Khaleesi hat geschrieben: ↑07 Mär 2020 22:27
Lilia hat geschrieben: ↑07 Mär 2020 09:38
Sollte ich in irgendeiner Form erkranken, so dass der Verdacht bestünde, dass es sich um eine Infektion mit dem Coronavirus handeln könnte, wäre es unverantwortlich, da lange mit einem Test zu warten.
Inwieweit ein Test indiziert/sinnvoll ist, entscheiden glücklicherweise immer noch Mediziner
- vor allem in Zeiten von Ressourcenknappheit.
Offensichtlich nicht alleine. Das ist die Aussage/Empfehlung einer Mitarbeiterin einer Bundesbehörde, die meinem Brötchengeber weisungsbefugt ist, wobei sich diese Dame bzw ihre Vorgesetzten vermutlich auch auf die Aussagen von Medizinern beziehen. Und was bei mir im Kleinen passiert, wird mit Sicherheit sich woanders auch in größeren Dimensionen bewegen. Mediziner sind nicht völlig autark, die Steuerung was wann wo zu tun ist und zu tun sein soll, erfolgt auch mit durch die legislativen und exekutiven Organe. Und ich bin mir sicher, dass da wiederum politische Entscheidungen eine Rolle spielen werden.
Es ist die Arroganz des Mediziners zu glauben, er allein würde über medizinisch notwendig erscheinende Schritte entscheiden. Derjenige, der doch als allererstes entscheidet, ob er getestet werden muss, ist zunächst der Erkrankte selbst. Geht er nicht zum Test, ist aber erkrankt, wird ein Mediziner wohl nichts daran rütteln können.
Aber du hast auch recht. Die Tests führt medizinisches Personal durch, sie filtern quasi. Werden Tests ohne hinreichenden Verdacht verbraucht, sind die "Deppen" also eher unter dem medizinischen Personal zu suchen.
Ich vermute ja, auch um den Begriff "Depp" zu vermeiden, dass Mediziner sich in punkto Risokobewertung auch nicht immer einig sind. Und wer will schon dafür verantwortlich sein, dass man durch einen zu laxen Umgang zu Weiterverbreitung des Virus zum Beispiel in einer Millionenstadt beigetragen hat?
Khaleesi hat geschrieben: ↑07 Mär 2020 22:27
Und da es ohne (nachvollziehbare) Risikokontakte / kürzlich zurückliegende Reisen in Endemiegebiete derzeit weit wahrscheinlicher ist, sich hierzulande 'nen simplen Rhinoviren-Schnupfen, grippalen Infekt oder die "klassische" Influenza eingefangen zu haben, wird vielerorts auch eher zurückhaltend getestet.
Überaus verantwortungsbewusst wäre es hingegen, bei absolut banalen Symptomen (Husten, Schnupfen, Subfebrilität, moderate Abgeschlagenheit...) nicht gleich zu dekompensieren, gewissenhaft die gebotenen Hygieneempfehlungen zu berücksichtigen - und Kontakte zu Menschen mit relevanten Vorerkrankungen (weitestgehend) zu meiden...
Wie ich schon sagte:
Lilia hat geschrieben: ↑07 Mär 2020 09:38
... so dass der
Verdacht bestünde, dass es sich um eine Infektion mit dem Coronavirus handeln könnte, ....
und was ein begründeter "Verdacht" ist, dazu brauche ich nur zu wissen, wo ich was nachlesen kann:
Verdacht auf COVID-19
Der Verdacht auf COVID-19 ist begründet, wenn bei Personen mindestens eine der beiden folgenden Konstellationen vorliegt:
• Personen mit akuten respiratorischen Symptomen jeder Schwere oder unspezifischen Allgemeinsymptomen UND Kontakt mit einem bestätigten Fall von COVID-19
• Personen mit akuten respiratorischen Symptomen jeder Schwere UND Aufenthalt in einem Risikogebiet
Um sich zu informieren, nutzen Nichtmediziner also durchaus auch andere Quellen als AB-Foren und Zeitungen mit 4 Buchstaben.