Hoppala hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 16:33
Schneeleopard hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 08:50
Hoppala hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 08:28
Nur für mein Verständnis: was genau löst hier gerade das Beleidigungsgefühl aus?
Da diskutieren Menschen ihre sie wirklich belastenden Probleme und jemand der eine andere
Meinung hat stellt ihre Diskussion aud das Niveau von im Sandkasten hängenden Kindern ..
Ohne allzu weit vom Threadthema abschweifen zu wollen - aber vielleicht ist es auch gar nciht
so weit davon entfernt?
Wir sind bei der unterschiedlichen Wahrnehmung von Gefühlen/Betroffenheiten anderer Menschen.
Also doch ziemlich dicht am Forenthema.
Hoppala hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 16:33
Ich sehe in dem kurzen Textchen von t385 nichts, wovon sich jemand getroffen fühlen müsste.
Kein böses Wort, keine Beleidigung. Kinder und Sandburgen sind für mich nicht negativ besetzt.
Richtig. Wenn du rein von der Logik und den Wortbedeutungen her argumentierst stimme ich
dir zu. Aber es gibt eine zusätzliche Ebene: Den Vorwurf des nichtaltersgerechten Verhaltens
bzw. härter formuliert der geistigen Zurückgebliebenheit.
Er schreibt, dass das was andere als für sie wichtig und relevant ansehen, in seinen Augen (und
da er keine Relativierung vornimmt, in den Augen aller) so unbedeutend wie der Bau von Sand-
burgen durch Kleinkinder für die Welt der Erwachsenen und würdigt damit diese Personen auf
die intelektuelle Stufe von Kleinkindern herab.
Hoppala hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 16:33
t385 so formulierte Meinung hat ebenso Berechtigung, wie die Teilnehmer, welche er meint,
Berechtigung haben, sich so auszudrücken und inhaltlich zu schreiben, was sie schreiben.
Richtig - denn Beleidigen zu dürfen gehört letztlich auch zu den Menschenrechten
Hoppala hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 16:33
Aber muss ich mir diese vermutete Absicht als Leser zu eigen machen? Zumal wenn mir diese Absicht
nicht zusagt?
Richtig - du musst garnichts. Allerdings gibt es sowas wie gesellschaftliche Konventionen wie man
solche Äußerungen bewertet und sie zu ignorieren stellt einen ausserhalb der Gesellschaft und man
zeigt damit deutlich autistische Züge.
Hoppala hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 16:33
warum sollte man sich von jeder hingeworfenen Meinung eines anderen beleidigt fühlen? Da steht ja
nicht "du XY bist ein armes Würstchen und ich bin sowieso besser als du, dich benutz ich nur zum
Fußabtreten." Also warum sowas freiwillig denken?
Nicht die Meinung des Anderen ist das Problem sondern seine nach der üblichen gesellschaftlichen
Konvention (bitte erspare uns dieses Thema!) öffensichtliche Beleidigungsabsicht. Er schreibt nichts
vom Würstchen oder vom Fussabtreter .. aber er drückt damit genau das aus.
Man könnte ebenso jetzt palavern das Würstchen sehr lecker sind und einen vor dem Verhungern
retten können und das Fussabtreter an jede Haustür gehören und auch was Positives sind, um dein
Beispiel umzudeuten.
Es geht also nicht um 'sowas freiwillig denken' sondern um 'die Absicht des Autors erkennen'.
Hoppala hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 16:33
So what? Kann man kurz drüber reflektieren - vielleicht ist ja was dran? - und dann nach Belieben als
merkwürdige Meinung ad acta legen.
Finde ich.
Klar kann man dies und das ist vielleicht der beste Umgang mit Beleidigungen. Nur nehmen Frauen solche
Beleidigungen als massive Störungen des Diskussionsklimas wahr und reagieren daher verschreckt bis zur
Flucht auf so einen Stil. Und damit sind wir bei der Überschrift: 'Nullchecker-MABs'.
Schneeleopard hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 08:50
Meine Frage zielte darauf ab: "Vielleicht hat ja jemand eine nachvollziehbare Antwort?"
Wenn du keine Antwort nachvollziehen willst, wird es auch nie eine für dich nachvollziehbare Antwort geben.
Schneeleopard hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 08:50
Die Frage selbst ist absichtlich so kurz und offen geschrieben. Für mich nachvollziehbare Antwort steht noch aus.
Vielleicht konnte ich jetzt etwas mehr Licht in dein Dunkel bringen.
Hoppala hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 16:33
Schneeleopard hat geschrieben: ↑14 Feb 2018 08:50
Also ich finde solche Sprüche menschenverachtend.
Welche Adjektive hast du denn dann noch für Folter oder Kinderarbeit übrig?
Das sind beides recht komplexe Themen und bei beiden halte ich die von dir nahegelegte Antwort
'menschenverachtend' für zu kurz gedacht und im Einzelfall sogar für heuchlerisch. Das ich beides
grundsätzlich und moralisch verurteile, hat damit nichts zu tun.
Aufgrund der bedauerlichen ökonomischen Verhältnisse ist Kinderarbeit in manchen Ländern die
einzige Alternative zu Kinderverhungern. Falls dich der Zusammenhang wirklich interessiert, rate ich
dir die Diskussion in Bolivien zu verfolgen. Dort hat man das 'Recht auf Kinderarbeit' in die Verfassung
aufgenommen und das unter einem indigenen 'linken' Kokabauer als Präsident.
Bei der Folter sehe ich es ähnlich. Solange andere die Dreckarbeit machen, kann sich leicht mit einem
guten Whisky in der Hand zurücklehnen und die Folter verurteilen. Ich habe mal in einer Doku dazu
einen Satz gehört, der bis heute mein Gewissen beschäftigt und mich davon abhält mich ebenso zu
verhalten: "Was würdest du tun, wenn das Leben aller in deinem Dorf davon abhängt, dass der Typ,
der dir gegenüber sitzt, dir eine bestimmte Information gibt?"