Gedankenkarussell

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
grüner_apfel

Gedankenkarussell

Beitrag von grüner_apfel »

Manchmal frage ich mich wie es mir in einer Beziehung ergehen würde. Natürlich würde man vieles gemeinsam genießen und vieles auch erst an sich und am anderen entdecken.
Bestimmte Punkte machen mir aber schon auch etwas Angst. Ich bin leider etwas konfliktscheu und harmoniebedüftig und habe Angst, dass mir das auf die Füße fällt, wenn ich tatsächlich mal eine Beziehung haben sollte. Auch kann ich etwas ätzend sein, wenn ich schlechte Laune habe. Tatsächlich habe ich Angst davor, dass meine Macken und Lauen, sprich mein ganzen Wesen zu Beziehungsproblemen oder dem Ende einer Beziehung führen könnten. Es ist mir klar, dass man nicht immer in allen Dingen einer Meinung sein wird, dass es unterschiedliche Vorstellungen über die gemeinsam verbrachte Zeit geben wird. Meine Vorstellung ist, dass eine Beziehung auch viel harte und manchmal auch vergebliche Auseinandersetzung mit dem anderen und auch sich selbst ist.
Dann denke ich wieder, dass ich mir da nicht so viele Sorgen machen sollte. Schließlich hat jeder seine Macken und niemand hat nur tolle Eigenschaften und das ein Mann mich nicht gleich wieder verlassen wird bloß weil ich mal rumspinne.

Herje - blödes Gedankenkarussell.

An die Ex-ABs - hattet ihr vorher auch solche Bedenken? Haben die sich teilweise bestätigt oder ist es dann doch halb so wild gewesen?

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Kuchenkönig

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Kuchenkönig »

Tatsächlich habe ich Angst davor, dass meine Macken und Lauen, sprich mein ganzen Wesen zu Beziehungsproblemen oder dem Ende einer Beziehung führen könnten.
Ich glaub das ist einigermaßen unwahrscheinlich. Wenn diese "Macken" ein Problem wären, dann würde sich doch wahrscheinlich garkeine richtige Beziehung entwickeln?
grüner_apfel

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von grüner_apfel »

Kuchenkönig hat geschrieben:
Tatsächlich habe ich Angst davor, dass meine Macken und Lauen, sprich mein ganzen Wesen zu Beziehungsproblemen oder dem Ende einer Beziehung führen könnten.
Ich glaub das ist einigermaßen unwahrscheinlich. Wenn diese "Macken" ein Problem wären, dann würde sich doch wahrscheinlich garkeine richtige Beziehung entwickeln?
Das würde aber voraussetzen, dass man bereits beim kennenlernen die gesamte Persönlichkeit zeigt. Ist es nicht eher so, dass man sich am Anfang versucht von seiner besten Seite zu zeigen - schließlich will man den anderen überzeugen! - und erst später auch mal die weniger guten Seiten zum Vorschein kommen?
Ich will nicht sagen, dass ich schlimme Macken habe und unzumutbare Verhaltensweisen an den Tag lege - Tatsache ist aber, dass ich das nicht sicher wissen kann, ob nicht einiges was man sich im jahrelangen Singleleben so angewöhnt hat vielleicht problematisch sein könnte. Zumal das ja sicher auch jeder etwas anders empfindet ...
Natürlich möchte ich gerne eine Beziehung aber manchmal bin ich nicht sicher ob ich überhaupt "gut genug" für eine Beziehung bin. Vermutlich scheitere ich da mit mir selbst an meinen eigenen Ansprüchen :P
Uhas

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Uhas »

Mal angenommen du findest tatsächlich einen erstmal passenden Partner, ihr habt eine Weile eine Beziehung, dann merkt ihr es funktioniert (einseitig oder beidseitig) doch nicht so wie gedacht und trennt euch... Definitiv eine unschöne Situation, aber ist die nicht besser als sich die ganze Zeit "Was wäre wenn?" zu fragen? Dann hast du es wenigstens versucht. Und wer weiß, vielleicht geht die Partnerschaft ja auch in die Brüche weil du seine Macken auf Dauer nicht gut verträgst? Oder ihr habt ähnliche Macken und könnte daher gut mit denen des anderen umgehen?

Ich sehe grad nicht, wie dich eine theoretische Überlegung da weiterbringen könnte. Erfahren wirst du es doch eh erst wenn du es probierst.

Nachrtrag: Und wenn man selbst denkt übermäßig harmoniebedürftig und konfliktscheu zu sein, kann man das "Nein"-Sagen ja auch ruhig vorher schon mal trainieren.
grüner_apfel

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von grüner_apfel »

Uhas hat geschrieben:Ich sehe grad nicht, wie dich eine theoretische Überlegung da weiterbringen könnte. Erfahren wirst du es doch eh erst wenn du es probierst.
Mir ist schon klar das meine Gedanken nicht zielführend sind und mir nichts anderes übrig bleibt als es (hoffentlich irgendwann mal) auszuprobieren. Die Frage ging auch eher in die Richtung ob es anderen da ähnlich geht/ging und was sie rückblickend dazu sagen.
Uhas hat geschrieben:Nachrtrag: Und wenn man selbst denkt übermäßig harmoniebedürftig und konfliktscheu zu sein, kann man das "Nein"-Sagen ja auch ruhig vorher schon mal trainieren.
Wie trainiert man denn "Nein"-Sagen?
Uhas

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Uhas »

grüner_apfel hat geschrieben:
Uhas hat geschrieben:Nachrtrag: Und wenn man selbst denkt übermäßig harmoniebedürftig und konfliktscheu zu sein, kann man das "Nein"-Sagen ja auch ruhig vorher schon mal trainieren.
Wie trainiert man denn "Nein"-Sagen?
Deine Konfliktscheuheit kommt doch, wenn sie wirklich so stark ausgeprägt ist, sicherlich auch an anderen Stellen des Lebens durch, oder? Im Gespräch mit dem Arbeitskollegen vielleicht, mit dessen Meinung du eigentlich nicht übereinstimmst. In der Diskussion mit dem Kellner, der dir statt einem Glas Wein ein Bier gebracht hat und darauf besteht du hättest das auch bestellt. Oder mit der Tante, die dich unbedingt morgen besuchen möchte und nicht bis nächste Woche warten kann.

Wenn ich konfliktscheu richtig verstehe, würdest du bei solchen Fällen dann wahrscheinlich versuchen (für dich ggf. auch nicht ganz so angenehme) Kompromisse zu finden um nicht einer anhaltenden Diskussion ausgesetzt zu werden. Und da könnte man ja bereits im Alltag üben mehr nach den eigenen Bedürfnissen zu schauen und diese auch durchzusetzen.
Oder meintest du etwas anderes mit harmoniebedürftig und konfliktscheu?
grüner_apfel

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von grüner_apfel »

Uhas hat geschrieben:
grüner_apfel hat geschrieben:
Uhas hat geschrieben:Nachrtrag: Und wenn man selbst denkt übermäßig harmoniebedürftig und konfliktscheu zu sein, kann man das "Nein"-Sagen ja auch ruhig vorher schon mal trainieren.
Wie trainiert man denn "Nein"-Sagen?
Deine Konfliktscheuheit kommt doch, wenn sie wirklich so stark ausgeprägt ist, sicherlich auch an anderen Stellen des Lebens durch, oder? Im Gespräch mit dem Arbeitskollegen vielleicht, mit dessen Meinung du eigentlich nicht übereinstimmst. In der Diskussion mit dem Kellner, der dir statt einem Glas Wein ein Bier gebracht hat und darauf besteht du hättest das auch bestellt. Oder mit der Tante, die dich unbedingt morgen besuchen möchte und nicht bis nächste Woche warten kann.

Wenn ich konfliktscheu richtig verstehe, würdest du bei solchen Fällen dann wahrscheinlich versuchen (für dich ggf. auch nicht ganz so angenehme) Kompromisse zu finden um nicht einer anhaltenden Diskussion ausgesetzt zu werden. Und da könnte man ja bereits im Alltag üben mehr nach den eigenen Bedürfnissen zu schauen und diese auch durchzusetzen.
Oder meintest du etwas anderes mit harmoniebedürftig und konfliktscheu?
Tatsächlich ist es bei mir so, dass ich um so harmoniebedürftiger bin je besser ich die Leute kenne. Demzufolge ist das "Nein"-Sagen bei der Familie und engen Freunden am schwierigsten, bei Fremden am einfachsten. Die größten Schwierigkeiten in der Hinsicht habe ich mit meiner Mutter. Der erzähle ich deswegen auch gar nicht erst Dinge welche die Familienharmonie stören könnten.
Ich hoffe, dass ich mich bei einem potenziellen Partner sinnvoller verhalten würde, weiß es aber nicht ...
Uhas

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Uhas »

grüner_apfel hat geschrieben:Demzufolge ist das "Nein"-Sagen bei der Familie und engen Freunden am schwierigsten
Dann wäre da wohl das Üben am sinnvollsten. Vorausgesetzt du möchtest diese Verhaltensweise eben grundsätzlich ablegen.
Kuchenkönig

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Kuchenkönig »

grüner_apfel hat geschrieben:
Kuchenkönig hat geschrieben:
Tatsächlich habe ich Angst davor, dass meine Macken und Lauen, sprich mein ganzen Wesen zu Beziehungsproblemen oder dem Ende einer Beziehung führen könnten.
Ich glaub das ist einigermaßen unwahrscheinlich. Wenn diese "Macken" ein Problem wären, dann würde sich doch wahrscheinlich garkeine richtige Beziehung entwickeln?
Das würde aber voraussetzen, dass man bereits beim kennenlernen die gesamte Persönlichkeit zeigt. Ist es nicht eher so, dass man sich am Anfang versucht von seiner besten Seite zu zeigen - schließlich will man den anderen überzeugen! - und erst später auch mal die weniger guten Seiten zum Vorschein kommen?
Ist vielleicht Ansichtssache was noch Kennlernphase und was Beziehung ist. Also ich würde das so definieren:
Kennenlernen ist solange, bis es selbstverständlich für beide ist den anderen zu küssen (also auf den Mund und so ;) )
Dann würde ich sagen ich habe eine Beziehung. Und ich vermute, dass man bis dahin so viel Zeit miteinander verbracht hat, das man den anderen schon ziemlich gut kennt. Zumindest stell ich mir das so vor :shylove:

Das mit dem Nein-sagen ist aber wirklich ein Problem, dass man durch Übung ganz gut lernen kann. Ich hatte da auch so meine Probleme (und hab sie manchmal immernoch). Ich habs erst dadurch gelernt, dass ich mich mit meinem Vermieter rumärgern musste. Da musste ich auch mal Nein sagen, wenn mir was nicht passte und ich das recht dazu habe Nein zu sagen. Sonst wärs eventuell teuer geworden...
Vahram

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Vahram »

Ich habe auch stets diese Befürchtung, dass meine "Verpeiltheit" die Frauen von einem näheren Kontakt mit mir abschreckt bzw. eine mögliche Beziehung zum Einsturz bringt. Aus diesem Grund fällt es mir sehr schwer Frauen kennen zu lernen. Selbst wenn ihr Ersteindruck von mir gut ist und Sympathie zwischen uns vorherrscht, bin ich mit weiteren Schritten äußerst zurückhaltend. Vor allem wenn ich verliebt bin ich noch verpeilter als sonst :/. Ich mein warum soll ich die Frau näher kennenlernen, wenn sie mich wie eine Kartoffel fallen lässt nachdem sie meine Verpeiltheit bemerkt hat? Und selbst wenn ich in einer Beziehung wäre, würde ich ständig daran denken, dass sie nach jdm. Ausschau hält der "schnellere Auffassungsgabe hat" und ganz und gar nicht verpeilt ist. Die Verpeiltheit ist meine größte Schwäche; sie zu verstecken ist meine tägliche Aufgabe. Wenn eine Frau schon beim Erstkontakt meine verpeilte Seite kennenlernt, kann ich mir weitergehende Chancen ausschliessen. Wenn jdm. verpeilt ist, dann ist er höchst unattraktiv für das andere Geschlecht. Das ist DER Grund warum ich AB bin und wahrscheinlich sein werde auch wenn ich optimistisch bleibe :)
grüner_apfel

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von grüner_apfel »

Vahram hat geschrieben:Ich habe auch stets diese Befürchtung, dass meine "Verpeiltheit" die Frauen von einem näheren Kontakt mit mir abschreckt bzw. eine mögliche Beziehung zum Einsturz bringt. Aus diesem Grund fällt es mir sehr schwer Frauen kennen zu lernen. Selbst wenn ihr Ersteindruck von mir gut ist und Sympathie zwischen uns vorherrscht, bin ich mit weiteren Schritten äußerst zurückhaltend. Vor allem wenn ich verliebt bin ich noch verpeilter als sonst :/. Ich mein warum soll ich die Frau näher kennenlernen, wenn sie mich wie eine Kartoffel fallen lässt nachdem sie meine Verpeiltheit bemerkt hat? Und selbst wenn ich in einer Beziehung wäre, würde ich ständig daran denken, dass sie nach jdm. Ausschau hält der "schnellere Auffassungsgabe hat" und ganz und gar nicht verpeilt ist. Die Verpeiltheit ist meine größte Schwäche; sie zu verstecken ist meine tägliche Aufgabe. Wenn eine Frau schon beim Erstkontakt meine verpeilte Seite kennenlernt, kann ich mir weitergehende Chancen ausschliessen. Wenn jdm. verpeilt ist, dann ist er höchst unattraktiv für das andere Geschlecht. Das ist DER Grund warum ich AB bin und wahrscheinlich sein werde auch wenn ich optimistisch bleibe :)
Ach ein bisschen Verpeiltheit ist doch süß ;). Das ist mir sogar sympatischer als Typen die immer überall die Checker sind. Du solltest das nicht zu sehr überbewerten!
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Re: Gedankenkarussell

Beitrag von ABtutsoweh »

grüner_apfel hat geschrieben:Bestimmte Punkte machen mir aber schon auch etwas Angst. Ich bin leider etwas konfliktscheu und harmoniebedüftig und habe Angst, dass mir das auf die Füße fällt, wenn ich tatsächlich mal eine Beziehung haben sollte.
Das ist ein Punkt, der mir auch Sorge bereitet. Mir wäre deshalb recht wichtig, dass eine potentielle Partnerin mir insoweit nicht unähnlich ist und selbst ein überdurchschnittliches Maß an Harmoniebedürftigkeit und Kompromissbereitschaft aufweist. Diese Eigenschaft stellt für mich auch keinen unwesentlichen Aspekt bei der Partnersuche dar. Was dieses Thema betrifft steckt zumindest für mich in dem Spruch "Gleich und gleich gesellt sich gern" mehr Wahrheit als in "Gegensätze ziehen sich an". Auch bei der Auswahl meiner Freunde hat das wohl schon immer zumindest unterbewusst eine große Rolle gespielt, um mich selbst davor zu schützen, ausgenutzt zu werden.

Bei 2 sehr harmoniebedürftigen Partnern besteht natürlich wiederum die Gefahr, dass Probleme zu lange unter den Teppich gekehrt werden, um einen Konflikt zu vermeiden und der Schaden dann hinterher viel größer ist als wenn diese direkt frühzeitig kommuniziert worden wären. Mit dieser "Gefahr" könnte ich aber besser leben, als mit der Sorge, dass bei Kompromissen immer ich derjenige bin, der zwei Schritte auf den anderen zugeht, statt jeder einen.
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Maybi

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Maybi »

Ehrlich gestanden würde ich mir über diese Details vorher gar keine Gedanken machen. Das beunruhigt einen ja noch mehr und macht die Sache noch komplizierter als sie eh schon ist. Wenn es wirklich passt, dann liebt man auch (fast) alle Macken des Partners oder kann sie zumindest akzeptieren.

Als AB fühle ich mich so weit von einer Beziehung entfernt, dass ich mir derzeit nur Gedanken über das "Finden" und die Kontaktaufnahme einer potentiellen Partnerin machen kann. Gott sei Dank :)

Bezüglich der Harmoniebedürftigkeit hätte ich etwas Angst davor, dass ich mich nicht an meiner Partnerin reiben kann. Ich halte es für relativ wichtig, dass es in einer Beziehung auch mal kracht. Das man sich mal richtig streiten kann. Wenn meine Partnerin ständig!! Ja und Amen sagen würde, nur um einem Konflikt auszuweichen, würde ich Probleme bekommen, glaube ich.
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ABtutsoweh
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Re: Gedankenkarussell

Beitrag von ABtutsoweh »

Maybi hat geschrieben:Ich halte es für relativ wichtig, dass es in einer Beziehung auch mal kracht. Das man sich mal richtig streiten kann. Wenn meine Partnerin ständig!! Ja und Amen sagen würde, nur um einem Konflikt auszuweichen, würde ich Probleme bekommen, glaube ich.
Wie definierst du Streit ? Meinst du damit kontrovers aber respektvoll miteinander diskutieren oder sich gegenseitig anschreien ? Aus der Formulierung, "dass es auch mal kracht" schließe ich auf Letzteres. Warum das für eine Beziehung wichtig sein soll, kann ich nicht verstehen. Dass jeder Partner seine Wünsche an die Beziehung formuliert und diese nicht aus Angst vor einem Konflikt verschweigt, ist natürlich wichtig, aber dass man dabei zwingend laut und unsachlich werden muss (und damit assoziiere ich den Begriff Streit), diese Meinung teile ich nicht.

Ich bin nicht auf Singlebörsen unterwegs, aber deine Formulierung, die ich zitiert habe, wäre für mich ein Grund auf eine Kontaktanzeige nicht zu antworten, auch wenn sonst vieles passen würde (ist nicht gegen dich gerichtet).

Ich fühle mich einer Beziehung auch so nahe wie einem Spaziergang auf dem Mond, aber wie harmoniebedürftig man ist, weiß man ja aus anderen Lebensbereichen.
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Beaker

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Beaker »

grüner_apfel hat geschrieben: Ich will nicht sagen, dass ich schlimme Macken habe und unzumutbare Verhaltensweisen an den Tag lege - Tatsache ist aber, dass ich das nicht sicher wissen kann, ob nicht einiges was man sich im jahrelangen Singleleben so angewöhnt hat vielleicht problematisch sein könnte.
Na dann ist es ja nicht so schlimm. Schau dich doch mal um, da gibt es eine Menge Leute die schlimme Macken und unzumutbare
Verhaltensweisen an den Tag legen und trotzdem seit Jahren in Beziehungen leben ;-).

Im Ernst: Es ist doch so, dass alle Paare die man so kennt regelmäßig mehr oder weniger ernste Auseinandersetzungen führen.
Ich glaube die andauernde Harmonie gibt es nicht und es ist immer ein Kompromiss.
Maybi

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Maybi »

ABtutsoweh hat geschrieben: Wie definierst du Streit ? Meinst du damit kontrovers aber respektvoll miteinander diskutieren oder sich gegenseitig anschreien ? Aus der Formulierung, "dass es auch mal kracht" schließe ich auf Letzteres. Warum das für eine Beziehung wichtig sein soll, kann ich nicht verstehen. Dass jeder Partner seine Wünsche an die Beziehung formuliert und diese nicht aus Angst vor einem Konflikt verschweigt, ist natürlich wichtig, aber dass man dabei zwingend laut und unsachlich werden muss (und damit assoziiere ich den Begriff Streit), diese Meinung teile ich nicht.
Nun ja, ich hab es etwas überspitzt formuliert. Es müssen natürlich keine Teller fliegen. Aber ja, man sollte auch mal wütend sein dürfen, vielleicht auch mal schmollen. Und warum nicht auch unsachlich werden, sprich, die Ratio ausschalten und stärkere Emotionen zeigen? Umso schöner ist doch hinterher die Versöhnung.
Die Beziehung eines guten Freundes von mir ist genau daran gescheitert. Er ist immer sachlich geblieben, hat sich nie aufgeregt, mal mehr Emotionen gezeigt. Damit ist sie auf Dauer nicht klar gekommen. Sie war leidenschaftlich, traf aber nicht auf "Gegenwind". Es gab im Grunde nie Kontra, sondern immer Zurückweichen und Kompromisse eingehen.
Ich bin nicht auf Singlebörsen unterwegs, aber deine Formulierung, die ich zitiert habe, wäre für mich ein Grund auf eine Kontaktanzeige nicht zu antworten, auch wenn sonst vieles passen würde (ist nicht gegen dich gerichtet).

Ich fühle mich einer Beziehung auch so nahe wie einem Spaziergang auf dem Mond, aber wie harmoniebedürftig man ist, weiß man ja aus anderen Lebensbereichen.
Das wäre dein gutes Recht :)
Aus meinem Zitat geht aber z.B. nicht hervor, dass ich so gut wie nie Streit habe und es auch nicht darauf anlege. Aber das ist wieder ein Problem des schriftlichen Verkehrs, der nur einen Schimmer oder gar eine Ahnung der Persönlichkeit eines Menschen widergeben kann.
Box123

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Box123 »

Vahram hat geschrieben:
grüner_apfel hat geschrieben: Ach ein bisschen Verpeiltheit ist doch süß ;).
Hm, ist es nicht eher so, dass man recht schnell in der Kumpelschiene landet wenn eine Frau einen Mann 'süß' findet? Das ist nun wirklich recht selten ein Attribut welches der Durchschnitts-Traummann haben sollte (von dem was ich so gelesen habe, hab ja eigentlich keine Ahnung. *g*).
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ABtutsoweh
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Re: Gedankenkarussell

Beitrag von ABtutsoweh »

Maybi hat geschrieben:Und warum nicht auch unsachlich werden, sprich, die Ratio ausschalten und stärkere Emotionen zeigen? Umso schöner ist doch hinterher die Versöhnung.


Ich finde, auch wenn es nicht immer gelingt, sollte man zumindest mit dem Ziel diese auf sachlicher Ebene zu lösen in eine Konfliktsituation gehen. Ratio ausschalten und sich von Emotionen leiten lassen, sehr gerne, aber bevorzugt von positiven Emotionen. :mrgreen: Soll jetzt aber nicht so rüberkommen, als sei ich der Meinung, eine Beziehung bedeute 365 Tage im Jahr eitel Sonnenschein. Selbstverständlich wird es zu Konflikten kommen und die wird man auch auszutragen haben. Mir wäre dabei aber sehr wichtig, dass man dabei nicht respektlos miteinander umgeht. Wenn man sich die die wüstesten Beschimpfungen um die Ohr gehauen hat, wäre es bei mir wahrscheinlich am nächsten Tag mit einem einfachen "War nicht so gemeint" nicht getan.
Maybi hat geschrieben:Die Beziehung eines guten Freundes von mir ist genau daran gescheitert. Er ist immer sachlich geblieben, hat sich nie aufgeregt, mal mehr Emotionen gezeigt. Damit ist sie auf Dauer nicht klar gekommen. Sie war leidenschaftlich, traf aber nicht auf "Gegenwind". Es gab im Grunde nie Kontra, sondern immer Zurückweichen und Kompromisse eingehen.
Deswegen ja "Gleich und gleich gesellt sich gern" statt "Gegensätze ziehen sich an" Wenn beide eine völlig unterschiedliche Art haben zu streiten, stelle ich mir das auch schwierig vor.
Maybi hat geschrieben:Aus meinem Zitat geht aber z.B. nicht hervor, dass ich so gut wie nie Streit habe und es auch nicht darauf anlege.


Wollte dir auch keine Streitlust unterstellen. Sorry, wenn es so rüberkam. :winken:
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Maybi

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von Maybi »

ABtutsoweh hat geschrieben: Ich finde, auch wenn es nicht immer gelingt, sollte man zumindest mit dem Ziel diese auf sachlicher Ebene zu lösen in eine Konfliktsituation gehen. Ratio ausschalten und sich von Emotionen leiten lassen, sehr gerne, aber bevorzugt von positiven Emotionen. :mrgreen: Soll jetzt aber nicht so rüberkommen, als sei ich der Meinung, eine Beziehung bedeute 365 Tage im Jahr eitel Sonnenschein. Selbstverständlich wird es zu Konflikten kommen und die wird man auch auszutragen haben. Mir wäre dabei aber sehr wichtig, dass man dabei nicht respektlos miteinander umgeht. Wenn man sich die die wüstesten Beschimpfungen um die Ohr gehauen hat, wäre es bei mir wahrscheinlich am nächsten Tag mit einem einfachen "War nicht so gemeint" nicht getan.
Keine Frage. Das Ziel eine Konfliktsituation eskalieren zu lassen, wollte ich mit meiner Aussage natürlich nicht preisen :mrgreen:
Wenn der Respekt in einer solchen Situation abhanden kommt, liegt meiner Meinung nach eh etwas stark im Argen.
ABtutsoweh hat geschrieben: Deswegen ja "Gleich und gleich gesellt sich gern" statt "Gegensätze ziehen sich an" Wenn beide eine völlig unterschiedliche Art haben zu streiten, stelle ich mir das auch schwierig vor.
Ja, beider Streitkultur war am Ende einfach zu verschieden. Wobei ich erwähnen muss, dass sie es immerhin fast 10 Jahre miteinander ausgehalten haben. Nach dem Bruch habe ich dann erfahren, dass dies letztendlich einer der Trennungsgründe ihrerseits war. SCheint sich mit der Zeit also aufgestaut zu haben. Die Wut konnte sie ja auich schwerlich rauslassen :lol:
Alle im Bekanntenkreis waren auf jeden Fall stark überrascht.
ABtutsoweh hat geschrieben: Wollte dir auch keine Streitlust unterstellen. Sorry, wenn es so rüberkam. :winken:
Mein letzter Absatz war jetzt gar nicht als "Anklage" gedacht. Der bezog sich etwas off-topic wirklich nur auf die "Kontaktbörsenproblematik" :)
FrankBN

Re: Gedankenkarussell

Beitrag von FrankBN »

grüner_apfel hat geschrieben:Manchmal frage ich mich wie es mir in einer Beziehung ergehen würde. Natürlich würde man vieles gemeinsam genießen und vieles auch erst an sich und am anderen entdecken.
Bestimmte Punkte machen mir aber schon auch etwas Angst. Ich bin leider etwas konfliktscheu und harmoniebedüftig und habe Angst, dass mir das auf die Füße fällt, wenn ich tatsächlich mal eine Beziehung haben sollte. Auch kann ich etwas ätzend sein, wenn ich schlechte Laune habe. Tatsächlich habe ich Angst davor, dass meine Macken und Lauen, sprich mein ganzen Wesen zu Beziehungsproblemen oder dem Ende einer Beziehung führen könnten. Es ist mir klar, dass man nicht immer in allen Dingen einer Meinung sein wird, dass es unterschiedliche Vorstellungen über die gemeinsam verbrachte Zeit geben wird. Meine Vorstellung ist, dass eine Beziehung auch viel harte und manchmal auch vergebliche Auseinandersetzung mit dem anderen und auch sich selbst ist.
Dann denke ich wieder, dass ich mir da nicht so viele Sorgen machen sollte. Schließlich hat jeder seine Macken und niemand hat nur tolle Eigenschaften und das ein Mann mich nicht gleich wieder verlassen wird bloß weil ich mal rumspinne.

Herje - blödes Gedankenkarussell.

An die Ex-ABs - hattet ihr vorher auch solche Bedenken? Haben die sich teilweise bestätigt oder ist es dann doch halb so wild gewesen?
Ich hab, bevor ich urplötzlich in meine erste Beziehung stolperte, eigentlich nie dran gedacht wie es ist, eine Beziehung zu führen.
Und trotz meiner vielen Macken, es hat (zumindest die ersten Jahre) auch sofort wunderbar geklappt. Weil zu den Macken habe ich noch die Eigenschaft,extrem anpassungsfähig zu sein (um es mal positiv auszudrücken). Im Nachhinein gesehen, zu anpassungsfähig.
Konfliktscheu trifft es auch wohl. Wahrscheinlich war sie da genauso. Zumindest dachte ich nach 2 oder drei jahren immer noch: toll, wir hatten im Grunde noch gar keinen Streit .. aber wohl weil wir beide die Konflikte immer schön unter den Teppich kehrten.
Ist also sicher kein Tipp, wie du eine potentielle Beziehung angehen solltest ..

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