Ich bin Assistentin der Rechtsabteilung eines kleinen Arbeitgeberverbandes, der nicht gerade in Mitgliedsbeiträgen schwimmt, und ich habe keine Ahnung, wie mein Chef diese Extravaganz gegenüber dem Vorstand rechtfertigt. Allzu lange können wir uns das sicher nicht leisten, aber solange es geht, genieße ich es sehr.
Ok, zwei Dinge kommen zu meinen Gunsten zusammen: 1. Seit letztem Sommer werden wir mit Arbeit geradezu geflutet, und diese Situation wird uns auch noch ins nächste Jahr begleiten. 2. Die neben mir dienstälteste Kollegin hat gekündigt und ist nur noch kurze Zeit da.
Das heißt, in meinem Arbeitsbereich bin ich vorerst die einzige erfahrene, routinierte Kraft und deshalb bis auf Weiteres unverzichtbar, um die tägliche Arbeit wenigstens halbwegs zu bewältigen und eine neue Kollegin einzuarbeiten. Es wär' richtig blöd, wenn ich länger als ein paar Tage krank würde oder 14 Tage in Quarantäne müsste.
Außerdem hat mein Chef Grund zu der Befürchtung, dass ich auch noch hinschmeißen könnte, und das wäre im Moment wirklich der Super-GAU. Ein weiterer Grund, mir gegenüber ein bisschen großzügig zu sein, zumal er weiß, dass ich die tägliche Pendelei mit dem ÖPNV hasse.