Das freut michKolinatan hat geschrieben: ↑13 Aug 2023 11:21 Ich empfinde Deine Art, wie Du mit Deinen Gedanken und Deinem Erleben an meine Gedanken anknüpfst als sehr bereichernd und angenehm und wie Du die Impulse in Deine Gedankenwelt übersetzt. Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, in dieser Weise auf meinen Beitrag einzugehen. Deine Auseinandersetzung mit meinen Gedanken erlebe ich als wertschätzend und sie erfüllt mein Bedürfnis etwas beizutragen und Dein Leben zu bereichern. Vielen Dank.[
Deine Gedanken waren tatsächlich für mich ein Anstoß, nochmals über eine Idee nachzudenken, die hier und da schon diffus bei mir
da war, und jetzt etwas mehr Kontur bekommen hat. Mit einer Hoffnung oder einer Art von Erleichterung, dass es ja sogar für mich
mal irgendwann etwas geben könnte, das zu mir passt und mit dem Inneren zu tun hat.
Ich fand diese Benennung hier nicht wegen einer Wertung interessant, sondern von einer Zeitachse her gesehen. Von den Modellen, dassKolinatan hat geschrieben: ↑13 Aug 2023 11:21Kolinatan hat geschrieben: ↑12 Aug 2023 10:34 Wer kann sich noch eine lebenslange Beziehung zu meinem Menschen vorstellen, welche nicht Liebe oder Sex einschließt, sondern auf Vertrauen oder Pragmatismus basiert? Menschen könnten zusammen leben, um Zweisamkeit miteinander zu erleben ohne sich lieben zu müssen.Die Kategorien traditionell oder gar "rückläufig" würde ich eher weg lassen, sie sind selbst nur einengend, weil sie ggf. etwas ausschließen, was für mich vielleicht passen könnte.
die Familie aus rein wirtschaftlichen Erwägungen einen Partner ausgewählt hatte (für die, für die Partnerschaft in Frage kam), bis hin zu etwas freierer Wahl, dafür aber wirtschaftlicher Not aus den Kriegs- und Nachkriegszeiten, hin zu starken rechtlichen und kirchlich moralischem Einfluss bzgl. dem klassischen Zweiermodell einer Ehe, und dann den sich lockernden Formen bis hin zu allen möglichen denkbaren Formen.
Wenn jemandem da eine frühere Form zusagt und es entspricht, das sei ja ungenommen.
Etwas starr fände ich es zu sagen "Mir gefällt das Moderne nicht und darum möchte ich wieder eine Gesellschaft, die den Zwang ausübt, in alte Formen zurückkehren zu müssen, denn da wäre ja für MICH vermutlich gesorgt."
Wenn ich das richtig verstehe, würdest du so etwas aber nicht vetreten, sondern tendierst zur freien Gestaltung und freien Verhandlung der jeweils Beteiigten. Jede Form die für diese passt, wird genommen, da diese es so gestalten mit Blick auf die Möglichkeiten und der eigenen Situation.
Das hört sich für mich gut an.Kolinatan hat geschrieben: ↑13 Aug 2023 11:21Es geht auch nicht um ein "Gegenentwurf", dass wäre mir zu wenig. Mir geht es darum den Denkrahmen zu weiten, sich nicht auf einen zu starren Rahmen festzulegen, sondern mit dem oder den potenziellen Partnern gemeinsam herauszufinden, wie es gelingt möglichst viele Bedürfnisse miteinander zu erfüllen, ohne dass diese Erfüllung dann zu Lasten einzelner Beteiligter geht.
Ich denke, da habe ich das Pferd auch in meinen Jahren davor eher andersrum aufgezäumt. Geschaut, was es für Modelle gibt und Bilder und wie diese wohl (hoffentlich) mit einem Bedürfnis von Beziehung einhergehen.
Dabei fiel ein Bedürfnis oft schonmal hintenunter, nämlich das von Kommunikation, wenn bei dem üblichen Modell lauter "issos" (ist eben so) sind und ein Partner sich weigert, in die Reflektion zu gehen oder die Bedürfnisse zu besprechen und ggf. etwas für BEIDE passendes zu verhandeln.
Gegenüber einem so mächtigen Modell muss oder sollte man dann wohl allzuoft schweigen und dann eben den kürzeren ziehen.
Daraus verstehe ich, dass es dir um das eigene Gestalten geht für die Beteiligten als ein Prozess .Kolinatan hat geschrieben: ↑13 Aug 2023 11:21Bei der Auswahl, wie ich meine Beziehung gestalten möchte, sollte es keine Rolle spielen, wann oder in welchem Umfang eine Beziehungsform bisher praktiziert wurde. Wichtig ist, dass das Konzept für mich aktuell passend erscheint und sich die Anzahl der beteiligten Personen sowie die Intensität jeweils verändern kann, so wie auch meine Bedürfnisse einem Wandel unterliegen. Allerdings erfordern offenere Beziehungsformen auch mehr Kommunikation und Achtsamkeit, damit für alle Beteiligten die Beziehung als bereichernd erlebt wird.
Es geht also nicht um ein neues Modell was das Allheilmittel sein soll (und ggf. ein altes Modell ist, weil "früher war alles besser"). Sondern es geht um die beteiligten Individuen und dass es ihnen gut damit geht und Austausch.
Dass Personen und auch Intensität sich verändern können, stelle ich mir nicht ganz einfach vor, darum wäre da Klarheit und Präsenz wohl wirklich sehr wichtig. Das in die Kommunikation gehen in einer Klarheit, einfühlsam aber auch mit Realismus und weiterem Blick dürfte wohl die größte Herausforderung sein. Es können ja auch Gewohnheiten oder "Gewohnheitsrechte" aufkommen, die eine Wandlung schwer machen.
Das wäre schon toll.Kolinatan hat geschrieben: ↑13 Aug 2023 11:21Ich denke Bewusstheit in der Beziehung würde generell dazu beitragen, eine Beziehung zu stabilisieren. Wenn dabei jeder darauf achtet, für seine Gedanken, Interpretationen und Gefühle selbst verantwortlich zu sein, gibt es deutlich weniger Raum für Konflikte. Ebenso können Missverständnisse ggf. leichter aufgelöst werden.
An dem Punkt bin ich leider noch nicht erprobt, wenn mein Gegenüber deutlich da ist und da bleibt, und es im Austausch nicht um Abwehrmechanismen geht, die Kunst der Ausrede, Schweigen, aussitzen, weglaufen,...Bzw. doch, ein etwas günstigeres Modell kenne ich von meinem Therapeuten
Der immer wieder darauf hinweist, dass er NICHT mein Partner sein kann. Schon klar. Das ist ja dort eh eine sehr künstliche und einseitige Kommunikation.
Jemanden finden, der sehr klar in sich ist, sehr klar kommuniziert und auch noch klar zuhört, ist allerdings wirklich nicht so einfach.
Ich bin mir auch noch unsicher, wie ich selber wäre, wenn das jemand auch wäre. Ich befürchte, dass ich dann an MEINE Defensiven stoße, Schiss kriege und mental emotional abtauche. Das wäre dann zu erproben. Einerseits bin ich da aber kurz über lang viel zu neugierig und es ist für mich auch eine Frage der Ehre (meine sowas wie Selbstverpflichtung, eigene Prinzipien) standzuhalten und nicht den einfachsten Weg zu gehen.
Das wäre interessant, wenn das Intensitätslevel auch wieder wechseln könnte.Kolinatan hat geschrieben: ↑13 Aug 2023 11:21Klarheit und Kommunikation helfen dabei, den Intensitätslevel einer Beziehung auch von intim auf freundschaftlich oder sogar Bekanntschaft zu ändern und wieder zurück, ohne sich im Streit trennen zu müssen. Eine bewusste On-Off-Beziehung, könnte z.B. ganz gut zu Deinem Beispiel mit den Eremiten - welche vorübergehend aussteigen wollen - ganz gut passen.
Heutzutage heißt es ja dann eher von Freundschaft zu Liebe oder Freundschaft Plus geht ein Weg; aber dann gibt es kein Zurück mehr, weil sonst einer gekränkt ist und noch mehr will. Was aber vielleicht auch nur ein Schema ist und es anders aussieht, wenn beide in einem Prozess sind und beide verstehen, hier verändert sich etwas.
Bei meinen Beispielen könnte das gehen mit dem On-Off, wenn das alles sehr bewusst ist, welche Bedürfnisse da sind (von beiden).
Auf diese Ebene muss man dann auch erstmal kommen. Denn davor ohne Mitteilung und ohne verbinden ist es: Nichts.
Den größten Etikettenschwindel in Form einer Beziehung hab ich eigentlich in der Konstellation empfunden, so in Beobachtung meines Umfelds, dass jemand beHAUPTET dass es eine Beziehung ist, aber null kommuniziert, null zuhört und nur das äußere Schema so halbwegs erfüllt ist.
Mit inharäntem "ich kann halt nicht auf Bedürfnisse eingehen". Und dafür dann exklusive Ansprüche stellen und jeden Versuch eines Gesprächs abwürgen und abblocken. Das empfinde ich als starken Betrug