Ich würde sagen, sie haben es nicht wahrgenommen, wenn nichts dagegen unternommen wurde.Einsamer Igel hat geschrieben: ↑02 Sep 2021 16:40 Ich habe viel häufiger über die Lehrer nachgedacht. Was die sich dabei gedacht haben. Ich würde denen gerne meine Sichtweise mitteilen. Aber das ist zu lange her, die sind wohl fast alle schon unter der Erde. Und sie wären vermutlich der Ansicht, nix falsch gemacht zu haben. Na danke, das brauche ich nicht.
Ich hatte mich bspw nicht den Lehrern anvertraut und meine Mobber hatten mich immer beleidigt oder etwas weggenommen und / oder kaputt gemacht, wenn kein Lehrer dabei war. Und da ich sie nie verraten hatte, da ich Angst vor ihnen hatte, waren sie sich sicher, dass ich den Mund halte.
Ich kann mich nicht daran erinnern, ob wir Sensibilisierungskurse hatten, in denen bspw mit der Klasse besprochen wird, wie sich jemand fühlt, der ausgeschlossen wird, der beleidigt wird, der geschlagen wird. Wo aufgezeigt wird, was man tun kann, wenn man Mobbing mitbekommt. Dazu zählt auch, einem Lehrer, dem man vertraut, sich anzuvertrauen. Aber auch Mitschüler können sich an Lehrer wenden, wenn sie etwas bemerken. Einzelne Schüler der Klasse werden dabei nicht an den Pranger gestellt.
Erst, wenn man sich Hilfe holt oder jemand Anderes es tut, kann etwas dagegen getan werden.
So war es bei mir auch. Mit Lehrern wollte ich nicht reden, aber mit meinem Vater konnte ich über alles reden. Ich wollte aber auch nicht, dass er mit den Lehrern redet. Irgendwann hatte der eine Idee und schlug mir einen Deal vor - wenn ich mich irgendwann gegen das Mobbing wehren, bekomme ich 50 DM. Es dauerte eine Weile, aber irgendwann war es mir zu viel. Als einer der Hauptmobber wieder anfing mich zu beleidigen, schlug ich auf ihn ein. Ich konnte kaum gebändigt werden. Das blieb von den Lehrern natürlich nicht unentdeckt. Ich musste zur Schulleitung und meine Eltern wurden angerufen. Nach dem Elterngespräch wurde mit den Eltern von ihm gesprochen und meine Mitschüler sollten sich äußern. Meine Freunde und fast alle anderen Mitschüler bestätigten das Mobbing. Ich wurde danach größtenteils von den Anderen in Ruhe gelassen, aber mein Vertrauen in das Gute war weg. Ich war nicht in der Lage auf meine Mitschüler zuzugehen. Ich hatte paar Freunde, größtenteils aber aus anderen Klassen.
Auch wenn das Mobbing in der 11. Klasse vorbei war und ich durch das Kurssystem auch mit Anderen zusammen kam, fiel es mir auch weiterhin schwer, Kontakte zu knüpfen. Das änderte sich erst zum Studium. Vielleicht ging es mir da leichter von der Hand, da ich zum Einen mit Kampfsport begonnen hatte und zum Anderen durch den Verein Kontakt zu Anderen hatte, die nichts von meiner Mobbingvergangenheit wussten.