Antidepressiva

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ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Joker

Antidepressiva

Beitrag von Joker »

Hallo Leute,
ich wollte mal fragen was ihr von Antidepressiva haltet bei den meisten dürfte es ja in erster Linie ein Psychisches Problem sein, das nichts klappt die Angst ist einfach zu groß.
Mir wurde Aufgrund einer körperlichen Erkrankung die mich Psychisch in eine schwere Depression gestürzt hat das AD Venlafaxin verschrieben. Im Beipackzettel steht das es auch bei Sozialer Phobie hilft. Somit konnte ich zwei Fliegen mit einer klappe schlagen. Mir geht es Psychisch wieder gut ich bin optimistisch und meine Ängste sind auch viel besser. Ich kann endlich fremde Mädels Ansprechen ohne das die Angst micht total lähmt.
Ob Tablettenschlucken auf dauer so Sinvoll ist muss natürlich jeder selber enscheiden. Zwei absetzversuche sind bei mir leider gescheitert und die Angst und Depression kehrte zurück. Ich nehme täglich 75 mg ist die kleinste Dosis und komme damit super zurecht. Wenn man bedenkt das Frauen Jahrelang die Pille nehmen.
Andere rauchen und Saufen zur beruhigung, so gesehen kann man es denke ich mal ganz gut vertreten.

LG
Joker

ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Uhas

Re: Antidepressiva

Beitrag von Uhas »

Ich selbst nehme keine Antidepressiva, habe aber Menschen in meinem direkten Umfeld die es tun.

Als Übergangslösung finde ich sie sinnvoll, weil sie bei schweren Fällen ja dabei helfen können die Aufarbeitung bestimmter Probleme überhaupt erst angehen zu können. Schaut man sich die Risiken und Nebenwirkungen im Beipackzettel allerdings mal an, dann würde ich sie persönlich jedoch niemals auf Dauer nehmen wollen. Wäre ich auf sie angewiesen, würde ich alles in meiner Kraft stehende tun um sie wieder absetzen zu können. Hab aber auch generell eine "Immer nur so viele Medikamente wie unbedingt nötig und so wenige wie möglich"-Einstellung, der Pille stehe ich daher auch kritisch gegenüber.
grüner_apfel

Re: Antidepressiva

Beitrag von grüner_apfel »

Es gibt auch Menschen die ihre Antidepressiva nie werden absetzen können weil einfach bestimmte Prozesse im Körper nicht von alleine funktioneren. Meine Mutter ist z.B. so schwer depressiv, dass sie definitv nicht ohne Medikamente ein halbwegs normales Leben führen könnte. Natürlich sind die Nebenwirkungen nicht schön aber meist dann doch das kleinere Übel.
Man sollte die Medis sicher nicht leichtfertig nehmen, aber bei massiven Problem können sie einem das Leben schon wesentlich leichter machen.
StrangeGirl

Re: Antidepressiva

Beitrag von StrangeGirl »

Kommt auf das Krankheitsbild an, Joker. Ich nehme seit Jahren Antidepressiva ... ohne würde ich morgens gar nicht aus dem Bett kommen, geschweige denn einen Arbeitstag überstehen. Die Nebenwirkungen (Übergewicht, Lichtempfindlichkeit etc) sind zwar scheiße, aber ansonsten zahlt es sich aus: Stimmungsstabilisierung, gute Stoffwechsel-/Hormonregulierung, Blutzuckerwerte sind seitdem besser geworden.
Ich denke, man muss das Pro und Contra für sich persönlich und differenziert abwägen und sich dann entscheiden.
alone83

Re: Antidepressiva

Beitrag von alone83 »

Hallo,
ich nehme selbst auch Antidepressiva, nur noch eine Sorte und auch gering dosiert, aber einfach absetzen würde ich die niemals. Bestenfalls in Absprache mit Arzt und Psychotherapeut (sofern vorhanden). Es ist nervig das Zeug zu nehmen, man muss andauernd zum Arzt, um Rezepte zu bekommen und überhaupt. Aber andererseits, wenn es verhindert, dass ich wieder in den entsprechenden Einrichtungen lande...
Also, Nebenwirkungen hin oder her, aber ob es sinnvoll ist, abzusetzen, kann jeder nur selbst und in enger Rücksprache mit dem behandelnden Arzt entscheiden, denke ich
Joker

Re: Antidepressiva

Beitrag von Joker »

Wie schon geschrieben ich habe zweimal ausgeschlichen über einige Monate und war bis kurz vor Weihnachten wieder ganz ohne. Ich habe wärend der Einnahme ein eigenständiges Leben aufgebaut, habe mir eine Wohnung genommen, und mich von meiner Mutter gelöst was ich so warscheinlich nie geschaft hätte. Trotz dieser Positiven veränderungen bin ich leider wieder in die Depression gestürzt. Mitlerweile sehe ich ein das es zur Zeit einfach nicht ohne geht. 2013 werde ich jetzt durch nehmen, reduzieren werde ich vielleicht mal wieder auf eine Halbe tablette und schauen ob das auf dauer geht, aber absetzen werde ich so schnell nicht mehr.
Zu den Nebenwirkungen kann ich sagen, dass ich momentan bei 75 mg keine habe.
Als noch keine Erfahrung mit dem Medikament hatte habe ich 150 mg genommen, da habe ich stark geschwitz und hatte Potenzstörungen. Bei 75 mg ist das bei mir nicht der Fall eher im gegenteil.... ;) die Lust wird nicht mehr von der Angst gelähmt ich könnte mir jetzt wirklich vorstellen mit einer Frau zu schlafen.

Unterm Strich profitiere ich momentan mehr als das es mir Schadet.
Und selbst wenn sich meine Lebenserwartung verkürzen sollte, habe ich doch lieber ein paar Jahre weniger aber dafür eine schöne Zeit wie lebendig unter einer Depression begraben zu sein.
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Giebenrath
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Re: Antidepressiva

Beitrag von Giebenrath »

Vor Jahre nahm ich auch unterschiedliche Antidepressiva. Ich glaube nicht, dass mir das irgendwie geholfen hat. Mir wurden hohe Dosen verschiedener Antidepressiva verschrieben. Eine echte Wirkung konnte ich nie feststellen. Beim dritten Versuch war es dann endlich auch ein Medikament, dass nicht so stark sedierend wirkte. (Eigentlich ging es aber um Antriebssteigerung.)
Ich habe die Medikamente dann einfach abgesetzt, ohne Absprache. Es ist dann auch weiter nichts passiert.
Es klingt jetzt verharmlosend - naja ich schreibe jetzt noch mal "Bitte nicht nachmachen" dazu.

Wenn Antidepressiva nach wenigen Monaten nicht die gewünschte Wirkungen zeigen, dafür aber unerwünschte, ist sehr ratsam umzusteigen oder auszusteigen.
Das Auftreten von Wirkunge und Nebenwirkungen bei Psychopharmaka ist individuell verschieden, mitunter paradox.
Bei dir Joker scheint es ja keine Komplikationen zu geben.
Wenn man natürlich von vornherein nicht an eine positive Wirkung glaubt, kann man nicht mal auf den Placebo-Effekt hoffen.
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Darkfire

Re: Antidepressiva

Beitrag von Darkfire »

Einerseits hab ich Angst vor irrerversiblen Nebenwirkungen, andererseits würde mich dann noch unnormaler und als Psycho fühlen. Und wenn die bedrückenden Lebensumstände (AB-Tum, Einsamkeit) und keine Stoffwechselprobleme im Gehirn für die negativen Gedanken verantwortlich sind, weiß ich auch nicht ob Pillen die richtige Entscheidung sind.
Martin

Re: Antidepressiva

Beitrag von Martin »

Nach meiner Operation im März 2012 wollte man mir Antidepressiva andrehen. Ich habe im Krankenhaus eine Tablette genommen und als ich daheim war habe ich mir das Medikament von meinem Hausarzt nicht verordnen lassen.

Wenn jemand das Gefühl hat, das ihm Antidepressiva helfen, dann ist das in Ordnung. Ich habe keinen Bock darauf, solche Medikamente zu schlucken.

Meiner Psyche tut es gut, wenn ich jeden zweiten Tag Krafttraining mache. Medikamente zur Aufhellung der Stimmung will ich nicht einnehmen.
challenger81

Re: Antidepressiva

Beitrag von challenger81 »

Hallo,

ich nehme seit etwa 4 Monaten regelmäßig Antidepressiva. Eigentlich habe ich sie verschrieben bekommen, um etwas ruhiger zu werden, da ich selbst im Straßenverkehr durch meine berufliche und private Situation immer gereizter und durchaus auch aggressiver verhalten habe und ich deshalb einfach die Reißleine ziehen musste.
Und seitdem geht es mir deutlich besser. Zumindest von der Psyche her. Dass ich keine Freundin habe und in den nächsten 10 Jahren auch keine finden werde, ist mir relativ egal. Ich weiß, wie ich aussehe und was ich für einen sozialen Status ich habe. Ist mir seitdem aber egal.

Das Negative ist allerdings, dass ich den ganzen Tag über müde bin und mich auch nicht mehr wirklich zum Sport aufraffen kann, was ich sonst immer sehr gerne gemacht habe. Da ich aber auf keinen Fall wieder dick werden will, zwinge ich mich halt zu körperlicher Ertüchtigung.

VG
Solitude

Re: Antidepressiva

Beitrag von Solitude »

Hallo, die wirken wohl bei allen Leuten anders. Mir gab man mal ein halbes Jahr Flouxin, ein modernes, rezeptpflichtiges SSRI-Präparat, dessen Nebenwirkungen einen nicht gleich flachlegen - man wirkt also normal. Ca. 6 Wochen inkl. Übelkeit und starker Müdigkeit bis die Wirkung einsetzte. Rein emotionale Aufhellung des Gemütszustands ca. 50% gegenüber ca. 10% durch Johanniskraut. Allerdings keine kognitiven Veränderungen (dies sollte eigentlich eine begleitende Therapie leisten). Ich dachte immer noch in negativen Kategorien ohne dies auch genauso zu empfinden. Ich nahm 20% zu (von Untergewicht auf Normalgewicht). Ich empfand einen seltsamen Drang Fremde anzusprechen. Meinen Freunden schenkte ich mehr Vertrauen und ich wurde "offener". Mein Gehirn wurde kurzzeitig flexibler (daher nehmen es manche als Hirndoping) und ich weinte bei traurigen Filmen. Zwei Monate nach Absetzung war ich dann wieder auf dem alten emotionalen Level.
Fazit: könnte durchaus wirken, wenn man mit dem "Stigmata" klar kommt. Allerdings muss man auch seine Denkmuster bearbeiten, da das Medikament nur auf dem emotionalen Level hilft und Emotion und Denken sich wie ein Kreislauf beeinflussen.
Tirak

Re: Antidepressiva

Beitrag von Tirak »

Ich kann keine generelle Aussage darüber treffen, denn das muss jeder selbst rausfinden, ob es was bringt oder eben nicht!
Von Antidepressiva halte ich persönlich nicht so viel. Es hat für mich den Beigeschmack von blinden Rumstochern im Nebel. Genommen hatte auch schon welche, aber viel ist nicht draus geworden. Bei mir ergibt es auch keinen Sinn, da nichts konkretes von ärztlicher Seite vorliegt. Nur weil ich mir womöglich was einbilde, nehme ich auch keine mehr ein.
maybeiamdifferent

Re: Antidepressiva

Beitrag von maybeiamdifferent »

  • Lyrica
  • Risperidon
  • Citalopram
  • Opripramol
Das ist die Liste, die ich vor 10 Jahren mal hatte.
Wirklich gegen die Menschenangst und depressive Dekompensation geholfen hat keines davon damals.
Nur das Risperidon hat mir einen echt guten Schlaf geschenkt.

Den habe ich auch heute noch, obwohl ich von den Mitteln seither nichts mehr gesehen habe.

Nebenwirkungstechnisch waren die Dinger sehr unterschiedlich.
Bei Opripramol trat eine starke Dämpfung auf, teilweise bis zum Einschlafen mitten am Tag.
Lyrica hat mich damals zum Zittern gebracht, sobald die Dosis gesteigert werden sollte.
Die andren beiden waren praktisch wie Plazebo. Keine Ahnung, was in meinem Hirn fehlverdrahtet ist, dass das Zeug nichts auslöst.

Gut, und vorletztes Jahr hatte ich dann die unglückselige Begegnung mit Tavor.
Höllisch in seiner Wirkung und wahnsinnig in der Nebenwirkung.
Es löst bei mir jegliche Angst. Macht aus einem miesen Tag den besten meines Lebens, da es über jeden Zweifel ein "Scheissegal" streut.
Und ich wär fast nicht mehr weggekommen davon.
Als ich mich dabei erwischt habe, dass ich darüber nachdachte, wie ich an mehr von dem Zeug komme ohne meinen Arzt misstrauisch zu machen, hab ich die Reißleine gezogen.
Immerhin weiß ich jetzt, dass Benzo-Entzug, auch wenn ich die Dinger nur unregelmässig über sechs Monate genommen hab, deutlich härter ist als Nikotinentzug.
Maybi

Re: Antidepressiva

Beitrag von Maybi »

Vor einigen Jahren hatte ich auf nur ein paar Pillen eines SSRI eine schwere negative Reaktion. Diese Reaktion hat dazu geführt, dass mein Leben fast still stand und es mir teilweise so beschissen ging, dass ich diese Tabletten nicht mal meinen schlimmsten Feinden andrehen würde. Ich bin immer noch nicht wieder 100% gesund. Der größte Fehler, den ich in meinem Leben je gemacht habe!

In meinem ganzen Leben, würde ich nie, nie wieder zu einem dieser Mittel greifen. Ich kenne kaum ein gefährlicheres Medikament als SSRIs und SNRIs. Diese Medikamente sind indiziert bei schweren Depression (siehe z.B. Posting von grüner_apfel), ansonsten haben sie die Wirksamkeit eines Placebos. Und letzteres hat keine Nebenwirkungen.

Falls jemand diese Tabletten absetzen möchte, tut es NIEMALS von heute auf morgen ("cold turkey"), sondern, je nach Dauer der Einnahme, in kleinen Schritten (z.B 10% Regel).

Eine Reaktion oder Absetzsymptome können derart verheerend sein, das kann sich kein gesunder Mensch auch nur annähernd vorstellen. Zudem lösen sie keine Probleme, sie verschleiern sie. Bevor jemand zu dieser "Arznei" greift, sollte er alle anderen Lösungsansätze ausprobiert haben.
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Giebenrath
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Re: Antidepressiva

Beitrag von Giebenrath »

maybeiamdifferent hat geschrieben:Gut, und vorletztes Jahr hatte ich dann die unglückselige Begegnung mit Tavor.
Ich hatte mal auch ärztlichen Anweisung eine Dosis von 8 mg. Hat auch kaum geholfen, ist aber bestimmt bestimmt super, wenn man nachmittags nicht einschlafen kann.
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emotion

Re: Antidepressiva

Beitrag von emotion »

Ich nehme seid 2008 Antidepressiva und ich muss sagen,auch wenn es sich vielleicht überzogen anhört,es hat mir das Leben gerettet.
Heute ist meine Dosis geringer,aber ich gehöre zu den Menschen,die es wohl nie ganz absetzen werden können. (Hab es mal versucht..fragt nicht!) Mein Hausarzt meinte das in meinem Gehirn bestimmte Stoffe zu wenig produziert werden und die Medikamente einen Ausgleich schaffen.

Ich schäme mich auch nicht dafür.Wieso auch?Hab ja kein Schild umhängen auf dem es draufsteht.
Andere müssen ihr Leben lang Insulin nehmen und ich eben meine "Helferlein".
Trallalalala

Re: Antidepressiva

Beitrag von Trallalalala »

Joker hat geschrieben:Hallo Leute,
ich wollte mal fragen was ihr von Antidepressiva haltet bei den meisten dürfte es ja in erster Linie ein Psychisches Problem sein, das nichts klappt die Angst ist einfach zu groß.
Mir wurde Aufgrund einer körperlichen Erkrankung die mich Psychisch in eine schwere Depression gestürzt hat das AD Venlafaxin verschrieben. Im Beipackzettel steht das es auch bei Sozialer Phobie hilft. Somit konnte ich zwei Fliegen mit einer klappe schlagen. Mir geht es Psychisch wieder gut ich bin optimistisch und meine Ängste sind auch viel besser. Ich kann endlich fremde Mädels Ansprechen ohne das die Angst micht total lähmt.
Während depressiver Phasen habe ich auch AD genommen. Sie halfen mir dabei wieder zu funktionieren, im Sinne von "den täglichen Pflichten" nachgehen. Irgendein Problem lösten sie nicht. Schon gar keines bei Frauen. Liegt aber vermutlich daran dass ich keine Ängste hatte oder mir irgendwas einredete sondern einfach nur objektiv uninteressant für die meisten Frauen war (und bin).

Um wildfremde Mädels anlabern zu können müsste ich wohl harte Drogen einwerfen. :mrgreen:
Maybi

Re: Antidepressiva

Beitrag von Maybi »

emotion hat geschrieben:Ich nehme seid 2008 Antidepressiva und ich muss sagen,auch wenn es sich vielleicht überzogen anhört,es hat mir das Leben gerettet.
Heute ist meine Dosis geringer,aber ich gehöre zu den Menschen,die es wohl nie ganz absetzen werden können. (Hab es mal versucht..fragt nicht!) Mein Hausarzt meinte das in meinem Gehirn bestimmte Stoffe zu wenig produziert werden und die Medikamente einen Ausgleich schaffen.

Ich schäme mich auch nicht dafür.Wieso auch?Hab ja kein Schild umhängen auf dem es draufsteht.
Andere müssen ihr Leben lang Insulin nehmen und ich eben meine "Helferlein".
Wie hast du denn abgesetzt? Und wie war der Vergleich zwischen den Symptomen vor der Einnahme der ADs und denen, die danach eingetreten sind?
Was die meisten Menschen nicht wissen, ist, dass zu negativen Reaktionen und Absetzsymptomen auch schwere Depressionen gehören können und dann wird von den Ärzten meist direkt gesagt:"Das sind die alten Problem, die da wiederkommen. Sie müssen die Medikamente wohl ihr Leben lang nehmen". Das Schlimmste an der ganzen Sache ist, dass ca. 95% aller Ärzte keinen blassen Schimmer von ADs haben.
Tirak

Re: Antidepressiva

Beitrag von Tirak »

Maybi hat geschrieben:
In meinem ganzen Leben, würde ich nie, nie wieder zu einem dieser Mittel greifen. Ich kenne kaum ein gefährlicheres Medikament als SSRIs und SNRIs. Diese Medikamente sind indiziert bei schweren Depression (siehe z.B. Posting von grüner_apfel), ansonsten haben sie die Wirksamkeit eines Placebos. Und letzteres hat keine Nebenwirkungen.
Wo ich es gerad lese, interessant wie unterschiedlich das Ärzte wohl so handhaben. Bei mir sollte laut deren Aussage keine schwere Depression vorliegen. Trotzdem hab ich SSRI mitbekommen. Es ist aber auch blöd, dass man anscheinend nicht in der Lage, genau festzustellen, ob überhaupt bei den Botenstoffen etwas abnormal ist. Oder es ist vermutlich zu teuer und zu umfangreich, keine Ahnung.
Maybi

Re: Antidepressiva

Beitrag von Maybi »

Das größte Problem ist, dass der Einsatz von ADs und deren Wirkmechanismus bis heute teilweise auf Theorien beruht. Man weiß im Grunde nicht, wie exakt sie funktionieren und warum sie helfen oder auch nicht.
Soweit ich weiß, kann man die Menge an Botenstoffen im Hirn nicht messen. Höchstens nach dem Tode. Dazu kommt jedoch, dass man nie exakt feststellen kann, wie die Botenstoffe individuell aufeinander einwirken und welche Balance überhaupt "richtig" ist.

Ich kenne Menschen, die haben SSRIs für Schmerzen bekommen, z.B. im Kiefer. Sie werden also nicht nur bei Depressionen oder Angststörungen verschrieben.