Ich habe das Buch heute mal in der Buchhandlung kurz in der Hand gehabt und ein wenig quergelesen, bevor ich zum Termin weiter musste. Also seine Kritik bezieht sich nur auf die Psychoanalyse und eben genau wegen dem Aspekt, dass der Therapeut dabei eher als Stimme aus dem Off agiert und im Gegensatz zu anderen Therapieformen nicht so wirklich präsent ist. Außerdem wird halt der Aspekt, den Zumsel schon angeführt hat, auch näher erläutert.
Durch die Analyse und das intensive Durcharbeiten der Vergangenheit kann wohl auch eine deutliche Verschlechterung eintreten, weil sich halt auch die negativen Muster immer mehr einschleifen würden und die Erinnerungen an die schlimmen Ereignisse wachgehalten würden. Das erinnert mich auch an einen Auszug aus einer anderen Quelle, wonach das Vergessen dahingehend wohl auch eine heilsame Funktion erfülle, gerade auch in Bezug auf emotionale Verknüpfung zu dem jeweiligen Trauma. Da wird auch ein Fall aufgezeigt, wo bei einem Patienten die Analyse durchgeführt wurde. Als Ergebnis zeigte sich für Andere, dass es ihm im Verlauf immer schlechter ging, bis er wohl ziemlich fertig war. Rausgeholfen hat ihn da nur noch ein Abbruch der Analyse und ein deutlicher Methodenwechsel, der aufgrund seiner schlechten Verfassung von aussen eingeleitet wurde.
Im übrigen werden auch etliche andere Therapiemethoden wohlwollend aufgezeigt (er beschreibt übrigens selbst die Tiefenpsychologische Therapie als die "kleine Schwester" der Analyse , aber führt den Paradigmenwechsel auch positiv aus. *
zu Hoppala*).
In Bezug auf Narzissmus wird darauf auch nochmal näher eingegangen. Was im Gegensatz zum Buch nicht in dem Artikel aufgezeigt wurde, war die Unterteilung von milden gut- und übersteigerten bösartigen Narzissmus. Während das eine wohl danach für jeden durchaus hilfreich sei, ist das andere eine schlicht pathologisch übersteigerte Variante davon. Es wird aber auch angeführt, dass Narzissmus allerdings allgemein eher negativ konnotiert ist. Er selbst zählt sich übrigens zu der harmlosen gutartigen Variante.
Was ich da an therapeutischer Arbeit von ihm lesen konnte, klang für mich eher unkonventionell. Irgendwie musste ich da ein wenig an die fiktive Figur Dr. House denken , obwohl ich glaube, dass dem das nicht ganz gerecht wird.
Soviel zum Buch.