tenorita hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 21:58
Nonkonformist hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 15:39
Das direkte scheitern wäre für mich tod durch leichtem folter, der späteren erfolg tod dürch wirklich grausames foltern.
Das ist auch nur Kopfkino. Da du es nie ausprobierst, kannst du gar nicht wissen, ob der "spätere Tod" wirklich grausamer wäre, als der sofortige
( Abgesehen davon, dass das gar niemand weiß am Beginn einer Beziehung, egal wieviel oder wenig Erfahrung er hat- jeder Mensch ist anders und jede Beziehung auch...)
Lass ich es mal so sagen - abgesehen von meinen Mega-OdB 2 (Meinen einzigen wirklichen verliebtheit auf den ersten blick, über den ich mehr als fünf jahren gebraucht habe um über hin weg zu kommen), ist es so, das, desto kurzer der zeit war, den ich mit einen OdB verbracht habe, desto kurzer und weiger schmerzhaft war auch der liebeskummer. Ich verliebe mich wenig triebhaft, und wahrscheinlich eher über das bindungshormon oxytocin als über dopamin. (Der wahrscheinliche grund warum ich meist so lange brauche um mich zu verlieben - ein prozess wo bei mir der frau langsam unter meinen haut kriecht, und immer vertrauter wird, bis ich mich ein leben ohne sie schwer mehr vorstellen kann. Bei drei meiner vier Mega-OdBs habe ich für diese prozess recht lange gebraucht - bis zu mehreren jahren - und hat der liebeskummer auch sehr lange angehalten, bis vielen jahren lang.) Desto mehr oxytocin (meine Mega-OdBs), desto schlimmer der liebeskummer. Ich vermute das eine beziehung noch mal wesentlich mehr oxytocin produzieren wrd; bis jetzt habe ich mit meinen OdBs noch nicht mal gekuschelt, und oxytocin soll darauf recht stark reagieren. Und lange in einen engen beziehung verbringen wird der oxytocin menge auch wahrscheinlich noch weiter steigern.
Gut, es bleibt theorie, aber komplett unfundiert ist das alles auch nicht.
tenorita hat geschrieben: ↑08 Apr 2020 21:58
Am ende ist es keine rationale angst.
Trotzdem kann ich diese auf bewusste ebene nicht unterdrücken.
Das funktioniert bei Ängsten auch nicht so, weil der Verstand und die Ängste in völlig unterschiedlichen Teilen des Gehirns sitzen. Der schwedische Psychologe und Verhaltenstherapeut Dan Katz erklärt das in seinem wunderbaren Buch " Angst kocht auch nur mit Wasser" sehr anschaulich so:
Ängste sitzen in der sogenannten Amygdala, die Teil des ältesten Teils des Gehirns, des sogenannten Reptiliengehirns ist. Wir haben es also mit einem sehr primitiven Gesellen zu tun, einem Reptil, einem Wurm sozusagen. Der hat an sich keine bösen Absichten, er ist dazu da, einen vor Gefahren zu beschützen. Manchmal übertreibt er aber auch in seinen Reaktionen.
In solchen Situationen ist ein Wurm leider für rationale Argumente nicht zugänglich, weil er sie einfach nicht versteht! Man kann mit einem Wurm nicht verhandeln, diskutieren oder ihm Dinge begreiflich machen wollen. Der einzige Weg, den Wurm davon abzuhalten, weiterhin zu übertreiben ist, ihm beizubringen, dass seine starke Reaktion nicht notwendig ist. Und das geht nur, indem er den Situationen ausgesetzt wird, die ihn dazu bringen, zu übertreiben.
Undomiels Beispiel zeigt, dass das stimmt. Und es erklärt, warum bei allen Arten von Ängsten Verhaltenstherapie die vielversprechendste Therapieform ist. Im Grunde kann es nur so gehen, wie man es vom Beispiel des Arachnophobikers her kennt. Die Spinne wird erst nur in den Raum gebracht, beim nächsten Mal steht sie schon näher dran, irgendwann wird das Terrarium aufgemacht, am Schluss läuft sie vielleicht über die Hand...Übertragen auf unser Thema hier bedeutet es, den Entschluss zu fassen, sich der Angst zu stellen. Und behutsam Schritt für Schritt mehr Nähe zuzulassen. Im Idealfall zu einem verständnisvollen Gegenüber, der nicht zu schnell zu viel erwartet.
Es stimmt das der angst wortlos ist.
Das erstarren und handlungsunfähig werden passiert wortlos. Keine stimme des vernunfts.
Eine stimme gibt es gleichzeitig schon, aber der schreit mich zu das ich ein idiot bin und etwas machen soll - wozu ich in den momenten leider unfähig bin.
Das üben ist ein problem.
Wenn ich plane einen Odb auf einen date zu fragen, bekomme ich bereits akuten durchfall und bin ich in einen zustand von blasser panik - aber dass habe ich mich noch erfolgreich gestellt. (Schön dass es Immodium gibt. Aber auf den dates habe ich mich dann gar nichts getraut. Und es frisst bei mir auch mehr energie als zehn housepartys. Nichts mit lockerheit.)
Das erstarren passiert meist nur bei wirklich gute gelegenheiten, so wie bei nächtliche spaziergänge zur zweit, oder bei eine OdB, von wem eine freundin mich ein klarer hint gegeben hat das sie verliebt in mich ist, während die mich beim weißwein zur zweit davon erzählt bereits zu lange single zu sein, oder nachdem ich Mega-OdB 4 einen valentinskarte gegeben habe, und sie zwar erwähnt das das nicht nötig gewesen sei, aber im anschluß auffällig häufig meine nähe sucht, und es eher wahrscheinlich ist dass sie mich gar nicht gekorbt hat, nur selbst zu unsicher ist für den nächsten schritt, und sich erhofft das ich auch diese mache.
Dass sind jetzt keine sachen die mir täglich, wochentlich, monatlich oder gar jährlich passieren. Der letzte gelegenheit ist mittlereweile mehr als sechs jahre her.
In den gleichen perioden kann ich in risikofreien momente, wo es viele anderen in der nähe gibt, in der regel noch flirten und necken. (Nur bei Mega-OdB 4 bin ich am ende irgendwie fast dauerhaft erstarrt, so wie auch sie. Sommer 2013 hat sie sich immer beim mittagsessen am tisch im vorderhof sofort zu mir gesetzt, meist ohne anderen dabei, waren wir lange zur zweit, und war jeden gesprochenen satz ein kampf, für mich sowohl als auch für sie. Dabei hätte sie sich gar nicht zu mir setzen brauchen; das war ihre initiative. (2008 habe ich ihr ein liebesgeständnis gemacht, dass ich nicht ganz neutral war wußte sie da auch bereits) Sogar wann eine kollege im vorbei gehen erwähnte dass es schon ganz auffällig und vielsagend sei, das wir immer zur zweit mittag machen, haben wir uns nichts getraut, und haben wir es kaum noch geschaft einander an zu blicken. Ich schätze, wir haben da tatsächlich geübt, aber ohne wirklichen vortschritte.)
Außer dass ich immer noch meinen Mega-OdB 4 nachtrauere, gibt es aber momentan nicht mal ansatzweise einen neuen OdB.
Bei so wenigen gelegenheiten, wie soll man üben?