Dieses Klischee von der "lustigen Witwe" nach einem Jahr hat mit der Realität absolut nichts zu tun und ich kann es einfach nicht so unkommentiert stehen lassen ( Obelix, ich zitiere jetzt zwar dich, aber es waren ja auch noch andere, die diese Vorstellung haben, also nimms bitte nicht persönlich).
Wirkliche Trauer verschwindet nicht nach einem Jahr! Sie fängt dann gerade erst AN, genau zu dem Zeitpunkt, wo alle Nichtbetroffenen denken, " jetzt wäre es ja auch mal langsam gut..."
Mit dem Ergebnis, dass man niemanden mehr hat, mit dem man über die Trauer reden kann ( wenn man denn vorher jemanden hatte, denn das Thema wird gemieden...).
Nicht umsonst gibt es Trauergruppen wo Betroffene sich austauschen. Die Gesellschaft will nämlich vom Tod nichts wissen( man muss sich ja die Illusion der Unsterblichkeit bewahren...).
Ich hab das schon mehrmals im Leben mitmachen müssen, einen absolut nahestehenden Menschen zu verlieren. Die Trauer vergeht NIE, sie wird nur erträglicher. Mein Lebensgefährte ist vor fast 20 Jahren verstorben- ich weine heute noch manchmal um ihn...
Eine Witwe, die nach einem Jahr nur davon redet, wie sehr sie ihre neue Freiheit genießt, hat in einer beschi....... Beziehung gelebt und nicht den Mumm gehabt, sich zu trennen- nichts, worauf man neidisch sein müsste- und ganz bestimmt nicht der normale Ablauf, wenn ein geliebter Mensch stirbt. Oder sie versucht krampfhaft, sich die endgültigen Tatsachen schön zu reden. Was ihr die Bewältigung erschwert...
Es gibt kein Glück, nur ein Jahr nach dem Tod eines geliebten Menschen...