Ich finde diese ganze Diskussion einfach vollkommen blödsinnig. Für mich als Mann steht außer Frage, dass (meine) Blicke sexuelle Belästigung sein können! Können, nicht (per se) sind. Es kann sexuelle Belästigung sein, Blicke können belästigend sein und Blicke können sexuell aufgeladen sein.
Von dem her steht es für mich außer Frage, dass wenn ich einer Frau lüstern auf die Glocken glotzen, genau weiß (oder zumindest stark annehme) dass sie es unangenehm findet, ich in ihr nur 2 wandelnde Melonen sehe und mich an ihr sonst nichts interessiert und trotz ihres Unmuts darüber weiter glotze, dass das dann absolut eindeutig sexuelle Belästigung ist.
Ich bin ja ein Mann, der sich um nen möglichst guten Umgang mit Frauen bemüht. Ich mag Frauen, ich finde (viele, aber bei weitem nicht alle bzw bei weitem nicht die Mehrzahl!) Frauen sexuell anziehend und finde einfach viele Dinge an Frauen toll und schätze viele Frauen, wegen ihrem Charakter, ihren Denkweisen, ihrem Intellekt. Deshalb will ich nicht, dass sich Frauen durch mich belästigt fühlen.
Aber trotzdem, trotz aller Wertschätzung, sind Frauen in erster Linie für mich sexuelle Wesen. Wenn ich eine attraktive Frau sehe, dann denke ich als erstes "oh mein Gott, ist sie schön und dieser Hüftschwung, da würde ich gerne...". Dass diese verklemmten Hühner (Anne Wizorek und Kolleginnen) die diesen hochgejazzten #Aufschrei etc ins Leben rufen, das alleine als sexuellen Übergriff ansehen würden, geschenkt. Diese kleine Minderheit hat für mich aber keine Bedeutung.
Genauso schlimm finde ich aber das Getue der Männer hier. "Man wird doch wohl noch dürfen..." – da wird auf dem scheinbaren Privileg, sich auf Kosten mancher Frauen unangenehm auf zu führen, herum geritten. Nein man wird nicht "wohl noch" gucken dürfen, wenn es die jeweilige Frau unangenehm belästigt!
Ich ziehe die Grenzen für mich dort wo ich der Frau nicht mehr die Möglichkeit gebe, Nein zu sagen oder zu signalisieren. Zu dem Beispiel: Einer Frau mit schönen Vorbau schaue ich natürlich gerne in den Ausschnitt, wenn ich aber merke oder glaube, dass es ihr unangenehm ist, schaue ich weg. Anderes Beispiel: Ich versuche auch mal nur nach 2 Minuten Gespräch an der Bar im Club ein Mädel zu küssen, wenn ich sie extrem anziehend finde, wenn sie aber zurück zieht oder ich sonst wie merke dass sie nicht will, lasse ich es. Ich finde, Belästigung hängt nicht davon ab, wie schnell man ran geht, wie offensiv man flirtet, wie lüstern man glotzt, wie schnell man auf sexuelle Themen kommt etc, sondern ob man damit okay ist, wenn sie das eben nicht will und ob man ein Nein oder einer Abfuhr akzeptiert. Deshalb ist es mir im echten Leben noch nie passiert, dass mich eine Frau als übergriffig, belästigend oder sonstwie bezeichnet hat oder mir eine empörte Abfuhr verpasst hat, egal wie offensiv ich sie angemacht habe, eben weil es für mich okay ist wenn sie nicht will und ich eben auch immer die Intention habe, nichts gegen ihren Willen zu tun.
Daher: Es zählt nicht die Handlung an sich, sondern die Intention. Ich kann eine Frau offensiv anbaggern – und sie trotzdem respektieren. Was dann auch bedeutet: Wenn ich merke dass meine, nennen wir es mal Zuneigung zu ihr, nicht erwidert wird, habe ich genug Respekt vor ihr, die Sache auch wieder ein zu stellen.
Mit dieser Haltung fahre ich recht gut und bin auch nicht gerade unbeliebt bei der Frauenwelt Dieser ganze Aufschrei und diese ganze Debatte ist aber trotzdem Bullshit hoch zehn. Anne Wizorek fühlt sich ja schon per se von jedem Flirt in ner Bar sexuell belästigt und was man unter dem #Aufschrei lesen darf, ist zu einem großen Teil schlimm, nämlich wenn es um sexistische Übergriffe wie Vergewaltigung oder ähnliches geht, aber zu einem anderen Teil auch nur absolut lächerlich, denn es gibt dort viele Beiträge, die nur daraus bestehen, dass ein verklemmtes Huhn es als schlimmste sexistische Herabwertung wahrnimmt, überhaupt eine Frau zu sein.
2 Beispiele:
Morgens beim Bäcker. Ich stehe in der Schlange, ein Typ drängelt sich vor. Ich weise ihn freundlich und ruhig darauf hin dass ich vor ihm dran bin, woraufhin ich auch direkt bedient werde. Keine große Sache. Beim Rausgehen fasst mich ein älterer Typ, der die Szene wohl beobachtet hat, völlig unerwartet am Oberarm an und sagt "Gut gewehrt, Mädchen! Gut gewehrt!" (ich war zu dem Zeitpunk 23 Jahre alt.)
Ich schüttle ihn nur entsetzt ab und verlasse den Laden sprachlos.
oder:
Als ich mit 13 meine erste Regel bekam waren wir auf einer Kanutour in der Wildnis. Der Freund meiner Mutter sagte, dass es aber schön sei, dass ich nicht so ein Drama daraus machen würde. Ich hatte überhaupt noch keine Erfahrung mit "meiner" Regel, die viele Jahre zu meinem Leben gehören würde, aber schon ein Maß. Das erfuhr ich als Gewalt und es fühlt sich heute noch genau so an.
Also Entschuldigung, aber diese Mädels haben einfach nicht mehr alle Latten am Zaun!
Da würde ich mit meiner Art, die bei dem ganz großen Teil der Frauen auf Zustimmung stößt, auch als mieser übergriffiger Sexist dastehen. Das schöne daran ist aber: Es juckt mich absolut nicht, es tangiert mich einfach gar nicht. Ich kann mir aussuchen, mit wem ich meine Zeit verbringe, daher werden solch Frauen einfach knallhart aus meinem sozialen Umgang entfernt. Ich gebe mich nicht mit unangenehmen Menschen ab (privat) oder fahre den Umgang auf ein rein professionelles Maß zurück (beruflich), also hab ich in meinen Freundeskreis keine sexualfeindlichen Emanzen oder sexistische Möchtegern-Patriarchen. Ich finde beide Sorten Mensch einfach nur nervig und schrecklich, wobei ich subjektiv der Meinung bin, dass die übergriffigen Testosteron-Machos und Berufs-Belästiger häufiger vertreten sind als die "schau mich nicht an, deine Blicke sind Vergewaltigungen!" – Aufschreierinnen. Von letzter Sorte habe ich bisher weniger als 10 kennengelernt, von ersterer Sorte in etwa das zehn- oder zwanzigfache.