Wow, danke für die vielen tollen Beiträge, da sind viele hilfreiche und interessante Beiträge dabei! Vieles was ich mir sicher noch öfter mal durchlesen werde, wenn mich dieses Thema wiedermal beschäftigt. Evtl. schaffe ich es morgen nochmal auf mehr einzugehen.
Himbeere hat geschrieben: ↑25 Feb 2020 10:59
In dieser Vorstellung bin ich nicht ich, sondern die Person, die ich gern wäre, sein sollte oder was auch immer. Ein Ich, das okay ist.
Genau das ist es wohl auch bei mir.
Saraj hat geschrieben: ↑25 Feb 2020 11:29
Ich meine, fragst du dich nicht auch manchmal, warum so viele andere es hinkriegen, in einer Partnerschaft zu leben mit all den Intimitäten und der Nähe? Und auch mit dem Zusammenwohnen? Obwohl sie vielleicht sogar teilweise sozial deutlich inkompetenter sind als du? Das kann also gar nicht so schwer sein.
Was glaubst du, müsste sich ändern, dass du mehr "bereit" wärst für eine Beziehung und weniger Angst davor hättest? Vorher erst ein paar sexuelle Erfahrungen sammeln?
Um sexuelle Erfahrung geht es mir dabei weniger. Wie ich schon sagte, muss ich nicht nur auf AB-Ebene, sondern allgemein "erwachsen werden" - trotz meines Alters. Ich habe das natürlich nicht ohne Grund so abstrakt gesagt, sondern weil ich mich halt einfach für die Tatsachen schäme.
Wie Knopper sagte, "..., man ist immer noch irgendwo der Teenager, der zwar nen eigenen Haushalt hat, alles selber macht, aber eben kein wirklicher "Mann" in dem Sinne ist." ... nur dass das mit dem eigenen Haushalt bei mir eben auch nicht so ist. Ich war auch noch nie ohne meine Eltern im Urlaub und ich hatte auch noch nie ein unabhängiges Sozialleben. Arbeiten tue ich jetzt seit Mitte des letzten Jahres. Vorher habe ich fast 10 Jahre studiert (teilweise war ich auch einfach nur eingeschrieben) und mich null am "Studentenleben" beteiligt. Es ist schwer zu sagen warum es so gekommen ist, irgendwann war es auf jeden Fall auch die Scham, die dazu geführt hat, dass ich mich immer weiter zurückgezogen habe und der "Rückstand" auf gleichaltrige immer größer wurde - ein Teufelskreis. Irgendwann habe ich das begriffen und seitdem die Wende einleiten können. Und am Ende der Entwicklung fühle ich mich vielleicht auch bereit für eine Beziehung? Das ist halt die Frage.
Ich glaube, dass ich Momentan in einer Beziehung in meiner Rolle als "Mann" versagen würde und einer "Frau" nicht auf Augenhöhe begegnen könnte. Ich kann mir nicht vorstellen, dass Frauen (bzw. es dürfte auch für viele Männer gelten) es toll finden ihrem Partner quasi beim "erwachsenwerden" zu helfen und sie bei so vielen Dingen im Leben viel erfahrener und routinierter wären. Sowas wird allerdings alles erst beim kennenlernen auffallen, wenn man hinter die Fassade schauen kann.
Aber wie viele sagen, ist es eigentlich auch falsch sich vorher so viele Gedanken zu machen.