beinchen hat geschrieben: ↑26 Feb 2020 13:24
Tania hat geschrieben: ↑26 Feb 2020 13:14
beinchen hat geschrieben: ↑26 Feb 2020 12:57
Wenn allerdings ein "Ich kann noch nicht sagen was das mit uns ist, wie siehst du das?" von ihm kommt kann man daraus schließen, dass er genau das Gegenteil hören will.
Ich bin vorsichtig mit solchen Schlussfolgerungen. Und letztlich spielt es eh keine Rolle, was er (tatsächlich oder vermutlich) hören will. Wenn er fragt, muss er mit einer ehrlichen Antwort leben können. Dass die vielleicht nicht dem entspricht, was er hören will, ist sein persönliches Risiko.
Es impliziert doch recht deutlich "ich kann noch nicht sagen was es ist und möchte, dass du das auch so siehst"und vorallem spricht das ganze aus der Angst der andere könnte das schon viel ernster sehen - ich denke das ist doch recht eindeutig.
Wenn ich den anderen wirklich mag, sag ich doch in dem Fall eher "Ja das sehe ich auch so" anstatt zu sagen "ich finde schon dass es eine Beziehung ist" - da wäre dann der Streit doch vorprogrammiert...und man will ja gerade am Anfang keinen Druck machen...
"Wenn man den Anderen wirklich mag, würde man .... " ist auch so eine Killerphrase. Geh ich lieber nicht drauf ein.
Wie gesagt, ich halte wenig davon, auf Basis von vagen Interpretationen zu handeln. Da projiziert man immer alles Mögliche rein. Aus der Frage könnte auch die Hoffnung sprechen, der Andere möge mal klar Position beziehen, weil man selbst halt unsicher ist und diesen Zustand gern beenden würde.
Meine Antwort wäre daher ein "Ich kann schlecht allein entscheiden, was das mit UNS ist - zu einem UNS gehören immer zwei Leute. Für mich sind alle Entwicklungsrichtungen denkbar. Irgendwann wissen wir dann schon beide, was es ist oder war."
Mit dieser Interpretiererei bin ich etwas vorgeschädigt. Vor paar Jahren wollte ein junger Mann mal von mir wissen, ob WIR denn auch noch was mit Anderen hätten. Ich hab ihm gesagt, dass ich das kaum für uns beide beantworten könne und gefragt, ob er denn was hätte oder wollen würde. Er darauf: "Das hängt davon ab, ob Du jemand Anderen hast". Ich: "Davon sollte es aber nicht abhängen, sondern Du solltest für Dich entscheiden. Wie würde Deine Entscheidung denn aussehen, wenn ich noch nebenbei was hätte?"
Das hat er dann stillschweigend als Aussage, dass ich tatsächlich noch andere Männer treffe, interpretiert, und sich dann paar Monate später (als ich gerade wegen eines Trauerfalls nicht so wirklich Lust auf Treffen hatte) mit ner Kommilitonin zusammengetan.
Irgendwann paar Jahre später haben wir die Sache mal aufgeklärt - ich hatte ja keine Ahnung, was in seinem Kopf da vorgegangen war und dachte, er wäre abgehauen, weil mit mir in der Trauerphase nix anzufangen war. Also Fehlinterpretationen auf beiden Seiten. Hätte er damals einfach konkret gefragt "Triffst Du Dich mit Anderen?", hätte ich interpretationsfrei mit "Nein, brauche ich nicht, ich bin eher monogam veranlagt, und das mit Dir reicht mir völlig." geantwortet. Allerdings wäre er dann jetzt auch nicht mit besagter Kommilitonin verlobt - und die passt viel besser zu ihm. Also, letztlich zwar viel falsch gemacht, aber trotzdem zum richtigen Ergebnis gelangt