mein aller erstes Buch, das ich selber gelsen habe -
Ronja Räubertochter. Ich lese es immer noch gerne - heute auch im Original auf Schwedisch
Die Brüder Löwenherz - ebenfalls Astrid Lindgren - es berührt mich immer noch tief, denn es geht um die Auseinandersetzung mit der eigenen Angst, darum, seine eigenen Grenzen zu überwinden, sich dem Schrecken zu stellen und letztendlich den Tod nicht zu fürchten.
Naja, als
Winnetou auf Seite xxx gestorben ist, hab ich natürlich geflennt wie ein Schlosshund - es war quasi der erste Tod in meinem Leben - aber ich habe heute kein wirkliches Bedürfnid mehr, die Bücher zu lesen !
Was sie trugen - von Tim O'Brien.
Erschütternd und bewegend - es geht um junge Soldaten in Vietnam. Ihre Geschichten - warum sie sich doch nicht getraut haben, über die Grenze nach Kanada zu fliehen - wie sie sich an ein Bild ihrer Liebsten klammern, wenn sie nachts im Schützengraben liegen, wie sie versuchen, in all dem Irrsinn nicht dem Verstand zu verlieren und ihre Seele.
Was mir an dem Buch am meisten ans Herz ging war aber die Beschreibung ihrer Rückkehr, die vielen das Genick brach. Weil jetzt alles vorbei war und doch nicht vorbei ist - weil es in der Welt, in die sie zurück kommen, keinen Platz für ihren Schmerz gibt, für ihre Alpträume und Bilder in ihrem Kopf - weil sie körperlich zwar da sind aber seelisch doch nicht, keinen Platz finden können und sich beinahe noch heimatloser und verirrter fühlen als in Vietnam - weil sie keine Worte finden für das, was niemand hören will.
Kon-Tiki von Thor Heyerdal
Ein norwegischer Forscher ist der Meinung, die Osterinseln seien von Südamerika aus besiedelt worden. Kon-Tiki ist der Name des Balsa-Floßes, mit dem er sich allen Ernsets auf den Weg machte - trotz kaum vorhandener Funkverbindung, mäßigen Erfolgsaussichten und noch nicht vorhandenem GPS. Absolut verrückt, herrlich zu lesen, wie die Norweger und der einsame Schwede ihr Leben auf dem Floß gestalten. Es ist klug, informationsreich, lustig und einfach hinreißend geschrieben - man fühlt sich, als wäre man mit an Bord. Riesiger gute-Laune-Faktor ! Übrigens ein Tatsachenbericht, das macht die Sache noch haaresträubender. Haie fangen mit der Hand
Andrei Makine - "Die Liebe am Fluss Amur"
Ich sollte es mir kaufen - damals kam es aus der Bibliothek.
Drei Jugendliche leben am Rande der menschenleeren Taiga, in einer Eiswüste, die nur für einige Monate zurückweicht. "„Anderswo"“ darunter können sie sich höchstens Berlin vorstellen, weil dort die Väter gekämpft haben. Da wird eines Tages in der Stadt ein Belmondofilm gezeigt, und die Jungen fangen an, von der Liebe und dem Westen zu träumen... Eigentlich deutet nichts darauf hin, dass dieser Frühling am Amur, der sich nur unter vielen Rückschlägen gegen den barbarischen, unendlichen Winter durchsetzen kann, anders als die anderen sein wird: Die letzten Schneestürme werden das Dorf bis über die Dächer zudecken, und die Kinder werden schulfrei haben, weil sie Tunnel von einer Isba zur anderen graben müssen, dann werden die Menschen auf den riesigen Eisschollen, die mit rasender Geschwindigkeit nach Süden stürzen, den Fluss überqueren. Nach den Überschwemmungen werden die heißen Hundstage kommen mit ihren Bädern im eiskalten Wasser, das nicht die Zeit hat, sich zu erwärmen, bevor der nächste Winter ins Land zieht. Genauso vorhersehbar ist das ganze Leben in dem kleinen Ort, wo sich alles um den Holzeinschlag in der Taiga, die Goldsuche und das benachbarte Straflager dreht. Doch in diesem Frühling verändert ein Belmondofilm, der in der einen Tagesmarsch entfernten Stadt anläuft, das Leben von Mitja, von Utkin, der im Flusseis zum Krüppel gequetscht wurde, und von Samurai, dem Krieger. Sie beginnen, vom Westen zu träumen, sie ahnen, dass es eine andere Form der Liebe geben muss als die rohen Prahlereien der Holzarbeiter, dass das Leben mehr zu bieten haben muss als Planerfüllung und freudlose Tage zwischen Taiga, Wodka und Lager. Jeder der drei sieht in Belmondo etwas anderes; allen eröffnet er die Möglichkeit zur Flucht, die aber gleichzeitig den Verlust der Unschuld bedeutet... einfach mal rauskopiert
"Balzac und die kleine chinesische Schneiderin" - von Dai Sijie
Wieder geht es darum, der Dunkelheit wenigstens im Inneren zu entkommen und der Kraft, die daraus erwachsen kann.
Der Erzähler, dessen Namen nicht bekannt wird, und Luo sind in einem kleinen Dorf auf dem Berg des Phönixes angekommen. Sie wurden von der kommunistischen Regierung zur Umerziehung hingeschickt. Beide stammen aus Familien, welche als Feinde des Volkes gelten. Während normale Intellektuelle ihre Umerziehung normalerweise nach zwei Jahren abschließen, besteht für die beiden daher kaum eine Chance, das Dorf je wieder zu verlassen.auch rauskopiert.
Was sie rettet - die Musik - der eine hat seine Geige mitnehmen dürfen, ein Koffer voller Bücher und eben die Liebe zu besagter Schneiderin.
Schöne neue Welt - von Aldous Huxley
Hat mich SEHR beeindruckt - ist aber nicht wirklich ratsam, es dann zu lesen, wenn man in depressiver Stimmung ist - das Buch ist genial - aber sehr traurig und zeichnet eine sehr düstere Zukunfts-Vision.
"Gottes Werk und Teufels Beitrag" von John Irving
Göttlich ! Eine Inhaltsangabe ist eigentlich relativ sinnlos, da es derart viele verworrene Handlungsstränge, Nebenhandlungen und Ideen gibt. Die Sache ist aber, dass es daruf letztlich gar nicht ankommt. In all dem Chaos, den Irrungen und Wirrungen, verrückten Ideen geht es immer um das zentrale Thema "Menschlichkeit" in all ihren Variationen - und darum, dass man diese manchmal nur behalten kann, wenn man in der äußeren Welt absolut verrückt anmutend handelt.
Anderes Buch, aber gleiches Grundthema:
Ulysses - von James Joyce
Zig Außen-Handlungen, die auf den ersten Blick nicht viel miteinander zu tun haben und schwer zu durchschauen sind - mutet zuerst wie ein ziemliches Chaos an, wird aber ganz leicht wenn man erkennt, dass das Zentrum wieder das Thema "Menschlichkeit" ist und alles andere sich wie konzentrische Kreise mit immer größerem Radius darum herum zieht.
Und natürlich alles von meinem heiß geliebten Kafka - die Parabeln, die Erzählungen.
"Die Früchte des Zorns" von John Steinbeck
Wortgewaltig und eindringlich - man meint, jeden einzelnen staubigen Krümel der Erde spüren zu können, von der die Farmer vertrieben werden.
Ich hatte mir mal vorgenommen, alle Bücher, die ich lese, aufzuschreiben, um sie mir später ins Gedächtnis rufen zu können. Sollte ich mal machen - mein Hirn scheint immer leer zu sein, wenn ich mal was Konkretes sagen soll.