Brax hat geschrieben:1) Eine Kommilitonin hat an der Bushaltestelle gewartet. Da kam ein Mann dazu, entblößte sein Geschlechtsteil und fing an, neben ihr zu masturbieren. Als sie es zu Hause ihrer Mutter erzählt hat, war die Antwort nur: "Was hast du denn getan, um ihn dazu zu provozieren? Der macht das ja nicht einfach so."
Da hat sie ja Recht. Ich mache sowas auch nur, wenn ich provoziert werde.
Brax hat geschrieben:3) Noch ein Beispiel, da gehts jetzt zwar nicht um Gewalt, aber darum, wie man Frauen für das Fehlverhalten (in dem Fall wurde das so gesehen) von Männern verantwortlich macht: In meiner Gemeinde gabs einen jungen Pfarrer, der, obwohl schon geweiht, dann doch eine Frau kennengelernt und diese geheiratet hat. Der Kommentar eines Gemeindemitglieds dazu: "Solche Frauen, die sich ausgerechnet an einen Pfarrer ranmachen müssen, das ist echt unanständig..." Dass diese Frau den Pfarrer ja wohl kaum zu einer Beziehung gezwungen haben dürfte und er sie genauso freiwillig geheiratet hat wie sie ihn, wurde dann wieder dezent unterschlagen.
Da kommt es auf die Umstände an. So besteht die Möglichkeit, dass die Frau ihm ständig hinterhergerannt ist und ihn irgendwann trotz Widerstand rumgekriegt hat. Dann wäre die Aussage schon verständlich. In vielen anderen Fällen natürlich nicht. Ohne den Hintergrund kann man das für den speziellen Fall nicht beurteilen. Im Allgemeinen verstehe ich natürlich, was du sagen willst.
Diese Ungerechtigkeit gibt es von beiden Seiten. Da gibt es wohl auch kein Geschlecht, das da besonders bevorzugt oder benachteiligt ist.