Reborn hat geschrieben:In letzter Zeit muss ich sagen, dass es mir wieder viel besser geht. Das AB Thema hat mich so vor ca. 5 Jahren als um die 30 war und Torschlußpanik bekam doch arg aus der Bahn geworfen. Damals habe ich alles mögliche versucht um attraktiv zu werden. z.B. abgenommen, bessere Klamotten gekauft, Sport gemacht, interessante Hobbys gesucht usw. Zwar fühlte ich mich auf eine Art besser, auf eine andere war ich aber auch total unglücklich. Und irgendwann merkte ich dann: Das bist nicht du, das erfüllt dich nicht. Da hab ich mich mit Pralinen und nem heißen Kakao auf die Couch gehockt und Playstation gezockt wie früher und es tat so unendlich gut. Endlich wieder ich sein, einfach kuschelig auf der Couch mein Nerd-Dasein fristen. Flugsimulator spielen, ab und zu was programmieren, Linux Server auf der Shell administrieren, Nachrichten von Freunden einfach nicht beantworten weil sie mich eh mehr nerven als sonstwas. Einfach wieder dieser Freak sein der alles alleine macht und für Frauen total uninteressant ist weil er weder sozial eingebunden, noch extrovertiert/offen, noch interessant aufgrund seiner Interessen ist.
Das bin ich. Und jetzt nach 5 Jahren bin ich irgendwo an dem Punkt wo ich sage: Und das ist auch gut so. Ich habe für mich erkannt, dass ich als der der ich tief im Herzen bin einfach für so gut wie keine Frau interessant bin und ich muss sagen: Jetzt ist es mir diesen Preis wert. Das ist der Preis dafür ich zu sein.
Ich bin ein Freiheitsliebender Mensch. Ich bin gerne in der Natur und zwar allein - ohne andere. Ich spare gerade auf eine Harley mit der ich nächstes Jahr Europa erkunden will. Und dabei kann ich niemanden gebrauchen. Und wenn ich Abends heim komm und es für Harley fahren zu spät ist dann zock ich PS4 und zwar bis ich schlafen gehe und ziehe mir gutes Essen und Scotch dazu rein. Und das mach ich allein.
Vielleicht ist es doch bei einigen von euch genauso. Vielleicht kämpft ihr gegen das was ihr wirklich seid an in der Hoffnung dadurch irgendwann zu einer Partnerin zu kommen. Aber das ist totaler Unfug. Man kann nicht vor sich selbst davon rennen. Man muss zu dem was und wer man ist stehen und bereit sein den Preis dafür zu zahlen. Ich habe in Bezug auf Frauen oder meinen Körper vielleicht kein großes Selbstbewusstsein, aber ich habe dafür andere Stärken. Ich bin ein selbständig denkender Mensch. Ich liebe die Wahrheit und Gerechtigkeit. Und wenn ich so über mich selber nachdenke: Diesen Teil von mir liebe ich. Da muss ich sagen: Im Vergleich zu anderen bist du auf dieser Hitliste ganz oben: Du bist ein selbst denkendes, freies Wesen. Bestimmt habt ihr auch solche Vorzüge. Vielleicht sollte man einfach diesen Wunsch nach Partnerschaft los lassen und radikal zu sich selbst stehen - radikal genießen wer man ist und wenn es für das andere Geschlecht noch so unanziehend sein mag.
Ich fühle mich jedenfalls jetzt viel viel besser.
Auch wenn dein Beitrag schon etwas älter ist, möchte ich mich auch mal dazu äußern.
Ich finde es sehr interessant was du da geschrieben hast und kann dich dabei total verstehen. Ich bin mir auch nicht mehr so sicher, ob sich das mit dem AB-Sein durch einen Partner bei mir irgendwann mal in Luft auflösen wird und mittlerweile weiß ich auch gar nicht mehr, ob ich überhaupt Lust auf eine Beziehung hätte. Natürlich gibt es da diese gesellschaftlichen Zwänge, dass man als Single nicht den gleichen gesellschaftlichen Stand hat wie in einer Partnerschaft (habe ich vermehrt schon bei meiner Mutter und Tante beobachten können) und es ist irgendwo auch blöd immer alleine auf Feiern aufzukreuzen und sich dumme Fragen von dummen taktlosen Menschen gefallen lassen zu müssen, aber natürlich kann man sich für solche Fälle Abhilfe schaffen, vorausgesetzt man hat das nötige Kleingeld
Vielleicht liegt es bei mir aber auch daran, dass für mich nichts mehr in dieser Welt einen echten Wert hat.
Man kann sich doch heutzutage alles für Geld kaufen, in Beziehungen wird gelogen, betrogen, verarscht, ist bei vielen Menschen auch mehr Mittel zum Zweck, es wird geheiratet, aber nicht weil man sich liebt, sondern weil ein Kind unterwegs ist. Von echten Freundschaften brauche ich gar nicht erst anzufangen, sind bei vielen auch nur Mittel zum Zweck, weil man sonst niemanden hat mit dem man weggehen kann und somit gibt man sich dann eben mit wenig zufrieden, obwohl man doch gar nicht auf einer Wellenlänge ist oder man belügt sich dann eben selbst und sagt, dass doch alles in Ordnung ist.
Dann gibt es noch die offenen und Dreiecks-Beziehungen von welchen ich gar nicht erst anfangen brauch. Kann auch nicht nachvollziehen wie man sich auf sowas einlassen kann.
Alle haben solche utopischen Vorstellungen an ihren zukünftigen Partner, aber niemand kann diese erfüllen. Und dann ist man enttäuscht, weil man keine/n Partner/in findet, dann wird aber wiederrum von Beziehungsexperten empfohlen seine Ansprüche auf gar keinen Fall runterzuschrauben. Ja was denn nun?
Ist aber auch scheiß egal, ob der Partner den Ansprüchen gerecht wird oder nicht, weil es sowieso in den seltensten Fällen ein Bund für die Ewigkeit ist, denn sobald etwas in der Beziehung nicht mehr stimmt (Partner wird krank oder übergewichtig oder....) ist sowieso Schicht im Schacht (soviel zum Thema "In guten wie in schlechten Zeiten"), denn dann nimmt man sich einfach den Nächsten, laufen ja auch genug rum.
Trotz allem gibt es dennoch ganz ganz wenige Menschen, die wirklich echt sind und bei denen man nicht das Gefühl haben muss irgendwie ausgenutzt zu werden. Leider sind diese so selten wie ein 6er im Lotto
Unterm Strich kann man also sagen, dass das schon eine ziemlich kranke Welt ist in der wir leben, eben eine Ellenbogen- und Spaßgesellschaft und ich kann jeden verstehen, der sich ausklingt. Amen