Genau. Deutlich besser als das Nichtwissen um das Nichtwissen.
Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
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Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
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Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Witzig: auf das Video zum Dunning-Kruger effekt bin ich auch gestoßen als ich das ursprüngliche Video angesehen hatte.
Die These aus dem Vortrag kann ich für mich zum Teil nachvollziehen. Obwohl ich das einige Zeit versucht habe abzustreiten entspricht es meinem Selbstbild einigermaßen Intelligent zu sein. Und ja, ich zeige teilweise heftiges Vermeidungsverhalten.
Ich gehe zwar auch Risiken ein, aber dann vor allem in Situationen und Bereichen, die mein Selbstbild nicht gefährden, die emotional im Misserfolgsfalle nicht belastend sind. Vor Publikum zu sprechen ist für mich z.B. kein Problem. Selbst wenn es mies läuft kann ich mir dann immer noch sagen "immerhin habe ich es gewagt - das schafft nicht jeder".
Emotionale Nähe aufzubauen, alles was mit dem zugehen auf eine für mich attraktive Frau zu tun hat, vermeide ich stark. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. sicher hat das Selbstbild etwas damit zu tun. Ich weiß, dass ich mich mehr oder weniger dumm anstellen werde und will die Peinlichkeit vermeiden. Und die Zurückweisung; die will ich auch nicht. Im Endeffekt habe ich da wohl auch viel negative Phantasie: ich kann mir sehr unangenehme Varianten Vorstellen wie ich scheitere und hänge dann in diesen Vorstellungen fest.
Den Vorschlag aus dem Vortrag, die eigenen negativen vorstelungen zu reframen ("ich bin nicht dumm, ich bin unerfahren") finde ich insgesamt durchaus einleuchtend. Aber natürlich gibt es ein Aber: im Bereich Liebe, Sex und so weiter weiß ich das schon. Natürlich bin ich dahingehend eher unerfahren als unintelligent. Das macht es aber mit Mitte 30 nicht unbedingt besser.
Die These aus dem Vortrag kann ich für mich zum Teil nachvollziehen. Obwohl ich das einige Zeit versucht habe abzustreiten entspricht es meinem Selbstbild einigermaßen Intelligent zu sein. Und ja, ich zeige teilweise heftiges Vermeidungsverhalten.
Ich gehe zwar auch Risiken ein, aber dann vor allem in Situationen und Bereichen, die mein Selbstbild nicht gefährden, die emotional im Misserfolgsfalle nicht belastend sind. Vor Publikum zu sprechen ist für mich z.B. kein Problem. Selbst wenn es mies läuft kann ich mir dann immer noch sagen "immerhin habe ich es gewagt - das schafft nicht jeder".
Emotionale Nähe aufzubauen, alles was mit dem zugehen auf eine für mich attraktive Frau zu tun hat, vermeide ich stark. Über die Gründe kann ich nur spekulieren. sicher hat das Selbstbild etwas damit zu tun. Ich weiß, dass ich mich mehr oder weniger dumm anstellen werde und will die Peinlichkeit vermeiden. Und die Zurückweisung; die will ich auch nicht. Im Endeffekt habe ich da wohl auch viel negative Phantasie: ich kann mir sehr unangenehme Varianten Vorstellen wie ich scheitere und hänge dann in diesen Vorstellungen fest.
Den Vorschlag aus dem Vortrag, die eigenen negativen vorstelungen zu reframen ("ich bin nicht dumm, ich bin unerfahren") finde ich insgesamt durchaus einleuchtend. Aber natürlich gibt es ein Aber: im Bereich Liebe, Sex und so weiter weiß ich das schon. Natürlich bin ich dahingehend eher unerfahren als unintelligent. Das macht es aber mit Mitte 30 nicht unbedingt besser.
Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Ja! Genau diese Aussagen über mich gab es. Und dazu dann auch noch "Du bist doch der intelligente The Reject sowas wie der machst du doch nicht." Und ich hab diese Aussagen auch verinnerlicht, dass ich intelligent bin.soukous hat geschrieben: ↑17 Mär 2020 16:12Für meine Biographie kann ich sagen, dass es tatsächlich die Äußerungen von Erziehungsberechtigten à la "Dieser Junge ist intelligent" gegeben hat. Genauso wie ich in der Folge die Ansicht hatte "Ich muss nicht alles das, die andere Jungs machen, auch selbst machen". Übrigens resultierend aus dem Satz, den Erwachsene in meiner Gegenwart gern gesagt haben: "Der macht so einen Unsinn ja nicht, der ist klüger als die anderen Jungs."
Andere ABs können sich fragen, ob das bei ihnen auch so gewesen ist und sie aus diesem Grund wichtige Lektionen verpasst haben.
Eigentlich sollte ich dadurch jetzt mega-selbstbewusst sein, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Finde ja nicht mal eine Frau die sich mit mir abgeben will.
Auch das trifft vollkommen den Nagel auf den Kopf. Also vielleicht bin ich genau so jemand wie in dem Video erwähnt.Hanuta hat geschrieben: ↑18 Mär 2020 11:59 Erstmal geht es nicht um jeden intelligenten Menschen(du scheinst es halt mal wieder eindimensional zu sehen) und dann können Menschen auch im Studium solch einem Verhalten unterlegen sein. Das würde sich dann vielleicht darin äußern, dass sie Klausuren schreiben, dafür aber deutlich weniger lernen als andere Studenten. Die Klausur würden sie dann zwar trotzdem bestehen, aber eben nicht so gut wie andere Studenten. Sie können sich aber dann einreden, dass sie die Klausur deutlich besser als ihre Kommilitonen bestanden hätten, wenn sie einfach genau so viel Zeit investiert hätten. Darum geht es.
Die Lösung die in dem Video angesprochen wird wäre ein reframing dahingehend, dass wenn jemand etwas nicht kann es an der eigenen "Unerfahrenheit" liegt.
Und was heißt das jetzt auf die AB-Problematik bezogen? Einfach mal machen (= Frau anbaggern), wird schon schief gehen?
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Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Ugh, deshalb heißt es wohl "Umgang" - man kann nicht DAMIT umgehen, man kann ES nur umgehen (((
Das unbedachte Ausprobieren wurde mir in der Jugend auch immer ausgeredet. Nicht mit Gewaltandrohung; ich war eher aufmerksam genug um genau zu merken, was sich nicht gehörte oder nicht sinnvoll war. Den Eltern kann man das nicht mal vorwerfen, die wollten nur das Beste, die haben wohl nicht damit gerechnet, dass ich mich so gut an gesellschaftliche Regeln halte. Und jetzt haben wir den Salat.
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Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Jupp. +1LesHommes hat geschrieben: ↑11 Jun 2020 14:55 Das unbedachte Ausprobieren wurde mir in der Jugend auch immer ausgeredet. Nicht mit Gewaltandrohung; ich war eher aufmerksam genug um genau zu merken, was sich nicht gehörte oder nicht sinnvoll war. Den Eltern kann man das nicht mal vorwerfen, die wollten nur das Beste, die haben wohl nicht damit gerechnet, dass ich mich so gut an gesellschaftliche Regeln halte. Und jetzt haben wir den Salat.
Mehr Salat als ich für den Rest des Lebens brauchen würde.
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Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Ich bin der Meinung, 1+1 ist 2. Andere Meinungen, etwa, 1+1 = 5, akzeptiere ich nicht.Hanuta hat geschrieben: ↑17 Mär 2020 15:01 Oder sie versuchen es so darzustellen, dass es ihrem eigenen Weltbild entspricht, um sich so rational zu erklären, dass es keinen vermeintlich "rational nachvollziehbaren" Weg gibt. Letztendlich stützt es genau die These. Was nicht zur Identität passt wird als irrelevant betrachtet und was irrelevant ist, kann vernachlässigt werden, selbst wenn hunderte Beispiele statistisch dagegen sprechen müssten. Man vertraut seiner eingebildeten logischen Schlussfolgerung eher als den Fakten.
Andere Ansichten anerkennen zu müssen wäre ein direkter Angriff auf die eigene Intelligenz, weil man ja von sich sehr viel hält und es keine Szenarien gibt, die man selbst nicht schon hundertfach durchgespielt hat. Dass es da Löcher gibt ist ja unmöglich. Genau daraus besteht die Identität.
Wo ist das Problem?
Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Das Problem liegt genau in der Darstellung der Umstände. Du glaubst es handelt sich um 1 und du glaubst auch, dass es sich um die Zusammensetzung 1+1 handelt. Die logische Schlussfolgerung aus den von dir getroffenen Annahmen ist daher natürlich 2.eiertanz hat geschrieben: ↑06 Aug 2020 12:13Ich bin der Meinung, 1+1 ist 2. Andere Meinungen, etwa, 1+1 = 5, akzeptiere ich nicht.Hanuta hat geschrieben: ↑17 Mär 2020 15:01 Oder sie versuchen es so darzustellen, dass es ihrem eigenen Weltbild entspricht, um sich so rational zu erklären, dass es keinen vermeintlich "rational nachvollziehbaren" Weg gibt. Letztendlich stützt es genau die These. Was nicht zur Identität passt wird als irrelevant betrachtet und was irrelevant ist, kann vernachlässigt werden, selbst wenn hunderte Beispiele statistisch dagegen sprechen müssten. Man vertraut seiner eingebildeten logischen Schlussfolgerung eher als den Fakten.
Andere Ansichten anerkennen zu müssen wäre ein direkter Angriff auf die eigene Intelligenz, weil man ja von sich sehr viel hält und es keine Szenarien gibt, die man selbst nicht schon hundertfach durchgespielt hat. Dass es da Löcher gibt ist ja unmöglich. Genau daraus besteht die Identität.
Wo ist das Problem?
Du machst daher in der Schlussfolgerung keinen Fehler. Du machst den Fehler bereits von Annahmen auszugehen, die vermeintlich in Stein gemeißelt sind.
Nennt man auch ganz einfach "Tunnelblick".
Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Ja, ich nehme beispielsweise an, dass morgen in meiner Gegend kein Vulkan ausbricht. Und ich nehme an, dass morgen die Pandemie immer noch nicht vorbei sein wird. Und ich nehme an, dass die Sonne sich morgen nicht zum roten Riesen aufbläht. Theoretisch könnte ich unrecht haben, aber mit aller Wahrscheinlichkeit stimmt diese Annahme.Hanuta hat geschrieben: ↑06 Aug 2020 13:06 Das Problem liegt genau in der Darstellung der Umstände. Du glaubst es handelt sich um 1 und du glaubst auch, dass es sich um die Zusammensetzung 1+1 handelt. Die logische Schlussfolgerung aus den von dir getroffenen Annahmen ist daher natürlich 2.
Du machst daher in der Schlussfolgerung keinen Fehler. Du machst den Fehler bereits von Annahmen auszugehen, die vermeintlich in Stein gemeißelt sind.
Nennt man auch ganz einfach "Tunnelblick".
Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Na, wenn du das für passende Beispiele hältst.eiertanz hat geschrieben: ↑06 Aug 2020 13:13Ja, ich nehme beispielsweise an, dass morgen in meiner Gegend kein Vulkan ausbricht. Und ich nehme an, dass morgen die Pandemie immer noch nicht vorbei sein wird. Und ich nehme an, dass die Sonne sich morgen nicht zum roten Riesen aufbläht. Theoretisch könnte ich unrecht haben, aber mit aller Wahrscheinlichkeit stimmt diese Annahme.Hanuta hat geschrieben: ↑06 Aug 2020 13:06 Das Problem liegt genau in der Darstellung der Umstände. Du glaubst es handelt sich um 1 und du glaubst auch, dass es sich um die Zusammensetzung 1+1 handelt. Die logische Schlussfolgerung aus den von dir getroffenen Annahmen ist daher natürlich 2.
Du machst daher in der Schlussfolgerung keinen Fehler. Du machst den Fehler bereits von Annahmen auszugehen, die vermeintlich in Stein gemeißelt sind.
Nennt man auch ganz einfach "Tunnelblick".
Ich dachte ja eher an sowas wie "Ich weiß, dass die Frau mich abstoßend findet."
Die Annahme ist also "Jede Frau findet mich abstoßend". Die logische Schlussfolge:"Ich gehe nicht auf Frauen zu, weil sie mich sowieso abstoßend finden."
Kannst ja mal selbst überlegen ob das mit der Angst vergleichbar ist morgen von einem Meteoriten erschlagen zu werden.
Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Die Interessantere Frage ist, in welchem Zahlensystem letztere Gleichung richtig wäre.
Ist übrigens analogisch auf den psychosozialen Bereich zu übertragen
Nebenbei ist das keine Frage einer sog. Meinung.
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Re: Warum Intelligenz Vermeidungsstrategien fördert...
Klingt für mich einleuchtend der ganze Vortrag - ob das als einziger Grund reicht, um bereits zu einem solch starken Vermeidungsverhalten zu führen, kann ich nicht sagen. Aber wenn jetzt zu dem Verhalten noch eine Umgebung dazukommt, die Zuneigung von externen Faktoren abhängig macht wie gute Noten etc. - dann kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sich später genau so äußert.
Hab gerade etwas mit der Paralyse zu kämpfen, von der er da spricht. In der Bewerbungsphase... da erkenne ich mich schon ganz ordentlich wieder. Jedes neue Anschreiben ist ein Krampf, die Absagen fühlen sich nicht gut an und was man in Ratgebern liest à la "Schreib sie danach nochmal an und frag, was jetzt genau Müll an der Bewerbung war" ist für mich absolut undenkbar.
Bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob ein einfacher Perspektivenwechsel im bewussten Denken da ausreicht.