Neuling92 hat geschrieben: ↑18 Feb 2018 11:48
Was mich halt runterzieht in der Beziehung sind halt mehrere Punkte.
1. Die Apps sind in der Theorie eine einfache und unkomplizierte Art neue Leute/ den potentiellen Partner kennenzulernen. Für Leute die dort keinen Erfolg haben bricht also schonmal eine unkomplizierte und zeiteffiziente Methodik weg.
2. (eher Subjektiv) Frauen haben es durch diese Apps enorm einfacher. Einfach anmelden, ein Bild mit bisschen Ausschnitt und schon prasseln die Nachrichten/ Dates rein. Für jemanden der evtl. nicht auf der Suche nach einer Beziehung ist, sondern nur Nähe/ Bekanntschaften oder Spaß sucht, hat als Frau mit diesen Apps den 6er im Lotto gezogen.
3. (auch Subjektiv) ein Großteil hat auf diesen Apps Erfolg und findet über kurz oder lang einen Partner. Ich habe schon von vielen Leuten mitbekommen, die im Alltag aufgrund von Arbeit, Verein und anderen Verpflichtungen nichts gerissen haben, sich dort ausgelebt haben und nach einiger Zeit auch ihren Partner dort kennengelernt haben. Das zieht einen wie mich der offline wie online keinen Erfolg hat, natürlich noch mehr runter.
Eine hübsche Aufzählung. Und alles stellt sich auch ganz anders dar, wenn man ein paar andere Gesichtspunkte hinzuzieht.
zu 1. Es ist dann einfach und unkomplziert, wenn es auf diese Weise klappt. Also für dich zum Beispiel ist es nicht einfach und unkompliziert. Dann wären vielleicht doch andere Wege einfacher und unkomplizierter?
zu 2. Dass Frau mit diesen prasselnden Nachrichten oft recht wenig anfangen kann, wurde ebenfalls schon oft festgestellt. Ich zum Beispiel habe zwar einen Postkasten und freue mich über Liebesbriefe - aber irgendwie prasselt da nur die Werbung und Rechnungen. Sofern ich allerdings einen Kick davon bekommen würde, täglich 30 Briefsendungen zu bekommen, würde ich mich bei allen Läden und Gewinspielen der Welt anmelden. Qualitativ nützlichere Briefe kann ich dadurch aber nicht erwarten
zu 3. Wenn die Leute mehr "online suchen" als realiter, ist klar dass es dort auch gewisse Erfolgsquoten gibt. Ob die nun besser oder schlechter sind, als wen alle/die meisten sich wieder auf ihre real existierenden Möglichkeiten konzentrierten, ist reine Spekulation. Dazu bräuchte es entsprechende Erhebungen von Vor-Online-Zeiten m Verglecih mit heute. Damals hat sicher kaum jemand daran gedacht, über sowas Statistiken zu führen.
Meine Hypothese wäre: wenn man Aufwand/Ertrag irgendwie gegeneinander in Rechnung stellen würde, käme Offline zu Offline-Zeitenbesser, aber mindestens gleich weg. Man ist vielleicht nicht soviel in die Masse gegangen, sondern hat dafür konzentrierter enzelne Gelegenheiten ausgebaut. Weniger Leerlauf, weniger Frust.
Da ich mich aus diesem ganzen Online-Zeugs weitestgehend raushalte (nach früheren Experimenten und der Feststellung: das macht auf diese Weise ganz einfach keinen Spaß! Und ist ein verhältnismäßig hoher Aufwand für verhältnismäßig wenig Ergebnis - wobei ich an ONS nie aktiv interessiert war) und in entsprechend wenig online-affinen Kreisen verkehre, kann ich nicht beurteilen, ob es inzwischen wirklich nahezu geschlossen wirkende sozaiele Gruppen gibt, die ihre sozialen Beziehungen überwiegend bis ausschließlich in Abhängigkeit von Big-Data-Firmen organisieren. Falls ja: wenn es Spaß macht - also hinreichend einfach und unkompliziert wirkt: naja, wenn es sein muss, macht mal. Wenn es eher frustiriert: vielleicht bist du auch einfach nur auf für dich ungünstige Wege/soziale Gruppen fixiert.
Ansonsten: es ist wie es ist. Es hilft ja nichts, zu konstatieren, dass man mit dem, was man macht, nicht voran kommt, und keine Ansatzpunkte sieht, daran was zu ändern. Das einzige, was dann nahe liegt: was anderes machen.
Die Menschheit hat jedenfalls deutlich länger ohne online überlebt als bisher mit. Ergo: man kann - muss aber nicht.
lieschenmueller hat geschrieben: ↑19 Feb 2018 17:36
Ich wünsche mir, dass für Männer dieser Art mal ein adäquates Pendant zu Schlampe eingeführt wird.
Schlamper?
"Hirn in der Hose? "Schwanzgesteuert"? Gibt's ja schon. Ist nur nicht ganz so beleidigungstauglich, weil zu viele Silben. Tja die Damen, da darf der Feminismus dann auch mal linguistisch kreativ werden!
Solange es beiden Spaß macht, sollen sie doch. Die Welt kann etwas mehr Freude immer gut gebrauchen. Ich weiß immer gar nicht, was die Aufregung soll.
Vielleicht ist da unterschiedlich der Wunsch, das selbst wenigstens auch mal erlebt zu haben: 1 Monat, 30 Abenteuer. So wie man mal im Porsche gefahren sein will (aber möglichst, ohne den vorher kaufen zu müssen, denn so sehr braucht man das Teil auch wieder nicht).
Ansonsten kann es einem egal sein.
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