Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Hallo,
ich bin 31 Jahre alt, männlich und habe eine schwere Körperbehinderung. Näheres gehört jetzt erst mal nicht hier ins öffentliche Forum, privat gehe ich sehr offen damit um.
Bin AB und hatte leider auch, mit etwas Wohlwollen sogar, bisher nur 2 Dates in meinem Leben. Das Letzte war vor etwa 8 Jahren … nicht der Rede wert.
Bedauerlich finde ich leider, dass ich in meinem Umfeld auch mit absolut niemandem über das Thema spreche und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie. Normalerweise ergibt sich das Thema im Freundeskreis oder in der Familie ganz automatisch früher oder später, nur wurde ich selbst noch nie gefragt, ob ich eine Freundin hätte oder mal gehabt hätte. Für mein Umfeld, und inzwischen muss ich sagen selbst für meine beste Freundin, ist mein AB-Zustand eine völlige Selbstverständlichkeit. Mit meinen Eltern habe ich zum letzten Mal über Liebe oder Sexualität oder irgendwas in diese Richtung gesprochen, als ich 14 Jahre alt war. Nicht, dass ich das heute unbedingt mit ihnen wollen würde^^, aber ein bisschen stutzig macht mich das ehrlich gesagt schon. Geschwister habe ich auch keine.
Kenne sonst eigentlich viele liebe Menschen, die ich schätze, aber würdet ihr jemanden auf das Thema ansprechen und wenn ja, vor allem wie? Fühlt sich ehrlich gesagt in jedem Fall nach einer gewaltigen Grenzüberschreitung an.
Aktuell bin ich leider wieder dabei, mich zu verlieben, obwohl ich weiß, dass kaum eine realistische Chance auf eine gemeinsame Zukunft besteht. Schwieriges Thema, vielleicht mache ich dazu bald einen anderen Thread auf. Noch blüht die Fantasie, aber objektiv betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich bald in einem Liebeskummer versunmpfen werde, leider sehr groß. Vielleicht lässt sich das auch gar nicht verhindern. Aber ich würde gerne zumindest die Möglichkeit haben, mit einem Menschen darüber zu sprechen und meine bisherigen "Kummerphasen" habe ich leider immer komplett mit mir alleine ausgemacht.
Hoffentlich schlaft ihr noch ne Weile!
ich bin 31 Jahre alt, männlich und habe eine schwere Körperbehinderung. Näheres gehört jetzt erst mal nicht hier ins öffentliche Forum, privat gehe ich sehr offen damit um.
Bin AB und hatte leider auch, mit etwas Wohlwollen sogar, bisher nur 2 Dates in meinem Leben. Das Letzte war vor etwa 8 Jahren … nicht der Rede wert.
Bedauerlich finde ich leider, dass ich in meinem Umfeld auch mit absolut niemandem über das Thema spreche und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie. Normalerweise ergibt sich das Thema im Freundeskreis oder in der Familie ganz automatisch früher oder später, nur wurde ich selbst noch nie gefragt, ob ich eine Freundin hätte oder mal gehabt hätte. Für mein Umfeld, und inzwischen muss ich sagen selbst für meine beste Freundin, ist mein AB-Zustand eine völlige Selbstverständlichkeit. Mit meinen Eltern habe ich zum letzten Mal über Liebe oder Sexualität oder irgendwas in diese Richtung gesprochen, als ich 14 Jahre alt war. Nicht, dass ich das heute unbedingt mit ihnen wollen würde^^, aber ein bisschen stutzig macht mich das ehrlich gesagt schon. Geschwister habe ich auch keine.
Kenne sonst eigentlich viele liebe Menschen, die ich schätze, aber würdet ihr jemanden auf das Thema ansprechen und wenn ja, vor allem wie? Fühlt sich ehrlich gesagt in jedem Fall nach einer gewaltigen Grenzüberschreitung an.
Aktuell bin ich leider wieder dabei, mich zu verlieben, obwohl ich weiß, dass kaum eine realistische Chance auf eine gemeinsame Zukunft besteht. Schwieriges Thema, vielleicht mache ich dazu bald einen anderen Thread auf. Noch blüht die Fantasie, aber objektiv betrachtet ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich bald in einem Liebeskummer versunmpfen werde, leider sehr groß. Vielleicht lässt sich das auch gar nicht verhindern. Aber ich würde gerne zumindest die Möglichkeit haben, mit einem Menschen darüber zu sprechen und meine bisherigen "Kummerphasen" habe ich leider immer komplett mit mir alleine ausgemacht.
Hoffentlich schlaft ihr noch ne Weile!
ERSTER BEITRAG DES THEMAS
Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Ich schlafe nicht "noch", ich bin eine Nachteule und noch wach.
Ich werde auch von nie angesprochen auf mein ABtum, allerdings kenne ich auch niemanden. Wenn ich mit Behörden und Beratungsstellen Kontakt habe dann ist das nie ein Thema, ich gehe einfach davon aus das ich so merkwürdig aussehe und rüberkomme das es ganz klar ist das ich keine Freundin habe.
Ich werde auch von nie angesprochen auf mein ABtum, allerdings kenne ich auch niemanden. Wenn ich mit Behörden und Beratungsstellen Kontakt habe dann ist das nie ein Thema, ich gehe einfach davon aus das ich so merkwürdig aussehe und rüberkomme das es ganz klar ist das ich keine Freundin habe.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Das ist schwer einzuschätzen. Ich habe es schon angesprochen als die Verzweiflung groß genug war. Meinem Bruder gegenüber war es für die Katz, denn der ist empathielos. Bei einem wirklich guten Freund fühlte es sich anders an.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Leider ist es immer verbreitet (Körper) behinderten Menschen den Wunsch nach Sexualität und Liebe nicht zuzugestehen. Sex und Behinderung ist auch heute noch ein Tabuthema.
Eine andere Möglichkeit ist dass sich Deine eigene Partnerlosigkeit zu einen Tabuthema in Deinem Freundes, Familien und Bekanntenkreis entwickelt hat. Die Menschen ahnen dass was im Argen liegt, trauen sich es nicht anzusprechen. Man möchte Dich nicht verletzen bzw. nicht ins Wespennest stechen. Ist am Bequemsten es zu ignorieren.
Eine andere Möglichkeit ist dass sich Deine eigene Partnerlosigkeit zu einen Tabuthema in Deinem Freundes, Familien und Bekanntenkreis entwickelt hat. Die Menschen ahnen dass was im Argen liegt, trauen sich es nicht anzusprechen. Man möchte Dich nicht verletzen bzw. nicht ins Wespennest stechen. Ist am Bequemsten es zu ignorieren.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Toll, dass du viele liebe Menschen im Umfeld hast, das ist ein ungeheurer Schatz! Ich könnte mir vorstellen, dass die Menschen in deinem Umfeld sich nicht trauen, dich auf das Thema Liebe/Beziehungen anzusprechen - vielleicht weil sie fürchten, damit dir gegenüber eine Art Grenzverletzung zu begehen. Es könnte ja theoretisch auch sein, dass du gar nicht darüber sprechen möchtest.
Wenn es dir wichtig ist, finde ich es nur richtig, das Thema selbst anzusprechen. Vielleicht könntest du es ja in einem ruhigen Moment deiner besten Freundin gegenüber sagen? ("Du, ich habe da ein Thema, über das ich schon länger mal mit jemandem sprechen wollte..." - natürlich in deinen Worten). Oder wäre es dir lieber, mit einem anderen Mann zu sprechen? Überleg doch mal, wer in deiner Umgebung für dich am ehesten in Frage kommt für so ein Gespräch.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
+1 Das glaube ich auch.Ringelnatz hat geschrieben: ↑24 Nov 2020 14:59Toll, dass du viele liebe Menschen im Umfeld hast, das ist ein ungeheurer Schatz! Ich könnte mir vorstellen, dass die Menschen in deinem Umfeld sich nicht trauen, dich auf das Thema Liebe/Beziehungen anzusprechen - vielleicht weil sie fürchten, damit dir gegenüber eine Art Grenzverletzung zu begehen. Es könnte ja theoretisch auch sein, dass du gar nicht darüber sprechen möchtest.
Wenn es dir wichtig ist, finde ich es nur richtig, das Thema selbst anzusprechen. Vielleicht könntest du es ja in einem ruhigen Moment deiner besten Freundin gegenüber sagen? ("Du, ich habe da ein Thema, über das ich schon länger mal mit jemandem sprechen wollte..." - natürlich in deinen Worten). Oder wäre es dir lieber, mit einem anderen Mann zu sprechen? Überleg doch mal, wer in deiner Umgebung für dich am ehesten in Frage kommt für so ein Gespräch.
Mich hat aus meinem Bekanntenkreis auch niemand von sich aus nach diesem Thema befragt, soweit ich mich erinnere. Aber kann mit allen, mit denen ich drüber reden will, drüber reden, seitdem ich offener damit umgehe.
Nur Mut dazu, ich bin ziemlich sicher, dass du bei guten Freunden keine Bedenken haben musst.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Als Du das geschrieben hast, habe ich in der Tat noch eine Weile geschlafen.
Würde nicht wahllos jemanden auf das Thema ansprechen. Wenn man sich sehr gut kennt und sonst keine Sorgen hat, könnte ich's mir vorstellen. Aber so ad hoc nicht.
Würde nicht wahllos jemanden auf das Thema ansprechen. Wenn man sich sehr gut kennt und sonst keine Sorgen hat, könnte ich's mir vorstellen. Aber so ad hoc nicht.
Lache nicht über jemanden, der einen Schritt zurück macht. Er könnte Anlauf nehmen.
Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
sorry, vielleicht hatte ich das mit den guten Freunden auch ein bisschen übertrieben. Es gibt sicherlich viele Menschen, bei denen ich mich prinzipiell wohlfühle. Aber generell Persönliches besprechen wir jetzt auch nicht Andauernd und schon gar nicht so etwas doch auch Intimes. Eher Leute, mit denen man ein Brettspiel spielt oder zum Beispiel auch mal über Politik redet.Wismutkumpel hat geschrieben: ↑24 Nov 2020 16:05+1 Das glaube ich auch.Ringelnatz hat geschrieben: ↑24 Nov 2020 14:59 Toll, dass du viele liebe Menschen im Umfeld hast, das ist ein ungeheurer Schatz! Ich könnte mir vorstellen, dass die Menschen in deinem Umfeld sich nicht trauen, dich auf das Thema Liebe/Beziehungen anzusprechen - vielleicht weil sie fürchten, damit dir gegenüber eine Art Grenzverletzung zu begehen. Es könnte ja theoretisch auch sein, dass du gar nicht darüber sprechen möchtest.
Wenn es dir wichtig ist, finde ich es nur richtig, das Thema selbst anzusprechen. Vielleicht könntest du es ja in einem ruhigen Moment deiner besten Freundin gegenüber sagen? ("Du, ich habe da ein Thema, über das ich schon länger mal mit jemandem sprechen wollte..." - natürlich in deinen Worten). Oder wäre es dir lieber, mit einem anderen Mann zu sprechen? Überleg doch mal, wer in deiner Umgebung für dich am ehesten in Frage kommt für so ein Gespräch.
Mich hat aus meinem Bekanntenkreis auch niemand von sich aus nach diesem Thema befragt, soweit ich mich erinnere. Aber kann mit allen, mit denen ich drüber reden will, drüber reden, seitdem ich offener damit umgehe.
Nur Mut dazu, ich bin ziemlich sicher, dass du bei guten Freunden keine Bedenken haben musst.
Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
kann ich natürlich verstehen, es ist nur dann die Frage, wie streng ich diese Messlatte anlegen soll.
Ein rationales Gegenargument gibt es in meinem Umfeld bei jeder Person, den absoluten Seelenbruder oder die Seelenschwester seit frühester Kindheit habe ich nicht. Am Ende befürchte ich, mit dem Thema doch wieder alleine zu sein.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Ich habe sehr lange auch mit niemandem darüber sprechen können bzw. auch nicht sprechen wollen, weil es mir selbst unangenehm war.
Das hat sich etwas geändert, als ich dann hier begann, in die AB-Selbsthilfegruppe zu gehen, was zeitlich in etwa mit meinem Eintritt ins Forum zusammen fiel. Das war ein sanfterer Einstieg, da man sich dort ja unter Leuten befindet, die diese Problematik selbst kennen und es somit leichter ist, sich diesbezüglich zu öffnen.
Nachdem ich auch in der Selbsthilfegruppe ein paar heiklere Themen ansprechen konnte und es langsam gewohnt war, darüber zu sprechen, was ich so lange versteckt habe, fiel es mir dann auch leichter, mit einzelnen Freunden mal wirklich darüber zu reden. Und ich habe eigentlich dabei auch nur positive Erfahrungen gemacht … bis auf einen Fall, wo derjenige das Ganze ein bisschen runtergespielt hat bzw. nicht nachvollziehen konnte, wie mies das alles für mich ist.
(Interessanterweise war das auch ein Freund, bei dem ich vor langer Zeit in die Friendzone gerutscht bin, als ich mich eigentlich ziemlich verknallt hatte. Nach etwas Abstand ist er dann aber trotzdem ein guter Freund geworden, auch wenn ich eine ganze Weile brauchte, darüber hinwegzukommen.)
Es gab zwar auch schon in früheren Zeiten immermal so (entweder locker-flockig unbedarfte oder vorsichtige) Nachfragen aus dem Freundeskreis zu dem Thema, aber da war ich noch nicht so weit, dass ich selbst ernsthaft drüber sprechen konnte und habe mich immer irgendwie mit einem Kommentar oder einer Ablenkung rausgewunden.
Wenn du das Bedürfnis hast, darüber zu reden, würde ich auch empfehlen, dich jemandem gegenüber zu öffnen, dem du vertraust. Ich seh das wie Ringelnatz, dass deine beste Freundin dafür wahrscheinlich eine passende Kandidatin wäre, aber das kannst du besser beurteilen.
Ansonsten würde ich ja auch empfehlen, eine Selbsthilfegruppe vor Ort zu suchen, aber das liegt im Moment halt alles auf Eis …
Das hat sich etwas geändert, als ich dann hier begann, in die AB-Selbsthilfegruppe zu gehen, was zeitlich in etwa mit meinem Eintritt ins Forum zusammen fiel. Das war ein sanfterer Einstieg, da man sich dort ja unter Leuten befindet, die diese Problematik selbst kennen und es somit leichter ist, sich diesbezüglich zu öffnen.
Nachdem ich auch in der Selbsthilfegruppe ein paar heiklere Themen ansprechen konnte und es langsam gewohnt war, darüber zu sprechen, was ich so lange versteckt habe, fiel es mir dann auch leichter, mit einzelnen Freunden mal wirklich darüber zu reden. Und ich habe eigentlich dabei auch nur positive Erfahrungen gemacht … bis auf einen Fall, wo derjenige das Ganze ein bisschen runtergespielt hat bzw. nicht nachvollziehen konnte, wie mies das alles für mich ist.
(Interessanterweise war das auch ein Freund, bei dem ich vor langer Zeit in die Friendzone gerutscht bin, als ich mich eigentlich ziemlich verknallt hatte. Nach etwas Abstand ist er dann aber trotzdem ein guter Freund geworden, auch wenn ich eine ganze Weile brauchte, darüber hinwegzukommen.)
Es gab zwar auch schon in früheren Zeiten immermal so (entweder locker-flockig unbedarfte oder vorsichtige) Nachfragen aus dem Freundeskreis zu dem Thema, aber da war ich noch nicht so weit, dass ich selbst ernsthaft drüber sprechen konnte und habe mich immer irgendwie mit einem Kommentar oder einer Ablenkung rausgewunden.
Wenn du das Bedürfnis hast, darüber zu reden, würde ich auch empfehlen, dich jemandem gegenüber zu öffnen, dem du vertraust. Ich seh das wie Ringelnatz, dass deine beste Freundin dafür wahrscheinlich eine passende Kandidatin wäre, aber das kannst du besser beurteilen.
Ansonsten würde ich ja auch empfehlen, eine Selbsthilfegruppe vor Ort zu suchen, aber das liegt im Moment halt alles auf Eis …
Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Was erwartet ihr davon mit jemanden darüber zu sprechen?
Das die Person euch Tipps gibt? Euch einen Partner organisiert?
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Wahrscheinlich vorurteils- und wertfreies, uneingeschränktes Verständnis, welches zugleich wie ein kleiner Trost wirkt.
Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
"Don't tell your problems to people: eighty percent don't care; and the other twenty percent are glad you have them."
Vielleicht auch nicht ganz so bösartig: 10% sind überfragt, 90% haben erst gar keinen Bock, sich meine Probleme auch nur anzuhören.
Letzeres vielleicht gerade weil es ihnen auch nicht in den Schoß fällt, und weil es schmerzt, daran zu denken.
Bei den Ratschlägen, die man hier im Treff liest, dürften sich die Autoren sogar noch noch wesentlich mehr Mühe gemacht haben als bei was man iRL erhalten kann.
Wie denn?
Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
ehrlich gesagt einfach nur, dass ich mich für mein Verliebtsein in Zukunft nicht mehr abgrundtief allen Menschen gegenüber schäme. Vielleicht brauche ich tatsächlich einfach nur die Bestätigung, dass es legitim ist, deswegen schlecht gelaunt zu sein, auch für mich. Vielleicht brauche ich einfach nur einen Menschen, die mir irgendwas anderes sagt als "allen Ernstes, hättest du jemals gedacht, du hättest eine Chance?" oder so ähnlich.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Sich nicht mehr verstecken zu müssen
Verständnis
Ehrliche Anteilnahme
Nein. Aber wenn von mir gewünscht ehrliches Feedback statt unerwünschte Standardfloskeln
How?
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Ich fand es sehr befreiend, bestimmte Dinge einfach mal aussprechen zu können, die man sonst immer nur mit sich rumschleppt und eine andere Perspektive auf das zu haben, was man sonst nur mit sich selbst ausmacht.
Es geht ja gar nicht darum, dass jemand Tipps gibt oder eine Lösung hat, sondern einfach mal aussprechen zu können, was sich da alles so angesammelt hat. Ich finde, das ordnet auch einiges bzw. bringt es überhaupt erst an die Oberfläche, was vorher nur vage irgendwo im Unterbewusstsein schlummerte.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
+1Calliandra hat geschrieben: ↑24 Nov 2020 21:36
Ich fand es sehr befreiend, bestimmte Dinge einfach mal aussprechen zu können, die man sonst immer nur mit sich rumschleppt und eine andere Perspektive auf das zu haben, was man sonst nur mit sich selbst ausmacht.
Es geht ja gar nicht darum, dass jemand Tipps gibt oder eine Lösung hat, sondern einfach mal aussprechen zu können, was sich da alles so angesammelt hat. Ich finde, das ordnet auch einiges bzw. bringt es überhaupt erst an die Oberfläche, was vorher nur vage irgendwo im Unterbewusstsein schlummerte.
Soetwas belastet nun mal- wenn man es ausspricht kann es einen Stück weit befreien- und mag dabei helfen lockerer und entspannter zu werden.
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Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
Finde ich auch. Ich hoffe, ich behalte diesen lockereren Umgang damit dann auch bei, falls ich doch irgendwann mal wieder in die Situation komme, jemandem näher zu kommen, der das nicht weiß.
Re: Wenn das eigene Umfeld das Thema abgehakt hat …
vor ein paar Jahren war sie das noch definitiv. Ich weiß aktuell ehrlich gesagt nicht mehr, ob ich sie wirklich noch als meine "beste" Freundin bezeichnen soll. Sie hatte leider auch zwischendurch eine schwere Krankheit, seit etwa 2 Jahren oder so ist sie zum Glück auf dem aufsteigenden Ast und auch wieder fast voll belastbar. Aber seitdem haben wir uns, so hart muss ich es leider auch konstatieren, etwas auseinander gelebt. Sie hat einen sehr stressigen Alltag, eine Familie, zuletzt auch ein sich änderndes Beziehungsleben … im Schnitt hat sie über die letzten 2 Jahre vielleicht einmal im Monat (vielleicht etwas weniger) Zeit, für 20 Minuten zu telefonieren und getroffen haben wir uns auch nicht mehr (gut, das hat auch naheliegende Pandemiegründe versteht sich).Calliandra hat geschrieben: ↑24 Nov 2020 19:52 Wenn du das Bedürfnis hast, darüber zu reden, würde ich auch empfehlen, dich jemandem gegenüber zu öffnen, dem du vertraust. Ich seh das wie Ringelnatz, dass deine beste Freundin dafür wahrscheinlich eine passende Kandidatin wäre, aber das kannst du besser beurteilen.
Gestritten haben wir uns leider auch schon in dieser Zeit.
Nein, ich gebe sie nicht auf, aber es ist praktisch schwierig.
Ganz ehrlich, ich glaube, dass seit diesem Sommer die Frau, in die ich mich aktuell vielleicht so ein bisschen verliebe, mehr und mehr auch zumindest für mich emotional die Rolle meiner besten Freundin eingenommen hat, zumindest vorübergehend. Was die Situation natürlich alles andere als leichter macht, ich weiß das.