vacationflyer hat geschrieben: ↑30 Okt 2023 10:55
korrekt haben sie auch nicht. Kenne die Sprüche auch nur zu gut. Als wenn dieses "sprich dich einfach mal an", sofort alle Probleme und natürlich das AB-Dasein beenden würden.
Bei mir hat diese Vorgehensweise eher nur noch alles verschlimmert da ich es eine Zeitlang auf Teufel komm raus erzwingen wollte nach dem Motto "ist doch gar nicht so schwer, bekommen andere ja auch hin". Natürlich hat es dann nicht geklappt da ich halt viel zu verkrampft an die Sache rangegangen bin.
Ich konstruiere jetzt einmal etwas.
Und vorsicht es ist jetzt nicht allgemeingültig oder ein Patentrezept und schon gar nicht ein guter Rat.
Es ist ein Konstrukt.
Und ich benutze dabei die Begriffe "Sprich doch mal eine Frau an" und "du musst aus deiner Komfortzone raus", nur um den Unterschied deutlich zu machen, wo das sinnvoll ist und wo eben nicht.
Ferner ist es auch für einen AB gedacht, der ein Problem hat Frauen anzusprechen und für den das Problem lösbar, also im Sinne des nächsten Schrittes ist und nicht etwa grundlegendere Problem überhaupt Personen anzusprechen.
Die Aufgabe ist es, du sollst in der kommenden Woche, also von morgen bis nächsten Montag fünf Frauen ansprechen.
Und es geht dabei nur ums Ansprechen. Nicht, dass sie dir gefallen müssen oder deine Partnerinnen werden sollen, sondern nur ums ansprechen. Nicht mehr!
Hallo sage. Guten Tag, schönes Wetter heute usw.
Nur das sollst du tun und dir merken, wie du dich dabei gefühlt hast und wie die Frauen reagiert haben.
Sinn der Übung ist es in Alltagssituationen kommunikativer zu werden und einen Einstieg darin zu finden.
Voraussetzung ist natürlich, du kannst dir das vorstellen.
Nochmals, es geht nicht darum dadurch eine Partnerin zu finden, sondern in einer Alltagssituation mit Frauen in Kontakt zu treten.
Und ich wiederhole nochmal es geht hier um einen AB, der diese Alltagskommunikation velernt hat oder weniger Übung hat und jetzt daran arbeiten möchte.
Bis zum nächsten Mal mach dir Notizen über deine Gefühle und wie die Frauen auf dich reagiert haben.
Im Idealfall* kommt folgendes Ergebnis zustande (Wir sind jetzt eine Woche weiter)
Am Dienstag hast du ("Tolle idee") gleich drei Frauen mit 'Hallo' gegrüßt. Zwei haben dich ignoriert, eine hat zumindest gelächelt und andeutungsweise genickt. Das hat dich ein wenig runtergezogen. Immerhin hast du dir den Gruß mühsam abgerungen. (Anm1.)
Am Mittwoch hast du nur einer Frau Hallo gesagt. Die hat auch Hallo gesagt, sich dann aber einfach von dir weggedreht.(Anm.2)
Am Donnerstag und Freitag hast du keine Frau gegrüßt und dir das für das Wochenende vorgenommen. Dabei hast du dich mies gefühlt.(Anm.3)
Am Samstag hast du keine Frau getroffen, du bist aber auch nicht rausgegangen.
Doch der Supermarktkassiererin hast du Hallo gesagt, was du sonst nicht getan hast und sie hat zurück gegrüßt.(Anm.4)
Aber am Sonntag war für dich ein fauler Tag.
Am Montag, also heute hat dich die Frau, die dich Dienstag zumindest angelächelt hat von sich aus gegrüßt. Darüber hast du dich gefreut, du wolltest zwar noch merh sagen, hast dich aber nicht getraut.(Anm.5)
1. Du hast die Aufgabe erfüllt. inklusive der Supermarktkassiererin hast du fünf Frauen angesprochen. Also Aufgabe erfüllt.
2. (Anm.1) deiner Motivation wurde ein Dämpfer gesetzt. Daraus folgende Aufgaben, wie kannst du damit umgehen?
3. (Anm.2) siehe Anm. 1
4. (Anm.3) siehe auch Anm.1 Aber du hast dich auch mies gefühlt. Warum? Was hättest du besser machen können?
5. (Anm.4) Du hast spontan eine günstige gelegenheit genutzt, wärum wäre sie beinahe unter den Tisch gefallen?
5. (Anm.5) Zeigt das die nächsten Schritte an, an denen man arbeiten kann?
Das ist hier alles sehr verkürzt und dennoch ein langer Text.
Hierbei bist du aus deiner Komfortzone raus und hast Frauen angesprochen. Ziel war es kommunikativer zu werden. Du hast die Aufgabe erfüllt. Willst du daran weiter arbeiten und nochmal weiter üben oder den nächsten Schritt gehen?
Genau das, was hier im Forum immer wieder verlangt wird.
Nur gibt es einen entscheidenden Unterschied. In meinem Beispiel habt ihr gemeinsam an
deinen Zielen gearbeitet. Du wurdest dabei reflektierend begleitet. Und die Aufgabe die Komfortzone zu verlassen und Frauen anzusprechen waren Schritte hin zum Ziel und nicht das Ziel selber.
Diesen therapeutischen Ansatz kann dieses Forum nicht leisten.
Mit den selben Arbumenten Komfortzone verlassen und einfach mal Frauen ansprechen werden hier aber plumpe Aufforderungen ausgesprochen und dabei AB's verallgemeinert.
Nehmen wir doch mal zwei Arten von AB's für die mein oben geschilderter Ansatz überhaupt nicht passt.
1. Für den AB für den der tägliche Umgang mit Frauen kalter Kaffee ist. Der hätte schon in ersten Teil zu gähnen angefangen und wäre bei 'Guten Tag' komplett ausgestiegen.
2. Für den AB der bei der Vorstellung überhaupt mal jemanden ansprechen zu müssen, gleich einen Herzkasper kriegt, sich schreiend und weinend auf den Boden wirft und "Ich will nicht! Ich will nicht! Ich will nicht!" ruft.
Für den ersten müssten eben andere gemeinsame Ziele gefunden werden und für den zweiten eventuell, wie er mit der Vorstellung der Existenz anderer Menschen entspannter umgehen kann.
Die Ziele einer AB-Therapie müssen individuell abgestimmt sein. Und dann muss Schritt für Schritt erfolgen, ohne eine Erfolgsgarantie geben zu können aber die Partnerfindung dadurch wahrscheinlicher machen, dass man sich sozial sicher im Umgang mit Frauen bewegt.
*Idealfall, weil 'postive' und 'negative' Ergebnisse zusammen kommen und man beide positiv verwerten kann.