SciFiGirl hat geschrieben:Mondstaub hat geschrieben:Das ist ja erschreckend... 10 Frauen finden Feminismus positiv und 10 Männer negativ. Ja, ne, ist klar.
Genau das habe ich auch gerade gedacht.
Ich bin generell dafür, dass alle Menschen - egal ob Männlein oder Weiblein, ob hell, dunkel, grün oder kariert - die gleichen Rechte und Pflichten haben. Das Problem ist, dass der Feminismus heute ja immer nur verteufelt wird, so als wolle die Frau die Herrschaft über den Mann erringen. Darum geht es aber eben nicht. Es geht um "Gleich"berechtigung. Dass dann immer wieder Frauen mit extremistischen Ansichten (und Extremisten gibt es auf dieser Welt ja in aller Couleur und zu allen Themen) herangezogen werden um diese Bewegung zu verteufeln ist traurig.
Ich denke, dass es hier garnicht mal um Extremisten so sehr geht. Wenn das Beispiel von Schweden weiter vorne im Thread schon angesprochen wird: Wie kommt es denn überhaupt soweit, dass dort von der überwiegenden Mehrheit der Feminismus als etwas positives, selbstverständlich erstrebenswertes, angesehen wird - selbst von den dortigen Männern? Es muss doch zumindest ein angemessenes gesellschaftliches Klima, ein Wir-Gefühl dort herrschen, dass die dortigen Männer es für für das kollektive Zusammenleben für die beste Lösung halten. Oder die Vertreter des Feminismus sind dort diplomatischer vorgegangen. Würde ja auch irgendwie Sinn machen...
Warm ist das in der Bevölkerung in Deutschland (vor allem bei den Männern) eher nicht so? Ich schätze, es liegt hier wirklich an der mangelnden diplomatischen Grundhaltung. Deutschland ist doch immer ein spießig-kleinkariertes Land mit viel Prüderie und preußischem Gehorsam gewesen, als die Frauenbewegung sich hier breit gemacht hatte. Da herrschten doch schon extreme Diskrepanzen die heutzutage immer noch stark auffallen, wenn Feministinnen auf ihre Kritiker treffen.
Leider kommt es in der öffentlichen Debatte permanent so rüber, als ginge es lediglich darum, Frauen gegen Männer aufzuhetzen. Oder freundlicher formuliert: Beide Geschlechter gegeneinander auszuspielen. Die Medien wirken dem eher nicht entgegen, sondern tun genau das Gegenteil und gießen gern mal wieder n bisschen Öl ins Feuer - besonders im Fernsehen:
Am besten lässt sich das anhand der Paygap-Debatte in Deutschland beobachten. Da wird dann anhand von Äpfel-Birnen-Vergleichen eine Differenz von 22 % zu den Männer-Löhnen errechnet und der Eindruck erweckt, Frauen würden lediglich aufgrund ihres Frau-Seins schlechter bezahlt.
Dazu inzwischen auch die Geißelung, dass Männer ja fast doppelt so viel Fleisch essen wie Frauen und damit ja quasi massiv zum Klimawandel beitragen.
Ich hab in Deutschland das Gefühl, dass die Protagonisten nicht mit den Männern (so wie vllt in Schweden) sondern ganz klar gegen die Männer arbeiten. Da ist es doch kein Wunder, wenn man(n) den Feminismus hierzulande nicht allzuviel Positives abgewinnt.