ABtum global betrachtet

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Pascal

ABtum global betrachtet

Beitrag von Pascal »

Ist das ABtum ein Phänomen, dass nur in westlichen Industrieländern existiert? Ist das AB-Risiko größer, je liberaler eine Gesellschaft ist? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das ABtum in Ländern mit konservativer Familienpolitik so gut wie gar nicht existiert? In sehr strenggläubigen Kulturkreisen werden ja oft die Partner/innen von der Familie vorher bestimmt, ohne dass man selbst Einfluss darauf hat. (Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass ich so was gut finde. Jeder Mensch soll das Recht haben zu entscheiden, wer für ihn/sie als Partner/in infrage kommt und wer nicht.) Aber jetzt auf die Frage zurück zu kommen: Glaubt ihr, dass das ABtum ein Phänomen der westlichen Welt und abhängig ist von Kultur und Mentalität?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Nasobem

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von Nasobem »

Pascal hat geschrieben:Ist das ABtum ein Phänomen, dass nur in westlichen Industrieländern existiert? Ist das AB-Risiko größer, je liberaler eine Gesellschaft ist? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das ABtum in Ländern mit konservativer Familienpolitik so gut wie gar nicht existiert? In sehr strenggläubigen Kulturkreisen werden ja oft die Partner/innen von der Familie vorher bestimmt, ohne dass man selbst Einfluss darauf hat. (Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass ich so was gut finde. Jeder Mensch soll das Recht haben zu entscheiden, wer für ihn/sie als Partner/in infrage kommt und wer nicht.) Aber jetzt auf die Frage zurück zu kommen: Glaubt ihr, dass das ABtum ein Phänomen der westlichen Welt und abhängig ist von Kultur und Mentalität?
Wie es in anderen Kulturkreisen ist, kann ich nicht beurteilen. In unserem Kulturkreis gab es lange Zeit Berufe, bei denen man gleichzeitig gesellschaftlich akzeptiert und beziehungslos sein konnte, typischerweise z.B. klerikale Berufe oder dann auch Tätigkeiten, bei denen man selten an seinem Wohnort war (mir fällt gerade ein, Alois Zgraggen, der letzte Kondukteur der Gotthardpost hat zeitlebens bei seiner Schwester gewohnt). Neu seit der Liberalisierung unserer Gesellschaft dürfte vielmehr sein, dass ein grosser Teil der Erwachsenen in einer Beziehung lebt oder zumindest schon einmal in einer gelebt hat, d.h. dass unfreiwillig beziehungslose Erwachsene eine Randerscheinung sind.
triangulum

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von triangulum »

Pascal hat geschrieben:Ist das ABtum ein Phänomen, dass nur in westlichen Industrieländern existiert? Ist das AB-Risiko größer, je liberaler eine Gesellschaft ist? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das ABtum in Ländern mit konservativer Familienpolitik so gut wie gar nicht existiert? In sehr strenggläubigen Kulturkreisen werden ja oft die Partner/innen von der Familie vorher bestimmt, ohne dass man selbst Einfluss darauf hat. (Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass ich so was gut finde. Jeder Mensch soll das Recht haben zu entscheiden, wer für ihn/sie als Partner/in infrage kommt und wer nicht.) Aber jetzt auf die Frage zurück zu kommen: Glaubt ihr, dass das ABtum ein Phänomen der westlichen Welt und abhängig ist von Kultur und Mentalität?
Houellebecq ("Ausweitung der Kampfzone") dazu:
„In einem völlig liberalen Wirtschaftssystem häufen einige wenige beträchtliche Reichtümer an; andere verkommen in der Arbeitslosigkeit und im Elend. In einem völlig liberalen Sexualsystem haben einige ein abwechslungsreiches und erregendes Sexualleben; andere sind auf Masturbation und Einsamkeit beschränkt. Der Wirtschaftsliberalismus ist die erweiterte Kampfzone, das heißt, er gilt für alle Altersstufen und Gesellschaftsklassen. Ebenso bedeutet der sexuelle Liberalismus die Ausweitung der Kampfzone, ihre Ausdehnung auf alle Altersstufen und Gesellschaftsklassen.“
Heisst nicht, dass ich etwa für Zwangsheiraten wäre. Im Gegenteil, bin grundsätzlich dagegen, dass die Erfolgreichen die Verlierer mittragen müssen (wirtschaftlich wie sexuell...).
Aber gewisse Tatsachen sollte man nicht leugnen, relativieren oder verniedlichen. Die Sexchancen in unserer freien Gesellschaft sind extrem ungleich verteilt und nur zu einem gewissen Teil durch eigene Bemühungen verbesserbar. Es gibt hier eine hohe Ungerechtigkeit.
Zuletzt geändert von triangulum am 10 Jan 2013 23:03, insgesamt 1-mal geändert.
Maybi

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von Maybi »

Zumindest in China wird es derzeit oder auch bald sehr viele ABs geben. Da fehlen den zahlreichen Männern aufgrund der Ein-Kind-Politik die Partnerinnen. Aber das nur am Rande :)

Es ist gar nicht so weit hergeholt, dass es in bestimmten Kulturkreisen mehr ABs geben mag, als in anderen. Insbesondere in Gesellschaften, wie der unsrigen, die nicht ganz so offen sind. Im Vergleich zu unseren südlichen Nachbarn sind wir im Schnitt doch deutlich zurückhaltender.

Als ein auf die westliche Welt beschränktes Phänomen würde ich das ABtum dennoch nicht betrachten. Höchstens als etwas stärker ausgeprägt. Alles natürliche reine Vermutung.
Kuchenkönig

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von Kuchenkönig »

Ich denke das es auf der ganzen Welt ABs gibt. Nur eben aus anderen Gründen.
In vielen Ländern der Welt gibt es ABs aus rituellen/spirituellen/religiösen Gründen. Manche werden auch von der Gesellschaft aus bestimmten Gründen ausgschlossen (z.B. weil man selbst für die Taten des Vaters o.ä. entehrt/unrein ist).
Ich glaube da sind wir noch ganz gut dran. Aber ich denke auch, dass es in der westlichen Welt stärker ausgeprägt ist, weil der gesellschaftliche Druck einen Partner zu haben geringer und gleichzeitig der Anspruch an eine andauernde Partnerschaft größer geworden ist.

Beispiel: Wenn ich in einem armen Land ohne Sozialsystem lebe, dann muss ich genügend Kinder zeugen um später nicht verhungern zu müssen, wenn ich mal selbst nicht mehr arbeiten kann. Da wird dann auch schonmal eine Beziehung (üblicherweise mit Hochzeit) eingeganen, wo nicht viel Liebe im Spiel ist. Man versteht sich halt ganz gut miteinander und das reicht schon.
Sowas gibts bei uns nicht.
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Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von Optimist »

Kuchenkönig hat geschrieben: Beispiel: Wenn ich in einem armen Land ohne Sozialsystem lebe, dann muss ich genügend Kinder zeugen um später nicht verhungern zu müssen, wenn ich mal selbst nicht mehr arbeiten kann. Da wird dann auch schonmal eine Beziehung (üblicherweise mit Hochzeit) eingeganen, wo nicht viel Liebe im Spiel ist. Man versteht sich halt ganz gut miteinander und das reicht schon.
Sowas gibts bei uns nicht.
Stimmt, mit der Aussicht auf Betreuungs- und Kindergeld oder Zweifeln an der Rente im Alter lock ich keine Frauen an. :mrgreen:

Ich schätze, dass es in den nördlichen Ländern und den USA mehr ABs gibt als beispielsweise in Italien, Frankreich oder Spanien. Die Leute hier sind einfach nicht so locker drauf und Fremden gegenüber sehr reserviert.

Die Mitgiftregel in Indien und Ein-Kind-Politik in China führt natürlich auch zu einem Männerüberschuss, sodass zwangsläufig welche auf der Strecke bleiben. Vorwiegend diejenigen, die auf dem Land bleiben und das bäuerliche Leben dem in der Großstadt vorziehen.
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wirrwarr

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von wirrwarr »

triangulum hat geschrieben:Aber gewisse Tatsachen sollte man nicht leugnen, relativieren oder verniedlichen. Die Arbeitsmarktchancen in unserer freien Gesellschaft sind extrem ungleich verteilt und nur zu einem gewissen Teil durch eigene Bemühungen verbesserbar. Es gibt hier eine hohe Ungerechtigkeit.
Und was macht man dagegen?
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Gilbert
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Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von Gilbert »

Kuchenkönig hat geschrieben:Beispiel: Wenn ich in einem armen Land ohne Sozialsystem lebe, dann muss ich genügend Kinder zeugen um später nicht verhungern zu müssen, wenn ich mal selbst nicht mehr arbeiten kann. Da wird dann auch schonmal eine Beziehung (üblicherweise mit Hochzeit) eingeganen, wo nicht viel Liebe im Spiel ist. Man versteht sich halt ganz gut miteinander und das reicht schon.
Sowas gibts bei uns nicht.
So etwas gibt es bei uns nicht mehr.
Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden.
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Joe_Sixpack

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von Joe_Sixpack »

Gilbert hat geschrieben:
Kuchenkönig hat geschrieben:Beispiel: Wenn ich in einem armen Land ohne Sozialsystem lebe, dann muss ich genügend Kinder zeugen um später nicht verhungern zu müssen, wenn ich mal selbst nicht mehr arbeiten kann. Da wird dann auch schonmal eine Beziehung (üblicherweise mit Hochzeit) eingeganen, wo nicht viel Liebe im Spiel ist. Man versteht sich halt ganz gut miteinander und das reicht schon.
Sowas gibts bei uns nicht.
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Stimmt, wir holen uns die Kinder armer Leute ins Land und lassen sie für uns arbeiten. Oder lassen sie gleich da für uns arbeiten, wo sie sind.
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marwie
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Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von marwie »

Pascal hat geschrieben:Ist das ABtum ein Phänomen, dass nur in westlichen Industrieländern existiert? Ist das AB-Risiko größer, je liberaler eine Gesellschaft ist? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das ABtum in Ländern mit konservativer Familienpolitik so gut wie gar nicht existiert? In sehr strenggläubigen Kulturkreisen werden ja oft die Partner/innen von der Familie vorher bestimmt, ohne dass man selbst Einfluss darauf hat. (Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass ich so was gut finde. Jeder Mensch soll das Recht haben zu entscheiden, wer für ihn/sie als Partner/in infrage kommt und wer nicht.) Aber jetzt auf die Frage zurück zu kommen: Glaubt ihr, dass das ABtum ein Phänomen der westlichen Welt und abhängig ist von Kultur und Mentalität?
Sagen wir mal, das Problem verschiebt sich etwas: Als "gute Partie", sprich, angesehene Familie, angesehender Beruf, gutes Einkommen etc. (bzw. bei den Frauen spielt da va. die Verheiratung von Familien und Mitgift eine Rolle in gewissen Kulturen). ist das AB-Risiko wohl in Ländern mit konservativer Famillienpolitik sicher geringer als in liberalen Gesellschaften. Jedoch wenn man arm ist, ist das AB Risiko wohl auch da vergleichbar hoch wie bei uns und von ähnlichen Faktoren abhängig.

Die Frage ist aber, ob man mit jemandem zusammen sein möchte, den man nie verliebt war (und unter Umständen auch nicht liebt, aber liebe kann sich wohl auch entwickeln mit der Zeit (verliebtheit wohl eher weniger))
Sally

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von Sally »

In vielen Ländern der 3. Welt können sich Männer keine Familie leisten und bleiben deshalb allein.
Schade, dass ich die Zeitschrift nicht mehr habe, in der ein Mann um die ganze Welt gereist ist und erstaunlich viele Jungfrauen und -männer über 30 interviewt hatte. Viele waren aus Kulturkreisen, in denen es Sex nur in der Ehe gibt. Die Männer konnten sich zum großen Teil einfach keine Familie leisten und für die Frauen hat sich nie ein Interessent gefunden und sie waren dann halt mit 30 schon zu alt zum Heiraten. Einige hatten Hoffnung und einigen war auch bewusst, dass sie niemals einen Partner haben werden.
Sisyphossi

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von Sisyphossi »

Ich glaube ABs gibt es in allen Ländern. Das ist sicher nicht auf die "westliche Welt" beschränkt. Ich kenne auch ein paar Leute aus nicht-westlichen Ländern, bei denen ich vermute, dass sie ABs sind. Die relative Häufigkeit von ABs in verschiedenen Ländern kann ich nicht einschätzen, da müsste man schon eine Studie dazu machen. Übrigens gibt es ABinen auch in Ländern mit Männerüberschuss. Dass allein die Existenz von potentiellen Partnern nicht zur sofortigen entABisierung führt, kann man ja auch hier im Forum beobachten.

Wenn die Familie den Partner bestimmt, macht das die Sache auch nicht einfacher. Dann hängt das eigene Schicksal von der Sozialkompetenz der Eltern ab. Wenn die Eltern keine Freunde haben, können sie auch keinen Partner vorschlagen. Und daran kann man als Betroffener noch nicht mal was ändern.

Was mich interessieren würde: Gibt es in anderen Ländern auch AB-Foren? Mit AB-Treffen? In welchen Sprachen gibt es überhaupt eine Bezeichnung für ABs? (englisch: incel?) In einer flüchtige Internetrecherche habe ich neben den deutschen nur englischsprachige Foren gefunden. (Und die ohne Forentreffen?) Ist das ein Hinweis darauf, dass es im deutschsprachigen Raum mehr ABs gibt, als anderswo? Oder sind ABs hier einfach besser organisiert?
breschtling

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von breschtling »

Pascal hat geschrieben:Ist das ABtum ein Phänomen, dass nur in westlichen Industrieländern existiert? Ist das AB-Risiko größer, je liberaler eine Gesellschaft ist? Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das ABtum in Ländern mit konservativer Familienpolitik so gut wie gar nicht existiert? In sehr strenggläubigen Kulturkreisen werden ja oft die Partner/innen von der Familie vorher bestimmt, ohne dass man selbst Einfluss darauf hat. (Es soll jetzt nicht der Eindruck entstehen, dass ich so was gut finde. Jeder Mensch soll das Recht haben zu entscheiden, wer für ihn/sie als Partner/in infrage kommt und wer nicht.) Aber jetzt auf die Frage zurück zu kommen: Glaubt ihr, dass das ABtum ein Phänomen der westlichen Welt und abhängig ist von Kultur und Mentalität?
jain ;)
klar gibt es in Kulturen mit arrangierten Ehen höchstwahrscheinlich weniger ABs ;) aber diese ABs passen vielleicht auch nicht in die Masse der Gesellschaft Bsp. Albinos in Afrika, (schwer) Körperbehinderte oder viel zu arme Pers etc. also dass es da gar keine gibt glaub ich nicht.... Aber ich denke dass es da viel mehr unglückliche Normalos da gibt, weils oft gegen deren Willen geschieht...
Früher gabs bei uns vielleicht auch weniger ABs... ich kenn nur die Erzählungen von meinen Großeltern etc. man hat da geguckt wo die Frauen u Männer am besten unterkommen können dass sie nicht verarmen ("der hat nen großen Bauernhof, der ist gut für dich" etc. )
larryd

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von larryd »

In Singapur gibt es eine staatliche Verkupplungsagentur (Social Development Network), die ursprünglich der Anbahnung von Akademikerehen zwecks Akademikerzüchtung diente. Heute dürfen da wohl alle mitmachen.
larryd

Re: ABtum global betrachtet

Beitrag von larryd »

breschtling hat geschrieben: Früher gabs bei uns vielleicht auch weniger ABs... ich kenn nur die Erzählungen von meinen Großeltern etc. man hat da geguckt wo die Frauen u Männer am besten unterkommen können dass sie nicht verarmen ("der hat nen großen Bauernhof, der ist gut für dich" etc. )
Je nachdem welche Zeit man mit "früher" meint, würde ich vermuten, dass früher eher ein größerer Teil der Gesellschaft ein Junggesellenleben führte. Damals sprach man wohl von der "alte Jungfer" oder vom "Hagestolz".
In der Standesgesellschaft, die ja in unseren Breiten in unterschiedlich starker Ausprägung bis ins beginnende 20. Jahrhundert reinreichte, musste man aus Versorgungsgründen beispielsweise erst mal einen ehrbaren Beruf nachweisen, bevor man heiraten durfte. Somit war die Ehe, welche selbstverständlich im gleichen Stand und selten aus Liebe sondern aus Nützlichkeitserwägungen - s.o. "großer Bauernhof"- geschlossen wurde, und damit nach den Moralvorstellungen frühere Zeiten auch der romantische Umgang mit dem anderen Geschlecht, für einen großen Teil der Gesellschaft aussichtslos. Es sei denn, man setzte sich über die geltenen Konventionen hinweg und riskierte damit soziale Verachtung.
Viele Menschen wurden außerdem aus Versorgungsgründen von ihren Familien ins Kloster geschickt.
Ein Leben ohne gelebte Sexualität und ohne eine eheliche Gemeinschaft war also zunächst mal nicht zwingend ungewöhnlich.
Dass man heute AB-tum im Gegensatz zu früher als etwas Anormales wahrnimmt, liegt sicherlich auch an den gestiegenen Möglichkeiten zur Selbstenfaltung dank der gesellschaftliche Emanzipation der Frauen seit den 1920er- und der sexuellen Revolution seit den 1960er Jahren und ihren Folgeerscheinungen. Heute ist es im westlichen Kulturkreis eben normal voreheliche Beziehungen zu haben oder gar nicht nach bürgerlichen Konventionen zu leben und es werden andere Ansprüche an die Selbstverwirklichungmöglichkeiten und damit auch an das Glücklichsein, gestellt. Ob das nun besser oder schlechter ist, muss jeder für sich beurteilen. Wie bei allen gesellschaftlichen Entwicklungen ist es aber offensichtlich so, dass einige besser und andere schlechter damit klarkommen.