Hui, interessanter Thread! Ich habe mich ja schon eine ganze Weile nicht mehr zu Wort gemeldet und werde das wohl auch in naechster Zeit eher verhalten tun, da ich mich gerade im Ausland befinde, viel zu tun habe und meine Tastatur erkennbar keine Umlaute kennt
. Viel mitgelesen - Gewohnheiten legt man nicht einfach so ab, aber wem sage ich das? - habe ich aber in den letzten Monaten durchaus. Und das hier will dann doch nochmal 'raus'. Also, ab ans Eingemachte:
Erste Story: Vor drei oder vier Jahren im Sommer sprach mich eine junge Frau waehrend einer Zugfahrt in der Regionalbahn an (ja, die wohnte bestimmt in meiner Naehe). Wir kamen auch gut ins Gespraech, stiegen ohnehin an der selben Station aus und spazierten noch eine ganze weile lang plaudernd durch die Stadt. Sehr schnell wurdfen die Theman persoenlich: Familie, was studiert man, etc.. Die Situation war perfekt. Naja, fast. Direkt attraktiv fand ich sie nicht. Sie mich wohl schon, sonst haette sie das Ganze nicht eroeffnet. Das war mir auch klar. Schlussendlich wollte sie sich mit einer Freundin treffen, ich hatte noch Stunden Zeit, hab vergessen, was an dem Tag bei mir los war. Jedenfalls kein dringender Termin oder aehnliches. Die Freundin habe ich auch noch getroffen, die schaute mich
sehr misstrauisch an, was dem (dann recvht spontan beendetem) Treffen einen komischen Nachgeschmack gab. Allerdings hatte ich es vor dem Treffen auf diese Freundin sogar noch (wenn auch denkbar unelegant...) geschafft, Kontaktdaten zu tauschen. Kein Handy - da war ich seinerzeit de facto nie erreichbar, und ich wusste, ich wuerde das wegen der Geschichte nicht aendern, ich Gewohnheitstier. Also Mail (was natuerlich ein Fehler war). Facebook hatte ich damals noch nicht, gefragt hat sie natuerlich. Naja. Hab ihr dann sechs Monate (Ach ja nicht vergessen an der Stelle:
) spaeter eine Mail geschickt... Trommelwirbel.
Story zwei (die ich im Grunde mehr bedaure): Vor aehnlich langer Zeit war ich mit einer damaligen Kommilitonin, die ich auch schon seit gut zwei Jahren kannte, fuer eine halbe Woche in einer anderen Stadt auf einer hochschulpolitischen Veranstaltung. Wer das nicht kennt: Stress, Rumgebruelle, wenig Schlaf in ueberfuellter Turnhalle, Alkohol. Das sind so die Tags
. Jedenfalls machte sie mir - was ich erst
Jahre spaeter gepeilt habe - waehrend dieser ganzen Zeit immer wieder Avancen subtiler Natur. Leider standen dem zwei dinge entgegen: Erstens stritten wir uns, auf sachlicher Ebene, auch dauernd ueber irgendwelchen Kleinkram, und zweitens - fuer mich viel wichtiger - hatte sie zeitgleich mit einem anderen Teilnehmer von einer anderen Uni viel enger angebandelt. Und er natuerlich mit ihr. Er war quasi das komplette Gegenteil von mir: Lange Haare, dynamisch, handelte zuerst und dachte dann (was nicht immer schlecht ausging). Ich habe mich damals von Frauen noch per handschlag verabschiedet - von ihr am Ende des Wochenendes natuerlich auch (und gleich nochmal:
). Naja, ich mache mir bis heute recht erfolgreich vor, dass wir als Paar wohl nicht lange funktioniert haetten - siehe Streitereien wegen Kleinigkeiten. Ist ja nicht so, dass ich (wenn auch zeitlich verschoben nach spaeter) nichts fuer sie empfunden haette...
Wirklich bedauerlich ist aber, dass sie bis heute subtil nicht mehr so gut auf mich zu sprechen ist wie davor. Und das ist jetzt vier Jahre her. Davor waren wir recht gute Kumpelfreunde... Naja, sie wird jetzt wohl wegziehen. Eigentlich sollte ich da wohl noch irgendwas unternehmen. Als ob.
Ich wuerde es heute auch - im Kern zumindest - wieder so machen, wenn ich ehrlich bin. Ich bin kein Eroberer, werde ich in diesem Leben auch nicht mehr. Ich glaube, in den letzten Jahren einiges verbessert zu haben an meiner Lage, aber das liegt einfach ausserhalb meiner 'potentiellen Persoenlichkeit', um es mal so zu nennen. Der andere Typ war einer zu viel im Raum, und er war besser als ich - die beiden waren schon im Wortsinne auf Tuchfuehlung. Das wuerde ich heute nicht anders handhaben.
Ein Vorteil war sicher, dass ich sie lange kannte. Das faellt mir hier ueberhaupt auf: Wir ABs scheinen in sehr vielen Faellen den Weg ueber die Freundschaft zu brauchen. 'Mal eben spontan' ist eher nicht so drin, wie es ja bei Story eins der Fall war. Insofern habe ich mich hier auch in den (doch uebrraschenden...) 'Frau legt sich zu AB ins Bett'-Storys sehr gut wiedererkannt. Nicht, weil ich diese schonmal selbst erlebt haette - bei Weitem nicht. Sondern weil ich
exakt weiss, dass ich mich auch zur Seite drehen, dreimal schlucken und die situationsspezifischen Koerperfunktionen fuer die naechsten Stunden unter Kontrolle halten wuerde, waehrend ich selbstmitleidige Selbstreflexion betreibe. Ich waere da einfach total ueberfordert.
Ich bin inzwischen eigentlich recht selbstbewusst, habe Hobbys, die mich ausfuellen, einen stabilen und angenehmen Sozialkreis... Ich gehoere zu jener Sorte ABs, die ganz gutgelaunt durchs Leben gehen. Die Person meiner Traeume aber muesste ich laenger kennen, auesserlich attraktiv finden und es duerfte keinen Konkurrenzkandidaten geben. Im absoluten Idealfall haette ich dann auch noch einen relevanten Anteil an der Initiierung der Beziehung, um nicht ueberfordert zu sein, wobei ich mal uebergehe, dass ich mit solch einer aktiven Initiierung ja ebenfalls ueberfordert bin.
Sorry, musste jetzt sein.