Einzelgänger hat geschrieben: ↑16 Mai 2022 14:32
Menelaos hat geschrieben: ↑16 Mai 2022 12:58
Aber diese Zufälle herbeizuführen liegt ja wiederum in deiner Hand. Es ist - im Extrembeispiel - ja nicht das Schicksal dass dir den Kontakt mit einem möglichen Partner "verbietet" wenn du beschließt zuhause zu bleiben und ein Buch zu lesen, statt in eine Disco, einen geeigneten Verein, oder dergleichen.
Natürlich passiert erst recht nichts, wenn ich den ganzen Tag zu Hause bleibe. Ich könnte aber auch 1000 mal in die Disco gehen, ohne Erfolge zu haben, etwas übertrieben gesagt.
Hier ging es aber in der Diskussion ja zuletzt um das "Schicksal" bzw. Dinge, die man so absolut nicht selbst in der Hand hat und wo man dann den "Umständen" oder "Anderen" die Schuld für geben könnte.
Einfach mal nur anhand des Discobeispiels in den Raum geworfen (brauchst nicht konkret antworten, soll nur als Denkanstoß im Sinne der Diskussion dienen): Warum könntest du 1000x in die Disco gehen ohne Erfolge zu haben? Ist der Grund dafür unveränderliches Schicksal? Gehst du mit einer tollen Truppe in die Disco, was vieles leichter und spaßiger macht? Wenn nein: liegt es nur am Schicksal, dass du a) keine Truppe hast oder b) auch keine aufbauen kannst?
Um das noch etwas auf die Spitze zu treiben: Du magst die Musik / Leute dort nicht? Warum gehst du nicht in eine andere passendere Disco? Bei dir ist keine andere in der Nähe weil du in einem Dorf wohnst? Ist es unabänderliches Schicksal, dass du dort immer noch wohnst? Oder ist es dir im Endeffekt doch nicht so wichtig, in einer Gegend zu leben wo viele soziale Aktivitäten angeboten werden?
Welche anderen Möglichkeiten "unter Leute zu kommen und Anschluss zu finden" gibt es, die passen könnten? Ist es Schicksal, dass davon nichts passt? Und wenn was passt aber sich nie was "ergibt": ist die Ursache dafür einfach nur Schicksal?
So viele rhetorische Fragen die jetzt einfach nur verdeutlichen sollen, dass der Mensch überwiegend viel mehr beeinflussbare Handlungsoptionen hat, als den meisten bewusst ist.
Es ist auch nicht ausschließlich "das pure Glück" zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, wenn ich meine Freundin bei einem Event kennenlerne. Denn damit das geschieht, muss ich im Vorfeld erstmal ein soziales Umfgeld aufgebaut haben, durch welches ich dort teilnehmen kann. Ich muss regelmäßig zu sowas hingehen, denn wenn ich nur 2x im Jahr ausgehe, ist die statistische Chance (passende Frau zeitgleich dort, wir laufen uns über den Weg, es ergibt sich eine passende Situation) natürlich gering. Dafür muss ich bewusst meine Freizeitplanung auf soziale Aktivitäten wie diese hin ausrichten. Freund- und Bekanntschaften aufbauen und pflegen (über die ich diealerweise dank meines Engagements wiederum neue Bekanntschaften aufbaue und somit meinen Zirkel erweitere).
Soziale Kompetenzen muss ich vorher bewusst entwickeln, weil ich sonst - wenn die Frau plötzlich vor mir steht und sich ein Gesprächseinstieg bietet - keine Ahnung habe wie man eine unterhaltsame Konversation führt.
Dabei kratze ich jetzt nur total an der Oberfläche, es gäbe noch viele weitere Punkte, die ich ausdrücklich selbst in die Hand nehmen kann & muss, um überhaupt zu solchen Chancen zu kommen und auch etwas daraus zu machen.
Von außen sieht das dann allerdings oberflächlich so aus, als ist da jemandem durch einen gänzlich glücklichen Zufall bei einem Event die tolle Frau in den Schoß gefallen, ohne dass er groß was dazu beitragen musste. Blödes Schicksal...