Man kann zum Beispiel Lusthindernisse gemeinsam wegräumen. Die gibt es bei Paaren häufiger und kann man nicht als Einzelperson auflösen.Tania hat geschrieben: Ich finde das auch extrem suboptimal. Aber Dein Vorschlag bringt nach meinen Erfahrungen auch nix. Lust lässt sich kaum herbeidiskutieren.
Wieso das? Zum einen kann die Kommunikation dazu dienen, Bedürfnisse zu benennen und zu akzeptieren. Ist es nicht was schönes, gemeinsam mit dem Partner herauszufinden, was zu zweit viel Spaß macht? In Deinen Texten klingt es tendenziell so, als wenn es dem aktiveren Teil nicht zumutbar sei, auf die Signale des Partners zu achten und sich zurückzuhalten, wenn er/sie gerade keine Lust hat.Tania hat geschrieben:Und dem Passiven Platz lassen, führt nicht selten zur völligen Verleugnung der eigenen Bedürfnisse.
Das hat wohl gezeigt, dass ihr sexuell nicht zusammengepasst habt. Aber Du hast den Schritt gewagt, Dich zurückzunehmen. Es hat in dem Fall nicht funktioniert, aber das Ergebnis war nicht zwangsläufig und habt es wenigstens versucht. Was wäre die Alternative gewesen? Das Du zu 100% weiter die Aktive bleibst und die Frustration immer weiter steigt, weil auch Dir diese Einseitigkeit keinen Spaß mehr macht.Tania hat geschrieben: In den letzten Jahren meiner Ehe hatte ich das Vergnügen, selbst in so einer Situation zu stecken. Solange ich dann immer wieder Versuche gestartet habe, lief es halbwegs. Als ich irgendwann aufgehört habe, mich aktiv zu bemühen (man hat halt auch mal die Nase voll von dieser Einseitigkeit, insbesondere wenn es auch andere Probleme gibt), kam er alle 2 Monate mal. Mit ner 08/15-Nummer, die zu Ende war, wenn er fertig war.
Ich vermute mal, der letzte Satz ist ironisch gemeint.Tania hat geschrieben:Und ein Kumpel hat sich in eine asexuelle Frau verliebt. Nach knapp 2 Jahren Herantasten durfte er dann mal. Und inzwischen erhört sie ihn einmal monatlich, und es ist sogar von Zusammenziehen die Rede. Würde er nicht immer höhere Dosen Antidepressiva brauchen und seine Therapeutin ihn nicht förmlich anflehen, sich von ihr zu trennen, wäre alles bestens.
Ich unterschätze mit Sicherheit nicht den Leidensdruck. ABs kennen sehr gut das Gefühl, von einem geliebten Menschen nicht das zu erhalten, was man sich wünscht und erhofft. Aber auch bei Partnerschaften passiert das immer wieder. Auf Dauer killt das jede Beziehung, wenn grundlegende Bedürfnisse in einer Beziehung nicht gestillt werden. Es geht darum, praktikable Lösungen zu finden, denn zwei Menschen haben nie ein identisches Bedürfnisprofil. Man muss schauen, wie man als Team (ja, ich verwende das Wort gerne ) gemeinsam eine befriedigende Beziehung auf die Beine stellt. Das passiert nicht von alleine und ist kein Geschenk des Himmels. Es bedeutet Arbeit. Es muss aber auch klar sein, körperliche Nähe oder gar Sex zu einem Zeitpunkt zuzulassen, wo man sie nicht möchte, kann furchtbar sein. Und nicht jeder drückt seine Ablehnung immer deutlich aus, sondern versucht passiv mitzugehen, auch dem Partner zuliebe, wo aber die Frustration vorprogrammiert ist. Dann verbindet man irgendwann Dinge, die man sonst mit Spaß und Freude assoziiert, nicht mehr damit.Tania hat geschrieben:Unterschätze bitte nicht den Leidensdruck desjenigen, der immer wieder abgewiesen wird. Ein Korb von einer weitgehend Unbekannten ist wesentlich leichter zu verarbeiten als eine Zurückweisung durch den einzigen Menschen, den man wirklich will - und der einem emotional nahe genug ist, um.einen tief zu verletzen.