AB und psychische Probleme

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Rupes95

AB und psychische Probleme

Beitrag von Rupes95 »

Hallo zusammen!

Ich habe mich hier im Forum angemeldet, weil ich es langsam problematisch finde AB zu sein. Da ich jedoch aufgrund psychischer Probleme seit einigen Wochen einen neuen Therapeuten habe und dadurch momentan mental dabei bin "mein Leben aufzuräumen", also auch Ursachenforschung für meine Probleme zu betreiben, stellte sich mir auch diverse Fragen, auf die ich bisher noch keine eindeutigen Antworten bekommen habe: Ist mein AB-Dasein vielleicht mit für meine psychische Lage verantwortlich? Schließlich nagt es schon am Selbstvertrauen, wenn man irgendwie niemanden findet, das wiederum blockiert einen dann auch selbst bei möglichen Initiativen.
Andererseits könnte es aber doch auch sein, dass ich AB bin, weil ich psychische Probleme habe? Oder ist es vielleicht so, dass AB in gewisser Weise selbst eine psychische Symptomatik (ich will hier bewusst nicht den Begriff Störung benutzen) ist? - Zumindest kommt mir es so vor, als würden das viele der "Normalos" so sehen, sodass ich mich manchmal allein deshalb auch so sehe ...

Daher würde mich mal interessieren, was ihr so denkt. In wie weit korrelieren psychische Probleme und AB-Sein eurer Meinung nach? Und wer von euch hat auch psychische Probleme? Das würde mich mal interessieren.

Liebe Grüße

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Egil
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Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Egil »

Es gab hier mal irgendwo vor noch nicht allzu langer Zeit einen Thread dazu, mit Umfrage, im geschützten Bereich. Da ein Link dahin Bullshit wäre, werde ich das jetzt nicht raussuchen.
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Obelix
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Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Obelix »

Rupes95 hat geschrieben: 17 Dez 2020 19:42 Ist mein AB-Dasein vielleicht mit für meine psychische Lage verantwortlich? Schließlich nagt es schon am Selbstvertrauen, wenn man irgendwie niemanden findet, das wiederum blockiert einen dann auch selbst bei möglichen Initiativen.
Andererseits könnte es aber doch auch sein, dass ich AB bin, weil ich psychische Probleme habe?
Oft genug stimmt beides: Ein psychisches Problem ist vielfach die Ursache dafür, dass man in jungen Jahren nicht die "übliche" Erfahrung in Sachen Beziehungen gemacht hat. Und wenn man das Jahre später immer noch nicht geschafft hat, schlägt das wiederum aufs Gemüt. Und damit haben wir eine "wunderschöne" Abwärtsspirale, aus der man erstmal wieder rauskommen muss.

Rupes95 hat geschrieben: 17 Dez 2020 19:42 Oder ist es vielleicht so, dass AB in gewisser Weise selbst eine psychische Symptomatik (ich will hier bewusst nicht den Begriff Störung benutzen) ist? - Zumindest kommt mir es so vor, als würden das viele der "Normalos" so sehen, sodass ich mich manchmal allein deshalb auch so sehe ...
Ich sehe es so, dass AB-Sein ein Ergebnis (oder auch Symptom) ist, das verschiedenste Ursachen haben kann. Die liegen sehr oft in der Psyche, aber nicht immer.
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LazyEyeOzzy

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von LazyEyeOzzy »

Ich glaube so pauschal kann man das nicht beantworten.
Ich glaube dass es bei mir auch etwas mit Mobbing in der Schule zu tun hat dass ich AB bin, weil es mir dadurch immer schwer gefallen ist Frauen(oder damals Mädchen) anzusprechen.
Irgendwann irgendwann hat man dann den Anschluss verloren und dann wird es schwierig :(
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Siegfried
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Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Siegfried »

Obelix hat geschrieben: 18 Dez 2020 07:57
Rupes95 hat geschrieben: 17 Dez 2020 19:42 Ist mein AB-Dasein vielleicht mit für meine psychische Lage verantwortlich? Schließlich nagt es schon am Selbstvertrauen, wenn man irgendwie niemanden findet, das wiederum blockiert einen dann auch selbst bei möglichen Initiativen.
Andererseits könnte es aber doch auch sein, dass ich AB bin, weil ich psychische Probleme habe?
Oft genug stimmt beides: Ein psychisches Problem ist vielfach die Ursache dafür, dass man in jungen Jahren nicht die "übliche" Erfahrung in Sachen Beziehungen gemacht hat. Und wenn man das Jahre später immer noch nicht geschafft hat, schlägt das wiederum aufs Gemüt. Und damit haben wir eine "wunderschöne" Abwärtsspirale, aus der man erstmal wieder rauskommen muss.

Rupes95 hat geschrieben: 17 Dez 2020 19:42 Oder ist es vielleicht so, dass AB in gewisser Weise selbst eine psychische Symptomatik (ich will hier bewusst nicht den Begriff Störung benutzen) ist? - Zumindest kommt mir es so vor, als würden das viele der "Normalos" so sehen, sodass ich mich manchmal allein deshalb auch so sehe ...
Ich sehe es so, dass AB-Sein ein Ergebnis (oder auch Symptom) ist, das verschiedenste Ursachen haben kann. Die liegen sehr oft in der Psyche, aber nicht immer.
Ich bin der Meinung das die meisten AB's in der Kindheit, Jugend gemacht werden wenn da irgendwas in der Sozialisation schief läuft und man daraus irgendwann den Anschluss in Beziehungsdingen verliert und nicht mehr die Kurve bekommt. Ob man das als Störung bezeichnen will wenn man vieles in der Sozialisation einfach durch vielerlei Gründen nicht gelernt hat kann man sich sicher streiten und ist im Einzelfall verschieden. Dann kommt ja auch das Aussehen mit hinzu was ja auch noch mal einen Einfluss auf den AB Status hat.
GymT

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von GymT »

Siegfried hat geschrieben: 18 Dez 2020 08:49 Ich bin der Meinung das die meisten AB's in der Kindheit, Jugend gemacht werden wenn da irgendwas in der Sozialisation schief läuft und man daraus irgendwann den Anschluss in Beziehungsdingen verliert und nicht mehr die Kurve bekommt.
Das denke ich auch. Ob das nun Mobbing oder irgendwelche Enttäuschungen waren...

Und zum Thema des Threads: Wenn man durchs Forum schaut, sind psychische Probleme in ihren verschiedensten Formen weit verbreitet. Und sie scheinen für das ABtum sowohl Ursache als auch Folge zu sein, wie von Obelix beschrieben.
Pacifica

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Pacifica »

Das ist ein bisschen wie das Henne-Ei-Problem: Was war zuerst da?

Ich seh das so wie Obelix - das kann sich gegenseitig beeinflussen und zu einer Abwärtsspirale führen, aus der man dann irgendwie den Ausgang finden muss.
Meiner Meinung und Beobachtung nach ist da der Ansatzpunkt eher die Arbeit an der eigenen Psyche als am AB-Status. wenn man mal in einem psychischen Loch ist, ist es ja nicht magischerweise damit getan, dass man sich verliebt und derjenige auch in einen selbst. Kann das Selbstwertgefühl natürlich pushen und die Arbeit an der Psyche aber vereinfachen. Kann aber die Gefahr bergen, dass man denkt, der Partner würde einen "reparieren" und wäre eine Art "Ersatztherapeut".
Allerdings ist es wohl erst mal leichter, an etwas zu arbeiten, was bei einem selbst liegt und wofür man nicht noch eine zweite Person braucht. Von daher würd ich gar nicht mal sooo sehr darüber nachgrübeln, was jetzt zuerst da war, sondern lieber mal schauen, wo man zuerst angreifen kann. Also: Was hat man selbst in der Hand und wo kann man am ehesten was tun?

Viele psychische Probleme haben ja ihren Ursprung in der Kindheit. Familien können auf sehr unterschiedliche Art toxisch sein, auch wenn die Eltern nicht die Kinder misshandelt oder missachtet haben (gibts ein gutes Buch dazu "Vergiftete Kindheit"). Oder die Probleme können auf traumatisierende Erlebnisse zurückzuführen sein, eben auch Mobbing. Ich denke, häufig kommt auch da beides zusammen. In meinem Fall war das so.
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Giebenrath
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Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Giebenrath »

Rupes95 hat geschrieben: 17 Dez 2020 19:42 Ist mein AB-Dasein vielleicht mit für meine psychische Lage verantwortlich?
Oder vielleicht auch genau umgekehrt?

Wegen der psychischen Entwicklung und dem eigenen Geworden-Sein gilt es meiner Meinung nach zu beachten, dass bei einer "normalen" Entwicklung bereits in der Jugend Beziehungserfahrungen gemacht werden - d.h. zu einer Zeit in der die psychische Entwicklung, Sozialisation usw. ganz gewiss noch nicht abgeschlossen ist.
Give a man a mask and he will show his true face. - Oscar Wilde
Elias

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Elias »

Giebenrath hat geschrieben: 18 Dez 2020 11:31
Rupes95 hat geschrieben: 17 Dez 2020 19:42 Ist mein AB-Dasein vielleicht mit für meine psychische Lage verantwortlich?
Oder vielleicht auch genau umgekehrt?

Wegen der psychischen Entwicklung und dem eigenen Geworden-Sein gilt es meiner Meinung nach zu beachten, dass bei einer "normalen" Entwicklung bereits in der Jugend Beziehungserfahrungen gemacht werden - d.h. zu einer Zeit in der die psychische Entwicklung, Sozialisation usw. ganz gewiss noch nicht abgeschlossen ist.
Ja, aber entwicklungspsychologisch sind die ersten drei bis sechs Jahre entscheidend. Wenn in dieser Zeit etwa die Mutter-Kind-Bindung schlecht ist, kann das tiefe Wunden hinterlassen, die im Erwachsenenalter nur schwer zu heilen sind. Spätere Traumata sind in der Regel noch eher auflösbar. Andererseits sind manche Menschen wahrscheinlich auch genetisch bedingt sensibler, während andere selbst schwere psychische Misshandlungen ohne Wunde überstehen.

Ich denke, dass in den allermeisten Fällen hinter dem AB-Status gewisse Verletzungen stehen, wahrscheinlich aus der Kindheit. Es sei denn, derjenige entscheidet sich bewusst dafür, keinen Sex zu haben, zum Beispiel aus religiösen Gründen.

Bei Männern könnte es den Fall geben, dass er entweder zu schüchtern ist, um eine Frau zu erobern, oder zu unattraktiv auf Frauen wirkt, um diese für sich zu begeistern. In beiden Fällen könnte etwa eine Depression einfach vom AB-Status selbst herrühren und der Mann könnte vor der Pubertät gänzlich gesund gewesen sein. Bei Frauen sind beide Szenarien weniger wahrscheinlich, da sie in der Regel nicht die Annäherung durch Kuss etc. voranbringen müssen und Männer auch weniger wählerisch sind (siehe Hypergamie bei der Frau).
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Siegfried
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Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Siegfried »

Elias hat geschrieben: 18 Dez 2020 17:11
Ja, aber entwicklungspsychologisch sind die ersten drei bis sechs Jahre entscheidend. Wenn in dieser Zeit etwa die Mutter-Kind-Bindung schlecht ist, kann das tiefe Wunden hinterlassen, die im Erwachsenenalter nur schwer zu heilen sind. Spätere Traumata sind in der Regel noch eher auflösbar. Andererseits sind manche Menschen wahrscheinlich auch genetisch bedingt sensibler, während andere selbst schwere psychische Misshandlungen ohne Wunde überstehen.
Bei Kindern von drei bis sechs Jahren kommt es insbesondere in den frontokortikalen Hirnbereichen, welche die Planung und Organisation von Handlungen sowie die Konzentrationsfähigkeit auf bestimmte Aufgaben steuern, zu einer deutlichen Volumenzunahme. Bei Jugendlichen von sechs bis zwölf Jahren lässt sich insbesondere eine verstärkte Ausformung und Vergrößerung in solchen kortikalen Regionen nachweisen, die eine besondere Bedeutung für räumliches Vorstellungsvermögen, und abstraktes Denken besitzen. Kurz vor der Pubertät kommt es dann zu einer zweiten Phase des weiteren Ausbaus neuronaler Verschaltungen im frontalen Kortex, der erneut mit einer messbaren Volumenzunahme einhergeht. Eine weitere Umstrukturierungsphase beginnt nach der Pubertät. Was während dieser Phase geschieht, wird wesentlich von der Regel use it, or lose it bestimmt.

Das alles heißt, dass nicht nur die frühe Kindheit, sondern die gesamte Jugendphase eine entscheidende Entwicklungsphase darstellt, in der das Gehirn durch die Art seiner Nutzung gewissermaßen "programmiert" wird. Das Ausmaß und die Art der Vernetzung neuronaler Verschaltungen, insbesondere im frontalen Kortex, hängt also ganz entscheidend davon ab, womit sich Kinder und Jugendliche besonders intensiv beschäftigen, zu welcher Art der Benutzung ihres Gehirns sie im Verlauf des Erziehungs- und Sozialisationsprozesses angeregt werden. Konsequenterweise muss dann zumindest dieser Bereich des menschlichen Gehirns als soziales Produkt angesehen werden.
Wenn da was dran ist, brauch man sich nicht wundern als Erwachsener der in der Jugend alles verpasst hat auf einen grünen Zweig zu kommen wenn die Entsprechenden Gehirnregionen nur noch ein verkümmerter Haufen ist in der Größe einer Erbse ist. Das wäre natürlich aber ein Grund warum es vielen Erwachsenen AB's schwer fällt ihre unsoziales Verhaltensmuster zu ändern weil man Geistig dazu gar nicht in der Lage ist. Mit klugen Ratschlägen verwandelt sich auch kein Sonderschüler zu einem Nobelpreisträger wenn der Geist dazu nicht in der Lage ist. Wenn es um soziales geht wird sowas aber beim AB erwartet was dann natürlich nicht funktioniert.
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Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Krausig »

Rupes95 hat geschrieben: 17 Dez 2020 19:42 Daher würde mich mal interessieren, was ihr so denkt. In wie weit korrelieren psychische Probleme und AB-Sein eurer Meinung nach? Und wer von euch hat auch psychische Probleme? Das würde mich mal interessieren.
Ich denke beides verstärkt sich oft gegenseitig. Das AB-Tum die psychischen Probleme und die psychischen Probleme das AB-Tum. Was war zuerst da, die Henne oder das Ei?
Viel wichtiger als darüber nachzudenken finde ich zu überlegen, wie kann ich den Teufelskreis durchbrechen?
GymT

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von GymT »

Siegfried hat geschrieben: 18 Dez 2020 17:54 Das wäre natürlich aber ein Grund warum es vielen Erwachsenen AB's schwer fällt ihre unsoziales Verhaltensmuster zu ändern weil man Geistig dazu gar nicht in der Lage ist. Mit klugen Ratschlägen verwandelt sich auch kein Sonderschüler zu einem Nobelpreisträger wenn der Geist dazu nicht in der Lage ist. Wenn es um soziales geht wird sowas aber beim AB erwartet was dann natürlich nicht funktioniert.
Ich habe keine per se unsozialen Verhaltensmuster. Jedenfalls nicht unsozialer als so mancher Normalo auch. ;)
Von daher gilt das sicher nicht für jeden AB. Und ein wenig Schüchternheit würde ich auch nicht als unsozial beschreiben.
Krausig hat geschrieben: 18 Dez 2020 18:27 Ich denke beides verstärkt sich oft gegenseitig. Das AB-Tum die psychischen Probleme und die psychischen Probleme das AB-Tum. Was war zuerst da, die Henne oder das Ei?
Viel wichtiger als darüber nachzudenken finde ich zu überlegen, wie kann ich den Teufelskreis durchbrechen?
Aktiv werden! Wenn man jetzt so offensichtliche psychische Probleme hat, dass es jeder merkt oder man wirklich mit einem extrem unattraktivem Äußeren zu kämpfen hat, dann ist das jedoch eine ziemlich große Herausforderung. Ich bin weder besonders schön noch besonders hässlich und finde es schon nicht so einfach. Die Kunst liegt wohl darin, dass Ganze einfach als Spaß zu verstehen und nicht hinter jedem Match bzw. jeder Frau direkt ein OdB zu sehen. Es gibt viele Männer, die flirten quasi mit jeder Frau und die wissen, dass in den meisten Fällen nichts dabei herauskommt. Aber manchmal klappt es halt doch und wenn man es bei jeder versucht, hat man eine entsprechende Quote.
Seb-X

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Seb-X »

GymT hat geschrieben: 18 Dez 2020 23:01 Die Kunst liegt wohl darin, dass Ganze einfach als Spaß zu verstehen und nicht hinter jedem Match bzw. jeder Frau direkt ein OdB zu sehen. 
Wenn man wirklich depressiv ist, ist eine Kunst, wie es in dem Zusammenhang zu verstehen ist, oft bereits zuviel. Dir sage ich damit nichts neues. Dieser Hinweis, man muss aktiv werden, kann bei Depressiven, bei mir ziemlich sicher, kontraproduktiv sein. Denn diesen Hinweis versteht man schnell als "Kein Wunder, du bemühst dich auch zu wenig". Deswegen ist es bei an Depressionen erkrankten, die zugleich Langzeitsingle oder gar AB sind, oft wenig hilfreich, sich auf die Partnersuche als die Lösung aller Probleme zu fokussieren. Im Gegenteil, damit könnten sich manche Symptome verschlimmern, denn ein rascher Erfolg ist wohl in den meisten Fällen unwahrscheinlich.
Ich mache regelmäßig Sport, aber leider immer noch zu wenig, wie es mir oft vorkommt. Heute sehe ich nur wieder einen Lauch im Spiegel.
Frauen habe ich zuletzt wieder öfter angeschrieben, nicht plump, nicht mit Standardfloskeln. Keine Antwort, selbst nach seltenen Matches. Das zieht dann erstmal wieder runter.
GymT

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von GymT »

Seb-X hat geschrieben: 19 Dez 2020 12:53 Wenn man wirklich depressiv ist, ist eine Kunst, wie es in dem Zusammenhang zu verstehen ist, oft bereits zuviel. Dir sage ich damit nichts neues. Dieser Hinweis, man muss aktiv werden, kann bei Depressiven, bei mir ziemlich sicher, kontraproduktiv sein. Denn diesen Hinweis versteht man schnell als "Kein Wunder, du bemühst dich auch zu wenig".
Ich kann das voll und ganz verstehen. Ich denke, es muss von einem selbst kommen. Bei mir hat es lange gedauert, bis ich überhaupt "aktiv" wurde. Und ich frage mich weiterhin oft, ob es das alles wert ist.
Deswegen ist es bei an Depressionen erkrankten, die zugleich Langzeitsingle oder gar AB sind, oft wenig hilfreich, sich auf die Partnersuche als die Lösung aller Probleme zu fokussieren. Im Gegenteil, damit könnten sich manche Symptome verschlimmern, denn ein rascher Erfolg ist wohl in den meisten Fällen unwahrscheinlich.
Kommt darauf an, was man als raschen Erfolg betrachtet und wo man sucht. Momentan bleibt einfach nur das Onlinedating übrig und da muss man schon relativ abgebrüht sein, um rasch Erfolg zu haben...
Ich mache regelmäßig Sport, aber leider immer noch zu wenig, wie es mir oft vorkommt. Heute sehe ich nur wieder einen Lauch im Spiegel.
Frag mal, wie es mir geht, der sonst 4 Mal die Woche im Fitnessstudio ist, was nun auch ausfällt. Heute habe ich es leider nicht geschafft mich zu motivieren und was zu Hause zu machen...
Frauen habe ich zuletzt wieder öfter angeschrieben, nicht plump, nicht mit Standardfloskeln. Keine Antwort, selbst nach seltenen Matches. Das zieht dann erstmal wieder runter.
Kommt vor. Bei mir antworten zwar die meisten, aber nicht immer entwickelt sich was daraus. Und wenn es nicht klappt oder das Match aufgelöst wird, sollte man das nicht auf sich beziehen. Viele Frauen haben gar kein Interesse daran jemanden kennenzulernen und sehen Tinder nur als Spiel.
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Momo
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Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Momo »

Würde ich so auch nicht unterschreiben, dass jeder AB auch psychische Probleme hat.
Ich denke schon, dass die meisten Menschen ungesunde bis schädliche Gedanken- und Verhaltensmuster mit sich herumtragen. Manche stolpern nur ab und zu darüber, fangen sich aber auch schnell wieder, weil sie dem genug entgegenzusetzen haben, andere stecken in ihrer eigenen mentalen Gefängniszelle fest.
Aber soweit ich das sehe, gibt es hier zwischen psychisch Gesunden und Menschen mit mehreren schwerwiegenden psychischen Diagnosen eine ziemliche Bandbreite an unterschiedlichen Erfahrungen.

In meinem Fall sind meine psychische Probleme (Depressionen und Soziale Ängste) einer von zwei Hauptgründen für meine bisherige Beziehungslosigkeit.
I want to be a mystery, yet be known
I want to be together, yet alone
Is it too much to ask, to be famous yet unkown?
To be a wanderer, yet have a home?
- Kara Douglas

Ich bin queer.
Seb-X

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Seb-X »

GymT hat geschrieben: 19 Dez 2020 22:28 Momentan bleibt einfach nur das Onlinedating übrig und da muss man schon relativ abgebrüht sein, um rasch Erfolg zu haben...
Mir bleibt auch sonst nichts anderes übrig.
GymT hat geschrieben: 19 Dez 2020 22:28Und wenn es nicht klappt oder das Match aufgelöst wird, sollte man das nicht auf sich beziehen.
Du wirst jetzt jetzt nicht überrascht sein, dass ich aber genau das tue.
GymT

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von GymT »

Seb-X hat geschrieben: 20 Dez 2020 09:09 Du wirst jetzt jetzt nicht überrascht sein, dass ich aber genau das tue.
Aber wieso? Ihr habt doch gar keine Art von Beziehung aus eben ein Match. Kann dir doch egal sein, was sie sich dabei denkt.

Ich habe auch schon Frauen nicht geantwortet (auch wenn es selten genug vorkommt, dass sie mich zuerst anschreiben) oder auf Matches nicht reagiert. Heute z.B. ein Match mit einer gehabt, die laut Profil deutlich größer ist als ich. Da ich mir nicht jedes Mal alle Profile anschaue, entscheide ich dann eben bei einem Match, ob von meiner Seite wirklich Interesse besteht. Und die Größe ist für mich nun mal ein entscheidendes, wenn auch sehr oberflächliches Kriterium. :mrgreen:
Rupes95

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Rupes95 »

Danke erstmal für eure vielen Beiträge! Einiges habe ich mir auch schon gedacht - auch, weil es bei mir vorkam und ich diese Dinge doch auch als belastend empfinde (Mobbing, Depression). Es scheinen ja auch einige von euch, genau wie ich, nicht genau zu wissen, was zuerst da war - eben wie diese Huhn-Ei-Geschichte.

Was ich allerdings echt interessant finde, ist die Kindheitsproblematik: Es wurde ja unter anderem angemerkt, dass die Altersspanne zwischen drei und sechs Jahren für die spätere Gestaltung von Beziehungen prägend sei. Warum soll gerade diese Zeit so entscheidend sein? Oder besser gefragt, was könnte in diesem Alter so verstörend sein?

Ebenfalls musste ich über die "toxischen" Familien nachdenken, da es auch bei mir in der Familie so einige "interessante" Charaktere bzw. deren Umgang untereinander gibt und gab. Was versteht ihr genau unter "toxisch"? Und habt ihr auch problematische Familienverhältnisse/-mitglieder? Ich denke schon längere Zeit darüber nach, ob vielleicht nicht nur meine psychischen Probleme, sondern vielleicht auch mein AB-Tum teilweise meiner Familie mit zu verdanken ist.
Nonkonformist

Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Nonkonformist »

Rupes95 hat geschrieben: 20 Dez 2020 21:08 Ebenfalls musste ich über die "toxischen" Familien nachdenken, da es auch bei mir in der Familie so einige "interessante" Charaktere bzw. deren Umgang untereinander gibt und gab. Was versteht ihr genau unter "toxisch"? Und habt ihr auch problematische Familienverhältnisse/-mitglieder? Ich denke schon längere Zeit darüber nach, ob vielleicht nicht nur meine psychischen Probleme, sondern vielleicht auch mein AB-Tum teilweise meiner Familie mit zu verdanken ist.
Bei mein vater gab es meist psychoterror und immer der drohung von körperlichen gewalt, er hat unseren hund mal bewusstlos geschlagen, wann ich mich als atheist geoutet habe wollte er mich zuerst ermorden und hat nachdem 11 jahre nicht mit mir sprechen wollen weil ich 'von Satan bessessen sei.' Wann meine mutter sich im anschluß auch als atheistin outete, hat er sie jahrenlang zwangskonvertieren wollen, mit manchmal auch körperlichen gewalt. Mein vater arbeitete schichtdienst; wann er nicht zuhause war, war mein jugend glücklich; wann er daheim war habe ich mich ängstlich in meinen zimmer zurückgezogen und hat auch der hund sich versteckt.

Mein Onkel hat meinen Tante geschlagen weil sie kein partnertausch machen wollte und hat sich an seinen eigenen tochter vergriffen, die im anschluß über mehr als ein jahrzehnt lang magersüchtig war.

Das hinterlässt spuren.....

Ich habe geschworen kein alphabessesener bauchmensch und patriarchales monster wie mein vater oder onkel zu werden.


Nicht alle ABs hatten einen bilderbuch-jugend.
Und auch in menen gruppentherapie haben die meisten traumatischen beziehungen mit deren eltern.
Zwerg
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Re: AB und psychische Probleme

Beitrag von Zwerg »

Nonkonformist hat geschrieben: 21 Dez 2020 06:47
Denkst Du, dein "aus der Reihe tanzen" könnte eine Distanzierung von dieser Vergangenheit sein? Schließlich wurde von Dir als Kind verlangt, sich in extremer Weise anzupassen bzw. sogar zu unterwerfen. Vielleicht ist es Dir nicht gelungen, das zu verarbeiten. Gerade Partnerschaften funktionieren aber nicht ohne Anpassung. Sonst würden sich ja Lebewesen, die von so unterschiedlichen Planeten wie Mars und Venus stammen, nicht zusammentun. ;)