Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

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Tso

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Tso »

Gucki hat geschrieben:
Tso hat geschrieben: Ich empfehle, sich zunächst ernsthaft mit der Thematik zu beschäftigen, insbesondere mit der psychosozialen Entwicklung Adoleszenter und der Mobbing Problematik, bevor man sich zu derlei Äusserungen versteigt. Psychische Gewalt hinterlässt nunmal Spuren und unterscheidet sich nur dadurch von physischer Gewalt, dass es immernoch Zeitgenoss(innen) gibt, die die katastrophalen Folgen leugen. Eine Aufarbeitung ist mithin nicht so simpel, wie hier von dir suggeriert und die Frage ist dann wie es mit dem "anderen Kapitel" weitergeht.
ich kann dir versichern, als betroffene habe ich mich sehr lange und sehr schmerzhaft mit der thematik befasst, allerdings ist es bei mir nicht mobbing, sondern sexueller mißbrauch.
ich arbeite noch immer auf und das wird auch noch mein restliches leben dauern und ich bin die letzte, die katastrophale folgen durch "mißbrauch" (darunter fällt für mich auch mobbing) leugnet.
Na siehste, dann musst du ja hier niemandem der eine ähnlich geratene Problematik hat auf die Füße steigen, das bringt demjenigen nicht wirklich was.
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Gucki
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Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Gucki »

Tso hat geschrieben: Na siehste, dann musst du ja hier niemandem der eine ähnlich geratene Problematik hat auf die Füße steigen, das bringt demjenigen nicht wirklich was.
schau grundsätzlich ist es mir wirklich egal, ich finde es nur schade, daß einige glauben, weil salopp gesagt "in der jugend was schief gegangen ist" können sie im leben nichts mehr weiterbringen. aber egal, lassen wir das.
Solitude

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Solitude »

Gucki hat geschrieben:
Spark hat geschrieben:
Gucki hat geschrieben:sind das nicht alles irgendwie ausreden?
Klar. Irgendwie schon. Als normalsensibler Mensch steckt man jahrelanges Mobbing doch locker weg und spaziert anschließend fröhlich ins Leben hinein. Regenbogen kotzend und rosa Wölkchen pupsend.

"Ausreden" schreibt man übrigens groß.
es sind ausreden, es gibt x-möglichkeiten, dinge aus kinder- und jugendzeit auf- und zu verarbeiten.
wenn man es probiert und es funktioniert nicht, ist das ein anderes kapitel, aber nicht probieren ...

falls es dir aufgefallen ist, ich schreibe immer alles klein, deswegen auch "kleine ausreden"
Prinzipiell ist dies ein valider Punkt, den Gucki hier macht. Passt ja auch zum Thema des Threads. Aber es hat ja auch niemand von "nicht probieren" gesprochen. Wir geben auch nicht auf und legen die Hände fatalistisch in den Schoß deswegen. Es ist eben schwierig weil man bestimmte Erfahrungen nur als Teenager bzw. Twen machen kann und darauf immer weiter aufbaut. Da geht es nicht primär ums Aufarbeiten sondern um fehlende Fähigkeiten. Wenn dich nie jemand "gewollt" hat als Teen (bis heute), haste eben ein niedriges Selbstbewusstsein als eine Normalo-Vergleichsgruppe und damit müssen wir klar kommen. Es sind keine Ausreden, wir tauschen unsere gegenseitigen Erfahrungen aus.
Tso

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Tso »

Gucki hat geschrieben:
Tso hat geschrieben: Na siehste, dann musst du ja hier niemandem der eine ähnlich geratene Problematik hat auf die Füße steigen, das bringt demjenigen nicht wirklich was.
schau grundsätzlich ist es mir wirklich egal, ich finde es nur schade, daß einige glauben, weil salopp gesagt "in der jugend was schief gegangen ist" können sie im leben nichts mehr weiterbringen. aber egal, lassen wir das.
Also mein Eindruck hier im Forum war, dass hier viele einiges im Leben zustande bringen trotzdem "in der Jugend was schief gegangen ist" (Job&Co.), es ist ja nicht so, das jeder alles im Leben versemmelt hätte.
Und in dem Punkt, dass man an sich arbeiten muss, zumal wenn man einen Leidensdruck hat, kann ich nur zustimmen.
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Birdfood
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Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Birdfood »

Tso hat geschrieben: es ist ja nicht so, das jeder alles im Leben versemmelt hätte.
[/quote][/quote]
Hab ich nicht? :whiteflag: :regen:

Bei mir war es weniger das Aussehen. Das war relativ normal.
Ich konnte auch frech und witzig sein und tatsächlich gab es einige Mädchen, die mit mir geflirtet haben.
Da ich von den Erwachsenen (Eltern, Lehrer) wie ein Stück Mist behandelt wurde, dachte ich ernsthaft, ich wäre eine Art Untermensch und es wäre völlig unmöglich, daß sich ein Mädchen in mich verlieben könnte.
In einen Untermenschen kann man sich doch nicht verlieben. :no:
Wenn dann plötzlich jemand Zuneigung zeigte, war ich emotional überfordert, :schwitzen: dann sprang bei mir einfach der Sympatikus an.
Danach kamen noch Krankheiten dazu, die mich teilweise ganz aus dem Verkehr zogen.

Übrigens Mobbing ist selbst für Erwachsene schwer zu ertragen und erhöht das Risiko einer psychischen Erkrankung, wie kann man dann von einem Jugendlichen erwarten, daß er das mal eben so wegsteckt?
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Beaker

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Beaker »

Bei mir war es auch weniger das Aussehen als Mobbing. Ich finde es auch bedauerlich wie wenig viele
Lehrer für dieses Thema sensibilisiert sind. Habe neulich auf einer Party neben zwei Lehrerinnen gesessen die sich über die Aussenseiter
in ihrer Klasse lusitg gemacht haben...Es ist mir wirklich schwer gefallen den aufkeimenden Ärger zu schlucken.
Solitude hat geschrieben: Es ist eben schwierig weil man bestimmte Erfahrungen nur als Teenager bzw. Twen machen kann und darauf immer weiter aufbaut. Da geht es nicht primär ums Aufarbeiten sondern um fehlende Fähigkeiten.
Genau. Was war ist für mich wenigstens längst abgeschlossen und es verfolgt mich nichts mehr. Aber die fehlenden Erfahrungen im Bereich Beziehungen und Sexualität
lassen sich eben nicht einfach ausgleichen.
alecfish

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von alecfish »

Bei mir war es schon das Aussehen..weiß net ob es "schuld" war..aber sah halt mit 16 oder so wie 11 aus und das hat sich dann so fortgesetzt..mit 18 wie 13 usw..und ich hatte nie wirklich Freunde an der Schule,aber ist ja nun vorbei und insgesamt gesehen sollte es vielleicht so sein und es lässt sich ja eh net ändern. Krasses Mobbing hatte ich eigentlich nicht außer vielleicht an der alten Schule bis zur 10.,danach kam ich auf eine neue,da ging es eigentlich..ich hab ich einfach zu wenig aufgedrängt und hab mein Schulding gemacht..DAS war der Fehler,das Aussehen war halt schon schuld,weil ich mich immer wie ein Kind gefühlt habe und nicht zugehörig zu den coolen Jungs..

na ja,heute seh ich es irgendwie positiv,dass ich nun immernoch jung geblieben bin auch im Geiste,aber äußerlich seh ich wohl lange net mehr so jung aus und es ist ja auch besser als umgekehrt. Im Alter glaube ich kommen dann die ganzen Vorteile und nun trage ich auch keine Spange mehr :mrgreen:
Hopeless85

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Hopeless85 »

Tso hat geschrieben:
Gucki hat geschrieben:
Tso hat geschrieben: Na siehste, dann musst du ja hier niemandem der eine ähnlich geratene Problematik hat auf die Füße steigen, das bringt demjenigen nicht wirklich was.
schau grundsätzlich ist es mir wirklich egal, ich finde es nur schade, daß einige glauben, weil salopp gesagt "in der jugend was schief gegangen ist" können sie im leben nichts mehr weiterbringen. aber egal, lassen wir das.
Also mein Eindruck hier im Forum war, dass hier viele einiges im Leben zustande bringen trotzdem "in der Jugend was schief gegangen ist" (Job&Co.), es ist ja nicht so, das jeder alles im Leben versemmelt hätte.
Und in dem Punkt, dass man an sich arbeiten muss, zumal wenn man einen Leidensdruck hat, kann ich nur zustimmen.
Wie schon gesagt können in der Zeit Erlebeniss besonders gut einprägen, weil es halt die Zeit der Persönlichkeitsentwicklung ist.
Ich kann jetzt als Erwachsener zwar immer dran arbeiten, aber es dauert einfach seine Zeit. Ich hab so mit etwa 20 angefangen das aufzuarbeiten.
Ich habe bestimmt 2,3 Jahre gebraucht um mit Frauen wieder einigermaßen locker ein normales Gespräch führen zu können.
Da mir jeden Tag eingeredet wurd ich wäre hässlich und ekelhaft und ein Loser, habe ich das noch Jahre danach lange geglaubt.
Für mich war eine Freudnschaft zu einer Frau schon undenkbar, weil ich immer die Dinge von damals im Kopf hatte.

Ich war übrigens auf einem sehr guten Weg bis die ganzen Sachen angefangen haben, also mit 13.
dfg82

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von dfg82 »

Beaker hat geschrieben:Habe neulich auf einer Party neben zwei Lehrerinnen gesessen die sich über die Aussenseiter
in ihrer Klasse lusitg gemacht haben...Es ist mir wirklich schwer gefallen den aufkeimenden Ärger zu schlucken.
Wolltest Du nichts sagen?
Tso

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Tso »

Beaker hat geschrieben:Bei mir war es auch weniger das Aussehen als Mobbing. Ich finde es auch bedauerlich wie wenig viele
Lehrer für dieses Thema sensibilisiert sind. Habe neulich auf einer Party neben zwei Lehrerinnen gesessen die sich über die Aussenseiter
in ihrer Klasse lusitg gemacht haben...Es ist mir wirklich schwer gefallen den aufkeimenden Ärger zu schlucken.
Schade, dass du nichts gesagt hast. Grundsätzlich wissen auch solche Leute, wie armselig sie sich verhalten. Ist jämmerlich wenig, was man in der Ausbildung mitbekommt, wenn man sich nicht grad selbst damit beschäftigt. Leider zeigen Statistiken, dass ~ 20% der Lehrer selbst mobben (und das ist nur die Hellziffer). Wenn es nicht an der Schule entsprechende Projekte und Ansprechpartner gibt und die Schulleitung nicht sehen will, was nicht sein darf, kommen sie damit auch super durch :fluchen2:
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Birdfood
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Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Birdfood »

Tso hat geschrieben:Leider zeigen Statistiken, dass ~ 20% der Lehrer selbst mobben (und das ist nur die Hellziffer). Wenn es nicht an der Schule entsprechende Projekte und Ansprechpartner gibt und die Schulleitung nicht sehen will, was nicht sein darf, kommen sie damit auch super durch :fluchen2:
Nach meiner Erfahrung müssen das eher 50% sein.
Kommt aber vielleicht auch auf die Schulart an.
Wie lange kommt im Lehramtsstudium eigentlich Pädagogik oder Psychologie vor?
Zuletzt geändert von Anonymous am 15 Jan 2013 16:43, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert
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Tso

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Tso »

Also das Folgende wird jetzt sicher leicht OT :omg:
Birdfood hat geschrieben: Nach meiner Erfahrung müssen das eher 50% sein.
Kommt aber vielleicht auch auf die Schulart an.
Wie lange kommt im Lehramtsstudium eigentlich Pädagogik oder Psychologie vor?
Eher 50%? Und sprechen wir von Mobbing, im Sinne einer vorsätzlichen, langdauernden, psychischen Gewaltausübung? Das wäre ja traurig. Allerdings muss ich zugeben, dass ich einen Lehrer erlebt hab, der sich trotz Hospitantin im Klassenraum nicht im Griff hatte und Schüler beleidigt und abgewertet hat - also im Beisein Dritter! An der Schule und in den Fächern in denen ich war war das aber die Ausnahme (nur bei einem Lehrer erlebt). Schulform, persönliche Eignung, Fächer, Ausbildungsgüte und Burnoutgrad spielen da sicher eine Rolle.
Was die psychologischen und pädagogischen (Pflicht-) Anteile angeht: Es ist schon mehr geworden in den letzten Jahren. In meinem Bereich (Gymnasial- und Berufsschulwesen) ist es etwas mehr als bei den reinen Allgemeinbildnern. Leider sprechen sich die am pädagogischen Ausbildungsangebot Beteiligten (Bildungswissenschaftliches Institut der Uni, Lehrerausbildungskoordinatoren, Lehrerseminar und Ausbilder an der Schule) nicht ab und es gibt Redundanzen, die wertvolle Zeit verbrauchen, in der man z.B. solche Themen in einer gewissen Tiefe behandeln könnte. Hinzu kommt, wer sich nicht überlegt seine Seminare aussucht, kann auch durchaus überhaupt nicht mit der Mobbingthematik (oder vielen anderen Themen, die sinnvoll wären..) in Berührung kommen, es liegt schon auch an den Lehramtsstudenten selbst. Allerdings ist der Anspruch an den Instituten an denen jeweils die Fächer studiert werden kein anderer an die Lehrämtler als an alle anderen (Magister/Dipl/Bas/Mas), die sitzen ja in den gleichen Veranstaltungen. Da bleibt auch nicht immer soviel Zeit und an der Uni verliert man in manchen Fächern ohnehin den Blick für das was in dem Beruf relevant ist. Als Kurzantwort auf Deine Frage: Wer das möchte und macht kann sich das ganze Studium über in Sachen Psychologie und Pädagogik weiterbilden.
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ABtutsoweh
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Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von ABtutsoweh »

Wenn ich meine Situation als AB mit einer Burg mit jährlich immer dicker werdenden Mauern vergleiche, von der aus ich das Leben der "normalen" Menschen betrachte, dann war das hier angesprochene Thema wohl so was wie das Fundament für diese Burg. :sadman:
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Amaury77

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Amaury77 »

Mein Aussehen vom Jugendlichen zum Erwachsenen hat sich nicht grundlegend verändert , aber ich habe viel an meinen Kleidungsstil
und an meiner Körperhaltung geändert. Vielleicht habe ich in der Schule nicht die nötige selbstsichere Ausstrahlung besessen, um das Mobbing
zu verhindern. Alles hat sich noch gesteigert als ich zum Brillenträger wurde. Ich wünschte meinem früheren "Ich" ein paar Tipps geben zu können,
denn heutzutage würde ich mich nicht mehr demütigen oder ausgrenzen lassen.
triangulum

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von triangulum »

Mit hoher äußerlicher Attraktivität hat man 90% der Miete für den Erfolg beim anderen Geschlecht.

Weiss von keinem einzigen Fall, wo ein(e) ausgesprochen Attraktive(r) dauerhaft unfreiwillig auf Erlebnisse mit dem anderen Geschlecht verzichten musste.

Die Bedeutung der äußerlichen Attraktivität ist viel höher, als es zahlreiche Leute (besonders Frauen, die um Himmels willen nicht oberflächlich wirken wollen) gerne herunterspielend darstellen.
__Markus

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von __Markus »

triangulum hat geschrieben:Mit hoher äußerlicher Attraktivität hat man 90% der Miete für den Erfolg beim anderen Geschlecht.

Weiss von keinem einzigen Fall, wo ein(e) ausgesprochen Attraktive(r) dauerhaft unfreiwillig auf Erlebnisse mit dem anderen Geschlecht verzichten musste.

Die Bedeutung der äußerlichen Attraktivität ist viel höher, als es zahlreiche Leute (besonders Frauen, die um Himmels willen nicht oberflächlich wirken wollen) gerne herunterspielend darstellen.
ich schnapp mir mal das Popcorn.
Beaker

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Beaker »

dfg82 hat geschrieben:Wolltest Du nichts sagen?
Tso hat geschrieben: Schade, dass du nichts gesagt hast. Grundsätzlich wissen auch solche Leute, wie armselig sie sich verhalten. Ist jämmerlich wenig, was man in der Ausbildung mitbekommt, wenn man sich nicht grad selbst damit beschäftigt. Leider zeigen Statistiken, dass ~ 20% der Lehrer selbst mobben (und das ist nur die Hellziffer). Wenn es nicht an der Schule entsprechende Projekte und Ansprechpartner gibt und die Schulleitung nicht sehen will, was nicht sein darf, kommen sie damit auch super durch :fluchen2:
Klar schon, wollte mich dort aber auch nicht als Moralapostel aufspielen und für schlechte Stimmung sorgen. Vielen ist glaube ich auch nicht wirklich bewusst, was sie in dem Alter anrichten können. Trotzdem finde ich, daß man nach einem mehrjährigen Lehramststudium wissen sollte, wie man Mobbing bei seinen Schülern erkennt und verhindert. Aber der Fokus der Ausbildung liegt wohl eher beim fachlichen. Ausserdem haben viele Lehrer wohl einfach resigniert und machen Dienst nach Vorschrift. Das war zumindest meine Erfahrung.
Spark

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Spark »

M. E. ist die Folge von Mobbing kein schlechtes Selbstbewusstsein, sondern Geringschätzung anderen Menschen gegenüber.

Durch Mobbing lernt man sehr gründlich, wie bösartig Menschen sein können - und zwar sehr viele, nicht nur einige Einzelfälle - und wie wenig Verlass auf sie ist, da die "Netteren", die einen nicht direkt mobben, einen zumindest fallen lassen, um sich selber nicht in Gefahr zu bringen. Man lernt, dass Menschen nur Liebe, Mitgefühl, Freundschaft und Respekt für jemanden aufbringen, wenn sie glauben, er kann ihnen etwas nützen. Und ob sie ihn als nützlich einstufen, hängt von Oberflächlichkeiten ab.

Da ist es kein Wunder, wenn jemand (unbewusst?) die Konsequenz zieht, von anderen Menschen nicht mehr viel zu halten.

Diese Geringschätzung anderer äußert sich mit mit fast denselben Symptomen wie geringes Selbstbewusstsein. Eine Aussage wie: "Für mich interessieren sich Frauen ja eh nicht!" kann bedeuten: "Ich bin unattraktiv", aber auch: "Frauen sind dumm, oberflächlich und wissen nicht, was ihnen guttut."

Ich glaube, dass viele Menschen sich da selber nicht verstehen. Es wird einem ja auch von allen Seiten eingeredet, die Symptome beweisen ein schlechtes Selbstbewusstsein. Als wenn es eine andere Deutung gar nicht gäbe. Ich habe dies im Verdacht, ein weiterer Versuch zu sein, einen eh schon angeschlagenen Menschen klein zu halten.
Neri
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Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Neri »

triangulum hat geschrieben:Mit hoher äußerlicher Attraktivität hat man 90% der Miete für den Erfolg beim anderen Geschlecht.

Weiss von keinem einzigen Fall, wo ein(e) ausgesprochen Attraktive(r) dauerhaft unfreiwillig auf Erlebnisse mit dem anderen Geschlecht verzichten musste.
Und was ist mit den 10%?
Angesichts der Vielzahl von Bedürftigen muss man sparsam sein mit seiner Verachtung.
(François-René de Chateaubriand)
Tso

Re: Aussehen als Jugendlicher war Schuld?

Beitrag von Tso »

triangulum hat geschrieben:Mit hoher äußerlicher Attraktivität hat man 90% der Miete für den Erfolg beim anderen Geschlecht.


Die Bedeutung der äußerlichen Attraktivität ist viel höher, als es zahlreiche Leute (besonders Frauen, die um Himmels willen nicht oberflächlich wirken wollen) gerne herunterspielend darstellen.
Der Punkt war, dass Attraktivität sich aus mehr zusammenssetzt, irgendwie erstaunlich, dass man das so erklären muss. :roll: Hier hat niemand behauptet, dass das kein Kriterium sei. Nur zwischen alleinigem Kriterium und einem unter anderen ist einfach noch Spielraum. Ein Vollhorst bleibt ein Vollhorst, auch wenn er aufs Cover der Playgirl kommen könnte - naja immerhin hält er da die Klappe :mrgreen:
triangulum hat geschrieben:
Weiss von keinem einzigen Fall, wo ein(e) ausgesprochen Attraktive(r) dauerhaft unfreiwillig auf Erlebnisse mit dem anderen Geschlecht verzichten musste.
Achso, es geht nur um "Erlebnisse", ja wenn sichs darin erschöpft, dann kannst du recht haben, da muss man keine besonderen Qualitäten haben....