Two-Tone hat geschrieben: ↑30 Sep 2020 05:50
Informatiker hat geschrieben: ↑30 Sep 2020 05:44
Deine geistigen Fähigkeiten interessieren niemanden, wenn du nur vögeln wilst.
Sollten sie aber. Sapiosexualität ist zwar ein dummes Meme welches in Wahrheit garnicht existiert. Man wird ja schließlich nicht mit sowas geboren, sondern man hat sich diese Vorliebe angeeignet. Aber sie ist irgendwo auch vernünftig und gehört gefördert.
"Sapiosexualität" ist einer größten Witz-Begriffe des 21. Jahrhunderts und wird nur dazu genutzt, um sich selbst als besonders intellektuell und schlau hervorzutun.
Mal ganz ehrlich, welche Frau wird dadurch sexuell erregt, dass der Mann besonders einfach gestrickt, ungebildet und volkstümlich einfach "dumm" ist? Natürlich findet man redegwandte und intelligente Menschen generell interessanter als Idioten und natürlich findet es eine Frau sexy, wenn der Mann was im Kopf hat, eloquent ist und sie tiefgründige Gespräche mit ihm führen kann. Welche gebildete Akademikerin sucht sich denn bewusst einen Dummbatz? Das ist wirklich unfassbar profan.
Bezeichnend finde ich es dann aber, dass man (bzw. dieser Begriff wird ja überwiegend von Frauen genutzt) sich heutzutage besonders speziell ( oder elitär?) fühlen darf, wenn man diesen simplen Grundsatz in ein eigen geschaffenes Ettiket packt und sich auf die Stirn klebt, um sich von anderen Menschen damit absetzen zu können.
"Achtung! Du
(Mann) musst was im Köpfchen haben damit ich dich als Partner in Betracht ziehen kann". Wow, wer hätte das gedacht? Trifft ja auf kaum eine Frau zu, echt eine spezielle Vorliebe!
Gilt im übrigen auch für viele andere neuzeitlich geschaffene xyz-sexuell - "Orientierungen", so z.B. "Demisexuell".
Demisexuelle wollen nur dann Sex, wenn sie eine emotionale Verbindung zum Partner haben, sprich verliebt sind.
Wieder: WOW! Man hat ein weiteres "wichtiges" Etikett geschaffen, das auf mindestens jeden zweiten Menschen zutreffen dürfte, die schnellem Ausprobier-Sex/ONS/Affären nichts abgewinnen können und erst etwas für den Partner empfinden müssen, bevor sie das Verlangen nach Sex mit ihm verspüren.
Das Bedürfnis der Menschen, sich zwanghaft von anderen abzugrenzen und sich selbst (mit eigentlich profanen Tatsachen) irgendwie "speziell" zu machen, scheint heutzutage - vielleicht auch durch das neuzeitliche Bombardement an sozialen Netzwerken und neuen Medien - ziemlich wichtig geworden zu sein.
Wäre vielleicht ein spannendes Thema für eine Soziologie-Doktorarbeit: "Warum Menschen dauernd neue Begriffe erfinden, um sich besonders individuell fühlen zu können. Eine Arbeit über die psychologischen Mechanismen dahinter in einer Zeit, wo sich in sozialen Netzwerken dauernd jeder mit jedem vergleicht".