Es ging hierum:
Es kann bei vielen Aktivitiäten eine Art meditativer Zustand erreicht werden. Im Zen gibt es soweit ich weiß auch eine Gangmeditation, kann aber auch sein, dass ich das verwechsele. Meditationstechniken sind aber beim erreichen eines meditativen Zustands deutlicher effektiver als z. B. Lesen und das zufällige Erreichen des Zustands. Ich kann jetzt nur von der Acem-Meditation sprechen, weil ich mich mit der am Besten auskenne. Dabei handelt es sich um eine nicht konzentrierende Technik, d. h. du lässt Gedanken- und Gefühlsströme unkontrolliert zu. Dazu wiederholst du in Gedanken gelassen einen assoziationsfreien Meditationslaut, ohne diesen auszusprechen. Das klingt erst mal total sinnlos. Jede Form der Meditation hat einen gewissen Meditationsanker, z. B. ein Mantra oder den Atem. Wenn du bemerkst, dass nicht mehr der Laut im Vordergrund deiner Aufmerksamkeit, nicht Konzentration, steht, dann fängst du langsam wieder an den Laut zu wiederholen.Sebastian---X hat geschrieben:Könnte ich statt Meditation nicht einfach wieder mehr lesen? Das fällt mir leichter. Kann das nicht den selben Effekt haben?calcetto hat geschrieben:Zur Meditation: Das empfundene Entspannungsgefühl und die objektiv messbare Entspannung durch sog. Entspannungsanzeichen wie reduzierter Puls, reduzierte Atmungsfrequenz und niedrigere Körpertemperatur korrelieren nicht. Es gab z. B. Experiment mit Meditierenden, wo diese komplett verkabelt, die obigen Anzeichen gemessen und dann die Meditierenden befragt wurden, wie sie sich gefühlt haben. Einige fühlten sich komplett rastlos und unruhig, die messbare Entspannung war aber vorhanden. Was beim Meditieren "erlebt" bzw. "fühlt" ist nebensächlich, es kommt nur darauf an, dass man es tut, dann stellen sich auch nach einiger Zeit Effekte ein. Welche das aber sind, außer Entspannung und damit ggf. eine größere innere Ruhe, kann man nicht vorhersagen.
Da es viele verschiedene Meditationsformen gibt, sei noch angemerkt, dass sich meine obigen Aussagen auf meine Erfahrungen und Berichte aus der Acem-Meditation beziehen.
Es klingt auf den ersten Blick wie Vodoo, aber es wirkt. Das ist sogar in klinischen Studien positiv erforscht worden. Es können sich vielerlei Effekte einstellen. Der Entspannungseffekt während des Meditierens ist immer da, unabhängig davon ob man sich entspannt fühlt. Über längere Zeit übeträgt sich die Gelassenheit der Meditation häufig in den Alltag. Meditation hat aber kein bestimmtes Ziel. Es kann sein, dass du gelassener wirst, es kann aber auch z. B. sein, dass du dich einfacher nur besser konzentrieren kannst, oder dass du überhaupt keine Veränderung feststellst (was ja immern noch nicht heißt, dass keine da ist). Negative Effekte von Meditation konnten bisher jedenfalls noch nirgends festgestellt werden.