LonesomeCoder hat geschrieben: ↑16 Jan 2021 13:35
Obelix hat geschrieben: ↑14 Jan 2021 23:03
Two-Tone hat geschrieben: ↑14 Jan 2021 21:40
Nein. Wenn du Interesse an einer Frau hast, möchtest du doch mehr über sie wissen. Sie besser kennenlernen. Da helfen Facebook-Posts.
Aber es kommt ziemlich creepy rüber, wenn sie rausbekommt, dass man sich hinter ihrem Rücken Informationen über sie gesucht hat. Außer es war wirklich sehr einfach zu finden.
Ich halte so eine Suche in der heutigen Zeit für normal und es werden sehr viele machen.
Wie gut, daß über mich unter Klarnamen online wenig zu finden ist und ich ein ganzes Sortiment an Online-Identitäten habe. Die werde ich einer Kandidatin sicherlich nicht alle unterbreiten. Im Gegenteil, sie muß nicht einmal wissen,
daß ich die habe. Das geht sie nichts an. Es geht sie weder etwas an, wieviele Identitäten ich habe, noch, wofür ich Identitäten habe, noch, wie die alle im einzelnen heißen.
Und einer Frau, die von mir sogar die Herausgabe meiner
sämtlichen Paßwörter verlangt (deren Herausgabe in den meisten Fällen sogar illegal ist), würde ich umgehend den Laufpaß und notfalls eine einstweilige Verfügung geben.
Andererseits, so selten, wie ich mit Frauen in Kontakt komme, ist das nicht von großer Relevanz.
Obelix hat geschrieben: ↑16 Jan 2021 19:55
Die Neugier und die Verfügbarkeit des Internets sorgen sicher dafür, dass es sehr viele tun. Die Frage ist nur, was man mit den Informationen, die man hinter dem Rücken einer anderen Person herausgefunden hat, macht. Meiner Ansicht nach sollte man nicht durchblicken lassen, dass man sich so informiert hat, denn sowas kommt in aller Regel als Vertrauensbruch an. Und das ist in einer Situation, in der man eigentlich gegenseitiges Vertrauen aufbauen will, extrem kontraproduktiv.
Ich habe schon ein paarmal - außerhalb von Dating-Kontexten - Personen mit Wissen konfrontiert, das ich "hintenrum" über die herausgefunden habe. Die Reaktion war jedes Mal sehr ablehnend. Genauso beschleicht mich immer ein schlechtes Gefühl, wenn ich erfahre, dass jemand mich gegoogelt hat - auch wennn ich weiß, wie das Internet funktioniert.
Daß es die Möglichkeiten gibt, das Privatleben von Leuten auszuspionieren, heißt eben noch lange nicht, daß es jetzt zum guten Ton gehört bzw. gehören sollte, sie auf diese Weise zu nutzen. Ich meine, bevor es Google, Facebook, Instagram, Snapchat und Twitter (obwohl das hierzulande kaum jemand nutzt – aber ich kenne da eine Menge sehr guter Dienste, die noch sehr viel weniger Menschen nutzen) gab, gab es schon Feldstecher, Teleobjektive und Richtmikrofone.
Ich meine, wenn man gut im Doxxing ist, kann man bei der breiten „Ich hab’ nix zu verbergen“-Masse wahrscheinlich binnen kürzester Zeit die Wohnadresse, den Arbeitsort und damit womöglich den Arbeitsweg herausfinden und mit einer Flugdrohne heimsuchen. Das hat „früher“ deswegen niemand gemacht, weil es „früher“ noch keine Kameradrohnen gab. Jetzt gibt es sie. Ist das also ein Freibrief, jemanden damit zu stalken?
Und das Argument pro Online-Stalking „merkt doch keiner“ ist schon gar kein Freibrief.
Um so putziger finde ich die Leute, die gnadenloses Online-Ausspionieren befürworten („wieso, ist doch voll nix dabei, machen doch alle“) und sich gleichzeitig nicht das kleinste bißchen um ihre eigene Online-Privatsphäre kümmern („ist mir zu kompliziert, ich hab’ auch nix zu verbergen, und machen doch auch alle“). Und dann fallen sie aus allen Wolken, wenn sie gedoxxt werden.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.
Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.
INTJ nach Myers-Briggs