Stempel auf der Stirn-"Allein"

[Skadi]

Wenn ich jemanden erzähle oder gefragt werde, was ich so gemacht habe, kommt gleich die Frage: alleine?! Ist das so ein Verbrechen? Komme ich den Außenstehenden so kommisch vor?

Hallo ozeano,
das ist mir bisher so noch nicht passiert. Allerdings war ich bisher auch noch nie alleine im Urlaub, und erzähle auch sonst nicht viel von meinen sonstigen Unternehmungen. Wenn die Frage, ob ich allein "weg" war oder etwas Bestimmtes unternommen habe, tatsächlich mal kam, dann ohne irgendwelche Verwunderung oder Vorwurf.
Auch ich habe andere schon gefragt, ob sie z.B. alleine in den Urlaub fahren oder alleine unterwegs waren, wenn sie mir von einer Reise erzählt haben. Allerdings nur aus echtem Interesse. Da ich bisher immer zu feige war, alleine zu verreisen, finde ich es bei anderen bewundernswert und hoffe, dass mich das dazu motiviert, es selber auch zu tun.

Natürlich ist das besser mit jemanden anderen etwas zu unternehmen, aber wenn es nicht anders geht? Sollte man lieber zu Hause bleiben?

Nö, sicher nicht. Ich habe mich schon oft genug über mich selbst geärgert, dass ich Dinge, die ich gerne gemacht hätte, dann doch nicht getan habe, weil ich mich alleine nicht aufraffen konnte und es mir tatsächlich zu peinlich war, alleine etwas zu unternehmen. Schön blöd.

Außerdem - reisen mit anderen ist bestimmt geselliger und lustiger als alleine. Andererseits könnte ich mir denken, dass ein Urlaub ganz alleine u.U. wesentlich entspannter sein kann.

Ich habe zum Beispiel einer Freundin gegenüber erwähnt, dass ich gerne mal wieder für ein paar Tage ans Meer (Ost- oder Nordsee) fahren würde, woraufhin sie sofort Interesse bekundet hat, sich mir anzuschließen. Das ist einerseits erfreulich, andererseits weiß ich, dass meine ersehnten, stundenlangen, einsamen Strandspaziergänge damit dahin wären. Außerdem driftet dieser Vielleicht-Urlaub jetzt ohnehin in ein paar Tage Hamburg ab... Da war ich zwar noch nie, nur ist das so gar nicht das, was ich mir eigentlich vorgestellt hätte.

Aber abgesehen davon - stell Dir mal vor, Du hättest einen festen Freund oder sogar Ehemann und würdest alleine verreisen. Was würden Deine Bekannten da erst sagen??

[FrankBN]

. Ich habe mich schon oft genug über mich selbst geärgert, dass ich Dinge, die ich gerne gemacht hätte, dann doch nicht getan habe, weil ich mich alleine nicht aufraffen konnte und es mir tatsächlich zu peinlich war, alleine etwas zu unternehmen. Schön blöd.

Ja das kenn ich so gut .. und hey, dieses Jahr war ich ganz allein bei Rock im Park und es war einfach geil. Manchmal muß man einfach den eigenen Schweinehund überwinden!

[3Dog]

Kenne das nur zu gut, die schockierten normalos. "wie? Alleine?"
Als ob das unmöglich wäre.
Am liebsten würd ich Antworten: "ja alleine. Kannst du denn nichts alleine???"

Echt unfassbar, als bräuchten manche konstant ne Eskorte wenn sie einen Fuß vor die Tür setzen....

Ich bin nach den Jahren sehr schmerzfrei was das Solo ausgehen angeht: Kino, Café, Restaurant, reisen, Sport etc. Pp
Brauche dazu keinen sidekick. Und ich Brauch auch nicht zuhaus zu vergammeln nur weil die normalowelt es nicht auf die Kette bekommt, dass es Alleinstehende gibt.

Aber in letzter zeit seh ich öfter mal andere, die alleine was unternehmen. Leider nur andere Männer...

[Giebenrath]

Wenn ich alleine fortgehe, z. B. ins Kino oder irgendwo sonsthin unter Menschen, die ich nicht kenne, fühle ich mich dann noch einsamer als allein zu Hause.
Naja, vielleicht erhöht das ja auch den Leidensdruck.

[SelfEsteem]

Gewisse Dinge würden mir schlicht keinen Spass alleine machen. Restaurant gehört da wohl dazu. Auch im Kino war ich noch nie alleine, auch wenn da der Gesprächspartner während dem Film ja eigentlich entbehrlich ist; da müsste ich einen Film schon ganz unbedingt und sofort sehen wollen müssen.

Andere Dinge mache ich auch regelmässig alleine, u.a. Shoppen, da hab ich mir bisher noch nicht mal gross Gedanken gemacht, dass das "sozial inadequat" sein könnte.

Das mit dem "scheiss drauf, was andere denken, ich hab hier meinen Spass" funktioniert bei mir letztlich wohl bloss begrenzt. So ganz egal, wie man bei anderen ankommt, ist es einem doch nie (jedenfalls dann nicht, wenn man sich zum Egalsein zwingen muss...). Es ist so, wie wenn man nicht an den blauen Elefanten denken will
Das soll jetzt nichts gegen jene Leute sein, die sich tatsächlich so fest für eine Aktivität an sich begeistern können, dass sie die Welt um sich herum vergessen. Aber viele Aktivitäten sind für mich wohl doch erst in (wohlgemerkt angenehmer) sozialer Begleitung reizvoll.

[desesperanzado]

Gewisse Dinge würden mir schlicht keinen Spass alleine machen. Restaurant gehört da wohl dazu. Auch im Kino war ich noch nie alleine, auch wenn da der Gesprächspartner während dem Film ja eigentlich entbehrlich ist; da müsste ich einen Film schon ganz unbedingt und sofort sehen wollen müssen.

Stimmt, als ich zuletzt alleine im Restaurant war, war das irgendwie blöd. Das war aber auch das einzige, was in den 2 Wochen alleine auf der Ferieninsel einige Flugstunden entfernt irgendwie komisch war

[NBUC]

Aber die Dinge, welche man alleine machen würde sind dann andere, oder oft eher eine Teilmenge von dem, was man zu zweit machen würde.

[DannyDark]

Mir Kommt es auch so vor als würde auf meiner Stirn etwas stehen wie "Allein" oder "Single"...

[DJones82]

Nagut..der Stempel "Single" wäre ja nicht so wild...der Stempel "kriegt nie eine ab" ist da schon sehr viel deutlicher....

[ABtutsoweh]

. Ich habe mich schon oft genug über mich selbst geärgert, dass ich Dinge, die ich gerne gemacht hätte, dann doch nicht getan habe, weil ich mich alleine nicht aufraffen konnte und es mir tatsächlich zu peinlich war, alleine etwas zu unternehmen. Schön blöd.

Ja das kenn ich so gut .. und hey, dieses Jahr war ich ganz allein bei Rock im Park und es war einfach geil. Manchmal muß man einfach den eigenen Schweinehund überwinden!

Vollste Zustimmung. Wenn ich am Wochenende was alleine geplant habe, weil ich mal wieder niemand zum Mitkommen begeistern konnte, flüstert mir morgens nachdem der Wecker geklingelt hat, auch stets der innere Schweinehund zu: „Ach komm, bleib zu Hause, was sind deine Pläne schon wert, wenn du sie ganz alleine in die Tat umsetzen musst. Außerdem wirst du der einzige sein, der alleine unterwegs ist und alle werden dich deshalb schief anschauen“ Ich kann mich nach Überwindung des inneren Schweinehundes an keinen einzigen Fall erinnern, an dem ich es am Abend wenn ich zurückgekehrt bin, bereut hätte, alleine losgezogen zu sein. In den zum Glück eher seltenen Fällen, in denen der innere Schweinehund die Oberhand behält und ich den Rest des Tages vorm TV oder am PC verbracht habe, lege ich mich dagegen am Abend immer mit einem „Wieder mal nen Tag verschenkt“-Gefühl ins Bett. Eine Unternehmung kann mit Freunden oder einer Partnerin sicherlich noch mehr Freude bereiten, wenn es aber nur die Auswahl zwischen alleine losziehen und gar nicht losziehen gibt, ist meiner Meinung nach eigentlich immer die erste Alternative vorzuziehen.

Mittlerweile macht es mir unterwegs eigentlich auch gar nichts mehr aus, darauf angesprochen zu werden, dass ich ohne Begleitung bin. Vor meinen Arbeitskollegen reagiere ich auf die Frage „Alleine ??“ aber immer wieder peinlich berührt und habe das Gefühl mich dafür in irgendeiner Form rechtfertigen zu müssen, um nicht als Sonderling dazustehen. Behaupte dann ab und zu schon auch mal es wäre jemand dabei gewesen, obwohl das gar nicht stimmt.

[FrankBN]

. Ich habe mich schon oft genug über mich selbst geärgert, dass ich Dinge, die ich gerne gemacht hätte, dann doch nicht getan habe, weil ich mich alleine nicht aufraffen konnte und es mir tatsächlich zu peinlich war, alleine etwas zu unternehmen. Schön blöd.

Ja das kenn ich so gut .. und hey, dieses Jahr war ich ganz allein bei Rock im Park und es war einfach geil. Manchmal muß man einfach den eigenen Schweinehund überwinden!

Vollste Zustimmung. Wenn ich am Wochenende was alleine geplant habe, weil ich mal wieder niemand zum Mitkommen begeistern konnte, flüstert mir morgens nachdem der Wecker geklingelt hat, auch stets der innere Schweinehund zu: „Ach komm, bleib zu Hause, was sind deine Pläne schon wert, wenn du sie ganz alleine in die Tat umsetzen musst. Außerdem wirst du der einzige sein, der alleine unterwegs ist und alle werden dich deshalb schief anschauen“ Ich kann mich nach Überwindung des inneren Schweinehundes an keinen einzigen Fall erinnern, an dem ich es am Abend wenn ich zurückgekehrt bin, bereut hätte, alleine losgezogen zu sein. In den zum Glück eher seltenen Fällen, in denen der innere Schweinehund die Oberhand behält und ich den Rest des Tages vorm TV oder am PC verbracht habe, lege ich mich dagegen am Abend immer mit einem „Wieder mal nen Tag verschenkt“-Gefühl ins Bett. Eine Unternehmung kann mit Freunden oder einer Partnerin sicherlich noch mehr Freude bereiten, wenn es aber nur die Auswahl zwischen alleine losziehen und gar nicht losziehen gibt, ist meiner Meinung nach eigentlich immer die erste Alternative vorzuziehen.

Mittlerweile macht es mir unterwegs eigentlich auch gar nichts mehr aus, darauf angesprochen zu werden, dass ich ohne Begleitung bin. Vor meinen Arbeitskollegen reagiere ich auf die Frage „Alleine ??“ aber immer wieder peinlich berührt und habe das Gefühl mich dafür in irgendeiner Form rechtfertigen zu müssen, um nicht als Sonderling dazustehen. Behaupte dann ab und zu schon auch mal es wäre jemand dabei gewesen, obwohl das gar nicht stimmt.

Hab mich gerade entschlossen morgen allein Ski zu fahren. Ist aber auch ne Sache die man allein sehr gut machen kann. So muss ich auf keinen und niemand muss auf mich warten. Na ja, meist wäre wohl ersteres der Fall

[Lucilla]

Alleine Dinge zu unternehmen, kann auch ein Zeichen von Stärke sein.
Es gibt Leute, die sind so kommunikativ, dass sie oft alleine weggehen, aber nie lange alleine bleiben, weil sie sofort andere Leute kennelernen.
Mein Mitbewohner zum Beispiel ist schon mehrmals für längere Zeit alleine in Südamerika herumgereist, bzw. nur alleine hingeflogen, weil er da ja sofort ganz viele Leute kennengelernt hat. Er ist auch alles andere als einsam oder ein Loser ohne soziale Kontakte, sondern eher ein Alphatier. Und ich muss zugeben, ich war es, die ihn als erstes erstaunt gefragt hat: "Wie, ALLEINE?"

[DannyDark]

Nagut..der Stempel "Single" wäre ja nicht so wild...der Stempel "kriegt nie eine ab" ist da schon sehr viel deutlicher....

"Kriegt nie eine ab" steht bei mir wahrscheinlich auf der Stirn...