Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensatisch

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Tane_Aroha

Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensatisch

Beitrag von Tane_Aroha »

Servus,

ich bin neu hier im Forum und wollte nach einem heutigen Ereignis gleich mal die Möglichkeit nutzen, hier ein neues Thema zu eröffnen. Ich bin noch junge 22, trotzdem hinterlässt mein Hardcore-AB-Sein so langsam seine Spuren. Nach langer anonymer Lesezeit hier habe ich mich nun angemeldet, um mich der Tatsache meines Versagens bewusster zu werden und noch aktiver etwas daran zu setzen, es zu verändern.

Denn eigentlich ist mein Leben ziemlich geil. Ich würde ungern mit jemand anderem tauschen. Keine Beziehungs-, keine sexuelle Erfahrung zu haben, nie jemanden geküsst zu haben, ist natürlich ein eher deprimierender Aspekt, der meine sonst hohe Lebensqualität je nach Stimmungslage etwas einschränkt, zumal diese Gedanken nun ca. 8 Jahre fast täglich kommen. Vor 3 Jahren, kurz vor dem Abitur merkte ich dann endlich, dass stilles Warten und Hoffen nichts bringt, sondern man aktiv an sich arbeiten muss. Welten haben sich seitdem verändert, doch AB bin ich immer noch. Mein meiner Einschätzung nach gefährlich überhohes Selbstbewusstsein verkehrt sich oft wenn Frauen ins Spiel kommen fast ins Gegenteil und ich erkenne mich in manch Situation selbst nicht wieder.

Über die Ursachen des AB-Tums liesse sich vieles sagen, in diesem Thema möchte ich es aber nicht anschneiden. Fakt ist, ich hatte in meiner Jugend eine extreme Sozialphobie, die ich dann aber vollkommen allein überwunden habe, was mich stark geprägt. Ich weiß, dass ich durch eigene Anstrengungen in kleinen Schritten viel erreichen kann. Allein das letzte Jahr hat mich unglaublich weitergebracht - auch in Hinsicht auf das andere Geschlecht. Trotzdem gibt es natürlich immer wieder mal Rückschläge, bei denen etwas, was man eigentlich hinter sich gebracht zu haben glaubt, dann doch wieder zum Problem wird.

Wie auch heute: als Student hat man den Vorteil, trotz seines AB-Tums relativ schnell und leicht in Kontakt mit Frauen zu kommen. Eigentlich habe ich auch mittlerweile keine Probleme mehr mit ihnen zu kommunizieren. Tatsächlich habe ich sogar Gefallen am "Flirten" gefunden. Heute schien dies aber nicht der Fall zu sein.

Schauplatz war die Mensa. Normalerweise esse ich gemeinsam mit Freunden oder Bekannten oder setze mich zu Ihnen, wenn ich sie ansatzweise kenne. Hin und wieder ist man natürlich auch allein, setzt sich allein an den Tisch und isst seine Mahlzeit. Selten setzt sich jemand dazu, weil sonst nichts frei ist.

Heute jedoch setzte sich mir eine durchaus attraktive Studentin gegenüber, ohne dadurch durch fehlendes Platzangebot gezwungen worden zu sein. Sie lächelte nett und fragte, ob noch Platz sei. Mir fiel natürlich nichts besseres ein als zurückzugrinsen und "kein Thema" zu sagen - ein Begriff, den ich sehr verinnerlicht habe, aber nicht sehr schätze, hätte man im Nachinein betrachtet doch deutlich mehr herausholen können.

Während ich noch überlegte, ob ich sie ansprechen sollte und wie ich es tun sollte, kam sie mir mit einem "Guten Appetit" zuvor. Mein "Gleichfalls" war jedenfalls nicht sonderlich ermutigend für einen weiteren Gesprächsverlauf. So aßen wir schweigend unser Mahl, ich merklich dabei unwohl, weil mein Gehirn sich wieder tausende Gedanken machte, die jedoch nicht in Worten endeten: sei es nicht unhöflich, wenn ich sie anspreche? Sie möchte schließlich nur essen und nicht gestört werden, dachte ich mir und überlegte, was an dieser These stimme und was nicht. Im Nachhinein - ich nehme es eher mit Belustigung über mich selbst denn Enttäuschung - fallen einem natürlich tausende Möglichkeiten zur Gesprächseröffnung ein, im konkreten Fall bin ich als Hardcore-AB aber immmer total geistig abwesend.

Schon das letzte Jahr zeigte dies. Für einen AB vielleicht eher ungewöhnlich gehe ich sehr gern auf Parties und tobe mich auf den Tanzfluren aus, meist ohne sonderlich viel Alkohol konsumiert zu haben. Ganze 6-mal wurde ich im vergangenen Jahr von Frauen offensv angetanzt und angemacht, ganze 6-mal versagte ich total, indem ich nett zurücklächelte, aber weder sprach noch auf die körperlichen Avancen irgendwie einging. Es scheint mir, dass mir typische männliche Instinkte in solch Situationen fehlen. Ich erwarte immer irgendwie mehr, aber es passiert nichts. Die Frauen waren auch nicht unattraktiv oder so. Und wenn ich mich endlich löse und handeln möchte, ist es bereits zu spät. Schon bittter, wenn die Abgewiesene sich einen anderen sucht, nach 2 Minuten mit ihm rumknutscht und zu ihm nach Hause geht...

War ich anfangs noch tief enttäuscht über mich und hatte 3 deprimierende Tage danach, nahm ich die letzte solche Situation bereits sehr belustigend auf und war nach 5 Minuten drüber hin weg. Man kann ja schließlich auch etwas Positives mitnehmen: wenn die Frauen schon von sich aus ankommen, kann man ja nicht so unattraktiv sein. Tatsächlich finde ich mich selbst auch recht hübsch. Schön, wenn einem das bestätigt wird.

Doch zurück zur konkreten heutigen Situation: wir schwiegen uns also an und sie konnte mein Unwohlsein wohl förmlich spüren, packte ihren Nachtisch ein und verliess den Tisch, nicht ohne mir noch ein letztes aufmunterndes Lächeln zu schenken und sich zu bedanken, dass sie mir gegenüber sitzen durfte. Meine Worte "Kein Thema.Danke.Tschüss" waren denn natürlich auch wieder nicht sonderlich sympathiestiftend. Vor allem mein ständiger Drang zum Bedanken, in Situationen, wo es fehl am Platze ist, nervt mich langsam, läuft aber ziemlich automatisiert ab. Da wurde ich wohl übererzogen...

Im Nachinein mal wieder eine verpasste Chance, mit fremden Frauen zu kommunizieren. Macht doch fast jeder andere auch. Nur ich in diesem Fall nicht. Falls sich mal wieder eine solche Situation ergäbe, ist in mir nun immerhin eingebrannt, wie ich mich besser verhalten könnte.

Soweit also zu meinem heutigen Ereignis, dass ich mal rauslassen musste. Schreibend verarbeitet man sowas am Besten. Nicht, dass es eine riesige Enttäuschung wäre, aber über noch so kleine Rückschritte möchte ich mir Gedanken machen um sie abzustellen.

Vielleicht möchte ja der ein oder andere diese Situation kommentieren oder hat gar Hilfe für mich. Im Forum werde ich mich sicher noch häufiger melden und wünsche uns noch ein "Frohes Neues Jahr", indem die Wünsche der ABler Wirklichkeit werden. Ich sehe mich nach 3 Jahren harter Arbeit an mir selbst dem recht nahe, aber ein wenig muss noch besser werden.

Einstweilen nicht aufgeben wünscht
Tane Aroha (was, natürlich für einen AB extrem unpassend, in neuseeländischer Maori-Sprache "Gott der Liebe" bedeutet ;))

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Vahram

Re: Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensati

Beitrag von Vahram »

Willkommen im Forum! :)

Pack diese Gedanken in die Mülltonne!
Du hättest einfach fragen können, was sie studiert usw.? Es hätte spielend leicht ein ganz lustiges Gespräch entstehen können.
Also wenn eine Frau schon so offensiv auf einen zukommt, dann sollte lockerer Small Talk doch das mindeste sein,oder? ;)
Eric_the_Phantom

Re: Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensati

Beitrag von Eric_the_Phantom »

Viele ABs hier fühlen sich ähnlich einem Stürmer beim Fussball, der nie einen Ball zugespielt bekommt und daher auch nie ein Tor macht.

Du bist eher der Stürmer, der dauernd prima Pässe in den Lauf gespielt bekommt, aber nicht den Mumm hat, aufs Tor draufzuschiessen. Einfach versuchen, einer geht sicher mal rein. ;)
alecfish

Re: Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensati

Beitrag von alecfish »

Eric_the_Phantom hat geschrieben:Viele ABs hier fühlen sich ähnlich einem Stürmer beim Fussball, der nie einen Ball zugespielt bekommt und daher auch nie ein Tor macht.

Du bist eher der Stürmer, der dauernd prima Pässe in den Lauf gespielt bekommt, aber nicht den Mumm hat, aufs Tor draufzuschiessen. Einfach versuchen, einer geht sicher mal rein. ;)
toller Vergleich :lol: aber was ist,wenn man diese Bälle nicht bekommt?!? Dann muss man sie sich selbst erlaufen,oder? :oops:
Stephan1977

Re: Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensati

Beitrag von Stephan1977 »

Da wird einigen, wohl leider auch mir, nichts anderes übrig bleiben als die Bälle selbst zu erlaufen.

Ich glaube ganz nüchtern betrachtet, wenn nicht geraden noch eine Sozialphobie im Hintergrund ist, habe wir nur ein Problem, das man bei tausend anderen Dingen im Leben auch hat. Was man noch nicht gelernt und geübt hat fällt einem eben schwer und man macht am Anfang viele Fehler.
Gegenüber den meisten anderen Dingen im Leben kann man leider das Flirten und was sonst noch so zur Partnerfindung gehört leider nicht zuerst zuhause im Wohnzimmer so lange üben bis es klappt und daraus ergibt sich erst die AB Problematik.

So jetzt habe ich wohl etwas mit Steinen geworfen, obwohl ich selbst noch im Glashaus sitze :)
NBUC
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Re: Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensati

Beitrag von NBUC »

alecfish hat geschrieben:
Eric_the_Phantom hat geschrieben:Viele ABs hier fühlen sich ähnlich einem Stürmer beim Fussball, der nie einen Ball zugespielt bekommt und daher auch nie ein Tor macht.

Du bist eher der Stürmer, der dauernd prima Pässe in den Lauf gespielt bekommt, aber nicht den Mumm hat, aufs Tor draufzuschiessen. Einfach versuchen, einer geht sicher mal rein. ;)
toller Vergleich :lol: aber was ist,wenn man diese Bälle nicht bekommt?!? Dann muss man sie sich selbst erlaufen,oder? :oops:
Der Vergleich hinkt da, wo wenn man die Bälle nicht von Partnern zugespielt bekommt, sie sich eben gegen deren Willen auch unkooperativ vom Gegner holen kann. Zumindest sollte er da hinken.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
Schmetterlingstraum

Re: Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensati

Beitrag von Schmetterlingstraum »

Hallo Tane_Aroha,

Auch wenn das jetzt kein hilfreicher Tipp ist: Ich kann das so gut nachvollziehen. Ich hatte in der Mensa auch mal eine ähnliche Situation, über die ich mich wochenlang geärgert habe.
Allerdings hast du bei der Frau aus der Mensa - im Gegensatz zu denen aus den Clubs - ja zumindest eine halbwegs reelle Chance, sie da oder anderswo auf dem Campus vielleicht wieder zu sehen. Je nachdem, an was für einer großen Uni das ist, ist das zwar vielleicht sehr, sehr unwahrscheinlich, aber dennoch nicht unmöglich. Und da kann es ja nicht schaden, dass du dir schonmal überlegst, was du dann sagst/machst, wenn du sie wieder siehst. Wenn du dir das vorher genau zurechtlegst, bist du vielleicht dann nicht so überrumpelt. Und wenn sie dich wirklich nett fand, wird sie dann ja hoffentlich auch positiv darauf reagieren.
Temron

Re: Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensati

Beitrag von Temron »

Sowas passiert doch den besten mal. Sei nicht deprimiert, sondern lern daraus für das nächste mal, wenn dir sowas passiert. Falls du sie nochmal siehst, sag ihr doch einfach, dass es dir leid tut, dass du letztes mal so reserviert warst, weil [insert Grund here]. Wie der User über mir schon sagte, wenn sie dich wirklich nett fand, dann kriegst du auch noch ne zweite Chance.
pick-up-AB

Re: Aus dem alltäglichen Versagen eines ABs: Frau am Mensati

Beitrag von pick-up-AB »

Wenn du das nächste mal in einer ähnlichen Situation bist, dann sag dir innerlich erstmal:"ICH will von dieser Frau NICHTS! SIE kam zu MIR! ICH versuche ihr nicht zu gefallen!"
Klingt hart aber tu das solange bis du es selbst glaubst. :)
Ich weiss auch je heißer sie aussieht (du kennst sie ja noch nicht) desto eher wirst du dir jedesmal wenn du dir das innerlich sagst selbst eine klatschen.

Fang an zu betrachten, dass SIE sich für dich qualifiziert. Wenn du dort sitzt und sie kommt an, ist das was dich bedrückt das Gefühl du müsstest jetzt was cooles, lustiges, schlaues sagen, damit du ihr gefällst.... FALSCH!

Lass sie dir egal sein und erkenne, dass du mir ihr redest wie du mit Millionen Menschen reden könntest. Sie ist ein Mensch und keine Sex-Göttin, der du niemals gerecht werden könntest.

Ich verstehe deine Situation natürlich nur zu gut, aber ich habe angefangen Kommunikation nicht mehr nach dem Gesprächspartner zu bewerten mit dem ich sie habe. Es sei denn natürlich sie ist ultraheiß, aber ich kann mich kontrollieren. Ich kann für mich absolut festhalten, dass ich es schaffe mir in den Kopf zu setzen, dass mir die Person bzw. das was sie über mich denkt völlig egal ist. Ich bin ich. Und ab dem Zeitpunkt lässt es sich wirklich lockerer reden.

Zum Thema Tanzen:

Ich war letztens in nem Club in Aachen, da lief mein Musikgeschmack Deephouse, Minimal. Aber wie das so ist in Aachen ist der Frauenanteil und dann noch speziell auf Partys mit dieser Musikrichtung relativ gering.
Ich habe mir vorher fest gesagt, ich gehe dort wegen der Musik und wegen der Lust aufs Tanzen hin. Tja und dann tanze ich da 4-5 Stunden und immer wieder werde ich angetanzt. Gegrinst habe ich eigtl durchgehend (war ein wenig bekifft) und tanzen kann ich auch recht gut. Ich fand das echt toll. Letztlich habe ich es 0 darauf angelegt und dann fehlte mir auch der Mumm dann voll drauf einzusteigen. Der Kumpel mit dem ich unterwegs war (absoluter Womanizer, mit ONS ohne Ende) guckt mich an und sein Blick sagt:"Alter!!! Dude!!! Das ist deine Chance LOOOOOS!"
Tja Kommunikation und verbales flirten ist nicht mehr mein Problem, aber direkt diese Körperlichkeit mit der Gefahr zurückgewiesen zu werden beim Versuch sie anzutanzen und das "ertappt" werden weil man sich das wohl nur eingebildet hat. Man man man ich bin schon echt n Psycho ;)