Trotzdem hat geschrieben: ↑26 Dez 2023 21:29
Volta hat geschrieben: ↑26 Dez 2023 21:18
Hast du denn über den Smalltalk Interessen der Frau festgestellt, die dich interessiert haben bzw. Du teilst?
Ja, teilweise schon. Aber bei mir ist eben auch das Problem, dass ich mich zwar für viel interessiere, aber nichts wirklich gut kann. Ich reise z.B. sehr gerne, bin aber nicht wirklich oft dazu gekommen. Wenn z.B. eine Frau über ihren Urlaub erzählt hat, fand ich das zwar interessant, aber konnte nicht wirklich Anschlusspunkte finden. Also obwohl es dann ein gemeinsames Interesse gab, ging es nicht weiter.
Ich habe z.B. auch oft Eigeninitiative egriffen und vorgeschlagen etwas gemeinsam zu unternehmen, wenn ich ein gemeinsames Interesse festgestellt habe. Aber die Frauen haben dann immer abgelehnt, weil ich ja nicht wirklich so rüberkam, als ob ich das wirklich kann.
Ich finde ihn sofern haben es Nerds fast einfacher, da sie sich ja tiefergehend über ein Thema unterhalten können und Anschlusspunkte finden. Vorausgesetzt man findet eben als männlicher Nerd, das weibliche Pendant.
Dafür hat man als Nerd das Problem, dass man sich zwar vielleicht in einem Themengebiet unfassbar gut auskennt, dafür aber in allen anderen Bereichen (v.a. Smalltalk) komplett auf dem Schlauch steht, PLUS: Man hat die Mega-Hemmung, dass man denkt: "Das ist soooo ein Nischenthema, das wird sowieso kein Schwein da draußen interessieren... Ein wie auch immer geartetes Gespräch über dieses Thema mit irgendwem, der (wie du schon schriebst) eben kein Nerd (bzw. aus männlicher Sicht: Die keine Nerdine) in dem Bereich ist, brauch ich also gar nicht erst anfangen." Denn warum sollte man ein Gespräch anfangen, wenn man eh schon vorher weiß, dass man sich dadurch beim Gegenüber mit 99.9%iger Wahrscheinlichkeit vollkommen uninteressant oder sogar zum Horst macht?
Naja, und dann ist man halt wieder bei Problem 1: Wenn man jemanden anspricht, weiß man, dass man sowieso keine Chance haben wird, weil man weiß, dass man das Gegenüber
bestenfalls zu Tode langweilen wird,
schlimmstenfalls kommt man als totaler Creep/Spinner rüber. Also muss man sich doch wieder auf Smalltalk kaprizieren... *seufz*, es ist ein Kreuz.
Und den berühmten "spark" (der offenbar für das Hervorrufen emotionaler/sexueller Tension auf Seiten der Frau notwendig ist, damit sie einen nicht von vorneherein als "just a friend" klassifiziert) wird man im Gegenüber sowieso nicht auslösen, wenn man nur über Sachthemen redet... dafür braucht es (realweltliche) Flirt-Skills. Zumindest, wenn man nicht automatisch eine hohe Anziehungskraft ausübt aufgrund von Looks oder oder Social status oder wasweißich, sondern wenn man einfach nur ein in diesen Kategorien völlig normaler Typ ist, der (aufgrund der Nerdiness) maximal uninteressant oder gar schräg rüberkommt.
Zum Thema Coaches, dem eigentlichen Thread-Thema:
Vor kurzem ist mir eine sehr gute Kritik an der Branche über den Weg gelaufen...
https://www.youtube.com/watch?v=R2mmMaafNEg - "Das Coaching-System"
Doku ist von bzw. mit Svenja Kellershohn... die Frau ist seither meine persönliche Heldin
. (Hat auch schon andere kritische Dokus gemacht und Missständen hinterherrecherchiert.) Weil sie mal den ganzen "alles ist Mindset"-Mist debunked und v.a. über den Schaden aufklärt, den diese guruartigen Coaches mit ihrer Rumsektiererei anrichten. Eigentlich gehört diese Branche echt mal dringend reguliert, damit nicht weiter Scharlatane dort ihr Unwesen treiben, die anderen Leuten das Geld aus der Tasche ziehen. Insbesondere die Leute, die darüber in so tiefe Schulden gestürzt sind, weil sie eben vorher NICHT wussten, mit welchen perfiden Psycho-Tricks diese Coaches arbeiten, sind zu bemitleiden. Und seitens des interviewten Coaches natürlich keeeeeein bisschen Selbstkritik, kein bisschen Einsicht. Früher hätte man so kriminelles Gesindel geteert und gefedert!
Zentrales Problem ist m.E. v.a. der absurde Bias, der da vorherrscht: Wenn es klappt, ist natürlich immer der Coach und seine tollen Methoden für den Erfolg verantwortlich. Wenn es hingegen schiefgeht, liegt es garantiert nieeeee an der Inkompetenz des Coaches, sondern es ist garantiert IMMER man selbst Schuld!!!11elf
Alles echt so herrlich bekloppt, es ist schon fast wieder zum Beömmeln. (Wenn es nicht so traurig wär, in Hinblick auf die zerstörten Leben der Betroffenen
. Ich hoffe, sie lernen was draus und sind künftig nicht mehr so naiv und gutgläubig.)
Darth Bane hat geschrieben: ↑22 Dez 2023 21:43
Möglicherweise hat diese Thema nicht exklusiv mit dem AB-tum zu tun, im weiteren Sinne aber vielleicht schon. Es gibt ja obige "Motivationskanonen", die uns in ihren Büchern und Seminaren die Welt erklären wollen, damit wir uns verbessern. Das gilt sowohl für den Beruf als auch das Privatleben. Beziehungsanbahnung gehört natürlich dann auch dazu. Genauso wie die Erweiterung des Freundeskreises und der Aufbau von Netzwerken. Bodo Schäfer und Tobias Beck sind wohl die bekanntesten Vertreter im deutschsprachigen Raum. Möglicherweise sind dem ein oder anderen diese Namen geläufig.
Irgendwie finde ich, dass diese Coaches und Speaker
nur ständig hohle Floskeln und abgedroschene Phrasen von sich geben.
Wenn es nur
das wäre, könnte man ja noch lächeln und drüber hinwegsehen.
Aber die schlimmsten Varianten gehen ja noch weiter. Eine der Betroffenen aus der oben verlinkten Doku hat es eigentlich ganz gut beschrieben: "An einem bestimmten Punkt dachte ich, für einen Bruchteil eines Moments: '
Bin ich hier eigentlich in einer Sekte gelandet?' "
Dummerweise hat sie diesen weisen Gedanken nicht weiter verfolgt, sondern schnell wieder beiseite gedrängt... Hätte sie mal nur einen Moment innegehalten, reflektiert und weiter über die Tatsache nachgedacht, also dass der actually
vernunftbegabte Teil ihres Gehirns ihr gerade diese
wertvolle Botschaft geschickt hat, dann wär sie heute ein paar tausend oder zehntausend Euro reicher. Sehr tragisch.