Ich "höre", was du sagst, aber ich kann es nicht nachvollziehen/verstehen. Du wirkst sehr unzufrieden mit der ganzen Situation und allem. Aus meiner Sicht würde ich darum eine Änderung/Verbesserung anstreben wenn ich so unglücklich wäre. Einfach weil ich persönlich absolut keine Lust hätte über längere Zeit ein solch trauriges Leben zu verbringen und nur zu existieren. Du könntest schon Änderungen vornehmen, hast dich aber dagegen entschieden. Ich persönlich strebe für mich an, dass mind. 60% aller Lebensbereiche für mich zufriedenstellend sind, ansonsten muss ich was ändern.LonesomeCoder hat geschrieben: ↑11 Feb 2020 09:27 Es gibt schlichtweg nichts positives zu berichten. Ich bin zutiefst unpassend für diese Welt. Leistungsdruck und Verpflichtungen sind mir zuwider, selbst die wenigen, die ich als einfacher Programmierer habe, sind mir zu viel. Aber ohne Arbeit geht es halt nicht. In den Ferien lernte ich: so 2x die Woche so bis 2 bis 3 h unter Leute sein tut mir gut. Mehr nicht. Aber schon durch den Beruf habe ich 8 h pro Tag unter Leuten sein. Ein Leben wie es mich glücklich machen würde, ist nicht möglich.
Als Extro hast du noch die Kraft, nach Feierabend was zu machen. Ich nicht, ich bin fix und fertig. Es ginge wirklich nichts mehr. Leider. Und ich bin zwischen zwei Arbeitstagen auch nur 9 h daheim. Und alle meine Kontakte wohnen hunderte KM weit weg (zurück aufm Dorf blieben sonst nur geistig nicht so fähige Leute). Meine Arbeitskollegen sind alles ältere Männer mit Familie, die auch nur heim wollen. Aber als Intro habe ich kein Problem damit, nein, ich bin sogar froh, dass ich heim und alleine sein kann. Das ist mir aber noch alles lieber als eine Großstadt. Mein Kontaktbedarf ist sehr gering, eine Person nur 1x oder 2x im Jahr zu sehen macht mir nichts aus. Wir reden eh nur über Sachthemen und das geht mit WhatsApp oder E-Mail genau so gut. Ich hätte auch gerne mehr Zeit, aber alleine daheim für mich. Scheiß Introvertiertheit. So extrem noch dazu. Sorgt dafür, dass mich Menschen anstrengen anstatt mir Kraft zu geben.
Was ich nicht verstehe: einerseits schreibst du, dass du gerne Freunde hättest, mit denen du ins Bad gehen und anderes unternehmen könntest. Andererseits schreibst du oben, dass du ein sehr geringes Kontaktbedürfnis hast und dir der Austausch von Sachinformationen reicht. Woanders schreibst du aber, dass du gerne auch andere Themen besprechen würdest. Ich finde irgendwie, dass sich das widerspricht...?!
Ich finde schon irgendwie. Man lernt Smalltalk zu führen und sich schnell verschiedene Themen zu überlegen, die in der Regel auf der aktuellen Situation beruhen. Ich denke schon, dass einem dies helfen könnte beim Ansprechen oder vor allem auch (die Gesprächsführung) im Datingkontext. Wenn ich will und die andere Person ein bisschen mitmacht, kann ich ohne Probleme sicher mind. Eine Stunde lang mit mir zuvor fremden Menschen quatschen.Aber als Übung für Kaltansprachen sehe ich wegen den nicht vergleichbaren Situationen zu daheim als ungeeignet an. Das wäre unabhängig davon, ob einem diese Reiseform taugt oder nicht.
Ja, da hast du schon Recht, dass die Backpacker meine Ansichten bezüglich der Art des Reisens teilen und häufig auch eine ähnliche Einstellung/Träume haben. Andererseits denke ich, dass es auch viel damit zusammenhängt, dass die Leute beim Reisen etwas nachgehen, das ihnen gefällt, täglich neue tolle Erfahrungen machen und darum mit einem Leuchten in ihren Augen davon erzählen oder eben mit einem Lachen herumlaufen. Kaum jemand ist sich am Beschweren. Es ist generell ein sehr positives Umfeld. Zuhause sind halt alle in den Alltag eingebunden haben Stress und sind darum vielleicht nicht so beeindruckend auf den ersten Blick.Könnte es aber nicht sein, dass du auf einfach mehr auf den Typ Mann stehst, der auch Backpacken macht und dass dir deswegen dort mehr Männer gefallen? D.h. du stehst mehr auf sportliche Naturburschen, die Abenteuer mögen und nicht auf glatte Anzugträger, die sich zu fein dafür wären oder einen übergewichtigen Antisportler wie mir, der die Fußmärsche nicht packen würde? Dort wird einfach ein anderer Typ Mensch dominieren als etwa in einer Disco oder im Luxus-Resort oder Wellnesstempel.
Wäre es denn etwas, das dich immer noch interessiert? Es scheing dich jedenfalls noch stark zu beschäftigen. Weisst du, es gäbe teilweise auch die Möglichkeit einen Samstagskurs zu belegen. Oder in den Ferien mal schnuppern zu gehen. Oder den jetzigen Job aufgeben, ein Zwischenjahr/Gap Year zu machen und sich auf diese Weiterbildung zu konzentrieren...Ich habe nicht mehr die Kraft und Lust, nochmal was zu studieren. Ich wollte gern Sozial- oder Medienwissenschaftler werden. Mir fehlt auch die Zeit, wo ich die Nerven dafür hätte. Zumindest so lange ich so leide wie jetzt ist an so ein Projekt, was so viele Ressourcen kostet, nicht zu denken.
Klar, ich bin auch der Meinung, dass die Vergangenheit und die Menschen, die wir kennen gelernt haben, einen grossen Einfluss auf heute haben. Ich wurde auch ein bisschen gemobbt in der Schule (war nie zu unterst, aber im unterem Viertel) und bin aufgrund dessen nun teilweise sehr stur und unnachgiebig in meiner Meinung.Die Vergangenheit hat immer noch Auswirkungen auf das Jetzt. Nicht nur, in welche Branche ich kam. Sondern auch in vielen anderen Bereichen. Ich wurde nie als Jugendlicher sozialisiert. Mir fehlen so viele Erfahrungen, die ich nicht nachholen kann. Ich kann keine 16 mehr werden. Bin in einem Alter, wo ich niemanden mehr kenne, der ausgeht. Haben mit Partner, Kind, Haus und Beruf ja wichtigeres zu tun. Andere lernten Freundschaften und Beziehungen anbahnen und halten damals, ich nie. Außer Nerds, die es auch nicht können und wo die Kontakte fast nur durch Sachthemen zusammengehalten werden, habe ich keine Kontakte. Und wenn jemand etwa wegen dem Berufseinstieg oder dem ersten Kind das Zocken aufhört, ist dann auch der Kontakt weg.
Mein Studium hat mir gezeigt, zu welchen Leistungen ich fähig bin, wenn ich nicht gemobbt werde und wenn mir niemand aufgrund meiner Außenwirkung erst gar keine Chance gibt, zu zeigen, was ich kann. Leider macht mich das nicht glücklich, sondern traurig. Wäre ich nicht gemobbt geworden, hätte ich ein Einser-Abi schreiben können und freie Studienwahl gehabt. Würde ich besser aussehen und nicht so geistig behindert wirken, hätte ich viel mehr Chancen und es viel einfacher im Leben. Ich kenne mein wahres Potential. Nur leider kann ich es nur nutzen, wenn ich wo nicht gesehen werde bzw. Bewertungen anonym passieren oder ich wie mit meinen Studienzeugnissen handfeste Beweise habe, dass die subjektiven Eindrücke falsch sind.
Es wirkt einfach so, als ob du alles bereust, resp. Der Vergangenheit hinterher trauerst. Und ich frage mich eben, ob du dich nicht besser auf das, was du heute hast/was du bis jetzt alles erreicht hast konzentrierst. Ob dir das nicht mehr Kraft geben würde als ständig Energie darauf zu verschwenden, dass du mit 16 ja eigentlich viel bessere Erfahrungen hättest machen können?