Corona-Virus: Wie schlimm wird es? [Keine politischen Diskussionen! Der Thread wird sonst kommentarlos geschlossen!!]

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Reinhard
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Reinhard »

Wollte nur mal kurz den Link reinsetzen: Zwischenergebnis zur Studie von Gangelt. Wahnsinnig viel, ganze 2 PDF-Seiten. :?


Ich weiß jetzt nicht, wie ich das hier verstehen soll: "(...) die Viruskonzentration bei einem Infektionsereignis einer Person so weit reduziert werden kann, dass es zu einem geringeren Schweregrad der Erkrankung kommt, bei gleichzeitiger Ausbildung einer Immunität".


Also jeder nur einen Virus nehmen, dann werden wir immun? Ich dachte, man muss eine Infektion durchgemacht haben. Oder wieso ist Impfen dann so kompliziert, wenn man nur einfach ganz wenig Viren nehmen müsste? Kann mal jemand einen Kranken mit dem Hubschrauber über eine Stadt fliegen lassen und der hustet aus dem Fenster und dann ist die Stadt geimpft? :gruebel: :gruebel: :gruebel: :gruebel:
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Tania
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

Reinhard hat geschrieben: 11 Apr 2020 22:12 Oder wieso ist Impfen dann so kompliziert, wenn man nur einfach ganz wenig Viren nehmen müsste?
Aktive Immunisierung funktioniert ungefähr nach diesem Prinzip. Aber stell Dir mal die Höhe der Schadenersatzansprüche vor, wenn jemand, der diese Impfung bekommt, dann doch infolge der Impfung schwerst erkrankt? Da müssen vorher monatelang Tests und Studien mit deutlich höherer Probandenzahl laufen ...
Zukünftig hauptsächlich im https://www.ab-forum.de zu finden.
tenorita

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von tenorita »

Reinhard hat geschrieben: 11 Apr 2020 22:12 Ich weiß jetzt nicht, wie ich das hier verstehen soll: "(...) die Viruskonzentration bei einem Infektionsereignis einer Person so weit reduziert werden kann, dass es zu einem geringeren Schweregrad der Erkrankung kommt, bei gleichzeitiger Ausbildung einer Immunität".


Also jeder nur einen Virus nehmen, dann werden wir immun? Ich dachte, man muss eine Infektion durchgemacht haben. Oder wieso ist Impfen dann so kompliziert, wenn man nur einfach ganz wenig Viren nehmen müsste? Kann mal jemand einen Kranken mit dem Hubschrauber über eine Stadt fliegen lassen und der hustet aus dem Fenster und dann ist die Stadt geimpft? :gruebel: :gruebel: :gruebel: :gruebel:
Zum Verständnis ( so wie ich es verstehe) muss ich schon wieder Christian Drosten bemühen...Er hat in einem seiner Podcasts folgendes erklärt ( soweit ich es verstanden habe, bitte also ohne Gewähr, aber es klingt logisch für mich und erklärt auch die Aussagen in der Studie):
Das Virus hält sich wohl normalerweise erst mal eine Woche in den oberen Atemwegen auf, bevor es in der zweiten Woche in die Lunge wandert ( dann kann es richtig heftig werden!). In dieser Woche ist es dem Körper aber bereits möglich, Antikörper zu bilden( Bildung von Antikörpern= spätere Immunität!). Wenn das Virus dann in die Lunge wandert, ist der Körper bereits vorbereitet und kann sich entsprechend wehren ( es sei denn, er hat ein sonstiges Handycap wie Vorerkrankung, Alter etc., was verhindert, dass die Immunabwehr des Körpers so richtig in Gang kommt).
Es gibt die Vermutung, dass ein Grund für sehr schwere Verläufe ist, dass der Betreffende das Pech hat, bei der Ansteckung direkt eine " volle Ladung" des Virus abzubekommen, die durch einen Atemzug auch direkt in die Lunge gelangt. Dann hat der Körper keine Zeit, sich " vorzubereiten" und wird mit der vollen Breitseite direkt erwischt...
Die " volle Ladung" abzubekommen, kann man verhindern durch die strikten Hygienemaßnahmen ( wird ja in der Studie so erwähnt). Also Händewaschen, die vielgeschmähten Atemschutzmasken!!! für die ich ja auch schon plädiert habe( die Viren durchlassen, aber eben lange nicht alle) und das Einhalten von Distanz, was ebenfalls die aufgenommene Virenmenge erniedrigt, wenn man sich denn schon ansteckt(was ja, wie ziemlich sicher zu sein scheint, recht vielen von uns noch blühen wird...).
Dann hat man eine recht gute Chance, Corona unbeschadet zu überstehen...
Somit wären die Ergebnisse dieser Studie, wenn sie sich denn bestätigen, gar nicht so unerheblich und ein weiterer Mosaikstein zur Minimierung des Schadens, den dieses Virus anrichtet ( neben Forschung zur Impfstoffherstellung, Plasmaspenden von Genesenen,Entwicklung von diesem " künstlichen Plasma"( weiß gerade nicht, wie es genau bezeichnet wird) und Nutzung herkömmlicher Medikamente wie Cloroquin oder Ivermectin).
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

Reinhard hat geschrieben: 11 Apr 2020 22:12 Also jeder nur einen Virus nehmen, dann werden wir immun? Ich dachte, man muss eine Infektion durchgemacht haben. Oder wieso ist Impfen dann so kompliziert, wenn man nur einfach ganz wenig Viren nehmen müsste? Kann mal jemand einen Kranken mit dem Hubschrauber über eine Stadt fliegen lassen und der hustet aus dem Fenster und dann ist die Stadt geimpft? :gruebel: :gruebel: :gruebel: :gruebel:
hm naja genau das habe ich schon lange vermutet. Eine Aktiv-Impfung würde sicherlich Sinn machen bzw. sollte man gestestet werden. Ist halt die Frage ob es reicht wenn man die Viren direkt ins Blut injiziert.
Ich halte es durchaus für einen gangbaren Weg, so allein vom Prinzip her.
tenorita hat geschrieben: 12 Apr 2020 00:18 Die " volle Ladung" abzubekommen, kann man verhindern durch die strikten Hygienemaßnahmen ( wird ja in der Studie so erwähnt). Also Händewaschen, die vielgeschmähten Atemschutzmasken!!! für die ich ja auch schon plädiert habe( die Viren durchlassen, aber eben lange nicht alle) und das Einhalten von Distanz, was ebenfalls die aufgenommene Virenmenge erniedrigt, wenn man sich denn schon ansteckt(was ja, wie ziemlich sicher zu sein scheint, recht vielen von uns noch blühen wird...).
Dann hat man eine recht gute Chance, Corona unbeschadet zu überstehen...
ja doch.... nur geht das wirklich monatelang durch, bis es evt. eine Impfung gibt? Was ist wenn man in einem unachtsamen Moment sich nicht ganz an die Regeln hält und genau dann doch diese Ladung abbekommt?
Risikominimierung ja, aber keine Garantie dass man es in der Form (gleich in die Lunge) nicht bekommt.

Wie gesagt ich halte eine Aktivimpfung für effizienter, da man ja dann genau das macht, was bei einer leichten Infektion passiert. Der Körper hat Zeit zur Bildung von Antikörpern.
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uhu72
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von uhu72 »

tenorita hat geschrieben: 12 Apr 2020 00:18
Reinhard hat geschrieben: 11 Apr 2020 22:12 Ich weiß jetzt nicht, wie ich das hier verstehen soll: "(...) die Viruskonzentration bei einem Infektionsereignis einer Person so weit reduziert werden kann, dass es zu einem geringeren Schweregrad der Erkrankung kommt, bei gleichzeitiger Ausbildung einer Immunität".


Also jeder nur einen Virus nehmen, dann werden wir immun? Ich dachte, man muss eine Infektion durchgemacht haben. Oder wieso ist Impfen dann so kompliziert, wenn man nur einfach ganz wenig Viren nehmen müsste? Kann mal jemand einen Kranken mit dem Hubschrauber über eine Stadt fliegen lassen und der hustet aus dem Fenster und dann ist die Stadt geimpft? :gruebel: :gruebel: :gruebel: :gruebel:
Zum Verständnis ( so wie ich es verstehe) muss ich schon wieder Christian Drosten bemühen...Er hat in einem seiner Podcasts folgendes erklärt ( soweit ich es verstanden habe, bitte also ohne Gewähr, aber es klingt logisch für mich und erklärt auch die Aussagen in der Studie):
Das Virus hält sich wohl normalerweise erst mal eine Woche in den oberen Atemwegen auf, bevor es in der zweiten Woche in die Lunge wandert ( dann kann es richtig heftig werden!). In dieser Woche ist es dem Körper aber bereits möglich, Antikörper zu bilden( Bildung von Antikörpern= spätere Immunität!). Wenn das Virus dann in die Lunge wandert, ist der Körper bereits vorbereitet und kann sich entsprechend wehren ( es sei denn, er hat ein sonstiges Handycap wie Vorerkrankung, Alter etc., was verhindert, dass die Immunabwehr des Körpers so richtig in Gang kommt).
Es gibt die Vermutung, dass ein Grund für sehr schwere Verläufe ist, dass der Betreffende das Pech hat, bei der Ansteckung direkt eine " volle Ladung" des Virus abzubekommen, die durch einen Atemzug auch direkt in die Lunge gelangt. Dann hat der Körper keine Zeit, sich " vorzubereiten" und wird mit der vollen Breitseite direkt erwischt...
Die " volle Ladung" abzubekommen, kann man verhindern durch die strikten Hygienemaßnahmen ( wird ja in der Studie so erwähnt). Also Händewaschen, die vielgeschmähten Atemschutzmasken!!! für die ich ja auch schon plädiert habe( die Viren durchlassen, aber eben lange nicht alle) und das Einhalten von Distanz, was ebenfalls die aufgenommene Virenmenge erniedrigt, wenn man sich denn schon ansteckt(was ja, wie ziemlich sicher zu sein scheint, recht vielen von uns noch blühen wird...).
Dann hat man eine recht gute Chance, Corona unbeschadet zu überstehen...
Somit wären die Ergebnisse dieser Studie, wenn sie sich denn bestätigen, gar nicht so unerheblich und ein weiterer Mosaikstein zur Minimierung des Schadens, den dieses Virus anrichtet ( neben Forschung zur Impfstoffherstellung, Plasmaspenden von Genesenen,Entwicklung von diesem " künstlichen Plasma"( weiß gerade nicht, wie es genau bezeichnet wird) und Nutzung herkömmlicher Medikamente wie Cloroquin oder Ivermectin).
Das hat sicher auch wieder etwas mit Exponentialfunktion zu tun ... :mrgreen:
Spaß bei Seite, klingt plausibel, sehe ich genauso.
Viren können sich ja nicht selbst reproduzieren (im Gegensatz zu Bakterien), sie brauchen einen Wirt. Einen Wirt mit den passenden Zellen.
Jeder einzelne Virus kann AFAIK nur eine Zelle kapern. Wenn es also sagen wir mal nur ein Virus schafft, dann ist eine Zelle befallen, die neue Viren reproduziert. Schaffen es auf Anhieb aber gleich zwei, haben wir logischer weise gleich doppelt so viele Zellen, die Viren reproduzieren.
Also man kann sich leicht vorstellen, je mehr Viren wir bei der Infektion ab bekommen, desto größer ist zum einen die Wahrscheinlichkeit, dass es überhaupt ein Virus schafft eine Zelle zu kapern und zum anderen dass es nicht nur einer schafft, sondern gleich mehrere. Das Immunsystem braucht auch eine gewisse Zeit und hat sicher erst mal nur begrenzte Kapazitäten. Ist die Angriffswelle der Viren entsprechend klein, kann unser Immunsystem die gleich erfolgreich abwehren. Das ist dann vermutlich ein asymptomatischer oder milder Verlauf. Ist die Angriffswelle entsprechend massiv oder zeitlich entsprechend ausgedehnt, bricht der Krieg aus. Deutlicher bzw. schwerer Verlauf.
Was Drosten auch erwähnt hat, dass der Virus in München erst beim vierten Patienten so mutiert ist, dass er auch die Lunge befallen hat. Ich denke, dass die Lunge nicht grundsätzlich befallen wird, sondern nur bei den schwereren Verläufen, wo dann irgendwann so viel Virus unterwegs ist, dass der auch den Weg in die Lunge findet. Es gab ja auch die Studie mit der Maskenwirksamkeit, wo nebenbei festgestellt wurde, dass der Virus nur in der ersten Woche auf den Oberflächen im Krankenzimmer zu finden war. Das hängt vermutlich damit zusammen, dass der Virus nur über die Atemluft ausgestossen wird, wenn die oberen Atemwege befallen sind. Ist der Virus in der Lunge, muss man schon sehr kräftig und tief Husten, um den aus der Lunge hervor zu holen.
Dann erinnere ich mich auch noch, das Drosten erklärt hat, dass es bei schweren Verläufen auch gar nicht immer der Virus ist, der die Gefahr darstellt, sondern die anschließende Überreaktion des Immunsystems.

Ich bin schon gespannt auf den Podcast am Diensttag. :kopfhoerer:
Es gibt für jeden Topf einen passenden Deckel. Aber es gibt nicht genug passende Deckel für alle Töpfe!
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Lazarus Long
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

Reinhard hat geschrieben: 11 Apr 2020 21:03Die verfolgen laut dem, was ich gerade gehört habe, beim Testen auf Infektionen die Drei-Affen-Strategie. 🙈 🙉 🙊
Hatte ich, als Reaktion auf einen deiner Posts, schon Ende letzten Monats geschrieben.
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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kreisel
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von kreisel »

Aus: Vorläufiges Ergebnis und Schlussfolgerungen der COVID-19 Case-ClusterStudy (Gemeinde Gangelt)
Prof. Dr. Hendrik Streeck (Institut für Virologie);Prof. Dr. Gunther Hartmann (Institut für Klinische Chemie und Klinische
Pharmakologie; Prof. Dr. Martin Exner (Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit);Prof. Dr. Matthias Schmid (Institut für Medizinische Biometrie, Informatik und Epidemiologie)

Universitätsklinikum Bonn, vom 09.04.20

Dies bedeutet, dass sich 15 % der Bevölkerung in Gangelt nicht mehr mit SARS-CoV-2 infizieren können, und
der Prozess bis zum Erreichen einer Herdenimmunität bereits eingeleitet ist. Dieser
15-prozentige Anteil der Bevölkerung vermindert die Geschwindigkeit (NettoReproduktionszahl R in epidemiologischen Modellen) einer weiteren Ausbreitung von
SARS-CoV-2 entsprechend.
Durch Einhalten von stringenten Hygienemaßnahmen ist zu erwarten, dass die
Viruskonzentration bei einem Infektionsereignis einer Person so weit reduziert werden
kann, dass es zu einem geringeren Schweregrad der Erkrankung kommt, bei
gleichzeitiger Ausbildung einer Immunität. Diese günstigen Voraussetzungen sind bei
einem außergewöhnlichen Ausbruchsereignis (superspreading event, z.B. KarnevalsSitzung, Apres-Ski-Bar Ischgl) nicht gegeben. Mit Hygienemaßnahmen sind dadurch
auch günstige Effekte hinsichtlich der Gesamtmortalität zu erwarten.
Darin stecken zwei Thesen, die als IST SO dargestellt werden mit der Formulierung "dies bedeutet".
Da fände ich ein "das könnte bedeuten, wenn weitere Faktoren geprüft und beobachtet sind" deutlich
angebrachter.

Zu dem Thema 15 % sind immun, steht ja erstens in Frage, ob die Tests auch auf die richtigen Antikörper
reagiert haben. Ebenso scheinen die Tests auch nicht konstant zu sein, man liest dass sie einen Tag auch mal
positiv, am nächsten negativ ausschlagen und umgekehrt. (Das wäre bei einem Schwangerschaftstest
sehr beunruhigend).

Eine Testung von alleine nur 400 Leuten in einem Epizentrum mit freiwillig gemeldeten Haushalten
ist eine sehr geringe Zahl, und keine Schnittmenge einer Bevölkerung z B pro Quadratkilometer.
Dann würde es mich eher interessieren, wie in einem bestimmten Landstrich ALLE Menschen
stehen, es müssten darin alle getestet werden.

Außerdem weiß man noch gar nicht, ob eine dauerhafte Immunität vorhanden ist nach einer Infektion.
Reinfizierung und Neuinfizierung sind nicht ausgeschlossen.

Solange das nicht sicher ist, würde ich nicht "einfach so" mein Immunsystem mit dem Virus trainieren,
zumal die ganzen Folgewirkungen - was genau bewirkt das Virus z B noch am Neurologischen System, was
langfristig, holt es eben nicht doch noch zu weiteren Krankheitsschüben und Verschlimmerungen aus? unklar sind.

Auch die Idee, dass bei geringer Viruskonzentration ein weniger schwerer Verlauf zu erwarten ist,
ist zunächst nur eine Idee, die man aus wenigen Messungen in den Raum stellt.
Ich weiß nicht, wie man da die Daten erwirbt in Gangelt (Tierversuche hier wohl keine, um
z B bestimmte Mengen im Abstand auf Tiere zu geben und dann eine Ansteckung
zu testen). Man verlässt sich hier wohl eher auf Menschen. Ich hab mir am Abend in Karneval
nicht an den Mund gefasst, ich hab keine Aerosolwolke eingeatmet aber ich hab mit dem
dem und dem geknutscht der es bestimmt hatte?-oder wie kann man im Nachhinein feststellen,
wie der Mensch sich wohl angesteckt hat?) .

Es könnte sein und wäre schön für uns, wenn das so wäre, dass man sich mit einer geringen Konzentration
an Virus gezielt anstecken könnte ohne größere Folgen, und damit eine Eigen-impfung vornehmen könnte,
aber es ist vielleicht doch noch ein Glücksspiel.
Wenn man nicht weiß, ob das Virus noch weiter in einem arbeitet und Langzeitfolgen produziert
und eine Reinfizierung oder das Virus sich so verändert, dass ich paar Monate später doch wieder angesteckt werde.
Trainiert das den Körper und er führt jedes Mal einen Wettkampf aus "was mich nicht umbringt,
macht mich härter" oder schwächt es ihn und tötet auf Raten?

Man geht davon aus, dass das gesunde, jüngere Leute hinbekommen, aber man weiß es nicht
ganz sicher, z B auch langfristig. (Die Botschaft für die Kränkeren und Älteren bleibt da immer noch fatal).

Und was weiß man über die Ansteckbarkeit, welche Virenlast reicht aus zur Ansteckung?
Ist der Kontakt mit einem Virus schon eine Ansteckung, aber hier kommt das Immunsystem schon damit
klar? Bildet es da schon Antikörper, ab wievielen eingedrungenen Viren bildet es Antikörper?
Bei wievielen eingedrungenen Viren und Fläche der Schädigungen in welchen Bereichen bildet
es Symptome?

Bestehende Thesen zur Ansteckbarkeit sind ja folgende: wenn man sich weniger als 15 Minuten mit jemandem unterhält,
auch etwas näher also unter 1 m, kann eher nichts passieren.
Bei Abstand über 2 m kann eher nichts passieren (außer es hustet jemand dir gezielt in den Rachen).
Aber weiß man es soooo genau?
Vielleicht war bei den Bedingungen in Gangelt bei der eher kleinen Probe kein Hinweis darauf,
dass ganz geringe Mengen reichen zur Ansteckung, aber im breiteren Feld und anderen
Ländern weiß man irgendwann genaueres und erzielt andere Ergebnisse?

Aufgrund der Thesen zur Ansteckbarkeit (kein langer zeitlicher Kontakt, Abstand ist nötig) sind die derzeitigen Maßnahmen
hier in Deutschland nach Empfehlungen des RKI
1. Händewaschen, um nicht eine Ladung an Schmierinfektion sich selber in Mund / Atemwege zu transportieren;
und ggf. auch nichts weiter zu verteilen auf Oberflächen.
2. In Armbeuge husten, um die Viren nicht gegen jemand anderen zu schleudern und nicht
bei Husten in die Hand eine Schmierinfektion zu verbreiten (Fremdschutz)
3. Distanz und auch kein langes Beieinandersein mit einer Person, außer sie wohnt eh im selben
Haushalt, da man hier eh von einer Ansteckung ausgehen kann. In den Bundesländern wo der Kontakt
zu EINER fremden Person gestattet ist, wäre bei Ansteckung zumindest eine Verfolgbarkeit der Infektions-
kette möglich.

Mich wundert, dass die Studie von Gangelt noch das Thema Herdenimmunität recht optimistisch verfolgt
und Leute so in Sicherheit wiegt "wir sind auf dem besten Weg dahin und das ist eigentlich viel easier als
gedacht".
Ich dachte, von diesem Ansatz wäre man aufgrund der fehlenden sicheren Einschätzung und
der Risiken des Virus erstmal weg.
Aber wenn sich das im Nachhinein, nach ca. einem Jahr, alles so bestätigt, dass es nicht so wild
war und einfach durchzukommen ist, wäre ja gut, würde mich auch freuen.
Aber das jetzt schon als Tatsache zu verbreiten? :gruebel:
Zuletzt geändert von kreisel am 12 Apr 2020 10:03, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von mak1 »

Vor einigen Tagen las ich, dass man überlegt, die geheilten Leute zur Blutspende zu bitten. Um dann, wo die Blutgruppe passt, Infizierten eine Blutspende mit Antikörpern zu verabreichen.
Hat jemand Info ob und wie weit die Idee gediehen ist?
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Esperanza
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Esperanza »

Glaub das läuft gerade an. In Nürnerg oder Fürth.
Kein Mensch war ohne Grund in deinem Leben. Der eine war ein Geschenk. Der andere eine Lektion. Manche auch beides.
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Lazarus Long
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

Esperanza hat geschrieben: 12 Apr 2020 10:56Glaub das läuft gerade an. In Nürnerg oder Fürth.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... hh446.html
Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von NBUC »

Ich frag mich, ob das nach 14 Tagen wirklich so oder so vorbei ist oder ob nicht ein Haufen Leute, welche das schwachsymptomatisch haben und deshalb durchs Raster fallen, das intern dann chronisch am köcheln halten - und verbreiten.
Natural Born UnCool

Alle gesellschaftlichen Betrachtungen enthalten zwangsläufig Verallgemeinerungen und werden daher Ausnahmen und Einzelfälle enthalten, denen sie nicht gerecht werden können.

wenn ich nicht antworten sollte heißt das nicht, dass du Recht hast, sondern ich kein Internet!
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von ComebackCat »

Reinhard hat geschrieben: 10 Apr 2020 12:29
Also mich regt das auf, wenn man so tut, als wären Menschen, die alt sind oder Vorerkrankungen haben, eine Verfügungsmasse, die man auch einfach sterben lassen kann. :fluchen: :fluchen: :fluchen:

(Ich übertreibe in der Interpretation, aber nur ein bisschen.)


----------


Ich meine, ein dicker Mann, Raucher, Mitte 50, mit langsam entstehenden Herzproblemen und einer gut eingestellten Diabetes kann heute auch gut gerne 75 werden. Ja, natürlich mit medizinischer Hilfe, er braucht dann vielleicht eine Krebs-OP mit 65 und muss mit 70 eine Grippe mit Krankenhausunterstützung kurieren und stirbt dann mit 75 an wieder was anderem. Wenn der heute an Covid-19 erkrankt und stirbt, wieso sollte der als multimorbid Erkrankter zählen und man tut so, als wäre der sowieso krank gewesen und kurz vorm Abkratzen?

Manche Leute sind einfach :specht:
Gesundheitsökonomisch war das aber schon immer so, dass nicht jeder gerettet werden kann bzw. soll. Denn ansonsten würde die Menschheit generell alle vorhandenen Ressourcen zur Bekämpfung von Hunger und Krankheiten einsetzen.

Auch sterben für jedes Prozent Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, dass die Industriestaaten in diesem oder auch im nächsten Jahr auf Grund von Covid-19 erleiden, Millionen Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern auf Grund geringerer Entwicklungshilfe. Rein ökonomisch und zugespitzt formuliert wird hier auch abgewogen zwischen der Rettung des Leben eines weißen, alten Mannes und von dutzenden Leben in Afrika.

Aber bei dem Grundgedanken teile ich natürlich deine Position, dass in erster Linie versucht werden sollte Bürgern in Deutschland bzw. in Europa zu helfen.

Es wird zwar immer gesagt, man solle keine Interessen oder gar Leben gegeneinander aufrechnen, aber in der Praxis wird in einer Welt mit knappen Ressourcen bei jeder Entscheidung bewusst oder unbewusst genau das getan.
Zuletzt geändert von ComebackCat am 12 Apr 2020 12:10, insgesamt 2-mal geändert.
Vidar

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

NBUC hat geschrieben: 12 Apr 2020 11:46 Ich frag mich, ob das nach 14 Tagen wirklich so oder so vorbei ist oder ob nicht ein Haufen Leute, welche das schwachsymptomatisch haben und deshalb durchs Raster fallen, das intern dann chronisch am köcheln halten - und verbreiten.
Ja, diesen Eindruck hatte ich auch schon. Insbesondere auch dadurch, dass bei "geheilten" Patienten nach einiger Zeit gelegentlich doch wieder das Virus nachgewiesen wird, was auch bedeuten könnte, dass es zwischenzeitlich eben nicht ganz verschwunden ist.
In Italien beträgt der Shutdown morgen nun 35 Tage, dennoch werden ja noch reichlich neue Fälle festgestellt (zugleich dramatisch weniger, als wenn sich das exponentielle Wachstum fortgesetzt hatte).
Vielleicht setzt es sich auch in den Nervenzellen fest und verlässt - ähnlich wie Herpes - den Körper nie mehr ganz (wenngleich nachfolgende Ausbrüche wohl weniger stark sein sollten).
Zum Nervensystem auch folgender Artikel: https://www.webmd.com/lung/news/2020041 ... covid-19#1
knopper

Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

NBUC hat geschrieben: 12 Apr 2020 11:46 Ich frag mich, ob das nach 14 Tagen wirklich so oder so vorbei ist oder ob nicht ein Haufen Leute, welche das schwachsymptomatisch haben und deshalb durchs Raster fallen, das intern dann chronisch am köcheln halten - und verbreiten.
ja gut das ist auch nicht ganz geklärt.
Man müsste es halt nur schaffen das Virus so weit einzudämmen dass es nicht mehr präsent ist, sprich das NIEMAND mehr die Infektion hat. Dann könnte man dass die ganze Zeit so halten bis es eine Impfung gibt.

Das dass ganze aber aus dem "Ruder läuft", und man nach Lockerung der Maßnahmen einen derartigen Anstieg verzeichnet dass es nicht mehr zu halten ist, hakte ich jetzt doch eher für unwahrscheinlich. und ja falls dies passiert, ist es eh zu spät...Kettenreaktion sind im Grunde nicht mehr aufzuhalten.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

knopper hat geschrieben: 12 Apr 2020 12:32Man müsste es halt nur schaffen das Virus so weit einzudämmen dass es nicht mehr präsent ist, sprich das NIEMAND mehr die Infektion hat. Dann könnte man dass die ganze Zeit so halten bis es eine Impfung gibt.
Wenn wirklich niemand mehr infiziert ist, dann kann auch nismand anderes mehr infiziert werden.
Dann wäre eine Impfung überflüssig.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vogel »

Ich vermute nach Ostern wird die Infektionsrate wieder hoch gehen - zumindest wenn sich alle so verhalten, wie meine Nachbarin Ü70:
Hat Ihre Familie zu Besuch- keine Schutzmasken wie ich das sehe und höre, Enkel suchen Ostereier im Garten, sie hat (am Karfreitag natürlich) die Wohnung für den Besuch geputzt....

Menschlich verständlich was die Enkel angeht. Rechtlich in BW auch in Ordnung.
Trotzdem: Ich kann da nur den Kopf schütteln.... :wuetend:
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Tania »

knopper hat geschrieben: 12 Apr 2020 12:32 Man müsste es halt nur schaffen das Virus so weit einzudämmen dass es nicht mehr präsent ist, sprich das NIEMAND mehr die Infektion hat.
Cooler Plan. Nur leider, global betrachtet, ungefähr so realistisch wie "man könnte einfach die ganze Weltbevölkerung drei Tage in Quarantäne stecken, dann alle gleichzeitig testen, und danach die Infizierten isolieren." Dann einigen wir uns doch lieber auf ein Gesetz, das jeden Bürger verpflichtet, die Krankheit nur leicht zu bekommen. Auf Zuwiderhandlung steht die Todesstrafe.
Dann könnte man dass die ganze Zeit so halten bis es eine Impfung gibt.
Kettenreaktion sind im Grunde nicht mehr aufzuhalten.
Ist das jetzt ein Argument FÜR eine Lockerung der Maßnahmen? Oder eins DAGEGEN?
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Lazarus Long »

Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.

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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von knopper »

Tania hat geschrieben: 12 Apr 2020 15:32
Kettenreaktion sind im Grunde nicht mehr aufzuhalten.
Ist das jetzt ein Argument FÜR eine Lockerung der Maßnahmen? Oder eins DAGEGEN?
kein Argument, nur eine Feststellung falls man Maßnahmen lockert und es aus Versehen eben dazu kommt.
Und nein ich möchte das ganz bestimmt auch nicht. Also diese Kettenreaktion bis hin zur Herdenimmunität.
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Re: Corona-Virus: Wie schlimm wird es?

Beitrag von Vidar »

Lazarus Long hat geschrieben: 12 Apr 2020 16:22 Falls jemand Statistiken mag: https://de.statista.com/statistik/daten ... -laendern/
Hier ist es aktueller, vollständiger (z.B. fehlt bei Statista Russland komplett) und zusätzlich auch nach Tests/Einwohnerzahl aufgeschlüsselt:
https://www.worldometers.info/coronavirus/ (Spalten ganz rechts)