Mit "echter" Asexualität ist nach der derzeit verbreiteten Definition (nach AVEN, die haben da so ein bisschen die Definitionsmacht) eigentlich eine sexuelle Orientierung gemeint, d.h.: Man stellt im Lauf der Zeit fest, dass man kein Verlangen nach sexueller Interaktion hat, ohne dafür bestimmte Gründe angeben zu können (ebenso wie man feststellen würde, dass man lesbisch ist, oder wie Du festgestellt hast, dass Du auf Männer stehst). Also das wäre dann schon entweder angeboren oder halt frühkindliche Prägung.Tania hat geschrieben:Ich bin jetzt kein Experte für Asexualität, aber gehe mal im Einklang mit den meisten Quellen davon aus, dass asexuelles Verhalten oft nicht angeboren, sondern erworben ist.
Die Definition ist aber auch sekundär, weil es natürlich die anderen Fälle auch gibt:
Bei "einfach nie damit angefangen" bin ich mir allerdings unsicher. Gerade hier im Forum sieht man doch, dass viele Leute ebenfalls nie damit angefangen haben und es gerade drum besonders stark wollen ...? Ich habe mich jedenfalls damit beschäftigt, weil ich vermute, dass es auf mich zutreffen könnte, bin mir aber aufgrund mangelnder Beziehungserfahrung nicht sicher.Sei es durch negative Erfahrungen, sei es, dass man sich Sex abgewöhnt hat, oder dass man einfach nie damit angefangen hat.
Das klingt ... unschön. Aber dann ist eben auch dieser Hang zum Machtspiel ein großes Problem und nicht allein die Diskrepanz im Verlangen. Wer zu Machtspielen neigt, wird eben das nehmen, was sich anbietet, in diesem Fall dann Sex, das ist aber möglicherweise austauschbar ...Dummerweise hat sich in der Zeit diese "er kämpft, sie gewährt"-Hierarchie so etabliert, dass sie Sex nun schamlos als Machtinstrument missbraucht. Wenn er nicht tut, was sie will, fällt der monatliche Sex halt aus.
Hm, ich überlege grad, wie ich auf diese Vorschläge reagieren würde an ihrer Stelle. Therapeutische Hilfe - wenn man selber keinen Leidensdruck verspürt - würde ich mir auch nicht auf Verlangen anderer holen, das muss man schon aus eigenem Antrieb wollen. Bzgl. Affäre: Wenn ich die Bedürfnisse meines Partners nicht erfüllen kann, würde ich ihm nicht verbieten wollen, sich eine andere Sexgefährtin zu suchen, bzw. hätte auch nicht das Gefühl, dass mir das zustünde. Mit einer offenen Beziehung wäre ich also einverstanden, mir aber auch bewusst, dass ich dabei Verlassensängste hätte und dass sowas emotional sehr anspruchsvoll ist. Prostitution sehe ich sehr kritisch, da es meist auf Ausbeutung hinausläuft, und käme schwer mit einem Partner klar, der zu einer Prostituierten geht. Und Pornokonsum und SB ist seine Privatsache, wieso sollte ich ihm da reinreden? Allerdings, wenn er in meiner Gegenwart Pornos schauen wollen würde, die mich anekeln oder verstören, würde ich das selbstredend auch nicht wollen. - Also so im Abgleich finde ich auch, dass sie sich da ganz schön querstellt und wenig kompromissbereit ist, aber einige dieser Vorschläge würde ich halt ehrlich gesagt auch als Zumutung empfinden. Und da merkt man auch schon ein Stückweit, wie stark die Wahrnehmung, was angemessen ist und was nicht, voneinander abweichen kann an Stellen ...Weder hat sie sich therapeutische Hilfe geholt, noch hat sie die Anregung seiner Therapeutin, ihm Besuche bei Prostituierten oder eine Affäre zu gestatten, überhaupt erwogen, noch hat sie einer einvernehmlichen Trennung zugestimmt. Sogar Pornokonsum und SB durfte er nur bei sich zu Hause machen .... und kassierte dafür entsprechende Kommentare.
Und trennen kann er sich doch auch ohne ihre Zustimmung, wenn es ihm mit der Situation so schlecht geht?