Singlebörsenauswahl

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Cornerback
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Cornerback »

LonesomeCoder hat geschrieben: 08 Nov 2020 22:49
Prachtkerl hat geschrieben: 08 Nov 2020 22:35 https://ze.tt/onlinedating-waehrend-cor ... r.teaser.x
lol gerade den Artikel auf der zugegebender Maßen sehr beschissenen Seitze Zett gelesen. Sowas frustriert mich immer sooo hart.

Ich wäre so gern "Karla" oder "Emir" aus diesem Artikel :crybaby: Ja, zu lesen, wie andere, nicht nur Frauen sondern auch andere Männer offenbar Flirts und (Sex-)Dates nach Belieben haben können...
Ich wäre auch gerne so. Allerdings eher was den Aspekt angeht, dass die mit der ganzen Sache so völlig ungehemmt umgehen können, wo ich total verklemmt bin.
Allgemein wäre es aber nichts für mich, Menschen so austauschbar zu machen.
Volltrottel

Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Volltrottel »

Wenn man Flirts und Dates so einfach und ohne Mühe in großer Auswahl haben kann, dann ist es auch nichts besonderes mehr. Es ist nicht mehr so viel wert, nur eine zunehmends langweilige Belustigung. Die andere Person ist dann irgendeine, wo es nicht so wichtig ist was sie für ein Wesen hat. Dieses Einzigartige was man sich so wünscht entsteht erst dadurch das es so schwierig zu finden ist, nur dadurch weiß man es dann auch so zu schätzen.
Clochard

Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Clochard »

oder genau andersherum: erst wenn man schon mit 50 Frauen in der Kiste war, merkt man erst, wie besonders die 51. ist, die einen so flasht...
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Two-Tone
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Two-Tone »

Finde ja diese Zitate aus dem Artikel toll: "Ich sehne mich für den Winter nach jemandem, der mit mir Netflix guckt und kuschelt." oder "Ich will nur Personen daten, die verantwortungsvoll mit der aktuellen Situation umgehen. "
Aber mal ein Blick ins AB-Forum ist dann doch wieder zu viel. Da findet man genau solche Menschen. Okay, der letzte Punkt trifft nur zu 50% zu, wie ich mitbekommen habe, aber wenn die wüssten, was es im AB-Treff zu holen gibt. Verschwendete Chance.
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inVinoVeritas
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von inVinoVeritas »

LonesomeCoder hat geschrieben: 08 Nov 2020 11:12
Deine Aussagen dazu sind ja alle richtig, nur: sie gelten fürs Nachtleben, Fußgängerzone, Großveranstaltungen, Ausbildung/Studium/Job, Freizeitaktivitäten unter Leuten usw. genau so. Auch da suchen viel mehr Männer viel aktiver mit mehr Leidensdruck als Frauen.

Es gibt nun mal in DE bis zum Alter von 60 einen MÜ und dazu kommt die von dir schon genannte Tatsache, dass Frauen im Schnitt viel besser mitm Singledasein zurechtkommen und erst recht mit längere Zeit ohne Sex. Weniger Leidensdruck bedeutet höhere Ansprüche und weniger Kompromissbereitschaft.
Da muss ich leider zustimmen...
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist frapierend: ich kenne so einige Männer, die nahezu jede Frau nehmen würden, die einfach nur nett und halbwegs ansehnlich ist, während bei mir bekannten Singlefrauen die Hürde viel höher ist, um sich auf einen Mann einzulassen.
Das sage ich aber gänzlich ohne Wertung und prinzipiell halte ich die Frauen da auch für schlauer, denn eine halbgare Beziehungsgeschichte führt in der Regel auch zu nichts.
Ich hatte in anderen Threads ja auch schon mal davon berichtet, wie extrem schwer ich es finde, im Alltag und beim Ausgang am Wochenende überhaupt eine attraktive ü30 Singlefrau in jenen Umfeldern zu finden, wo ein theoretisches Kennenlernen möglich wäre.
(Single-)Männerüberschuss in nahezu jeder Bar und in nahezu jedem Club, die Frauen haben anscheinend weniger den inneren Drang auf "die Pirsch" zu gehen, weil sie generell einfach zufriedener mit ihrem Singleleben sind.
LonesomeCoder hat geschrieben: 08 Nov 2020 11:12 So viele Nachteile Online-Dating auch hat: was willst du sonst machen wenn du mal in einem Alter bist, wo Single sein die absolute Ausnahme ist?
Hier in Köln sind Singlefrauen (auch ü30) sicherlich nicht die Ausnahme, das geben die Statistiken so auch nicht her. Aber die trifft man kaum im Nachtleben an, sondern die chillen mit ihren Freundinnen beim Sektabend Zuhause oder im Restaurant, deshalb nimmt man die leider auch nicht wahr und es gibt auch keine Gelegenheiten, sie an Orten wo das "sozial erwünscht ist", kennenzulernen. Deshalb bleibt außer Onlinedating nur noch der Genosse "Zufall" übrig... der hat mit Mitte 20 bei mir nahezu jedes Wochenende zugeschlagen, scheint sich aber nun mit mitte Mitte 30 eher zu Genosse "Scheintod" verwandelt zu haben. :lol:


Informatiker hat geschrieben: 08 Nov 2020 14:34
inVinoVeritas hat geschrieben: 08 Nov 2020 10:17Wie wirkt sich all das aus? Frauen swipen weniger, dein Like geht in einem Stapel der tausenden anderen Männer unter, die ihr ebenfalls schon ein Like gegeben haben (wir erinnern uns: 72% Männeranteil!). Sie sieht mir großer Wahrscheinlichkeit niemals dein Profil, ergo hat sie dich auch nicht abgelehnt.

Fazit: es handelt sich nicht um aktive Ablehnung der Frauen, wenn man keine oder nur wenige Matches hat. Es liegt an den oben ausgeführten Gründen, die das Tinder- bzw. Onlinedating-Erlebnis fundamental unterschiedlich ausfallen lassen, abhängig davon ob man ein Mann oder eine Frau ist.
Das passiert mir auch bei Superlikes auf Tinder und Ice Breakern auf Lovoo. Die sehen die Frauen sicher. Das sind, bei 5 Superlikes pro Tag mit Tinder Plus, mehr als 800 hundert Frauen im letzten halben Jahr, die sich bei meinem Profil gedacht haben: Nein, danke!
Superlikes scheinen ziemlich verbuggt zu sein, da kannst du kaum was drauf geben.
Bis ca. 2017 bekam ich auf nahezu jedes zweite Superlike ein Match hin, danach war das irgendwann vorbei und es kam nur noch auf ca. 50-100 Superlikes jeweils ein einziges Match zurück! :shock:
Ich habe den begründeten (weil in anderen Communities ähnliches berichtet wird) Verdacht, dass viele Superlikes nie ankommen oder aber entgegen ihrer Funktionsweise tief im Profilstapel der Frauen vergraben werden, weil zu viele Männer mit diesen Superlikes rumspammen und sonst kein normales Like mehr eine Chance hätte, jemals zu einem Match zu führen.
Anekdotische Evidenz: Ich habe einer Freundin testweise mal ein Superlike gegeben, sie hatte Wochen später immer noch nicht mein Profil angezeigt bekommen.
Zu Lovoo: Ich habe woanders gelesen, dass sehr viele Frauen dutzende Icebreaker am Tag erhalten, vor allem wenn sie neu angemeldet sind und deshalb besonders häufig angezeigt werden.
Lovoo ist aber sowieso meiner Meinung nach nichts, denn ich bekam dort vor Ewigkeiten den Eindruck, dass die weiblichen User zu 90% folgende Kombinationen aufwiesen: tätowiert, übergewichtig, Alleinerziehend, unterstes Bildungslevel, sehr unattraktiv. Um die anderen 10% prügeln sich demnach alle Männer, deren Handy explodiert förmlich und deshalb hat man da auch keine Chance. Hatte mich nach kurzer Zeit wieder gelöscht, denn auf Tinder lernte ich überwiegend Akademikerinnen kennen, die im Schnitt auch vergleichsweise sehr viel attraktiver waren.
Bei OKCupid war es ähnlich. Ich hatte ein Date mit einer Frau (blond, groß, hübsch), die mir berichtete (und auch im Handy zeigte), dass sie innerhalb der ersten paar Tage bereits über 2500 Likes und hunderte Nachrichten erhalten hatte.
Dass ich es bis zum Date geschafft hatte, war lediglich Zufall und Glück, ich hätte ebenso in ihrem Postfach untergehen können, wie die Tausenden anderen Männer. :?
Melli

Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Melli »

Prachtkerl hat geschrieben: 08 Nov 2020 22:35Und ehe jemand damit kommt, sowas würden nur bestimmte, "schlampige", dumme Typen von Frauen machen: Nein, das ist definitiv nicht so. Ich kenne genug Frauen privat, aus über 15 Jahren WG-Erfahrung (ich weiß, für einen Mann natürlich auch schon armselig), es machen auch die "schüchternen" und die strebsamen und die gebildeten Frauen.
Promiskuität hat weder mit Intelligenz, noch mit Imagepflege zu tun. (Übrigens auch bei Männern.)

In so einer WG würde ich es auch nicht aushalten.
Two-Tone hat geschrieben: 09 Nov 2020 10:08Finde ja diese Zitate aus dem Artikel toll: "Ich sehne mich für den Winter nach jemandem, der mit mir Netflix guckt und kuschelt." [...]
Erinnert an:
Rilke, Herbsttag hat geschrieben:Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben
Wallflower1717

Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Wallflower1717 »

Hi, ich war bisher stille Mitleserin in diesem Forum und wollte mich nun eurer Diskussion anschließen. Ich persönlich finde nicht, dass sich Frauen besser mit ihrem Singledasein anfreunden können. Gerade gesellschaftliche konservative Ansichten, dass man als Frau ab einem bestimmten Alter nicht mehr so gefragt ist "auf dem Markt" oder Dinge wie "die biologische Uhr tickt" setzen Frauen zusätzlich unter Druck. Aber das ist nur meine Meinung. Sicherlich ist vieles relativ und Männer haben da mit ihren eigenen, individuellen Problemen zu kämpfen.

Zu den Datingapps: ich hab vor einigen Jahren lovoo ausprobiert, anfangs war das okay, doch später kam da nur noch viel Spam, danach habe ich die App nicht mehr genutzt und bin auf okcupdid umgestiegen. Das war damals im Kontrast zu lovoo deutlich intelligenter. Mir gefiel auch, dass man dort am Anfang diese Persönlichkeitsfragen beantworten musste und dann in Prozentzahlen angezeigt wurde, wie kompatibel man ungefähr zu einander ist. Tinder hingegen, bin ich aufgrund seines Rufs immer fern geblieben. Wobei auch dort sich scheinbar hin und wieder Leute kennenlernen und eine ernste Beziehung miteinander anfangen können.
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Hanuta hat geschrieben: 04 Nov 2020 20:41
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 04 Nov 2020 19:39 Die Wahrscheinlichkeit ist groß, daß sie einen essentiellen Teil meines Musikgeschmacks abqualifizieren wird als „uralt“, „Kommerzscheiße“ und „unechte Plastikmusik“.
Die Wahrscheinlichkeit, dass es sie nicht interessiert und sie der Meinung ist, dass jeder seinen Geschmack haben darf ist da um Längen größer.
Nicht in Hamburg. Da wohne ich, und nur da suche ich.

Hamburg ist großenteils nicht nur sehr links (es gibt Stadtteile, in denen Die Linke seit vielen Jahren die stärkste Partei ist, noch vor der SPD und erst recht vor der CDU), sondern sehr alternativ, sehr antikapitalistisch und sehr unkommerziell. Chartsmusik oder Musik von Major-Labels, egal, von wann auch immer sie sein mag, geht in diesen Kreisen überhaupt nicht. Es kann auch nicht toleriert werden, wenn Leute solche Musik mögen. Man solle doch lieber Indie-Künstler unterstützen, statt mit seinem Geld die Kommerzmaschinerie der großen Medienkonzerne zu unterstützen.

Doch, so etwas gibt es. Schon zu Schulzeiten kannte ich jemanden, der nur an Indie/Alternative interessiert war. Der Musik, die ich mochte, sprach er regelrecht das Existenzrecht ab, weil sie „kommerziell“ ist.

Und „unechte Plastikmusik“ ist ein Stempel, der von der gewaltigen Mehrheit derjenigen kommt, die „handgemachte“ Musik bevorzugen. Meistens meint das Gitarrenrock. Das kann Punk sein, das kann Indie/Alternative sein (wie gesagt, da gibt es in Hamburg seit Jahrzehnten eine eigene große Szene, die Namen hervorgebracht hat wie Blumfeld, Tomte, Kettcar oder Tocotronic, und auch beim Reeperbahn Festival dreht sich alles um Indie), das kann Metal sein (Hamburg hat auch eine nicht zu unterschätzende Metalszene).

Wer bevorzugt solche Musik hört, kann jeglicher elektronischer Musik nichts abgewinnen – und sich auch nicht vorstellen, daß auch elektronische Musik handgemacht sein kann. Da steht auf der einen Seite die Rockband, die im Probenraum, im Studio oder ganz besonders auf der Bühne hart und schweißtreibend abrockt, wo wirklich ausnahmslos alles handgemacht ist. Auf der anderen Seite steht der Elektroniker, der, so sagt es das Klischee, „zwei Knöpfe drückt“, und fertig ist die nächste komplett maschinell generierte Bumm-Bumm-Nummer, die sich wieder wie alle anderen anhört.

Ich will mich jetzt nicht wieder darüber auslassen, inwiefern auch elektronische Musik handgemacht sein kann bzw. daß es tatsächlich schwierig ist, elektronische Musik komplett per Hand zu machen mit demselben Automationsgrad wie eine vierköpfige Indie-Rock-Band, nämlich 0%. Das habe ich schon oft genug getan, und das hat auch schon niemand gelesen, geschweige denn verstanden.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

Ich kann es euch erklären. Ich kann es aber nicht für euch verstehen. Das müßt ihr schon selbst tun.

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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Two-Tone »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 09 Nov 2020 11:35 Nicht in Hamburg. Da wohne ich, und nur da suche ich.

Hamburg ist großenteils nicht nur sehr links (es gibt Stadtteile, in denen Die Linke seit vielen Jahren die stärkste Partei ist, noch vor der SPD und erst recht vor der CDU), sondern sehr alternativ, sehr antikapitalistisch und sehr unkommerziell.
Das ist einfach Bullshit. Welche Unternehmen gibt es in der ABC-Straße 19? Soviel zum Thema Hamburg sei antikapitalistisch.

Zweitens, aber nicht als Bullshit deklariert, sondern als suspekt:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 04 Nov 2020 19:39 Das Aussehen ist schon einigermaßen wichtig. So scheiden bei mir auch diese typischen gepiercten und tätowierten punkigen Szenebräute sofort aus. Aber es gibt wichtigere Dinge im Profil.
Während ich monatelang auf OkCupid nach genau solchen Frauen in meiner Umgebung gesucht habe, weil es nahezu 100% sicher ist, dass Punk = politisch korrekt = Refugees Welcome = Traumfrau bedeutet, aber nichts auch nur im Entferntesten rein vom Aussehen her nahekommt, sollen bei dir Treffer mit genau diesen Frauen existieren. Während ich, wenn ich spaßeshalber den Suchkreis auf über 200km erweitere (Leipzig... Marburg... Berlin-Lichtenberg) gefühlt noch weniger Treffer bekomme.

Wenn ich also zusammenfassen kann: Hamburg ist alternativ, wie vier oder fünf andere Städe auch. In Singlebörsen sieht man aber nichts davon. Und das ist suspekt.
GymT

Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von GymT »

Two-Tone hat geschrieben: 09 Nov 2020 12:29 Wenn ich also zusammenfassen kann: Hamburg ist alternativ, wie vier oder fünf andere Städe auch. In Singlebörsen sieht man aber nichts davon. Und das ist suspekt.
Dann such mal hier in Frankfurt und Umgebung. Kannst sie alle haben! :mrgreen:
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Le Chiffre Zéro »

Two-Tone hat geschrieben: 09 Nov 2020 12:29
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 09 Nov 2020 11:35 Nicht in Hamburg. Da wohne ich, und nur da suche ich.

Hamburg ist großenteils nicht nur sehr links (es gibt Stadtteile, in denen Die Linke seit vielen Jahren die stärkste Partei ist, noch vor der SPD und erst recht vor der CDU), sondern sehr alternativ, sehr antikapitalistisch und sehr unkommerziell.
Das ist einfach Bullshit. Welche Unternehmen gibt es in der ABC-Straße 19? Soviel zum Thema Hamburg sei antikapitalistisch.
Ich habe nie behauptet, alles und jeder in Hamburg wäre antikapitalistisch. Immerhin hat Hamburg von allen Bundesländern ohne eigene Pkw-Produktionsstätte den höchsten Anteil an zugelassenen Pkw mit einer Höchstgeschwindigkeit über dem „Begrenzertempo“ 250 km/h.

Aber im Vergleich zur bürgerlich-konservativen baden-württembergischen Wallapampa voller CDU-Stammwähler ist Hamburg deutlich weiter links – sogar noch im Vergleich zu großen Städten wie Stuttgart.

Oder habt ihr irgendwo so etwas wie die Rote Flora? Ein links-alternativ-autonomes Kulturzentrum, das einigen so suspekt ist, daß sie nur auf eine Gelegenheit warten, es endlich durch die GSG9 erstürmen zu lassen?

Habt ihr eine linksautonome Hausbesetzerszene? Was dieses Jahr in Liebig 34 binnen weniger Tage geschah, war ein Kaffeekränzchen im Vergleich zu dem, was sich in Hamburg-St. Pauli auf der Hafenstraße Mitte der 80er Jahre über mehrere Jahre hinweg (!) passierte. Liebig 34 war nicht zur Festung ausgebaut mit Stahltüren, vergitterten Fenstern und NATO-Draht. Und Liebig 34 stand auch keine Erstürmung durch 5000 (!) Polizisten unter gezieltem Einsatz scharfer Schußwaffen (!) bevor – der Hafenstraße sehr wohl. Hätte der Hamburg OBM Klaus von Dohnanyi (SPD, die in Hamburg 65 Jahre durchgehend regierte) nicht in letzter Sekunde interveniert, wäre es zu einer Shoot-to-kill-Mission durch die Polizei gekommen. Und das war bei weitem nicht Hamburgs einzige Hausbesetzung. Ich wette dagegen, ihr habt nicht einmal ein Liebig 34.

Wenn jemand, der ganz am anderen Ende Deutschlands wohnt, behauptet, er kenne Hamburg besser als jemand, der seit knapp zwei Jahrzehnten in Hamburg wohnt und da wirklich viel selbst gesehen hat (ich war wahrscheinlich öfter auf der Schanze als du in Hamburg), dann ist es das, was Bullshit ist.

Du kannst dir dazu auch gern diesen Artikel von 2017 in der Süddeutschen durchlesen.
[…]Hamburg, größte Hafenstadt Deutschlands, war schon immer eine linke Hochburg.[…]In St. Pauli entsteht ein eigenes soziales Biotop, bunter und anarchischer als Kreuzberg[…]
Two-Tone hat geschrieben: 09 Nov 2020 12:29 Zweitens, aber nicht als Bullshit deklariert, sondern als suspekt:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 04 Nov 2020 19:39 Das Aussehen ist schon einigermaßen wichtig. So scheiden bei mir auch diese typischen gepiercten und tätowierten punkigen Szenebräute sofort aus. Aber es gibt wichtigere Dinge im Profil.
Während ich monatelang auf OkCupid nach genau solchen Frauen in meiner Umgebung gesucht habe, weil es nahezu 100% sicher ist, dass Punk = politisch korrekt = Refugees Welcome = Traumfrau bedeutet, aber nichts auch nur im Entferntesten rein vom Aussehen her nahekommt, sollen bei dir Treffer mit genau diesen Frauen existieren. Während ich, wenn ich spaßeshalber den Suchkreis auf über 200km erweitere (Leipzig... Marburg... Berlin-Lichtenberg) gefühlt noch weniger Treffer bekomme.

Wenn ich also zusammenfassen kann: Hamburg ist alternativ, wie vier oder fünf andere Städe auch. In Singlebörsen sieht man aber nichts davon. Und das ist suspekt.
Suche auf OkCupid und am besten auch Finya. Nicht im erweiterten Umkreis um deinen Wohnort, sondern gezielt in Hamburg mit möglichst wenig Umkreis. Altersbereich 30–45. Suche länger, also über mehrere Monate. Solche Frauen gibt es da nicht in rauhen Mengen, aber es gibt sie immer mal wieder.
← Das da sind keine Klaviertasten. Es sind Synthesizertasten. Doch, da gibt es Unterschiede.

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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Hoppala »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 09 Nov 2020 11:35 Nicht in Hamburg. Da wohne ich, und nur da suche ich.

Hamburg ist großenteils nicht nur sehr links (es gibt Stadtteile, in denen Die Linke seit vielen Jahren die stärkste Partei ist, noch vor der SPD und erst recht vor der CDU), sondern sehr alternativ, sehr antikapitalistisch und sehr unkommerziell. Chartsmusik oder Musik von Major-Labels, egal, von wann auch immer sie sein mag, geht in diesen Kreisen überhaupt nicht. Es kann auch nicht toleriert werden, wenn Leute solche Musik mögen. Man solle doch lieber Indie-Künstler unterstützen, statt mit seinem Geld die Kommerzmaschinerie der großen Medienkonzerne zu unterstützen.

Doch, so etwas gibt es. Schon zu Schulzeiten kannte ich jemanden, der nur an Indie/Alternative interessiert war. Der Musik, die ich mochte, sprach er regelrecht das Existenzrecht ab, weil sie „kommerziell“ ist.

Und „unechte Plastikmusik“ ist ein Stempel, der von der gewaltigen Mehrheit derjenigen kommt, die „handgemachte“ Musik bevorzugen. Meistens meint das Gitarrenrock. Das kann Punk sein, das kann Indie/Alternative sein (wie gesagt, da gibt es in Hamburg seit Jahrzehnten eine eigene große Szene, die Namen hervorgebracht hat wie Blumfeld, Tomte, Kettcar oder Tocotronic, und auch beim Reeperbahn Festival dreht sich alles um Indie), das kann Metal sein (Hamburg hat auch eine nicht zu unterschätzende Metalszene).

Wer bevorzugt solche Musik hört, kann jeglicher elektronischer Musik nichts abgewinnen – und sich auch nicht vorstellen, daß auch elektronische Musik handgemacht sein kann. Da steht auf der einen Seite die Rockband, die im Probenraum, im Studio oder ganz besonders auf der Bühne hart und schweißtreibend abrockt, wo wirklich ausnahmslos alles handgemacht ist. Auf der anderen Seite steht der Elektroniker, der, so sagt es das Klischee, „zwei Knöpfe drückt“, und fertig ist die nächste komplett maschinell generierte Bumm-Bumm-Nummer, die sich wieder wie alle anderen anhört.

Ich will mich jetzt nicht wieder darüber auslassen, inwiefern auch elektronische Musik handgemacht sein kann bzw. daß es tatsächlich schwierig ist, elektronische Musik komplett per Hand zu machen mit demselben Automationsgrad wie eine vierköpfige Indie-Rock-Band, nämlich 0%. Das habe ich schon oft genug getan, und das hat auch schon niemand gelesen, geschweige denn verstanden.
Das sind wirklich sehr persönliche und sehr engtunnelige Ansichten.
Wenn man die Wirklichkeit durch mehrere sehr enge Filter betrachtet, kommt etwas bei raus, was mit Wirklichkeit nur noch entfernt zu tun hat. Obwohl es fraglos nachweislich Wirklichkeit ist (= aus feinst speziell gesiebten Stäubchen derselben besteht).
Eine Menge höchst individuell zusammengestellter und extrem bewerteter Details.
Die Zusammenfassung: "gesammelte Vorurteile" würde ich für zulässig halten.

Wichtig ist: andere Menschen erleben die gleiche Welt ganz anders. Sie hält für sie daher auch andere Möglichkeiten bereit.
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Hoppala »

Two-Tone hat geschrieben: 09 Nov 2020 12:29 Während ich monatelang auf OkCupid nach genau solchen Frauen in meiner Umgebung gesucht habe, weil es nahezu 100% sicher ist, dass Punk = politisch korrekt = Refugees Welcome = Traumfrau bedeutet, aber nichts auch nur im Entferntesten rein vom Aussehen her nahekommt,
Was bringt dich zu der Annahme, dass punk-affine Frauen Online-Singlebörsen benutzen?
Halte ich für sehr abwegig.
Zumal die Punkszene sich schon seit Jahren merklich ausdünnt. Jedenfalls was das Vorkommen im öffentlichen Straßenraum angeht. Zumindest so weit ich das sehe.

Wenn ich so jemand suchen wüde, würde ich mich "in die Szene" begeben. Outfit und Verhalten entsprechend anpassen (nix schauspielern; ich will ja niemand belügen; sondern anpassen; vermutlich bist du das aber schon?), durch einschlägige Straßen/Plätze ziehen und mich dazugesellen, wenn ich einem der typischen Gehweg-Treffen begegne. Paar Flaschbier dabei haben kann sicher auch nicht schaden.

Ich nehme an, du bist soclhen Frauen schon öfter begegnet, und deine Vermutung hinsichtlich der zu erwartenden "politischen Korrrektheit" beruhen auf Erfahrung?
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von soukous »

Man müsste einen Thread starten mit dem Thema: Verletzungen aus der Pubertät, die bei ABs noch Jahre später eine offene Wunde sind.

Da fiele dann rein:
(Bei Frauen:) Ein Mann hat mich abgelehnt, weil ich ihm nicht gut genug aussah.
(Bei Männern:) Eine Frau, in die ich verliebt war, ließ mich stehen und ging mit einem Arschlochtypen.

Und auch andere Kränkungen des Selbstbewusstseins wie:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 09 Nov 2020 11:35 Schon zu Schulzeiten kannte ich jemanden, der nur an Indie/Alternative interessiert war. Der Musik, die ich mochte, sprach er regelrecht das Existenzrecht ab, weil sie „kommerziell“ ist.
Das sind ganz typische Beispiele für Handlungen von unreifen jungen Menschen, die noch ihren Platz in der Welt suchen, nicht wissen, wer sie selbst sind und anderen gegenüber auch mal unverhältnismäßig reagieren. Mit zunehmendem Alter wird man weiser und legt die unvernünftigen Erfahrungen der Sturm-und-Drang-Phase als peinliche Ausreißer der eigenen Biographie ad acta. Man kann auch sagen: Man hat sie verarbeitet.

Nur einige ABs erinnern sich noch Jahre später an solche Kränkungen und blasen sie zu regelrechten Mega-Theorien auf. Sie schreiben dann im Forum: Seht, so ist die Welt und so sind die Menschen.
In Wirklichkeit hat die Welt sich inzwischen weitergedreht und die Leute, die sie damals gekränkt haben, würden sich heute nicht mehr in der gleichen Weise ihnen gegenüber verhalten.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Frau die heute im Alter von Le Chiffre Zéro ist, noch dermaßen kleinlich in Bezug auf den Musikgeschmack ist. Es ist ein pubertätstypisches Verhalten, die eigene Identität über Zugehörigkeit zu einer Gruppe (hier der Indie-Hörer) zu definieren und keinerlei Kompromisse eingehen zu wollen. Eine solche Haltung ist übrigens auch in der Indie-Szene nicht die Regel. Mir sind genug Leute begegnet, die den Begriff "Indie-Nazi" für engstirnige Musikliebhaber verwendet haben, die unfähig waren, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken.
Zuletzt geändert von soukous am 09 Nov 2020 14:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Two-Tone »

Oder habt ihr irgendwo so etwas wie die Rote Flora?
Habt ihr eine linksautonome Hausbesetzerszene?
Haben wir tatsächlich alles nicht. Der Grund ist das hier, bürgerlich-konservative Wallapampa:
Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 09 Nov 2020 13:47 Aber im Vergleich zur bürgerlich-konservativen baden-württembergischen Wallapampa voller CDU-Stammwähler ist Hamburg deutlich weiter links – sogar noch im Vergleich zu großen Städten wie Stuttgart.
Wobei es lustig ist, dass du Stuttgart als Vergleich gezogen hast, und nicht Freiburg.
Kleine Aufklärung, da ich mich da auskenne: Stuttgart ist viel viel konservativer, als du denkst. Selbst die aus den Nachrichten bekannte Partytruppe von vor ein paar Monaten war das.
Wenn jemand, der ganz am anderen Ende Deutschlands wohnt, behauptet, er kenne Hamburg besser als jemand, der seit knapp zwei Jahrzehnten in Hamburg wohnt und da wirklich viel selbst gesehen hat (ich war wahrscheinlich öfter auf der Schanze als du in Hamburg), dann ist es das, was Bullshit ist.
???

Es besteht kein Besuchszwang, um herauszufinden ob eine Stadt diese oder jene Kriterien erfüllt. Ich bin nämlich zufällig in dieser Szene. Ja, in Hamburg gibt es Hochburgen wie die Flora, aber Nein das macht Hamburg nicht antikapitalistisch oder gar unkommerziell.

Sowas kannst du sagen, wenn Google in Hamburg aus der Stadt gejagt wurde, oder es statt McDonalds nur Streetfood und vegane Buden gibt, und wenn das Rathaus mit monatlich wechselnden Graffitis bemalt wird. Ansonsten ist Hamburg, wie viele andere Städte auch, ein Konsumparadies. Gegen sowas kommen halt auch die Mitglieder der Flora nicht an.

Ob jetzt 0% "unkommerzielles", wie in München vorherrscht oder 3% (geschätzt) wie in Hamburg ist dabei Jacke, wie Hose. Wobei man bei den 3% sich dann auch fragen muss, wieviel Gentrifizierung dahinter steckt.

Aber lassen wir das mal, bevor es zu politisch abdriftet. ;)
Die Sache mit der Singlebörse, noch mehr Monate zu warten, werde ich mal ausprobieren. Aber nicht mehr mit OkCupid. ;)
Hanuta

Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Hanuta »

Le Chiffre Zéro hat geschrieben: 09 Nov 2020 11:35 Doch, so etwas gibt es. Schon zu Schulzeiten kannte ich jemanden, der nur an Indie/Alternative interessiert war. Der Musik, die ich mochte, sprach er regelrecht das Existenzrecht ab, weil sie „kommerziell“ ist.

Und „unechte Plastikmusik“ ist ein Stempel, der von der gewaltigen Mehrheit derjenigen kommt, die „handgemachte“ Musik bevorzugen. Meistens meint das Gitarrenrock. Das kann Punk sein, das kann Indie/Alternative sein (wie gesagt, da gibt es in Hamburg seit Jahrzehnten eine eigene große Szene, die Namen hervorgebracht hat wie Blumfeld, Tomte, Kettcar oder Tocotronic, und auch beim Reeperbahn Festival dreht sich alles um Indie), das kann Metal sein (Hamburg hat auch eine nicht zu unterschätzende Metalszene).

Wer bevorzugt solche Musik hört, kann jeglicher elektronischer Musik nichts abgewinnen – und sich auch nicht vorstellen, daß auch elektronische Musik handgemacht sein kann. Da steht auf der einen Seite die Rockband, die im Probenraum, im Studio oder ganz besonders auf der Bühne hart und schweißtreibend abrockt, wo wirklich ausnahmslos alles handgemacht ist. Auf der anderen Seite steht der Elektroniker, der, so sagt es das Klischee, „zwei Knöpfe drückt“, und fertig ist die nächste komplett maschinell generierte Bumm-Bumm-Nummer, die sich wieder wie alle anderen anhört.
Und woher weißt du, dass die Leute so militant unterwegs sind? Kennst du die Leute privat und verkehrst mit denen regelmäßig oder wie kommt dein Urteil zustande?
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von inVinoVeritas »

soukous hat geschrieben: 09 Nov 2020 14:22 Das sind ganz typische Beispiele für Handlungen von unreifen jungen Menschen, die noch ihren Platz in der Welt suchen, nicht wissen, wer sie selbst sind und anderen gegenüber auch mal unverhältnismäßig reagieren. Mit zunehmendem Alter wird man weiser und legt die unvernünftigen Erfahrungen der Sturm-und-Drang-Phase als peinliche Ausreißer der eigenen Biographie ad acta. Man kann auch sagen: Man hat sie verarbeitet.

Nur einige ABs erinnern sich noch Jahre später an solche Kränkungen und blasen sie zu regelrechten Mega-Theorien auf. Sie schreiben dann im Forum: Seht, so ist die Welt und so sind die Menschen.
In Wirklichkeit hat die Welt sich inzwischen weitergedreht und die Leute, die sie damals gekränkt haben, würden sich heute nicht mehr in der gleichen Weise ihnen gegenüber verhalten.
Guter Beitrag, treffend analysiert!
Ich habe schon mehrmals bei Erzählungen mancher User hier das Gefühl gehabt, dass sie ihre Erfahrungen aus der Schul- und Studienzeit auch für die heutige ü30 Erwachsenenwelt als repräsentativ empfinden, insbesondere wenn es um Schilderungen von Partys bzw. aus dem Nachtleben geht.


Hoppala hat geschrieben: 09 Nov 2020 14:02
Two-Tone hat geschrieben: 09 Nov 2020 12:29 Während ich monatelang auf OkCupid nach genau solchen Frauen in meiner Umgebung gesucht habe, weil es nahezu 100% sicher ist, dass Punk = politisch korrekt = Refugees Welcome = Traumfrau bedeutet, aber nichts auch nur im Entferntesten rein vom Aussehen her nahekommt,
Was bringt dich zu der Annahme, dass punk-affine Frauen Online-Singlebörsen benutzen?
Halte ich für sehr abwegig.
Zumal die Punkszene sich schon seit Jahren merklich ausdünnt. Jedenfalls was das Vorkommen im öffentlichen Straßenraum angeht. Zumindest so weit ich das sehe.
Punks gab es in Köln (vor allem rund um den HBF und den Dom) vor 15 Jahren noch massig, heutzutage sieht man sie nirgendwo mehr.
Ich kann mich garnicht daran erinnern, wann ich überhaupt mal zuletzt einen klar identifizierbaren Punkt erblickt hätte...
Die Szene ist doch so gut wie ausgetrocknet, erst recht in der Altersklasse ü30.
Clochard

Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Clochard »

ich glaube was früher ein Punkergirl war sieht heute so aus:

https://media.istockphoto.com/photos/fu ... d614109262
Clochard

Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von Clochard »

Brombeere hat geschrieben: 08 Nov 2020 18:10 Ich bin jetzt erst seit wenigen Monaten auf einer Singlebörse (nicht Tinder) unterwegs und war SEHR irritiert, wie wenig der Männer dort überhaupt etwas in ihr Profil geschrieben haben. Denn das ist eigentlich ein No-Go für mich - jemand, der es nicht schafft, 3-4 Sätze über sich oder über seine Motivation zu schreiben, erscheint mir als nicht so....uhm ich nenn es mal "helle"...
dann erzähl mal was du bei dir reingeschrieben hast, das interessiert uns jetzt wahnsinnig :zugabe:
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Re: Singlebörsenauswahl

Beitrag von LonesomeCoder »

Volltrottel hat geschrieben: 09 Nov 2020 06:05 Wenn man Flirts und Dates so einfach und ohne Mühe in großer Auswahl haben kann, dann ist es auch nichts besonderes mehr. Es ist nicht mehr so viel wert, nur eine zunehmends langweilige Belustigung. Die andere Person ist dann irgendeine, wo es nicht so wichtig ist was sie für ein Wesen hat. Dieses Einzigartige was man sich so wünscht entsteht erst dadurch das es so schwierig zu finden ist, nur dadurch weiß man es dann auch so zu schätzen.
Aber sie haben offenbar dauerhaft Spaß dabei - weil sonst hätten diese Männer und Frauen das Suchen nach Flirts und Sexdates nach einiger Zeit wieder eingestellt.
inVinoVeritas hat geschrieben: 09 Nov 2020 10:37 Da muss ich leider zustimmen...
Der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist frapierend: ich kenne so einige Männer, die nahezu jede Frau nehmen würden, die einfach nur nett und halbwegs ansehnlich ist, während bei mir bekannten Singlefrauen die Hürde viel höher ist, um sich auf einen Mann einzulassen.
Das sage ich aber gänzlich ohne Wertung und prinzipiell halte ich die Frauen da auch für schlauer, denn eine halbgare Beziehungsgeschichte führt in der Regel auch zu nichts.

(Single-)Männerüberschuss in nahezu jeder Bar und in nahezu jedem Club, die Frauen haben anscheinend weniger den inneren Drang auf "die Pirsch" zu gehen, weil sie generell einfach zufriedener mit ihrem Singleleben sind.

Hier in Köln sind Singlefrauen (auch ü30) sicherlich nicht die Ausnahme, das geben die Statistiken so auch nicht her. Aber die trifft man kaum im Nachtleben an, sondern die chillen mit ihren Freundinnen beim Sektabend Zuhause oder im Restaurant, deshalb nimmt man die leider auch nicht wahr und es gibt auch keine Gelegenheiten, sie an Orten wo das "sozial erwünscht ist", kennenzulernen.

Lovoo ist aber sowieso meiner Meinung nach nichts, denn ich bekam dort vor Ewigkeiten den Eindruck, dass die weiblichen User zu 90% folgende Kombinationen aufwiesen: tätowiert, übergewichtig, Alleinerziehend, unterstes Bildungslevel, sehr unattraktiv.
Bei mir selber sinken die Ansprüche auch mit der Zeit. Vor ein paar Jahren schloss ich Raucherinnen noch komplett aus. Jetzt wäre es kein Problem mehr, solange sie nicht in einem geschlossenen Raum während meiner Anwesenheit raucht. Auch wäre ich nun bereit, viel weiter zu fahren als früher.

Ich habe auch schon von Frauen gehört, dass sie kein Online-Dating machen und keine Single-Events besuchen, da sie das auf Beziehungs- oder Sexdatetauglichkeit "abgecheckt" werden nicht mögen. Deren Motto ist: wenn sich was ergibt, dann ergibt sich was, aber extra was machen fürs Männer kennenlernen kommt nicht in Frage. Auch das erklärt den MÜ an manchen Orten.

Ja, in den Großstädten sind die Singlequoten höher als aufm Land. Hilft aber nicht, wenn sie wie du gesagt hast, nicht "sichtbar" sind. Auch sind die höheren Singlequoten in den Großstädten kein Zeichen, dass es dort für ABs einfacher wäre, sondern sind die Folge des höheren Schwierigkeitsgrades für Normalos. Größere Auswahl, weniger Kompromissbereitschaft, höhere Ansprüche, weniger Leidensdruck da es mehr Freizeitmöglichkeiten für Singles gibt usw.

Mit Ausnahme von den Tattoos sind das auch die Eigenschaften der wenigen Singlefrauen 40+ (zwischen 30 und 40 gibts keine) bei mir in der Gegend, die auf Facebook suchen.
inVinoVeritas hat geschrieben: 09 Nov 2020 17:40 Guter Beitrag, treffend analysiert!
Ich habe schon mehrmals bei Erzählungen mancher User hier das Gefühl gehabt, dass sie ihre Erfahrungen aus der Schul- und Studienzeit auch für die heutige ü30 Erwachsenenwelt als repräsentativ empfinden, insbesondere wenn es um Schilderungen von Partys bzw. aus dem Nachtleben geht.
Kann einen traurigen Grund haben: seitdem automatische Kontakte zum anderen Geschlecht aus dieser Zeit weggefallen sind, gabs keine neuen mehr.
Warnung vor Pickup: https://www.abtreff.de/viewtopic.php?p=1062199#p1062199
Wissenschaftliches Standardwerk über (männliches) AB-tum: https://www.springer.com/de/book/9783658059231
Geschlechtsspezifische Partnerwahl und Sexualitätsmerkmale: https://d-nb.info/1037687477/34