Schrödingers Problem

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Menelaos
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Schrödingers Problem

Beitrag von Menelaos »

Wisst ihr, ich hielt nie was von sinnlosem Jammern... also manchmal hats schon seine Daseinsberechtigung, aber jetzt da ich selber das Bedürfnis zum Jammern verspüre, komme ich mir scheinheilig vor. Ich suche nach irgendeinem sinnvollen Grund zu jammern, irgendetwas wozu es gut sein könnte... aber mir fällt nichts ein.

Ich bin schon seit weit über einem Jahr schwer in sie verliebt, wusste aber von Anfang an dass sie vergeben ist, und nur wenig später dass es absolut glücklich ist. Das tat zunächst sehr weh und war eine Enttäuschung, aber auch eine Erleichterung, denn es bedeutete dass der Mensch den ich liebe glücklich und sicher ist. :umarmung2:
Ich freue mich auch aufrichtig für sie, aber natürlich nicht ohne eine gewisse Wehmut... also schon einiges an Wehmut, zumindest in den ersten Monaten. Aber ich hab mir die Wahrheit sehr schnell eingestanden und es akzeptiert.
Die Freundschaft mit ihr zu bewahren und auszubauen war mir dennoch sehr wichtig, denn auch wenn sie niemals mehr sein könnte, ist da immer noch dieses Gefühl von Vertrautheit zwischen uns, das ich vorher gar nicht gekannt hab... leider wurde auch die Freundschaft nie so intensiv wie ich mir das gewünscht hatte. :sadman:

Und dennoch, ich hab sie genossen, hab jeden Moment mit ihr genossen, und empfinde auch diese schmalere Freundschaft als einen sehr positiven Aspekt in meinem Leben.
Als sie mit ihm zusammen zog war das okay für mich. Als sie erwähnte dass sie sich uneins sind ob es zwei oder drei Kinder werden sollen hab ich geschmunzelt. Als ich ihn persönlich kennen gelernt hab und ein paar mal mit beiden plaudern konnte, hab ich festgestellt dass er ein wirklich netter Kerl ist, und neutral betrachtet eine gute Wahl, und ich hab mich für sie gefreut weil sie jemanden gefunden hat der sie (hoffentlich) niemals schlecht behandeln wird. :umarmung2:

Warum versetzt es meiner Stimmung also so einen Knick von ihr zu hören dass sie sich jetzt verlobt haben? Ich wusste doch dass es in die Richtung geht, ich habs ja aus erster Hand von ihr gehört wie es Schritt für Schritt darauf hinaus lief, und ich fühlte mich in den letzten Monaten sogar gut damit.
Kommt dieser Knick wirklich daher, oder schwingt meine Stimmung dank der Suppe am Himmel und dem endlosen Lockdown langsam um?
Habe ich es unterbewusst doch nicht akzeptiert?
Oder habe ich mich nur an der Vorstellung von ihr festgeklammert, quasi wie an einem Lotto-Ticket das quasi ein Freischein zum Luftschlösserbauen ist? War mir klar dass sie es nicht sein würde, aber doch real genug um von Liebe träumen zu können, um ihr ein Gesicht geben zu können. :gruebel:
Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht völlig am Boden deswegen, ich habe ihr - als sie es mir per Videochat gesagt hat - gratuliert und mich sichtbar und aufrichtig für sie gefreut, (es würde mir schwer fallen etwas andere zu tun wenn sie sich so offensichtlich freut) aber... ja was eigentlich?
Ich bin verwirrt und weiß selber gar nicht mehr was ich fühle. Ich weiß nicht warum ich das hier schreibe. Ich habe keine Frage, kein eindeutiges Problem, und ganz bestimmt keine von meinen simplen Lösungen die ich bei anderen so selbstverständlich verteile... :wuetend:

Ich weiß nur ich hatte bei ihr zum allerersten Mal das Gefühl dass ich, dass meine Gefühle nicht unbedeutend und wertlos sind, sondern ein unglaublich wertvolles Geschenk, aber halt eins das ich nur ihr geben kann... leider kann sie nichts damit anfangen, denn man braucht nicht zwei davon. :sadman:
Ich war mein ganzes Leben lang nicht wirklich in der Lage das von mir zu sagen, aber dieses Mal schon... und jetzt kann ich nichts damit anfangen. Positiv ist vielleicht dass ich es jetzt auch allgemein glauben kann, dass sehr viel von meiner positiven Einstellung direkt von ihr kommt. (auch deshalb sehe ich unser Verhältnis so positiv) Sie hat mich gern, und ich bin in der Lage daran zu glauben dass aus uns mehr hätte werden können, wenn die Würfel ein wenig anders gefallen wären... wären, könnte, KANN aber nicht.
Aber auch das weiß ich schon lange, auch diese Gedanken habe ich schon vor langer Zeit durchgekaut, akzeptiert, und beschlossen weiter zu machen. Dann kam Corona, und Weitermachen (im Sinne von, den nächsten Schritt tun) war plötzlich nicht mehr möglich.
Ich hänge an ihr fest, an diesen Gefühlen. Niemand sonst hat auch nur eine Chance ihren Platz einzunehmen, weil ich einfach keine Frauen mehr kennen lerne, oder bestenfalls sporadisch und oberflächlich.

...

Bah, ich weiß nicht was das hier soll... und sorry für die Länge! Ist schwierig sich kurz zu fassen wenn man gar nicht weiß worauf man eigentlich hinaus will... :sadman:
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feadin

Re: Schrödingers Problem

Beitrag von feadin »

erstmal :umarmung2:

... vermutlich muss man sich solche Gedanken auch ab und zu mal von der Seele schreiben... ich kenne das.

Bin auch in einer ähnlichen Lage, obwohl meine "Angebete" (irgendwie komisch, das so zu schreiben, aber mir fällt kein besserer Begriff ein^^) jetzt noch nicht verlobt ist, aber es wird alles darauf hinauslaufen und ich hab ehrlich gesagt schon ein bisschen Angst davor, was das dann mit mir macht...
Es hat mir schon einen ziemlichen Treffer versetzt, als sie mir erzählt hat, dass sie mit ihm zusammengezogen ist.

Klar, man hat es akzeptiert und man versucht irgendwie damit klar zu kommen, aber es fällt halt trotzdem schwer loszulassen.
Gerade wenn es niemand anderen gibt, der den Platz im Herzen einnehmen könnte, der noch von ihr besetzt ist.
Wenn dann noch die ganze Symbolik mit Verlobung usw. dazu kommt, stirbt vermutlich noch das letzte Stückchen Hoffnung, das man sich vielleicht noch unbewusst bewahrt hat, obwoh man es ja eigentlich besser weiß...
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Hoppala
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Hoppala »

Du trauerst.
Um was genau? Vielleicht "nur" um eine gestorbene Hoffnung? Das Wissen, dass sich ihr Leben mit aller Voraussicht notwendigerweise von deinem entfernen, jedenfalls nicht annähern wird?
Vielleicht ist vergleichbar mit einem guten Freund, der sich entscheidet, nach Australien umzusiedeln, weil dort Liebe und Traumjob auf ihn warten. Schön für ihn. Aber er ist dann für dich weg.

Ganz eventuell auf Enttäuschung: dass du nicht diese große Rolle in ihrem Leben spielst. Anderes und andere sind ihr wichtiger. Du wusstest es schon, jetzt wird es auch praktisch deutlich.

Aber Enttäuschung ist es recht klares Gefühl. Der Anlass ist klar
Trauer ist ein unscharfes Gefühl. Ein Loch mit unklaren Rändern, und es ist erstmal nicht erkennbar, ob und wie durch was es wieder gefüllt werden kann. Oder was dafür neu entsteht.
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Himbeere »

Ich stolpere über das hier:
Menelaos hat geschrieben: 10 Feb 2021 21:58
Ich bin schon seit weit über einem Jahr schwer in sie verliebt, wusste aber von Anfang an dass sie vergeben ist, und nur wenig später dass es absolut glücklich ist. Das tat zunächst sehr weh und war eine Enttäuschung, aber auch eine Erleichterung (...)
Könnte es sein, dass ein Teil von dir sie sich so sehr wünscht gerade weil sie nicht frei für dich ist? Immerhin weisst du schon lange, dass sie vergeben ist und du hast dich entschieden, an ihr festzuhalten. Manchmal hat dieses Unerfüllbare besonderen Reiz, wenn es auch schmerzhaft ist.
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schmog

Re: Schrödingers Problem

Beitrag von schmog »

:?

Etwas ähnliches erlebte ich mit meinem 80er OdB!
Es war ein sehr schmerzlicher Prozess und ich brauchte jahrelang um es einigermassen zu verkraften.

Heute sind wir gute Freunde.
Zuletzt geändert von schmog am 11 Feb 2021 12:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Tania
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Tania »

Irgendwie glaube ich, dass jedes Gefühl, das wir entwickeln, seine Gründe hat. Wenn man sich ausgerechnet in eine unerreichbare Person verliebt - egal ob es die vergebene Bekannte oder der weit entfernte Filmstar ist -, dann meist, weil man zwar fähig ist zu lieben, und dieses schöne Gefühl auch genießen möchte, aber aus irgendwelchen Gründen (noch) nicht bereit für das Gesamtpaket "Beziehung" ist. Und wenn man beginnt, sich emotional von dieser unerreichbaren Person zu lösen, hat das ebenfalls Gründe .... vielleicht hat man nicht mehr das Bedürfnis zu lieben, vielleicht ist man inzwischen so weit, dass man eine reale Beziehung in sein Leben integrieren könnte ...

Trauer gehört zu jedem Abschied. Und sie tut weh und Du hast jeden Grund für "Jammerpostings". Aber Du bist ein ziemlich kluger und reflektierter Mann - und wenn der Schmerz langsam weniger wird (und das wird er werden!), dann kannst Du mal drüber nachdenken, was sich in Dir verändert hat und warum Dein Herz nicht einfach weiter in unverbrüchlicher Treue an dieser Frau klebt. So viel ändert eine Verlobung ja auch nicht.... Ich bin sicher, dass Du es herausfinden wirst, und dass es Dich weiterbringen wird.

Bis dahin wünsche ich ganz viel Kraft, kalorienfreie Schokolade und stabile Taschentücher :umarmung2: :umarmung2: :umarmung2:
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Menelaos »

feadin hat geschrieben: 10 Feb 2021 22:21 Wenn dann noch die ganze Symbolik mit Verlobung usw. dazu kommt, stirbt vermutlich noch das letzte Stückchen Hoffnung, das man sich vielleicht noch unbewusst bewahrt hat, obwoh man es ja eigentlich besser weiß...
Ich bin nicht sicher ob es Hoffnung ist die da stirbt. Bevor ich mich in sie verliebt hab war da niemand mehr, bestenfalls eine Frau die ich seit 10 Jahren nicht mehr gesehen habe. Ohne ein Gesicht auf das man seine Tagträume ausrichten kann, finde ich es sehr schwer Liebe als etwas anzusehen das real existiert.
Ich glaube dafür brauche ich sie, aber je weiter sie sich entfernt, je deutlicher ich sehe dass sie in seinen Armen liegt, desto blasser wird diese Vorstellung. Das letzte Mal als das passiert ist hab ich noch ein paar Monate durchgehalten, es ging mir sogar ganz gut, aber dann bin ich in ein SEHR tiefes Loch gefallen.

Was mich bedrückt ist auch nicht die Vorstellung niemals jemanden zu finden, (ich denke mit etwas Mühe wird mir das gelingen) sondern der Gedanke dass dieses intensive Gefühl von Liebe nicht mehr wieder kommt, oder zumindest nicht solange ich noch einigermaßen jung bin und etwas damit anfangen kann. Ich habe Angst mich irgendwann mit weniger zu begnügen... :sadman:
Hoppala hat geschrieben: 11 Feb 2021 06:30 Du trauerst.
Um was genau? Vielleicht "nur" um eine gestorbene Hoffnung?
Ich denke das hab ich schon lange hinter mir. Im Aufgeben bin ich (leider) ziemlich gut.
Ganz eventuell auf Enttäuschung: dass du nicht diese große Rolle in ihrem Leben spielst. Anderes und andere sind ihr wichtiger. Du wusstest es schon, jetzt wird es auch praktisch deutlich.
Das auf jeden Fall, aber eher im Bezug auf unsere Freundschaft, die ich gerne viel intensiver gehabt hätte als sie.
Trauer ist ein unscharfes Gefühl. Ein Loch mit unklaren Rändern, und es ist erstmal nicht erkennbar, ob und wie durch was es wieder gefüllt werden kann. Oder was dafür neu entsteht.
Das klingt tatsächlich sinnvoll... :sadman:
Himbeere hat geschrieben: 11 Feb 2021 12:04 Ich stolpere über das hier:
Menelaos hat geschrieben: 10 Feb 2021 21:58
Ich bin schon seit weit über einem Jahr schwer in sie verliebt, wusste aber von Anfang an dass sie vergeben ist, und nur wenig später dass es absolut glücklich ist. Das tat zunächst sehr weh und war eine Enttäuschung, aber auch eine Erleichterung (...)
Könnte es sein, dass ein Teil von dir sie sich so sehr wünscht gerade weil sie nicht frei für dich ist? Immerhin weisst du schon lange, dass sie vergeben ist und du hast dich entschieden, an ihr festzuhalten. Manchmal hat dieses Unerfüllbare besonderen Reiz, wenn es auch schmerzhaft ist.
Die Sehnsucht nach ihr wuchs mit der Zeit die ich mit ihr verbracht hab, der Vertrautheit die sie mir gegenüber gezeigt hat. Eine Zeit lang dachte ich sogar dass da sehr zaghafte Signale in meine Richtung gesandt, werden, was ich aber immer abgetan hab, weil sie ja immer mal wieder von ihrem Freund erzählt hat.

Ich habe mich schon einmal an einer anderen Frau festgehalten von der ich wusste dass daraus nichts werden könnte, aber dadurch wurden die Gefühle nicht stärker, eher im Gegenteil. Ich wusste ich kann mich an ihr festhalten, weil ich ihr nur eine Woche lang begegnet bin, und sie dann nie wieder sehen würde... und ich wusste das reicht nicht aus um ernstere Gefühle zu entwickeln.

An dieser Frau halte ich einerseits fest, weil wir uns so ähnlich sind, und weil ich andererseits mit ihr befreundet bin, und es schon sein wollte bevor ich mich in sie verliebt habe.
Wie ich oben geschrieben habe, die Gefühle erfüllen für mich vermutlich eine sehr wichtige Ankerfunktion. Aber mir wäre es am liebsten wenn nicht ausgerechnet sie das Ziel meiner Gefühle wäre. Ich wäre gerne mit ihr befreundet, ohne den ganzen Ballast den diese Gefühle mit sich bringen.
Und wenn ich schon hoffnungslos verliebt bin, dann doch bitte in eine andere, eine zu der ich Abstand halten kann ohne etwas Wichtiges zu verlieren.

PS: Danke euch allen für die virtuellen Umarmungen und den Zuspruch! :umarmung2:
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mak1
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von mak1 »

Menelaos hat geschrieben: 10 Feb 2021 21:58 Wisst ihr, ich hielt nie was von sinnlosem Jammern... also manchmal hats schon seine Daseinsberechtigung, aber jetzt da ich selber das Bedürfnis zum Jammern verspüre, komme ich mir scheinheilig vor. Ich suche nach irgendeinem sinnvollen Grund zu jammern, irgendetwas wozu es gut sein könnte...
Nun jammern in dem Sinne ist es nicht, aus meiner Sicht. Sondern Menelaos' gelungener Versuch uns an Deiner Gefühlslage Teil nehmen zu lassen.
Menelaos hat geschrieben: Ich bin schon seit weit über einem Jahr schwer in sie verliebt, wusste aber von Anfang an dass sie vergeben ist, ...
Verliebt zu sein ist -wie Du jetzt bestätigen wirst- ein schönes Erlebnis. So ein Gefühl hatte ich vor vielen Jahren auch mal. Dumm nur, ich wußte es damals nicht einzuordnen. Sie auch nicht. Dann kam einer der aussah wie Omar Sharif und fuhr einen dicken Benz und war Entwicklungshelfer in Afrika und so alt wie ihre Mutter. Nach einigen Ausflügen mit dem Benz und schönen Geschenken, wollte er sie nach Afrika mitnehmen. Das alles weiss ich nur, weil sie es mir erzählte. Wir haben viel darüber gesprochen.

Auch zwischen uns war tiefes Vertrauen.
Menelaos hat geschrieben: Warum versetzt es meiner Stimmung also so einen Knick von ihr zu hören dass sie sich jetzt verlobt haben?
Als sie mir freudestrahlend sagte, dass sie sich verlobt hätten, habe ich mit einem Knoten im Hals gratuliert. Später sagte sie mir, ich sei kreidebleich gewesen.
Menelaos hat geschrieben: Habe ich es unterbewusst doch nicht akzeptiert?
Oder habe ich mich nur an der Vorstellung von ihr festgeklammert, quasi wie an einem Lotto-Ticket das quasi ein Freischein zum Luftschlösserbauen ist?
Du merkst jetzt, dass sie nicht nur nicht mehr erreichbar ist, sondern sich immer weiter entfernen wird. Vermutlich ist das alles eher intuitiv bei Dir.

Als der Typ dann wieder ohne sie nach Afrika flog, haben wir noch sehr intensiv über die Geschichte gesprochen.
Menelaos hat geschrieben: Ich weiß nur ich hatte bei ihr zum allerersten Mal das Gefühl dass ich, dass meine Gefühle nicht unbedeutend und wertlos sind, sondern ein unglaublich wertvolles Geschenk, aber halt eins das ich nur ihr geben kann...
Ging mir damals auch so. Aber ich hatte nicht die Geistesgegenwart und die Lebenserfahrung die Situation zu nutzen und sie in mein Leben zu holen.
Menelaos hat geschrieben: Ich war mein ganzes Leben lang nicht wirklich in der Lage das von mir zu sagen...
War bei mir lange Jahre ähnlich.
Aber so reflektiert und ausdrucksstark wie Du bist wird das bei passender Gelegenheit (sprich Frau) wieder kommen.
Menelaos hat geschrieben: Ich hänge an ihr fest, an diesen Gefühlen. Niemand sonst hat auch nur eine Chance ihren Platz einzunehmen, weil ich einfach keine Frauen mehr kennen lerne, oder bestenfalls sporadisch und oberflächlich.
Kommt Zeit, kommt Entspannung und Du wirst auch anderen Frauen ein Fensterchen öffnen. Vielleicht, nach einiger Zeit auch die Tür.
Aus ihr und mir ist auch nichts geworden. Mir fehlte das was ich im Lauf der Jahre an Erkenntnis gewonnen habe.
Und somit ist es mir gelungen -dank der Erkenntnisse- im Laufe der Jahre einigen Frauen einen Platz einzuräumen.

...
Menelaos hat geschrieben: Bah, ich weiß nicht was das hier soll...
Es sollte uns Teil haben lassen. Ich danke Dir dafür.
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Menelaos »

Tania hat geschrieben: 11 Feb 2021 12:25 Irgendwie glaube ich, dass jedes Gefühl, das wir entwickeln, seine Gründe hat. Wenn man sich ausgerechnet in eine unerreichbare Person verliebt - egal ob es die vergebene Bekannte oder der weit entfernte Filmstar ist -, dann meist, weil man zwar fähig ist zu lieben, und dieses schöne Gefühl auch genießen möchte, aber aus irgendwelchen Gründen (noch) nicht bereit für das Gesamtpaket "Beziehung" ist.
Oha, ich würde sagen bei mir ist es eher umgekehrt, zumal ich sie anfangs ja nicht für unerreichbar hielt. Sie erwähnte ein paar Schwierigkeiten mit ihrem Freund. Sie verbrachte sichtlich gerne Zeit mit mir, unterhielt sich gerne mit mir, warf mir oft so ein strahlendes Lächeln zu, (sehr herausragend, weil sie sonst ein eher missmutiges Gesicht macht) erzählte mir von einer sehr schlimmen Beziehungserfahrung von der (wie sie sagte) noch nicht mal ihre Eltern wissen, und fragte mich einmal aus wie denn eine Frau sein müsste in die ich mich verlieben könnte.
Sie war praktisch gesehen unerreichbar, denn all das hatte natürlich nichts zu sagen, war nur ein Zeichen dafür dass sie mich gern hat und mir vertraut, (gerade Letzteres wollte ich unbedingt erhalten und ausbauen, weil mir das mein ganzes Leben lang völlig fremd war) aber für eine lange Zeit fühlte es sich nicht so an, und ich musste mich arg beherrschen um darin nichts weiter zu sehen als mein hyperaktiv gewordenes Wunschdenken.

Ich bin bereit für eine Beziehung. Ich war es objektiv betrachtet mein ganzes Leben lang noch nicht, aber bei ihr wäre ich zum allerersten Mal bereit dazu gewesen... und jetzt kann ich wieder nichts machen, nur liegt es dieses Mal nicht daran dass mich meine Schüchternheit lähmt... :sadman:
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von halbkaputt »

Menelaos hat geschrieben: 10 Feb 2021 21:58 Ich freue mich auch aufrichtig für sie, aber natürlich nicht ohne eine gewisse Wehmut... also schon einiges an Wehmut, zumindest in den ersten Monaten. Aber ich hab mir die Wahrheit sehr schnell eingestanden und es akzeptiert.
das ist vollkommen nachvollziehbar. die Freude ist ein kurzes, singuläres Ereignis - das hält nicht lange und das was du empfindest geht ja offensichtlich tiefer
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von NBUC »

Menelaos hat geschrieben: 11 Feb 2021 13:16
Oha, ich würde sagen bei mir ist es eher umgekehrt, zumal ich sie anfangs ja nicht für unerreichbar hielt. Sie erwähnte ein paar Schwierigkeiten mit ihrem Freund. Sie verbrachte sichtlich gerne Zeit mit mir, unterhielt sich gerne mit mir, warf mir oft so ein strahlendes Lächeln zu, (sehr herausragend, weil sie sonst ein eher missmutiges Gesicht macht) erzählte mir von einer sehr schlimmen Beziehungserfahrung von der (wie sie sagte) noch nicht mal ihre Eltern wissen, und fragte mich einmal aus wie denn eine Frau sein müsste in die ich mich verlieben könnte.
Sie war praktisch gesehen unerreichbar, denn all das hatte natürlich nichts zu sagen, war nur ein Zeichen dafür dass sie mich gern hat und mir vertraut, (gerade Letzteres wollte ich unbedingt erhalten und ausbauen, weil mir das mein ganzes Leben lang völlig fremd war) aber für eine lange Zeit fühlte es sich nicht so an, und ich musste mich arg beherrschen um darin nichts weiter zu sehen als mein hyperaktiv gewordenes Wunschdenken.
Das wäre die - leider wohl nicht ergründbare - Vermutung, ob das damals die Erkundung zum Warmwechseln war.
Aber da ein MAB ja kein Arschloch sein will und diese Gedanken im Detail dann Jahre später kommen ... :schwarzekatze:
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Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Calliandra »

Menelaos hat geschrieben: 10 Feb 2021 21:58
Ich kann es verstehen, dass das sehr schmerzt und auch wenn du es bisher auf eine Weise tröstlich fandest, sie als Freundin in deinem Leben zu haben und sie "in guten Händen" zu wissen, ist es ja trotzdem eine schwierige Situation, wenn man sich emotional-romantisch nicht lösen kann. Und diese Verlobung ist jetzt eben nochmal eine Besiegelung dessen, dass sie sich für jemand anderen und nicht für dich entschieden hat. Das fühlt sich natürlich mies an, wenn man emotional noch verwickelt ist.

Was aus deiner Geschichte nicht ganz hervorgeht: Weiß sie überhaupt um deine Gefühle für sie oder hast du es versteckt, weil du von Anfang an wusstest, dass sie vergeben ist? Wenn sie es weiß, dann könntest du ihr zumindest sagen, dass du dich für sie freust, aber dass es für dich eine schwierige Situation ist und du dich vielleicht erstmal eine Weile zurückziehst, um deine Gefühle zu ordnen bzw. zu beruhigen. Das könnte vielleicht helfen, dass du die Situation erstmal für dich akzeptieren kannst und dann kannst du entscheiden, ob du mit dieser Klarheit, dass es für euch nie eine Zukunft als Paar geben wird, in der Lage bist, die Freundschaft aufrecht zu erhalten oder ob es für dich gesünder ist, dich da rauszuziehen.
[+] Meine Geschichte
Ich hatte mal eine ähnliche Situation vor vielen Jahren, wo ich mich in jemanden verliebt habe, er sich aber nicht. Das war auch ziemlich schnell klar gestellt, es hat sich dann trotzdem eine Art Affäre entwickelt, die sich letztlich über ca. ein Jahr hinzog. Auch wenn es mir eigentlich nicht gut getan hat, mich dadurch emotional immer mehr anzufüttern und zu wissen, er hegt keine romantischen Gefühle für mich. Noch demütigender fand ich es dann, als er die Affäre auch beenden wollte (obwohl es eigentlich gesünder war und ich das sogar hätte machen müssen, es aber nicht geschafft habe). Er wollte dennoch gern mit mir befreundet bleiben und hat sich auch aktiv darum bemüht. Für mich war das schon superanstrengend, weil ich mich dabei eigentlich gequält habe, aber ich habe es auch nicht geschafft, mich radikal zu lösen, weil es eben doch inzwischen ein wichtiger Mensch für mich war und ich fand die Vorstellung, dass er ganz aus meinem Leben verschwindet, irgendwie schlimm.

Was mir geholfen hat, war, dass ich dann gut 2 Jahre im Ausland war und wir uns in dieser Zeit nicht gesehen haben, aber trotzdem (eher sporadischen) Kontakt hielten. So konnte ich mich da emotional etwas abkühlen und auf andere Dinge fokussieren.

Ich hatte zwar auf eine Art immernoch Gefühle für ihn, aber war nicht mehr so besessen und wieder mehr bei mir angekommen.
Er hatte inzwischen auch eine Freundin und auch damit kam ich dann eigentlich gut klar und verstand mich auch gut mit ihr.
Irgendwie habe ich es geschafft, das Ganze dann doch in freundschaftlliche Gefühle umzulenken. Dass das tatsächlich geklappt hat, wurde mir bewusst, als er mir irgendwann sagte, dass seine Freundin schwanger ist … und ich mich echt drüber freuen konnte und keine Eifersuchtsgedanken dabei hatte. Seine Tochter mochte mich auch von Anfang an und ich fand ich es immer schön, sie zu sehen und habe mich dabei auch nicht traurig oder melancholisch gefühlt. Aber da lagen natürlich auch ein paar Jahre dazwischen und so kurz nach Beginn meiner Verknalltheit und ohne diese zwischenzeitliche Distanz wäre ich damit wahrscheinlich schwer klar gekommen.

Wir sind jetzt nach ca. 20 Jahren immernoch befreundet und sehen uns zwar nicht mehr so häufig (er wohnt auch nicht gerade um die Ecke), aber er gehört doch zu meinen langjährigen engeren Freunden, mit denen ich z. B. auch über meine Probleme sprechen würde. Jetzt im Nachhinein bin ich eigentlich auch auf eine Art ganz froh, dass es nichts mit uns geworden ist, denn wir ticken in einigen Dingen doch ziemlich unterschiedlich, was für eine Partnerschaft ziemlich schwierig hätte werden können. Ich spüre auch keine romantische/erotische Anziehung mehr. Vielleicht ist das jetzt eher so wie bei einem alten Ehepaar so eine andere Art von Vertrautheit – auch wenn wir das Ehepaar nicht waren. ;)

Auch wenn es dann am Ende doch eine ganz positive Entwicklung genommen hat … dass ich mich damals als Frau abgelehnt gefühlt habe (und mit der Steigerung "nicht mal für eine Affäre gut genug") hat sich damals in mir eingebrannt und meine ABinenkarriere auf jeden Fall befeuert, auch wenn ich es heute differenzierter betrachten kann.
Ja, und dieses Gefühl, zu glauben, dass man nie wieder jemanden trifft, der einem so wichtig werden könnte, kenne ich auch. Aber es war nicht das einzige Mal in meinem Leben, dass eine Anbahnung schief gelaufen ist und ich Liebeskummer hatte, insofern weiß ich zumindest, dass durchaus auch andere Menschen wieder wichtig werden können, auch wenn es für mich nie gut ausgegangen ist.
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Menelaos »

mak1 hat geschrieben: 11 Feb 2021 13:12 Verliebt zu sein ist -wie Du jetzt bestätigen wirst- ein schönes Erlebnis. So ein Gefühl hatte ich vor vielen Jahren auch mal.
...
Auch zwischen uns war tiefes Vertrauen.
Ist zwar ein schönes Gefühl dass du meine Situation so genau nachempfinden kannst, aber auf der anderen Seite isses auch sehr traurig... und auch beängstigend. Was mich immer wieder aufbaut ist der Gedanke dass es ihr gut geht, dass sie eine gute Wahl getroffen hat und mit ihm glücklich sein wird.
Ich will der Stimme die mir Horrorszenarien ins Ohr flüstert, er könnte es nur auf das üppige Erbe von ihrem Vater abgesehen haben, keine Nahrung liefern, allein schon weil ich mutmaße dass diese Szenarien auch meinen selbstsüchtigen Wünschen in die Hände spielen sollen.

Was wenn wir etwas hätten ändern können? Was wenn sie uns gewählt hätten, wären wir nur mutiger gewesen? Wäre ihr Leben besser verlaufen? Oder ist das ganze ein sinnloser Gedankengang, weil wenn wir eine Option für sie gewesen wären, dann hätten sie es uns doch irgendwie gezeigt.
Ich komme immer wieder zum selben Ergebnis: "Ich bin glücklich mit ihm." ist eine eindeutige Aussage, und an die muss ich mich halten. Ich muss ihr eigenes Urteil über ihr Leben akzeptieren und ihm vertrauen, andernfalls würde ich sie nicht für voll nehmen.

Ob so oder so, ich schätze es bringt nichts mehr sich darüber den Kopf zu zerbrechen, außer vielleicht mit Blick auf den Frauen denen man in Zukunft noch begegnen wird...
Als sie mir freudestrahlend sagte, dass sie sich verlobt hätten, habe ich mit einem Knoten im Hals gratuliert. Später sagte sie mir, ich sei kreidebleich gewesen.
Oh ja, ich hab deutlich gespürt wie mir das Blut in den Kopf schoss... aber vielleicht wars auch anders herum. Zum Glück ist meine Webcam vor allem bei gedämpften Lichtverhältnissen ziemlich schlecht... aber sie erwähnte dass sie zwei sehr große Bildschirme hat. Dennoch, sie hat nie irgendwas bemerkt, ich denke das wird sie auch dieses Mal nicht getan haben.
Menelaos hat geschrieben: Ich war mein ganzes Leben lang nicht wirklich in der Lage das von mir zu sagen...
War bei mir lange Jahre ähnlich.
Aber so reflektiert und ausdrucksstark wie Du bist wird das bei passender Gelegenheit (sprich Frau) wieder kommen.
Danke! :umarmung2:
Menelaos hat geschrieben: Bah, ich weiß nicht was das hier soll...
Es sollte uns Teil haben lassen. Ich danke Dir dafür.
:vielglueck: :vielglueck: :vielglueck: Für Dich
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Menelaos »

NBUC hat geschrieben: 11 Feb 2021 13:27 Das wäre die - leider wohl nicht ergründbare - Vermutung, ob das damals die Erkundung zum Warmwechseln war.
Aber da ein MAB ja kein Arschloch sein will und diese Gedanken im Detail dann Jahre später kommen ... :schwarzekatze:
Das Problem ist auch, dass ich es zu dem Zeitpunkt bereits akzeptiert hatte, und dabei war emotional eine gewisse Distanz herzustellen. Selbst wenn es das gewesen wäre (ein Gedanke der mir natürlich auch gekommen ist) hätte ich erst wieder gedanklich umschalten müssen, und das hätte Zeit gebraucht.
Sie war schon sehr seltsam an diesem Abend, hat einen großen Umweg in Kauf genommen um mit mir allein zu reden, und hat diese Themen ohne Not auf den Tisch gebracht... Ich weiß nicht was das sollte, und habs auch nie herausgefunden. Habs als Zeichen gesehen dass auch sie dieses Gefühl der Vertrautheit zu mir empfand, und es ausbauen wollte... aber dann wurde daraus nichts. :sadman:
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Ich bin ...: vergeben.
Ich suche hier ...: nur Austausch.

Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Ringelnatz »

Menelaos hat geschrieben: 11 Feb 2021 13:01 Was mich bedrückt ist auch nicht die Vorstellung niemals jemanden zu finden, (ich denke mit etwas Mühe wird mir das gelingen) sondern der Gedanke dass dieses intensive Gefühl von Liebe nicht mehr wieder kommt, oder zumindest nicht solange ich noch einigermaßen jung bin und etwas damit anfangen kann. Ich habe Angst mich irgendwann mit weniger zu begnügen... :sadman:
Hier wurde schon viel Kluges gesagt, deshalb möchte ich nur ergänzen: Ich glaube, ich kenne dein Gefühl aus eigener Erfahrung auch. Diese Überzeugung, dass ich nie wieder jemanden so lieben kann. Ich hatte ein intensives Erlebnis dieser Art mit Mitte 20 (war mit dem Mann auch eine Weile zusammen). Ich würde aus der Rückschau sagen, dass ich tatsächlich nie wieder so leidenschaftlich geliebt habe. Aber in der Beziehung zu diesem Mann hat eines gefehlt: Ähnliche Gefühle von ihm. Somit habe ich mich umso mehr in meine Leidenschaft für ihn hineingesteigert, habe quasi die Lücken gefüllt, die er gelassen hat. Da war viel meine Vorstellung dabei, ganz viel Traum und Projektion von meiner Seite. Ich habe seine Reaktionen interpretiert ("was könnte doch darauf hindeuten, dass er genauso tiefe Gefühle hat?") und mir Szenarien ausgemalt. Bei uns ist es nicht wegen einer anderen Frau auseinandergegangen, sondern weil er beruflich ins Ausland ging. Aber es kam ihm nie auch nur in den Sinn, dass unsere Geschichte seinen Weggang überdauert. Während ich sofort bereit gewesen wäre, alles über Bord zu werfen und mit ihm zu gehen. Mein Vater meinte zu einem späteren Zeitpunkt mal zu mir, dass er froh war, als diese Episode beendet war. Er hätte Angst gehabt, dass ich mich diesem Mann völlig unterordne, weil ich so wenig bei mir selbst war.

Ich habe mich danach noch zweimal verliebt. Beide Male anders als bei ihm. Es gibt verschiedene Formen der Liebe und die "nur" Leidenschaftliche/Verträumte ist nicht unbedingt die, die lange lebt und auf Dauer glücklich macht.

Keine Ahnung, ob dir das hilft oder deiner Situation überhaupt ähnlich ist. Aber deine Geschichte hat mich an diese Episode erinnert. Ich bin heute zufrieden damit, dass ich das auch mal erlebt habe. Ich kann sogar leicht nostalgisch an diese Zeit zurückdenken. Der Mann hat mir auch sehr viel gegeben und neue Erfahrungen eröffnet. Wir hatten eine gute Zeit, auch wenn es (damals) nicht das war, was ich mir von ihm gewünscht hätte. Ich erinnere mich außerdem noch gut daran, dass ich ein Jahr lang 100% überzeugt war, dass DAS der Mann meines Lebens war und ich nie wieder jemand anderen so lieben kann. Ja stimmt, "genau so" nicht. Aber anders und (dauerhaft) besser :good:

Alles Liebe für dich! :umarmung2: :vielglueck:
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Menelaos »

Calliandra hat geschrieben: 11 Feb 2021 13:37 Was aus deiner Geschichte nicht ganz hervorgeht: Weiß sie überhaupt um deine Gefühle für sie oder hast du es versteckt, weil du von Anfang an wusstest, dass sie vergeben ist?
Mein Instinkt sagte mir damals dass ich es ihr sagen sollte, einerseits um völlige Gewissheit zu erlangen, andererseits auch um ihr die Möglichkeit zu geben selbst zu entscheiden ob sie die Freundschaft unter diesen Umständen fortführen will. Ehrlichkeit ist mir halt auch äußerst wichtig... aber ich hab verschiedene Leute um Rat gefragt, und die Mehrheit war der Meinung ich sollte es bleiben lassen... also hab ich den Instinkt ignoriert.
Ich denke nicht dass sie es weiß, obwohl ich mir immer Sorgen gemacht habe sie könnte es in meinen Augen lesen. (einer der Gründe warum ich den Blickkontakt nie lange aufrecht erhalte, obwohl ich es bei ihr tatsächlich problemlos könnte)
Das könnte vielleicht helfen, dass du die Situation erstmal für dich akzeptieren kannst und dann kannst du entscheiden, ob du mit dieser Klarheit, dass es für euch nie eine Zukunft als Paar geben wird, in der Lage bist, die Freundschaft aufrecht zu erhalten oder ob es für dich gesünder ist, dich da rauszuziehen.
Wie gesagt, ich hab mir die Frage schon vor einem Jahr gestellt und gründlich darüber nachgedacht. Dass es von Zeit zu Zeit schwieriger ist will ich nicht leugnen, aber unterm Strich ist mir die Freundschaft all das wert.

-Deine Geschichte
Erstmal eine :umarmung2: von mir! Klingt auch nicht gerade schön, außer den Part dass ihr es am Ende in eine wirklich gute Freundschaft umwandeln konntet. Die Liebe an sich kann - glaube ich - von den romantischen oder sexuellen Gefühlen gelöst werden, es ist nur wahrscheinlich sehr schwierig.
Ja, und dieses Gefühl, zu glauben, dass man nie wieder jemanden trifft, der einem so wichtig werden könnte, kenne ich auch. Aber es war nicht das einzige Mal in meinem Leben, dass eine Anbahnung schief gelaufen ist und ich Liebeskummer hatte, insofern weiß ich zumindest, dass durchaus auch andere Menschen wieder wichtig werden können, auch wenn es für mich nie gut ausgegangen ist.
Ist bei mir auch schon das zweite Mal, aber dazwischen lagen halt 13 Jahre. Die Jahre vergehen und ich brauche lange um solche Gefühle zu entwickeln, bzw. es passiert mir sowieso nur selten. Ich habe einfach Angst dass mir irgendwann die Zeit ausgeht, und ich empfände mein Leben als verschwendet wenn ich niemals erleben würde dass diese Gefühle erwidert werden.
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Menelaos »

Ringelnatz hat geschrieben: 11 Feb 2021 14:42 Alles Liebe für dich! :umarmung2: :vielglueck:
:umarmung2:

Ich muss dringend dafür sorgen dass ich in absehbarer Zeit eine positivere Geschichte erzählen kann. Meine animiert offenbar nicht gerade dazu dass anderen ihr persönliches Happy End in den Sinn kommt...

Und ja, ich kenne dieses Bedürfnis diese Kleinigkeiten doch noch in positive Zeichen umzudeuten. Was mich aber eher verrückt macht ist die Tatsache dass ich weiß dass Menschen sowas machen, dass also ich sowas machen könnte, und das führt dann dazu dass ich meine positiven Interpretationen (niemals die negativen) hinterfrage.
Manchmal würde ich lieber meinen Kopf ausschalten, einfach machen, und dann halt mit den Konsequenzen leben. :wuetend:
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von NBUC »

Ich weiß nicht ob das Trost ist, aber in meinem Fall kam dann recht bald auch Nachwuchs. Die erste Zeit waren das Probleme und Berichte, welche ich auch noch nachvollziehen und auch mal etwas ähnlich (nicht)qualifiziertes weil "Neuland" zu sagen konnte, aber irgendwann war das Familienleben eingespielt und ich konnte da zunehmend zu den Berichten nur noch nicken, weil da einfach die eigenen Erfahrungen und Bezüge aus erster Hand zu fehlten.
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von Menelaos »

NBUC hat geschrieben: 11 Feb 2021 15:31 Ich weiß nicht ob das Trost ist, aber in meinem Fall kam dann recht bald auch Nachwuchs. Die erste Zeit waren das Probleme und Berichte, welche ich auch noch nachvollziehen und auch mal etwas ähnlich (nicht)qualifiziertes weil "Neuland" zu sagen konnte, aber irgendwann war das Familienleben eingespielt und ich konnte da zunehmend zu den Berichten nur noch nicken, weil da einfach die eigenen Erfahrungen und Bezüge aus erster Hand zu fehlten.
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Dürfte in meinem Fall nicht funktionieren, denn ich mag Kinder sehr und habe mir auch immer welche gewünscht. Da müsste das Baby schon grottenhässlich sein (unwahrscheinlich bei der Mutter) damit ich nicht bei seinem Anblick dahin schmelze. Völlig egal ob ich irgendwas Sinnvolles sagen kann, ich behaupte dass sich jede Mutter freut zu hören ihr Baby sei genauso goldig ist wie sie selbst es sieht.
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Re: Schrödingers Problem

Beitrag von NBUC »

Menelaos hat geschrieben: 11 Feb 2021 18:12
NBUC hat geschrieben: 11 Feb 2021 15:31 Ich weiß nicht ob das Trost ist, aber in meinem Fall kam dann recht bald auch Nachwuchs. Die erste Zeit waren das Probleme und Berichte, welche ich auch noch nachvollziehen und auch mal etwas ähnlich (nicht)qualifiziertes weil "Neuland" zu sagen konnte, aber irgendwann war das Familienleben eingespielt und ich konnte da zunehmend zu den Berichten nur noch nicken, weil da einfach die eigenen Erfahrungen und Bezüge aus erster Hand zu fehlten.
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Dürfte in meinem Fall nicht funktionieren, denn ich mag Kinder sehr und habe mir auch immer welche gewünscht. Da müsste das Baby schon grottenhässlich sein (unwahrscheinlich bei der Mutter) damit ich nicht bei seinem Anblick dahin schmelze. Völlig egal ob ich irgendwas Sinnvolles sagen kann, ich behaupte dass sich jede Mutter freut zu hören ihr Baby sei genauso goldig ist wie sie selbst es sieht.
Das meinte ich nicht. Es ging darum dass die Eltern mit der Zeit Familienroutine bekommen und quasi in eine neue Lebensphase mit neuen Themen und Problemen eintreten, zu welcher der der Ab dann nicht wirklich mehr etwas beitragen kann.
Nicht, dass man das Kind selbst jetzt als Fokus des Ärgers nehmen würde.
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