Schlomo hat geschrieben: ↑06 Apr 2020 14:15
The Poet hat geschrieben: ↑06 Apr 2020 14:08
Warum vertraust du einer profitorientierten und damit ihren Aktionären und Gewinn verpflichteten Firma, die zumindest im Fall der großen Player durchaus als genauso großer, bürokratischer, institutionell hierarchisch organisierter Moloch durchgeht, wie ein Staat,
mehr als dem Staat, der (hierzulande) immerhin noch an unser Grundgesetz gebunden ist und ein paar checks & balances hat,
anders als oligopole Firmen, die sich über alle möglichen Regeln einfach hinwegsetzen (Steueroasen, anyone?)?
Wo habe ich gesagt, dass ich irgendwem vertraue? Ich
toleriere, wenn überhaupt.
Geht mir ähnlich.
Schlomo hat geschrieben: ↑06 Apr 2020 14:15
Ansonsten stimme ich dir größtenteils zu. Meine Hauptsorge ist auch die Exit-Strategie.
tenorita hat geschrieben: ↑05 Apr 2020 21:21
Der Asiate hat geschrieben: ↑05 Apr 2020 21:16
tenorita hat geschrieben: ↑05 Apr 2020 21:08
Richtig! Es war schon zu spät- sollen wir denselben Fehler wiederholen?
Naja, vor einigen Seiten hatten wir hier im Forum ja schon mal die Diskussion, ob die Maßnahmen in DE nicht hätten früher kommen müssen (zum Zeitpunkt der Schulschließungen waren es schon 6.000+ Infizierte). Aber lassen wir das.
Also was denn jetzt- Diskussion, ob es schon zu spät war, als wir "erst" 6000 Fälle hatten... aber bei 100.000 Fällen sollen wir wieder lockern? Und zwar zügig, weil es aufs Gemüt schlägt? Und beide Male machen die Entscheidungsträger " alles falsch"?
Hab eure Diskussion jetzt nicht im Detail verfolgt, aber ich glaube, da stimmt was nicht. Die 6000 Fälle hatten wir IIRC, als Rₒ (je nachdem wen du fragst - ) noch hoch ( - oder als Konzept schlichtweg noch völlig unbekannt ^^) war, weil wir "no mitigation / business as usual" gemacht hatten, die 100000 Fälle hingegn haben wir
jetzt, wo Rₒ gesenkt ist, weil alles still steht, (und das "Konzept (Basis)reproduktionsrate Rₒ" bekannt ist).
Außerdem ist die
bisherige Gesamtfallzahl [6000 vs. 100000] relativ egal... relevant ist erstens die
aktuelle (nichtausgeheilte, streng genommen sogar nur die: nichtausgeheilte
und noch infizierende) Fallzahl [mir unbekannt], und damit die Neuansteckungsrate, und damit die
Neufallzahlen [derzeit glaub ich 6000 pro Tag oder so - also zumindest der Anteil, den wir
messen, ohne Berücksichtigung von Testkapazitätüberlastung, Dunkelziffer und Meldeverzug].
Weiß jetzt nur nicht, ob euch das hilft
Vidar hat geschrieben: ↑06 Apr 2020 12:45
"Die Wirtschaft" ja, Menschen werden/würden aber auch deswegen sterben. Bei der Great Depression betrug der wirtschaftliche Einbruch nur die Hälfte von den hier erwähnten 36%. "Die Wirtschaft" ist ja nicht losgelöst von den Menschen. Ich halte es deswegen für naiv, einen Einbruch von >10% als vernachlässigbar abzutun.
Die Great Depression ist aber auch nicht so wirklich vergleichbar, oder? In Amerika weiß ich es nicht en détail, was sich da heute im Vergleich zu früher getan hat, aber in Europa, und v.a. hierzulande haben wir heute deutlich mehr soziale Sicherungssysteme als früher.*⁾
Der Fall für die Menschen, die arbeitslos werden, ist also zwar immer noch tief, aber nicht so tief wie damals (Grundsicherung, to sum it up).
Psychologisch gesehen wäre das ganze noch interessant... welche mentalen/psychischen Dynamiken setzen bei den ach so tollen Leistungsträgern ein, die sich bislang nur oder primär über ihre Tätigkeit & Leistung definiert haben, und die plötzlich nicht mehr "wer sind", sobald arbeitslos.**⁾
(Von denjenigen, die bisher schon nicht [gut] über die Runden gekommen sind, obwohl sie sich halb totgearbeitet haben, rede ich hier jetzt mal noch nicht.)
Und: Wieviel Prozent bleiben liegen, wieviele Prozent stehen sofort wieder auf, wieviel Prozent stehen nach einer längeren Down-Phase wieder auf.
____
*⁾
Was nichts gegen den letzten Satz dort oben sagen soll... "vernachlässigbar" ist es natürlich auf keinen Fall.
**⁾
Ja, ich weiß, das ist ein karikaturistisch überzeichnetes Zerrbild, das ich hier zeichne.