Kinder auf den Schoß nehmen als bei Frauen. Da kann ich reborn9s Bedenken schon verstehen.

Dabei bin ich auch der Meinung dass in frühkindlicher Erziehung mehr Männer benötigt werden. Als ich im Kindergarten war hatten wir einen Kindergärtner - ich fand das so klasse, und für die Jungs war es bestimmt noch besser.
NBUC
Eins mit dem Forum
Beiträge: 12630
Registriert: 26 Okt 2009 16:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von NBUC »

Felis_Silvestris hat geschrieben: Word. Jedenfalls schon mal nicht durch Quoten. Höchstens durch verändertes Ansehen in der Bevölkerung. Ich glaub z.b daß es bei nicht wenigen Männern beruflich vorallem um Ansehen/Geld geht. Wäre Altenpflege cool und lukrativ würden die dann plötzlich alle dort sein und sich mit Ellenbogen durchkämpfen.
Ersetze die gesichtslose "Bevölkerung" mal um das, was zählt: Partnerchancen.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Neri
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2485
Registriert: 28 Dez 2010 10:48
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Neri »

NBUC hat geschrieben:
Felis_Silvestris hat geschrieben: Word. Jedenfalls schon mal nicht durch Quoten. Höchstens durch verändertes Ansehen in der Bevölkerung. Ich glaub z.b daß es bei nicht wenigen Männern beruflich vorallem um Ansehen/Geld geht. Wäre Altenpflege cool und lukrativ würden die dann plötzlich alle dort sein und sich mit Ellenbogen durchkämpfen.
Ersetze die gesichtslose "Bevölkerung" mal um das, was zählt: Partnerchancen.
Soll heißen, Kinderpfleger genießen bei Männern hohes Ansehen, aber nur mal wieder bei den böösen Frauen nicht?
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
NBUC
Eins mit dem Forum
Beiträge: 12630
Registriert: 26 Okt 2009 16:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von NBUC »

Neri hat geschrieben:Ersetze die gesichtslose "Bevölkerung" mal um das, was zählt: Partnerchancen.
Soll heißen, Kinderpfleger genießen bei Männern hohes Ansehen, aber nur mal wieder bei den böösen Frauen nicht?[/quote]

Weder noch, Männern ist es schlicht und ergreifend egal, solange keine Frau mit im Spiel ist.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Neri
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2485
Registriert: 28 Dez 2010 10:48
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Neri »

NBUC hat geschrieben:
Neri hat geschrieben:
NBUC hat geschrieben:Ersetze die gesichtslose "Bevölkerung" mal um das, was zählt: Partnerchancen.
Soll heißen, Kinderpfleger genießen bei Männern hohes Ansehen, aber nur mal wieder bei den böösen Frauen nicht?
Weder noch, Männern ist es schlicht und ergreifend egal, solange keine Frau mit im Spiel ist.
Und ich denke genau da irrst Du gewaltig. Sowohl bei Männern als auch bei Frauen.
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
dem33

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von dem33 »

Neri:
Man kann ja auch nicht ernsthaft behaupten, es würde nur wegen "Frauenfeindlichkeit" einen Männerüberschuss in der IT-Branche geben.
Das Thema hab ich in meinem Sozialkundeunterricht schon zigzigzigmal durchgekaut (bin ja an ner Schule für soziale Berufe mit nem hohen Frauen- und nem hohen Umschüleranteil). Es IMHO so, dass die - relativ - wenigen Männer, die die Erzieherausbildung machen, sich im Schnitt n Tick bewusster für den Beruf entscheiden als viele der Frauen.

Aber es sind eben viel mehr Frauen, weil sich nun mal - da gibt's nix - viel mehr Frauen für diese Art von Beruf interessieren.

Aber: einige der jungen Frauen haben vorher n Beruf gelernt - oder wollten ihn auch nur lernen - der eher Männern zugeschrieben wird. Und die hatten's schwer da! Da sitzt die verhinderte KfZ-Mechatronikerin, die erst gar keine Lehrstelle gekriegt hat, und die Forstwirtin, die nach abgeschlossener Ausbildung x-mal zu hören gekriegt hat: "Frauen stellen wir nicht ein - passt nicht ins Team".

Um männliche Erzieher kloppen sich alle.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denk schon, dass es Männer in klassischen Frauenberufen leichter haben als Frauen in klassischen Männerberufen. Aber das ist kein Widerspruch zu Neris Statement: die Hauptursache ist das eben doch unterschiedlich gelagerte Interesse...
dem33

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von dem33 »

Felis silvestris
Na tschuldigung, aber versuch mal als Mann mit (kleinen) Kindern arbeiten zu wollen. Da wird man gleich in pädophile Eck gestellt und die Mütter nehmen ihre Lieblinge reihenweise aus den Kitas...
stimmt nicht: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87997160.html oder: kann man(n ;)) zumindest nicht pauschalisieren...
NBUC
Eins mit dem Forum
Beiträge: 12630
Registriert: 26 Okt 2009 16:25
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.
Wohnort: Kulturhauptstadt2010

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von NBUC »

dem33 hat geschrieben:Felis silvestris
Na tschuldigung, aber versuch mal als Mann mit (kleinen) Kindern arbeiten zu wollen. Da wird man gleich in pädophile Eck gestellt und die Mütter nehmen ihre Lieblinge reihenweise aus den Kitas...
stimmt nicht: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87997160.html oder: kann man(n ;)) zumindest nicht pauschalisieren...
Danach können es bei all den Regierungsprogrammen, Uniprogrammen und Aktionen und Erklärungen diverser anderer Gruppen ja auch keine Probleme mit Frauen im technischen Bereich oder Probleme irgendeiner Art überhaupt geben.

Öffentliche Aktionen, Quoten und Gesetze dürften eher Hinweis darauf sein, dass es Schieflagen gibt und keiner weis, wie er sie sinnvoll angehen soll.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Darkfire

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Darkfire »

Ducky hat geschrieben:Naja, eine Freundin von mir ist Erzieherin, und sie hat mir erzählt dass männliche Kindergärtner/Erzieher tatsächlich mehr oder weniger mit einem Bein im Knast stehen, und dass bei Männern schon mehr darauf geachtet wird wie lange sie die kleinen Kinder auf den Schoß nehmen als bei Frauen. Da kann ich reborn9s Bedenken schon verstehen.

Dabei bin ich auch der Meinung dass in frühkindlicher Erziehung mehr Männer benötigt werden. Als ich im Kindergarten war hatten wir einen Kindergärtner - ich fand das so klasse, und für die Jungs war es bestimmt noch besser.
Kapier ich nicht, wie viele Pädophile gibt es ganz Deutschland? Doch nur extrem wenig. Und weibliche Pädophile haben sowieso Narrenfreiheit in diesem Land:
http://www.youtube.com/watch?v=Yr3_poVZBJE
Reni

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Reni »

dem33 hat geschrieben:Neri:
Man kann ja auch nicht ernsthaft behaupten, es würde nur wegen "Frauenfeindlichkeit" einen Männerüberschuss in der IT-Branche geben.
Das Thema hab ich in meinem Sozialkundeunterricht schon zigzigzigmal durchgekaut (bin ja an ner Schule für soziale Berufe mit nem hohen Frauen- und nem hohen Umschüleranteil). Es IMHO so, dass die - relativ - wenigen Männer, die die Erzieherausbildung machen, sich im Schnitt n Tick bewusster für den Beruf entscheiden als viele der Frauen.

Aber es sind eben viel mehr Frauen, weil sich nun mal - da gibt's nix - viel mehr Frauen für diese Art von Beruf interessieren.

Aber: einige der jungen Frauen haben vorher n Beruf gelernt - oder wollten ihn auch nur lernen - der eher Männern zugeschrieben wird. Und die hatten's schwer da! Da sitzt die verhinderte KfZ-Mechatronikerin, die erst gar keine Lehrstelle gekriegt hat, und die Forstwirtin, die nach abgeschlossener Ausbildung x-mal zu hören gekriegt hat: "Frauen stellen wir nicht ein - passt nicht ins Team".

Um männliche Erzieher kloppen sich alle.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denk schon, dass es Männer in klassischen Frauenberufen leichter haben als Frauen in klassischen Männerberufen. Aber das ist kein Widerspruch zu Neris Statement: die Hauptursache ist das eben doch unterschiedlich gelagerte Interesse...
Ich denke, die Forstwirtschaftlerinnen und KFZ-Mechatronikerinnen haben es noch deutlich schwer, in der IT-Branche merkt man doch langsam ein Umdenken, ich denke hier macht sich tatsächlich mal der Fachkräftemangel bemerkbar. Allerdings ein paar Sachen bleiben noch: als Mann mit gutem Auftreten musst Du nachweisen, dass Du nichts taugst, bevor Du den Respekt verlierst, als Frau musst Du beweisen, dass Du was taugst, bevor Du den Respekt von anderen bekommst. Und: an einen richtig guten Verdienst kommst Du als Frau nur,wenn Du abgeworben wirst, wenn Dich derjenige kennt und unbedingt haben will. Auch hier: erstmal runterhandeln, Du musst ja erst zeigen, dass Du was kannst, während ein Mann mit entsprechendem Lebenslauf selbstverständlich berechtigte Forderungen stellt. Sich darüber aufzuregen ist müßig, es dauert sicher noch Jahre bis Jahrzehnte, bis sich das einpendelt. Zu Quoten bin ich skeptisch eingestellt, einerseits seh ich schon, dass die Entwicklung ohne entsprechende Quoten Generationen dauern kann und wird, andererseits würde ich es sehr ungern sehen, wenn frau auch noch den Beweis antreten muss, dass die den Job berechtigt und nicht wegen einer Quotenregelung bekommen hat, nachdem sie vorher schon um bloßen Respekt kämpfen durfte.

Gruß Reni
Reni

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Reni »

SciFiGirl hat geschrieben:Ich muss da Neri Recht geben. Der Grund fehlender männlicher Vorbilder an Grundschulen ist wohl eher bei den Männern selbst zu suchen. Das Sich-um-kleine-Kinder-kümmern gilt wohl bei vielen Männer noch als unmännlich, oder sie haben kein Interesse daran. Das ist also quasi hausgemacht und müßig da über "Männerfeindlichkeit" zu sprechen.

Übrigens habe ich in der Schule massive Diskriminierung durch einen männlichen Lehrer erfahren. Den hatte ich leider in Geschichte LK in der Oberstufe und der war der Meinung, dass Geschichte und Frauen unvereinbar seien. Will meinen: Frauen sind zu doof dazu, geschichtliche Abläufe zu begreifen (das sagte er damals sogar genau so). Er mobbte damals systematisch alle fünf Frauen aus dem Kurs, so dass ein rein männlicher Kurs übrig blieb. Insofern war ich ganz froh, dass von derlei Männern nicht noch mehr zugegen waren. In dem LK Kunst, den ich hinterher wählte, wurden Jungen übrigens nicht rausgemobbt, obwohl es für die eher unüblich war Kunst zu wählen.
Stimmt, das fehlende männliche Vorbild liegt an "den Männern", die da nicht arbeiten wollen, allerdings hilft das den "Insassen" nicht, die unter dem fehlenden Vorbild "leiden". Und natürlich gibt es ganz bescheidene Lehrer, wie auch Lehrerinnen, ich denke, das ist völlig geschlechtsunabhängig. Dass wir noch kein Rezept haben, wie wir mit den als männlich verschrieenen Aggressionen umgehen, die zu Prügeleien führen, ist schade, ich glaube nicht, dass wir derzeit eine Lösung haben. Diese Lösung haben allerdings auch männliche Erzieher nicht, auch die müssen damit rechnen, dass Papa nachmittags mit dem Anwalt dasteht, wenn der Sprössling mal wieder Prügel bezogen hat. Abgesehen davon finde ich es auch nicht wirklich super, wenn jemand Prügel bezieht...
Im Endeffekt denke ich aber, dass ein ganz anderes Problem auf die Allgemeinheit, oder hier die Erziehungseinrichtungen abgewälzt werden soll: dass immer mehr Kinder mit einem Elternteil aufwachsen und das Elternpaar es nicht hinbekommt, dem Kind beide Teile des Paars zu erhalten, ohne dass das Paar als solches noch existiert.
Im Gegensatz zu unserer Elterngeneration, die nach dem Krieg aufgewachsen sind, nach dem viele Väter einfach fehlten, weil im Krieg gefallen, hätten die allermeisten Kinder ja einen Vater, der ihnen Vorbild sein könnte und sollte.

Gruß, Reni
Neri
Keiner schreibt schneller
Beiträge: 2485
Registriert: 28 Dez 2010 10:48
Geschlecht: weiblich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: vergeben.

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Neri »

Darkfire hat geschrieben:
Ducky hat geschrieben:Naja, eine Freundin von mir ist Erzieherin, und sie hat mir erzählt dass männliche Kindergärtner/Erzieher tatsächlich mehr oder weniger mit einem Bein im Knast stehen, und dass bei Männern schon mehr darauf geachtet wird wie lange sie die kleinen Kinder auf den Schoß nehmen als bei Frauen. Da kann ich reborn9s Bedenken schon verstehen.

Dabei bin ich auch der Meinung dass in frühkindlicher Erziehung mehr Männer benötigt werden. Als ich im Kindergarten war hatten wir einen Kindergärtner - ich fand das so klasse, und für die Jungs war es bestimmt noch besser.
Kapier ich nicht, wie viele Pädophile gibt es ganz Deutschland? Doch nur extrem wenig. Und weibliche Pädophile haben sowieso Narrenfreiheit in diesem Land:
http://www.youtube.com/watch?v=Yr3_poVZBJE
Also ich bitte Dich.

Natürlich gibt es sexuellen Missbrauch durch Frauen, das kann niemand der bei Verstand ist leugnen.

Aber der Anteil von Männern als Täter (unabhängig davon ob die Opfer m oder w sind) ist fast schon überwältigend.

Laut Polizeilicher Kriminalstatistik 2011 betrug das Geschlechterverhältnis der Tatverdächtigen bei Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung insgesamt 94% (m) zu 6% (w).

Im Bereich des sexuellen Missbrauchs von Kindern 95,8% (m) zu 4,2% (w).

Nachzulesen (und kostenlos herunterzuladen ist die Statistik auf der Seite des BKA).

Natürlich kommt sicher der Einwand, die Dunkelziffer läge viel höher. Natürlich tut sie das. Aber nicht nur bei Frauen als Täterinnen.


Ich möchte um Gottes Willen nicht das Leid der Opfer von Täterinnen schmälern, verharmlosen, oder sonstwas. Aber der Unterton in Darkfires Posting (es gäbe eh schon kaum überhaupt Pädophile, und weibliche Pädophile kommen natürlich davon) ist mir dermaßen zuwider...! :?
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
pyrit

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von pyrit »

dem33 hat geschrieben:Lange Rede, kurzer Sinn: Ich denk schon, dass es Männer in klassischen Frauenberufen leichter haben als Frauen in klassischen Männerberufen. Aber das ist kein Widerspruch zu Neris Statement: die Hauptursache ist das eben doch unterschiedlich gelagerte Interesse...
Dem ersten Teil stimme ich zu, dem zweiten weniger.
Was ich für ausschlaggebend halte, ist vor allem das Geld. Bzw. zuerst das Geld und dann das Ansehen.
Mit einer vollen Stelle als Erzieher hat man es sehr schwer, eine Familie zu ernähren; sich mit Familie und ohne eine in Vollzeit arbeitende Frau einen bescheidenen Wohlstand aufzubauen, geht kaum.
Eine Frau als Erzieherin muss sich keine Sorgen darüber machen, von einem Mann schief angeguckt zu werden, weil sie so wenig verdient. Es verbessert eher ihre Chancen, als dass es sie verschlechtert, wenn sie auf der Karriere-Leiter nicht all zu weit oben angesiedelt ist und damit nicht als so "kompliziert" eingestuft wird.
Beim Mann ist das genau anders herum.

Unsere Gesellschaft stuft eben die Arbeit mit kleinen Kindern als wenig entlohnungswürdig ein. Den Preis, den man bereit ist, für etwas zu bezahlen, drückt immer auch aus, wie viel Wertschätzung man ihm engegen bringt.

Sich bei den Frauen zu beschweren, dass sie die Erziehungsbereiche primär bevölkern, ist daher völlig unsinnig. Besser wäre die Frage, warum für diese Arbeiten so wenig Geld gezahlt wird, dass Männer sie meiden.
Würde ein Erzieher monatlich um die 2000€ netto bekommen und eine IT-Fachfrau etwa die Hälfte, würde sich die Interessenlage, von der vorher gesprochen wurde, vermutlich schnell zu einem nicht unerheblichen Teil ändern.

Die eigentliche "Männerfeindlichkeit" besteht demnach in der geringen Bezahlung der typischen "Frauen-Berufe", da zu einem großen Teil genau dadurch der riesige Frauenüberschuss bewirkt wird.
Reni hat geschrieben:Allerdings ein paar Sachen bleiben noch: als Mann mit gutem Auftreten musst Du nachweisen, dass Du nichts taugst, bevor Du den Respekt verlierst, als Frau musst Du beweisen, dass Du was taugst, bevor Du den Respekt von anderen bekommst.
Grausam, aber wohl leider wahr :?
Kaeliss

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Kaeliss »

Olla, Klassenkrieg!

Persönliche Geschichte:
Ich kann mich noch ganz genau an meinen Berufswunsch Nummer 1 sehr gut erinnern. Ziemlich unmännlich Berufswahl zugegeben, Pferdewirt.

Warum hab ich diesen Beruf durch überdurchschnittlicher Qualifizierung (kann landwirtschaftliche Maschinen bedienen, Auto mit Lastanhängern fahren und brachte mehrjährige Erfahrungen in Umgang mit den Tieren mit) nicht bekommen? Weil die Mädel, damals den Bewerbungsmarkt einfach dominiert haben. Ich hab mich bei sehr vielen Höfen in Deutschland beworben und bei 100% absagen bekommen. Besonders eingebrannt hat sich ein Telefonat mit einem Hofbesitzer. Man erklärte mir, dass die 2te Stelle zwar nicht besetzt sei, man mich aber nicht nehmen könne da ich ein Mann (sprich männlich) wäre. Im Gespräch hat sich dann rausgestellt, dass man für das Lehrlingsgehalt sich keine Wohnung in der Nähe hätte leisten könnte und man auf den Hof direkt untergebracht würde. Allerdings muss man sich diese Wohnung mit den anderen Lehrling teilen. Da der andere Lehrling allerdings eine die war und sie schon eine Feste zusage hatte wurde mir abgesagt. Auf den Hof wo ich Jahrelang tätig war waren nur Frauen auch da hab ich es versucht, allerdings war da Vitamin B zu stark.

Das es bei "Männerberufen" genau andersrum ist bezweifele ich nicht, allerdings wurde und wird es Frauen zunehmend leichter gemacht in die "Männerdominierte" Berufsfeldern vorzudringen. Von mir aus betrachtet hatte ich gegenüber einer Frau aber immer das nachsehen. Bewerbung als Fachinformatiker in Apolda, ebenfalls zwei Stellen, ca. 10 Bewerber/innen (wurden geladen) davon genau zwei Mädels. 3 der Männer haben schon im Einstellungstest das Handtuch geworfen, mir würde trotz sehr guter Bewertung recht schnell abgesagt (war mir zu schnell). Später hab ich dann herausgefunden, dass die zwei Mädels eingestellt wurden ("Frauen werden bei gleicher Qualifikation bevorzugt"). Ist schon blöd wenn man sich zweimal im Leben sieht.

Zum Thema Kindergarten würde ja schon einiges gesagt, leider spielt hier überwiegend Vorurteile, Rollenbilder und mangeltes Durchhaltevermögen eine Rolle.

Vorurteile:
- Männer sind von "Natur" aus aggressiver
- die meisten Straftaten begehen Männer
- Männer trinken mehr
- Männer sind eher risikobereit

Rollenbilder:
- Männer müssen Geld ran schaffen und Ernährer sein
- Männer müssen Männer sein, Muskulös, Rau und führend
- Männer dürfen keine Angst haben

Durchhaltevermögen:
- Bei vielen Männern ist der Geduldsfaden recht kurz
- Männer kommen mit einer Meute kreischender Kinder nicht zurecht
- zu wenig Geld für zu harte Arbeit, dazu geringe Aufstiegsmöglichkeiten

Ich bin auch gegen Quoten und aggressiven durchsetzen von Interessen, auch ist die Schwarzer Femininenbewegung im Kern richtig aber sie wurde mit den falschen Waffen errungen. Wer gleich mit gleich bekämpft hinterlässt auch den gleichen Opferhaufen. Im Endeffekt wird keiner Seite geholfen.
Kaeliss

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Kaeliss »

Reni hat geschrieben:...
Ich denke, die Forstwirtschaftlerinnen und KFZ-Mechatronikerinnen haben es noch deutlich schwer ...
Verdammt ich hab ein zu breites interessenfeld :D

Nachdem Pferdewirt, Fachinformatiker und Goldschmied nichts wurde. Hab ich mich als Forstwirt in nahezu jedem Forst im Thüringen beworben. Da hatte es auch geklappt. Bei der Einführungsveranstaltung hatte man dann eine kurze Statistik veröffentlich in welchen Verhältnis sich die Geschlechter beworben hatten. Die unterzahl war in der tat Frauen aber 100% der Frauen hatten auch eine Zusage. KFZ hingegen ist ein vorab Selektionsberuf, die meisten Meisterbetriebe setzen Kenntnisse voraus, da fallen auch die meisten Männer durch.
Kaeliss

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Kaeliss »

Das vergesse ich immer dazuzuschreiben, dass ganze ist keine Hasstheater oder dergleichen das ist mir persönlich zu einen Zeitpunkt X halt aufgefallen und ich hab meine Rückschlüsse draus gezogen. Für mich hat jede Person (egal vom Geschlecht, Religion, Hautfarbe, …) das gleiche anrecht auf das was ich für mich beanspruche!
Lion

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von Lion »

Kaeliss hat geschrieben:Olla, Klassenkrieg!
Klar, wird immer wieder gerne genommen. Männer versus Frauen. Wer hat es am Schwersten im Leben? Wie kann "mein spezieller Einzelfall" mit all seiner Schmach dazu beitragen, den endgültigen Beweis zu bringen?

Vorurteile:
- Männer sind von "Natur" aus aggressiver
- die meisten Straftaten begehen Männer
- Männer trinken mehr
- Männer sind eher risikobereit
Das sind SELBSTVERSTÄNDLICH Vorurteile!

Rollenbilder:
- Männer müssen Geld ran schaffen und Ernährer sein
- Männer müssen Männer sein, Muskulös, Rau und führend
- Männer dürfen keine Angst haben
Das sind natürlich VERACHTENSWERTE Zustände!
Durchhaltevermögen:
- Bei vielen Männern ist der Geduldsfaden recht kurz
- Männer kommen mit einer Meute kreischender Kinder nicht zurecht
- zu wenig Geld für zu harte Arbeit, dazu geringe Aufstiegsmöglichkeiten
Das sind SELBSTVERSTÄNDLICH Wahrheiten!
Benutzeravatar
°°°Raupe
Liebt es sich mitzuteilen
Beiträge: 977
Registriert: 18 Feb 2012 03:41
Geschlecht: männlich
AB-Status: AB Vergangenheit
Ich bin ...: nur an Frauen interessiert.
Wohnort: Niedersachsen

Re: Geschlechterdebatte: Männerfeindlichkeit

Beitrag von °°°Raupe »

pyrit hat geschrieben: Unsere Gesellschaft stuft eben die Arbeit mit kleinen Kindern als wenig entlohnungswürdig ein. Den Preis, den man bereit ist, für etwas zu bezahlen, drückt immer auch aus, wie viel Wertschätzung man ihm engegen bringt.
Die geringe Wertschätzung gilt nur indirekt der Arbeit mit Kindern. Direkt gilt sie eigentlich sogar den Kindern.
Kids in Kleidung von Kik werden später gewiss nicht so erfolgreich sein, wie Kids mit Kleidung von Oilily.
This is not supposed to be positive, this music is negative because the streets are negative. (ICE-T)